Das große Ernährungsbuch bei Krebs (eBook)

Mit 80 heilsamen Rezepten
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2017 | 1. Auflage
304 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44479-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das große Ernährungsbuch bei Krebs -  Fran Warde,  Catherine Zabilowicz
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Grundlagen der Krebs-Ernährung und Rezepte in einem: Die Ernährungswissenschaftlerin Catherine Zabilowicz und die Köchin Fran Warde haben ein Ernährungsbuch mit über 80 Rezepten speziell für Krebspatienten zusammengestellt. Gerade bei Krebs-Erkrankung spielt die richtige Ernährung eine wichtige Rolle. Die Expertinnen nehmen die Leser in alle Stadien der Krankheit an die Hand - von der Diagnose, während der Behandlung und der Zeit danach. Dieser Antikrebs-Ernährungsratgeber liefert zum einen wichtiges Hintergrundwissen über gesunde Ernährung bei Krebs und beschreibt alle Behandlungsmethoden und Heilansätze. Zum anderen bietet er konkrete Gerichte zur Immunsystem-Stärkung, Entzündungs-Hemmung, Anregung des Appetits, Gewichtszunahme, Aktivierung von Darmbakterien, Versorgung mit Vitaminen, besonders B12 oder für das allgemeine Wohlbefinden. Die Rezepte sind geordnet nach den Kategorien: Start in den Tag, Energiespender für zwischendurch, ein vegetarischer Regenbogen, fantastischer Fisch, leckeres Fleisch, süße Verführer sowie Superfood für jeden Tag. Ein besonders einfühlsames neues Standardwerk, das die Betroffenen in Sorgen und Nöten abholt und ernst nimmt.

Fran Warde ist gelernte Köchin, Food-Stylistin und Kochbuch-Autorin. Sie lebt in London, wo sie sich ehrenamtlich für das bekannte Krebs-Zentrum - Maggie´s Caring Center engagiert.

Fran Warde ist gelernte Köchin, Food-Stylistin und Kochbuch-Autorin. Sie lebt in London, wo sie sich ehrenamtlich für das bekannte Krebs-Zentrum - Maggie´s Caring Center engagiert. Catherine Zabilowicz hat aufgrund der Leukämie-Erkrankung ihres Sohnes Ernährungstherapie studiert und einen Masterabschluss in Ernährungsmedizin erworben. Die Therapeutin arbeitete für das Krebs-Zentrum Maggie´s und entwickelte Ernährungsprogramme für Krebspatienten. Heute gibt sie Kurse rundum Ernährung und Krebs für Gesundheitsfachleute. Sie lebt mit ihren vier Söhnen in Südengland.

Gene und Epigenetik


Vielleicht glauben Sie, dass Krebs vor allem genetische Ursachen hat und dass eine bestimmte Krebserkrankung in der Familie die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Verwandte auch diesen Krebs entwickeln. Das ist bis zu einem gewissen Punkt richtig, aber es braucht mehr als eine Mutation, um aus einer Zelle eine Tumorzelle zu machen. Wenn jemand eine abnormale Kopie eines Gens wie BRCA1 erbt, das mit Brustkrebs in Verbindung steht, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, aber unsere genetische Veranlagung ist keineswegs in Stein gemeißelt.

Die Gene in unseren Zellen produzieren Proteine, die Bausteine der Zellen. Tausende von Genen im menschlichen Körper bringen Hunderte von Proteinen hervor, aber wenn ein Gen mutiert, kann es defekte Proteine produzieren oder sie gar nicht erst erzeugen. Wenn nun das betreffende Protein für die Zellteilung und den Zelltod verantwortlich ist und diesen Funktionen nicht mehr richtig nachkommt, kann sich die Zelle unkontrolliert teilen und so einen Tumor entstehen lassen.

Manche Proteine fungieren auch als Schalter, die Gene an- oder ausschalten. So besitzen wir beispielsweise Onkogene, die Krebs erzeugen, und Tumorsuppressorgene, die die Tumorbildung unterdrücken. Probleme entstehen, wenn diese Gene mutieren. Ob diese Gene sich ausdrücken oder nicht und ob sie die Zelle zur Tumorbildung anregen, scheint allerdings stark von der Mikroumgebung (siehe weiter unten) im Körper abzuhängen.

