Sixpack im Kopf -  Nicole Roewers,  Florian Heinzmann

Sixpack im Kopf (eBook)

Meditiere dich stark und glücklich
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
236 Seiten
Unity Training (Verlag)
978-3-948000-04-2 (ISBN)
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Du willst mehr vom Leben? Gelassenheit, Gesundheit, Glück, Konzentration, bessere Beziehungen und auch noch ein langes Leben. Wer will davon nicht mehr? Die gute Nachricht: Diese sechs mentalen Muskeln sind trainierbar, und zwar - wissenschaftlich nachgewiesen - durch Meditation. Mit dieser 4-Schritte-Meditationsmethode zeigen Nicole Roewers und Florian Heinzmann, wie der Sixpack im Kopf durch ein alltagstaugliches 10-Minuten-Training aufgebaut und behalten werden kann. Dadurch erschließt du Schritt für Schritt deine eigene innere Kraftquelle. 10 Minuten täglich, die dein Leben erheblich verbessern werden.

Kapitel 2


6 Tipps zur Meditation


Von jeglicher Ursache, die den ruhelosen und unsteten Geist wandern lässt, werde dieser abgezogen und nur der alleinigen Kontrolle des Selbst unterstellt.

Bhagavad Gita 6.26

1. Wo meditieren?


Grundsätzlich: Du kannst überall meditieren. Wirklich überall (außer vielleicht beim Autofahren). Wenn du das Prinzip der Meditation verstanden hast, wird nach und nach das gesamte Leben eine Meditation. Aber zu Beginn geht es darum, einen festen Platz für eine tägliche Meditation zu finden. Am besten meditierst du immer an genau diesem Ort.

Suche dir für den Anfang einen festen Platz in deiner Wohnung, an dem du vollkommen ungestört bist. Mache dir diesen Ort zu einem schönen Ort, an dem du dich gerne aufhältst. Telefon und Türklingel sind, wenn du an diesem Ort bist, zweitrangig. Familienmitglieder sollten wissen, dass sie dich nicht stören dürfen, wenn du an diesem Ort bist. Denke daran: Du meditierst, damit du mehr Ruhe und mehr Kraft und mehr Lebensfreude spürst. Alle Familienmitglieder werden das merken und daran teilhaben.

Es ist also nicht egoistisch, wenn du dich einmal täglich für kurze Zeit zurückziehst. Du tust damit allen etwas Gutes!

2. Wie meditieren? Der Sitz der Meditation


Übung

Probier den Meditationssitz doch gleich aus:

Meditation auf dem Stuhl

Setz dich an die vordere Kante, auf das vordere Drittel des Stuhls, so dass dein Rücken nicht angelehnt ist. Stell deine Füße parallel auf dem Boden auf und öffne sie hüftbreit. Richte die Wirbelsäule komplett auf. Entspann deine Schultern und dein Gesicht. Beginne jetzt tief zu atmen und deinen Sitz innerlich wahrzunehmen. Immer wenn du merkst, dass du in dich zusammensinkst, richte den Rücken wieder auf und mach die Wirbelsäule ganz lang. Wenn du Schmerzen im Rücken spürst oder den aufrechten Sitz nicht mehr halten kannst, dann lehne dich einfach an.

Meditation auf dem Kissen

Setz dich in einem Schneidersitz mit gekreuzten Beinen auf das vordere Drittel eines Meditationskissens, so dass dein Gesäß fast vom Kissen rutscht. Lass deine Knie zu beiden Seiten fallen. Du kannst ein Knie oder beide Knie gerne mit einem Kissen oder einer gefalteten Decke unterstützen. Falls dir dieser Sitz unangenehm in den Knien oder im unteren Rücken ist, dann kannst du dich auch in den so genannten Fersensitz setzen. Hier sind die Füße rechts und links neben dem Kissen am Boden. Du kannst dich in diesem Sitz auch auf zwei Meditationskissen oder auf ein Meditationsbänkchen aus Holz setzen. Richte die Wirbelsäule komplett auf. Entspann deine Schultern und dein Gesicht. Beginne jetzt tief zu atmen und deinen Sitz innerlich wahrzunehmen. Immer wenn du merkst, dass du in dich zusammensinkst, richte den Rücken wieder auf und mach die Wirbelsäule ganz lang.

Da wir es von Natur aus nicht gewohnt sind, längere Zeit in einer Sitzposition regungslos und bewegungslos zu verweilen, kann es sein, dass der Körper am Anfang rebelliert. Vor allem der Rücken wird sich melden, erst recht, wenn du aufrecht sitzt. Auch die Schultern können leicht schmerzen. Diese Schmerzen sind aber keine bedrohlichen Schmerzen, die zu Verletzungen führen. Sie treten deshalb auf, weil die Muskeln des Rückens wahrscheinlich noch untrainiert sind. Mit geradem Rücken in der Meditationshaltung zu sitzen ist somit nebenbei ein echtes Rückentraining. In Ländern, wo die Menschen nicht auf Stühlen, sondern auf dem Boden sitzen, gibt es tatsächlich so gut wie keine Rückenbeschwerden. Der Rücken wird durch das Sitzen ohne Anlehnung ganz von selbst kräftig und stark. Daher empfehlen wir, durch die Rückenschmerzen hindurchzugehen und solange wie möglich auch mit leichten Schmerzen den Rücken aufrecht zu halten. Wenn du zwischendurch im Rücken zusammensinkst, ist das völlig ok. Nimm es einfach wahr und kehre dann wieder in eine aufrechte Haltung zurück.

