Uphill Athlete (eBook)

Training für Skibergsteiger und Bergläufer
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
384 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-0669-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Uphill Athlete -  Kilian Jornet,  Steve House,  Scott Johnston
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Skitouren und Bergläufe gehören zu den anspruchsvollsten Bergsportdisziplinen überhaupt. Um den schwierigen Anforderungen des Bergsports generell gerecht zu werden und auch körperlich herausfordernde Routen zu meistern, ist ein gezieltes Training nötig. Basierend auf ihren eigenen Erfahrungen zeigen drei der besten Bergsportler der Welt, Kílian Jornet, Steve House und Scott Johnston, wie Sie Ihre Kraft, Ausdauer und Fitness steigern können, um am Berg maximale Leistung zu bringen. Die Autoren führen detailliert in die physiologischen Grundlagen sowie in Methodik und Praxis des Ausdauertrainings ein und zeigen Ihnen spezielle Kraftworkouts, die auf die Bedürfnisse von Bergsportlern zugeschnittenen sind. Zudem lernen Sie, wie Sie den perfekten Trainingsplan erstellen, um sich für jedes Niveau und jedes Ziel optimal vorzubereiten. Ob der Marathon auf dem Mount Everest oder das Skitourrennen auf dem Marmoladagletscher in den Dolomiten - profitieren auch Sie von dem großen Erfahrungsschatz der besten Bergsportathleten.

Kílian Jornet ist professioneller Skyrunner, Trail Runner, Skibergsteiger und Langstreckenläufer. Er ist sechsmaliger Meister der Skyrunner World Series und hat einige der renommiertesten Ultramarathons gewonnen, darunter den Ultra-Trail du Mont-Blanc, den Grand Raid, den Western States Endurance Run und den Hardrock Hundred Mile Endurance Run. Jornet hält den Rekord für den schnellsten Auf- und Abstieg an Matterhorn, Mont Blanc, Denali und Everest. Steve House ist ein international bekannter Bergsteiger, Bergführer und Patagonia-Botschafter. Der von Reinhold Messer als 'derzeit bester Extrembergsteiger weltweit' bezeichnete House schreibt für Magazine und ist Autor von Jenseits des Berges. Er lebt in Ridgway, Colorado. Scott Johnston war professioneller Skifahrer auf internationalem Niveau und coacht heute mehrere der erfolgreichsten amerikanischen Skilangläufer. Der begeisterte Bergsteiger lebt in Mazama, Washington, wo er immer wieder neue Kletterrouten entdeckt.

Kílian Jornet ist professioneller Skyrunner, Trail Runner, Skibergsteiger und Langstreckenläufer. Er ist sechsmaliger Meister der Skyrunner World Series und hat einige der renommiertesten Ultramarathons gewonnen, darunter den Ultra-Trail du Mont-Blanc, den Grand Raid, den Western States Endurance Run und den Hardrock Hundred Mile Endurance Run. Jornet hält den Rekord für den schnellsten Auf- und Abstieg an Matterhorn, Mont Blanc, Denali und Everest. Steve House ist ein international bekannter Bergsteiger, Bergführer und Patagonia-Botschafter. Der von Reinhold Messer als "derzeit bester Extrembergsteiger weltweit" bezeichnete House schreibt für Magazine und ist Autor von Jenseits des Berges. Er lebt in Ridgway, Colorado. Scott Johnston war professioneller Skifahrer auf internationalem Niveau und coacht heute mehrere der erfolgreichsten amerikanischen Skilangläufer. Der begeisterte Bergsteiger lebt in Mazama, Washington, wo er immer wieder neue Kletterrouten entdeckt.

VORWORT


Wissen ist Macht


Der Wind hatte sich die ganze Nacht über bemerkbar gemacht und mit jeder Böe schüttelte das winzige Zelt die dünne Eisschicht ab, die sich durch unseren Atem gebildet hatte. Die Eisflocken legten sich auf uns, um dann auf dem einzigen Körperteil von mir zu schmelzen, der aus dem Schlafsack herausragte: meiner Nase. Beim Aufwachen war ich müde, aber nicht müder als Marko, dem ich in der Morgendämmerung aus dem Zelt folgte. Wir legten die Steigeisen an, schulterten unsere Summit Packs und kletterten in den Sturm hinein.

