Verwirklichung -  Kurt Tepperwein

Verwirklichung (eBook)

Das Denken für ein positives Leben nutzen
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2017 | 2. Auflage
228 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7431-0537-9 (ISBN)
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Alle Menschen haben innere Ressourcen, mit denen sie Großes und Einmaliges schaffen können. Doch viele haben noch nicht den richtigen Kontakt zu ihrem persönlichen Potenzial entdecken können. Kurt Tepperwein gibt hier praktische und methodische Impulse preis, um diese Ressourcen zu erschließen. Er zeigt, wie wir Emotionen und Eigenschaften wie Ärger, Ängste, Zweifel etc. verwandeln und unseren positiven Eigenschaften und Errungenschaften Ausdruck verleihen.

Positives Denken – Grundlagen


Wenn wir ein Haus bauen, brauchen wir ein Fundament, auf dem wir es errichten. Ähnlich benötigen wir zur Erörterung unseres Themas eine Basis, von der wir ausgehen können. Wenn wir wissen wollen, was es bedeutet, vom positiven Denken zum positiven Leben zu gelangen und so unser Leben zu verwirklichen, dann müssen wir uns zunächst einmal damit beschäftigen, was positives Denken überhaupt ist und wie wir es auf unserem Weg realisieren können. Grundlage dafür ist die Klärung von Fragen wie:

  • »Was ist positives Denken?«
  • »Was ist positives Leben?«
  • »Was ist der Sinn meines Lebens?«
  • »Wer bin ich wirklich?«

Wir kommen hierbei nicht darum herum, uns mit einigen Grundlagen der modernen Psychologie auseinander zu setzen, werden dann aber, nachdem das Fundament gelegt ist, sehr schnell in den eigenen Lebensbezug eintreten können, weil das Fundament dann steht und jeder weiß, was gemeint ist. Krempeln wir also die Ärmel hoch und beginnen wir, unser Fundament zu bauen.

Was ist positives Denken?

Man geht gemeinhin davon aus, dass positives Denken Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg verursacht, doch offenbar ist dies nicht bei jedem so. Es gibt Menschen, die behaupten, das positive Denken habe ihnen nicht geholfen, sondern sie nur noch ärmer, kränker und depressiver gemacht. Andere jedoch schwören auf das positive Denken und erfahren es als die Grundlage eines »geglückten Lebens«. Deshalb ist es auch 20 Jahre nach Erscheinen meiner ersten Bücher über die Kraft der Gedanken immer noch notwendig, den Begriff des positiven Denkens zu klären und seinen Zuständigkeitsbereich klar aufzuzeigen.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird »positives Denken« für eine lebensbejahende, zuversichtliche Haltung verwendet; manche Kritiker sprechen in dem Zusammenhang von Weltflucht, Illusionen, Verdrängung oder Ignoranz. Doch wenn wir uns auf die ursprüngliche Wortbedeutung besinnen, können wir herausfinden, was positives Denken eigentlich bedeutet. Das Wort »positiv« stammt von dem spätlateinischen Begriff positivus, was »gesetzt, gegeben« bedeutet und somit »das, was ist«, beschreibt – das »Existierende«. Und so ist »positives Denken« eigentlich nichts anderes, als die Existenz, mein »Hiersein«, zu bejahen, und zwar mit allen Umständen und Begrenzungen, die das Leben mit sich bringt. Wir müssen also zu »dem, was ist«, eine freundliche Einstellung gewinnen. Wir dürfen uns nicht selbst zum Feind werden. Wir dürfen nicht unseren Lebensumständen zum Feind werden. Wir müssen völlig eins werden mit »dem, was ist«. Dies gilt in der Liebe so wie im Leben. Wenn wir nicht bereit sind, mit »dem, was ist«, eins zu werden, haben wir keine Basis für positives Denken, denn es bedeutet immer Selbstannahme.

Wer also positives Denken mit Weltflucht oder »Ist-Flucht« verwechselt, sattelt das falsche Pferd. Im eigentlichen Wortsinne entspricht das positive Denken mehr der Haltung des Zen-Buddhismus: akzeptieren, »was ist«, sein mit dem, »was ist«, weiterentwickeln, »was ist«.

Die Methode des positiven Denkens kann man auch als ein »Werkzeug« auffassen, so wie es viele andere Werkzeuge gibt, mithilfe deren wir unser Dasein zu optimieren vermögen. Denken wir beispielsweise nur einmal an die Astrologie, die Homöopathie, Körpertherapie, die Kraft des Gebetes… Jedes Werkzeug hat seine bevorzugten Anwendungsbereiche, ebenso wie es auch Grenzen der Einsatzmöglichkeiten hat, anhand deren wir es mit Bewusstsein wählen und verwenden müssen. Um es einmal überzeichnet zu formulieren: Wenn ich versuche, mit einem Schraubendreher eine Grube auszuheben, liegt es nicht am Werkzeug, dass ich mich auf ein ziemlich zeitaufwendiges Unterfangen eingelassen habe!

Die »Idee« des positiven Denkens, wie wir es heute verstehen, stammt aus Amerika und hat dort ihre Quellen u.a. in der christlichen Religion. Es basiert auf dem Glauben an einen gütigen Gott, wie er sich beispielsweise im Psalm 23 widerspiegelt (»Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln …«).

So ist es kein Wunder, dass Protagonisten des positiven Denkens wie der amerikanische Rhetoriklehrer und Unternehmensberater Dale Carnegie (1888–1955) oder der irisch-amerikanische Philosoph, Jurist und Religionswissenschaftler Joseph Murphy (1898–1981) – beide Longseller-Autoren – mit ihren Theorien eine christliche Färbung verbanden. Doch das positive Denken ist nicht von einer Konfession bzw. einer Glaubensrichtung abhängig.