Auch ohne Rückenschmerzen ist es möglich, dass du, einfach nur weil es so ungewohnt ist, mit dem Rücken einsinkst. Das ist absolut kein Problem. Nimm es aber wahr und kehre, sobald du wieder geistesgegenwärtig bist und es bemerkt hast, in die aufrechte Haltung zurück. Nach und nach wird der Rücken so gut gekräftigt sein, dass dir das aufrechte Sitzen keine Probleme mehr bereitet.

Sehr hilfreich zur Kräftigung der Rückenmuskeln ist regelmäßiges Yoga. Die komplette Disziplin der körperlichen Yoga-Stellungen (Asanas) ist ursprünglich nur zu dem Zweck entstanden, den Körper für den Sitz der Meditationspraxis flexibel und kräftig zu machen. In den Yoga-Sutras, dem ältesten Meditations-Lehrbuch aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. bedeutet Asana nichts weiter als Sitz – der Sitz für die Meditation.

Die Handhaltung in der Meditation

Leg deine Hände locker und bequem auf deine beiden Oberschenkel oder Knie. Die Handrücken können dabei nach oben oder nach unten weisen. Wenn du magst, können jeweils die Daumen die Zeigefinger berühren. Dies symbolisiert die innere Geste der Konzentration und der Fokussierung.

3. Wann meditieren?


Die wahre Meditation geschieht in jedem Moment.

Florian Heinzmann

Im Grunde ist es egal, wann du meditierst. Die Hauptsache ist, dass du es regelmäßig, also täglich tust. Die beste Zeit ist der frühe Morgen, wenn die Kinder noch schlafen, noch kein Telefon klingelt und die Welt noch ruhig ist. Am besten meditierst du, bevor du irgendetwas anderes getan hast, wie etwa Kaffee trinken, frühstücken, E-Mails checken oder die Nachrichten lesen. Eknath Easwaran, einer der größten Meditationslehrer des 20. Jahrhunderts, gab zur Überwindung des eigenen inneren Schweinehunds die Empfehlung: No meditation – no breakfast. Gönne dir erst dann dein Frühstück, nachdem du deine wichtigste Arbeit für deine Gesundheit und deine Lebensfreude verrichtet hast. Dann kannst du dein Frühstück doppelt genießen. Am besten meditierst du direkt nach dem Zähneputzen und einer frischen Dusche. So fühlst du dich für deine innere Reinigung auch äußerlich sauber. Denn die Meditation ist deine heilige Zeit des Tages – die Zeit nur für dich, deine Gesundheit und deine Lebensfreude.

Die Meditation darf einen besonderen Stellenwert in deinem Leben einnehmen, also schiebe sie am besten nicht in irgendeine Pause ab.

Sie wird vielleicht irgendwann das Wichtigste in deinem Leben sein. Diesen Platz gibst du ihr, wenn du gleich am Morgen meditierst.

Natürlich ist das nicht für alle Menschen gleich einfach. Es gibt Menschen, die besser am Abend meditieren können, und es gibt Menschen, die morgens einfach immer ein wenig in Zeitdruck sind und nicht früher aufstehen können und wollen. Kein Problem. Wenn das bei dir der Fall ist, dann meditiere am Abend oder in deiner Mittagspause.

Hilfreich ist es allerdings, jeden Tag zur selben Zeit zu meditieren. Wenn du am Morgen schon weißt, wann du meditieren wirst, dann wirst du diese Zeit nicht vergessen, sondern sie freihalten. So schaffst du dir jeden Tag eine Insel der Entspannung und Ruhe in deinem Tagesablauf. Du machst eine Gewohnheit daraus.

Die wahre Meditation geschieht jederzeit!

4. Wie lange meditieren?


Einen Atemzug, 10 Minuten oder eine Stunde?

Ich (Florian) kann mich an ein Ereignis als Mönch in einem großen Kloster in Indien erinnern. Ich hatte mir vorgenommen, 108 Runden auf der Mala (Meditationskette) zu meditieren, wobei eine Runde aus 108 Mantras besteht. Das bedeutet Meditation mit einem Mantra den ganzen Tag von morgens bis abends. Abwechselnd im Sitzen und im Gehen. Am Abend war ich verwundert, dass mich die ganztägige Meditation nicht wirklich erfüllt und gestärkt hatte. Doch dann wurde mir klar, dass ich den ganzen Tag lang unkonzentriert gewesen war. Ich hatte nicht eine einzige Minute wirklich meditiert. Ich war nicht einen Moment lang wirklich aufmerksam. Dabei sprach ich zusammen mit den anderen Mönchen doch jeden Tag die Klosterregeln der Meditation, und die wichtigste Regel war die Aufmerksamkeit in der Meditation.

Das ist die Gefahr, wenn wir uns eine lange Meditation vornehmen. Bei kürzeren Sitzungen fällt uns die Konzentration leichter. Deswegen empfehlen wir mittlerweile immer, mit kurzen Sequenzen von zehn Minuten zu beginnen und hier über einen längeren Zeitraum von vielleicht einem Jahr regelmäßig die Konzentration zu üben.

Konzentration erfordert absolute Präsenz, vollständige Wachheit, totale Geistesgegenwart im Hier und Jetzt.

Swami Sivananda, der Begründer des modernen Hatha-Yoga, gibt hierzu einen wunderbaren Rat:

„Meditiere mit einer solchen Aufmerksamkeit, mit einer solchen Achtsamkeit, dass die Vögel in den Bäumen aufhören zu singen, um dir zuzuschauen. Meditiere mit einer solchen Hingabe und Begeisterung, dass sich die Blätter in den Bäumen in deine Richtung bewegen, um dir nahe zu...

Erscheint lt. Verlag 10.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
ISBN-10 3-948000-04-2 / 3948000042
ISBN-13 978-3-948000-04-2 / 9783948000042
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