Die gesamte uns bekannte Welt lag unter uns. Unsichtbar zwar, aber sie zog an uns wie die Schwerkraft. Marko kletterte gleichmäßig, schnell. Ich hingegen langsamer und ungleichmäßig. Bald war auch er für mich unsichtbar, irgendwo über mir. Das einsame Gefühl, zwischen meinem Partner und meiner Welt verloren zu sein, war erdrückend. Einen Moment lang zog ich das Tempo an und stolperte dann, nach Luft schnappend, hustend und keuchend. Dank der Fußspuren im Schnee (dort war noch nie jemand vor uns gegangen, nach uns wahrscheinlich auch nicht) und einer gelegentlichen Wolkenlücke, in der ich Markos grüne Jacke erspähen konnte, die ihn in der schwarz-weißen Welt im Himalaya in rund 7000 Metern Höhe wie einen Außerirdischen erscheinen ließ, konnte ich genug sehen, um zu wissen, dass er da war. Ich konnte ihm folgen, aber nicht mit ihm Schritt halten.

Zwei Stunden später kehrten wir um und gaben nach fünf Tagen erbitterten Kletterns unseren Versuch, den Gipfel zu erreichen, auf. Ein weiteres Lebensziel landete auf dem staubigen, unordentlichen Haufen aufgegebener Träume.

Ich hatte Tausende Berge bestiegen und niemals trainiert. Ich hatte mir als Bergsteiger Sponsorings und Aufmerksamkeit erklettert und Geld verdient, ohne zu trainieren. Ich hatte meine Partner hinter mir gelassen, Erstbegehungen hingelegt, in 60 Stunden die steilste, eisigste Wand in Nordamerika erklettert, ohne zu trainieren. Jetzt musste ich auf dem bedeutendsten, höchsten und schwersten Berg, den ich je in Angriff genommen hatte, umkehren, weil ich nie trainiert hatte.

Als ich nach Hause zurückkehrte, suchte ich mir eine Trainerin und begann zu trainieren. Ein halbes Jahr später war ich krank, bekam Infusionen und hatte Fieber. Ich konnte 21 Tage lang nichts essen und magerte von 75 Kilogramm auf 61 Kilogramm ab. Nachdem ich die Kurve wieder gekriegt hatte, lud mich mein Freund und Kletterpartner Scott Johnston, der als ehemaliger Skilangläufer an Weltmeisterschaften teilgenommen hatte, zu sich ein und machte Hamburger.

Mir gegenübersitzend erklärte er mir: »Du weißt, weshalb du krank geworden bist, oder? Sie [die Trainerin] hat keine Ahnung vom Klettern. Sie hat keine Ahnung, was deine Arbeit dir abverlangt. Sie hat dich übertrainiert. Und zwar heftig. Du darfst den Trainingsumfang nur langsam steigern.«

Das war meine erste von Tausenden Lektionen über Ausdauertraining und Physiologie, aus denen letztendlich unser erstes gemeinsames Buch Training for the New Alpinism1 entstand. Scott wurde natürlich mein Trainer. Meine Fitness erlebte eine Blütezeit. Nicht ganz zwei Jahre später wurde ich wieder Profibergsteiger – hauptberuflich. Meine Kletterkarriere erreichte Weltklasse-Niveau und ich hatte keinerlei Probleme mit Übertraining, Krankheiten oder Verletzungen – bis ich in Kanada 25 Meter tief von einem Berg fiel.