Die Kraft des positiven Denkens zeigt sich nicht nur zu Beginn des Weges, sondern in jedem Augenblick unseres Daseins neu. Denn stets haben wir die Wahl, eine Gegebenheit zu verurteilen (das wäre das so genannte negative Denken) oder aus einer Situation, in die wir geraten, das Beste zu machen. Negatives Denken bedeutet, »das, was ist«, zu negieren, zu verneinen.

Das positive Denken kann uns erst einmal eine leicht rosarot getönte »Brille« verpassen. S.E. Taylor und J. D. Brown haben jedoch 1988 in Experimenten nachgewiesen, dass jene »Brille«, durch die man das Leben beim Beginn der Beschäftigung mit dem positiven Denken sehen kann, sich gerade bei Kranken gesundheitsfördernd auszuwirken vermag.i Wie beim Verliebtsein kann das positive Denken der Vorbote einer späteren Verwirklichung sein, halt so, wie das Verliebtsein uns einen Vorgeschmack darauf gibt, was sich eines Tages in wahre und dauerhafte Liebe verwandelt haben kann. In dem Sinne zeigt sich das positive Denken als Beginn eines Weges, aber es ersetzt nicht das Gehen des Weges selbst. Wer glaubt, durch positives Denken allein Lebenserfüllung zu erreichen, indem er im stillen Kämmerlein sitzt und »gut« vor sich hin denkt, verhält sich ähnlich jemandem, der zu Hause seinen Lottoschein ausfüllt, aber versäumt, ihn auch abzugeben.

Auch wenn wir erst einmal eine rosarote Brille verpasst bekommen, liegt die Aufgabe des positiven Denkens also nicht in einer Schönfärberei. Es muss sich wandeln von der Faszination zum bodenständigen »Akzeptieren ›dessen, was ist‹ – trotz allem«. Positiv zu denken, bedeutet somit nicht, etwas, das wir »ätzend« finden, als »wunderbar« zu interpretieren. Es bedeutet vielmehr zu akzeptieren, dass wir es »ätzend« finden – und zugleich hinzunehmen, dass es da ist. Wenn z.B. Ihr Freund etwas tut, was Sie als falsch oder unangenehm o.Ä. empfinden, akzeptieren Sie, dass Sie ihn dafür gerade nicht besonders mögen. Und akzeptieren Sie, dass Sie eine Art Widerstand ihm gegenüber entwickeln, dass Sie seinetwegen ungute Emotionen haben. Und akzeptieren Sie aber auch, dass er »da ist«. Sobald Sie dies tun, entspannt sich Ihr Denken und Fühlen; und auf einmal können Sie auch das Gute an dem sehen, »was ist«. Das sind auf jeden Fall bessere Voraussetzungen für ein Gespräch mit Ihrem Freund, das ja durchaus konstruktiv verlaufen kann. Und wenn nicht? Nun, vielleicht bekommen Sie durch Ihren Freund eine ungeheure Lernchance – er zeigt Ihnen etwa deutlicher, als Sie es bisher wussten, was Sie nicht wollen. Ihr Freund dient Ihnen auf jeden Fall: als Vorbild – oder als abschreckendes Beispiel …

»Hinter Gitterstäben saßen zwei, die einst gefangen.

Der eine sah den Straßenkot – der andere Sterne hangen.«

Dale Carnegie

Voraussetzung für positives Denken ist eine »positive Geisteshaltung«. Dies bedeutet, den Geist im Positiven zu halten. Auch hierüber bestehen oftmals Missverständnisse. Eine positive Geisteshaltung bedeutet nicht, die Kithara zu spielen, wenn Rom brennt, sondern täglich um den »Geist« zu ringen. Dafür brauchen wir die rechten Werte, die geistigen Gesetze, die uns Kraft geben und den Rücken stärken. In jedem Augenblick können wir uns entscheiden zwischen einem unstimmigen Geist, einem Handeln, das »den Geist gefährdet«, z.B. durch Unredlichkeit, oder einem Geist, der uns in eine gute Zukunft trägt.

Unser Lehrer hierbei ist der Schmerz. Leider wird unser seelischer Schmerz nur selten wahrgenommen und oftmals durch Drogen, Stimulanzien, Fernseh-, Internet- oder Arbeits- oder eine andere Sucht zugedeckt. Doch wenn wir wieder beginnen, »zu fühlen, was wir fühlen«, wird unser Geist lauter, und etwas in uns empfindet automatisch immer mehr, was für uns stimmt und was nicht. Wir werden immer »gerichteter«: Wir richten uns auf unsere Mitte aus, was letztendlich in einer Liebe zum Leben mündet, die das Leben als den größten aller Lehrer liebt und ehrt.

Positivität ist also nicht die Verneinung des Negativen, die Leugnung von allem, was uns bedrückt, sondern das bewusste Nutzen von all dem, was uns wehtut, um damit voranzukommen. Es ist der »Mist«, der zwar zum Himmel stinkt, aber schließlich als »Dünger« für Blumen verwendet werden kann. Wir müssen mit dem anfangen, was wir vorfinden, und dies entwickeln. Die Natur macht es uns vor (siehe das Bild vom Mist und vom...

Erscheint lt. Verlag 14.12.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
ISBN-10 3-7431-0537-3 / 3743105373
ISBN-13 978-3-7431-0537-9 / 9783743105379
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