Ich behaupte gern, dass nur diejenigen keine Lust auf Training haben, die nie richtig trainiert haben. Ausfallschritte hassen nur diejenigen, die nicht genug davon gemacht haben und deshalb nicht wissen, wie sich starke Beine am Berg anfühlen. Lange, langsame Läufe und Skiläufe zum Aufbau der aeroben Kapazität hassen nur diejenigen, die nie gespürt haben, wie es sich anfühlt, mit Leichtigkeit den Berg hochzugleiten und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Entspannt, selbstsicher, mit schnellen Bewegungen dahinfliegend.

Die Fitnesswelt ist ein Minenfeld, voller Scharlatane, Trends und unglaublichen Versprechungen, hinter denen allen nichts steckt. Während ich mich von meinem Sturz erholte, Dutzende Brüche, ein kollabierter Lungenflügel und meine angeknackste Seele ausheilten, versuchten Scott und ich uns an der Beantwortung der Frage, die mir als Profibergsteiger am häufigsten gestellt worden war: Wie trainierst du? Als wir 2014 Training for the New Alpinism veröffentlichten, übertraf der Erfolg unsere Erwartungen bei Weitem. Wir hatten damit gerechnet, dass es genug Bergsteiger gibt, um vielleicht 1000 Ausgaben zu verkaufen. Tatsächlich verkauften wir 50 000.

Irgendwann erfuhren wir, dass wir nicht falsch gelegen hatten, denn es hatten nicht 50 000 Bergsteiger unser Buch gekauft, sondern nur 10 000. Die restlichen 40 000 Bücher kauften sich Bergläufer, Skibergsteiger und Wettkampf-Skibergsteiger, für die es kein eigenes Trainingsbuch gab und für die Bergsteigen ihrem Sport am nächsten kam. Mit Training for the New Alpinism kauften sie unseren geradlinigen Ansatz, frei von Trends und falschen Versprechungen.

Am Anfang des Winters 2014 traf ich Kílian Jornet in meinen Heimatbergen, wo er und Emelie Forsberg im berühmten Pulverschnee von Colorado Ski laufen wollten. Wir taten uns zusammen und ich führte sie in der Nähe von Telluride zu einer klassischen steilen Abfahrt mit dem Namen San Joaquin Couloir. Beim ersten Licht des Dezembertages brachen wir mit aufgefellten Skiern im Tal auf, kraxelten den Bergrücken hinauf und waren noch vor Mittag wieder zurück im Tal. Beim Bäcker aßen wir Muffins als erste Mahlzeit des Tages und Kílian erzählte mir, wie sehr ihm Training for the New Alpinism gefallen hatte. Ich erklärte ihm, wie überrascht wir von der Resonanz gewesen waren und davon, dass so viele andere Bergsportler unser Buch nutzten.

Steve House und Kílian Jornet auf dem Gipfel des Täschhorn in der Schweiz.

Foto: Sammlung Steve House

Kílian entgegnete, dass es tatsächlich nichts Vergleichbares für Sportler wie ihn gäbe. »Wir sollten so ein Buch zusammen schreiben!«, schrie ich fast hinaus. Früher am Morgen, beim Aufstieg, hatte Kílian mir von seinem Sportphysiologiestudium erzählt. Aber Kílian zögerte. »Ich möchte nicht schreiben«, sagte er und entschuldigte sich, um noch eine Trainingseinheit zu absolvieren, Intervalle in Zone 3 am steilen Hang.

Auf der Fahrt nach Hause rief ich Scott an und der Plan wurde geboren. Im Juni teilte ich Kílian im Camp am Denali in rund 4000 Metern Höhe unsere Fortschritte mit. Im August, als Kílian und ich uns in Zermatt in der Schweiz trafen, gab es bereits eine Kurzdarstellung und einen Autorenvertrag, und es waren jede Menge E-Mails hin und her geschickt worden. In Zermatt knapsten wir uns etwas Zeit ab, um Gipfel zu sammeln, keine großen technischen Herausforderungen. Ich hatte Glück und die Alpen lagen im August unter einer frischen Schneedecke, allerdings hatte ich die unlösbare Aufgabe, auf den steilen Pfaden und Bergkämmen mit Kílian mitzuhalten. Drei regnerische Tage verbrachten wir dann in meinem Campingbus, brieten uns riesige Portionen Käse-Rösti und sprachen über das Buch, Trainingsmethoden und ihren jeweiligen Nutzen, Trainingsfehler, wie die vielen Informationen gegliedert und präsentiert werden sollten und so weiter. Das einzige Problem war, den Campingbus an einem Ort zu parken, mit dem die Schweizer Polizei einverstanden war.

Mit Kílians Erkenntnissen versorgt, schrieb Scott wie ein Besessener und gab uns dann seine Entwürfe. Unser Beraternetzwerk vergrößerte sich und Luke Nelson und Mike Foote stießen als zuverlässige Rezensenten zu uns. Auch unser Unternehmen, Uphill Athlete, wuchs in der Zwischenzeit, mit mehr Seitenbesuchen, mehr Fragen sowie mehr Anfragen für Trainingspläne und Coachings. Als die Abgabefrist für das Buch noch in weiter Ferne lag, konnten wir uns leicht den dringenderen Aufgaben widmen. Mit sich näherndem Abgabetermin konzentrierte sich Scott nur auf das Schreiben und unsere Dreier-Gespräche wurden häufiger. Dabei ging es um genau die Fragen, mit denen wir uns seit Jahren auseinandergesetzt hatten: Wie tief sollten wir in die Physiologie einsteigen? Wie bringen wir den Lesern genug bei, dass sie sich wirklich selbst trainieren können? Wie gehen wir mit schwierigen Themen wie dem Kraftbedarf für ein Vertical Race und der erforderlichen aeroben Kapazität für den Tor des Géants um?

Das Endergebnis resultiert aus meinen Erlebnissen mit dem Bergsteigertraining und den über 30 Jahren Erfahrung von Scott als Sportler und Trainer, kombiniert mit dem Wissen von Kílian und seinen Jahren im Schnee und auf den Trails. In Ihren Händen liegt nun alles, was wir beim Schreiben von Training for the New Alpinism gelernt haben, sowie alles, was uns das Schreiben von Trainingsplänen, das Trainieren von Bergsteigern, Wettkampf-Skibergsteigern und Bergläufern gelehrt hat. Uphill Athlete: Training für Skibergsteiger und...

Erscheint lt. Verlag 11.11.2019
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
Schlagworte Abfahrt • ABHANG • Abstieg • Aktiv • Aktivität • Aktivitäten • Alpin • Anfänger • Anleitung • Athletik • athletik training • Athletiktraining • Aufsteigen • Aufstieg • Ausdauer • Ausdauerleistung • ausdauer sport • Ausdauersport • Ausdauersportler • ausdauer trainieren • Ausdauertraining • Ausdauer Training • ausdauer verbessern • Ausgleich • Ausrüstung • Berg • Berge • Bergfreunde • bergläufer • Bergsport • Bergsteigen • Bergsteiger • bergzeit • Betätigung • Bewegen • Bewegung • Einsteiger • FIT • Fitness • Fortgeschrittene • Fortgeschrittener • Freizeit • Freizeitbeschäftigung • Gebiet • Gebirge • Hang • Kraft • Krafttraining • Methode • Methodik • Natur • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2019 • neuerscheinung buch 2019 • optimieren • Optimierung • Outdoor • outdoor aktiv • Outdoorsport • outdoor sportler • Outdoor Training • Praxis • Ratgeber • Schi • Schi fahren • Schifahren • Schnee • Ski • Ski fahren • Skifahren • Skitour • Skitouren • Sport • Sportausrüstung • Sportler • Sportlich • sportliche Aktivitäten • Steigern • Strecke • Technik • Tipps • Tour • Tourenski • trainieren • Training • Trend • Trendsportarten • verbessern • Verbesserung • Winter • Wintersport
ISBN-10 3-7453-0669-4 / 3745306694
ISBN-13 978-3-7453-0669-9 / 9783745306699
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