Die Steuerung der Genaktivität durch biochemische Reaktionen nennt man »Epigenetik«. Das Wissen um diese Prozesse hat unser Verständnis von Erkrankungen und der Ernährung verändert und erlaubt uns, die Bedeutung der »epigenetischen« Rolle von Ernährungs- und Lebensweise zu begreifen. Kurz gesagt: Was wir in uns aufnehmen und wie aktiv wir sind, kann die Funktion der Gene beeinflussen – die Gene laden den Revolver, und die Lebensweise drückt den Abzug!

Die folgenden Faktoren sind wichtig, um zu verstehen, welche Rolle Ernährung und Lebensweise dabei spielen, das Risiko einer Krebserkrankung zu senken oder mit einem Tumor fertig zu werden.

Milieu und Mikroumgebung

Ich habe bereits erwähnt, dass das »Milieu« im Körperinneren der Tumorbildung hinderlich oder förderlich sein kann. Mit Milieu meine ich hauptsächlich die unmittelbare Umgebung der Zelle, die man wissenschaftlich als extrazelluläre Matrix (EZM) oder Mikroumgebung bezeichnet. Sie hält die Zellen zusammen, so dass sie über chemische Signale kommunizieren und geordnet und gesund funktionieren können. Eine gesunde Mikroumgebung ist nährstoff- und sauerstoffreich, wasserhaltig und kann Stressfaktoren wie Toxine über den Blutkreislauf eliminieren.

Gerät die Mikroumgebung aus dem Gleichgewicht, wird die Kommunikation zwischen den Zellen gestört und chaotisch, die Zellen verhalten sich abnormal, erleiden Schäden und können Tumore ausbilden. Die Untersuchung bestimmter Zellen hat gezeigt, dass selbst bei einem aktivierten Onkogen die Zelle nicht kanzerös wird, bis die richtigen Umstände eintreten, sprich, ein gestörtes Mikroumfeld entstanden ist. Die Elemente, denen wir ausgesetzt sind, die Luft, die wir atmen, und das Wasser, das wir trinken, hinterlassen Spuren im Körper und beeinflussen das Verhalten unserer Zellen.

Krebsstammzellen

Krebs- bzw. Tumorstammzellen sind in den letzten Jahrzehnten intensiv erforscht worden. Adulte Stammzellen können sich selbst erneuern und geschädigtes Gewebe regenerieren, und einige Krebsformen enthalten seltene Krebsstammzellen mit ebendieser Regenerationsfähigkeit. Sie können das Tumorwachstum vorantreiben, und Forscher vermuten, dass sie für eine Therapieresistenz und Rückfälle verantwortlich sein könnten.

Unglückseligerweise werden Krebsstammzellen vom Immunsystem nicht erkannt, aber zahlreiche Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Mikroumgebung einen entscheidenden Einfluss auf ihre Verbreitung und eventuelle Medikamentenresistenzen hat. Bei der Untersuchung von Zellkulturen hat man herausgefunden, dass bioaktive Substanzen, wie Vitamin A (Carotinoide), Catechine (grüner Tee), Theanin (Tee), Sulforaphan (Kreuzblütler), Vitamin D, Kurkuma, Genistein (Soja) und Cholin (vor allem tierische Nahrungsmittel), die chaotische Selbsterneuerung von Krebsstammzellen modifizieren oder unterbinden können. Man nimmt an, dass dies mit einer Veränderung der Mikroumgebung zusammenhängt. All diese Stoffe sind in einer gesunden, ausgewogenen Ernährung enthalten (s. S. 46).

Die entscheidende Rolle der Mitochondrien beim Schutz vor Krebs

Stoffwechsel oder Metabolismus ist die Umwandlung von Nahrung in Energie und findet größtenteils in den Mitochondrien statt, die wie Kraftwerke im Zellinneren funktionieren. Die Milliarden dieser Kraftwerke in unserem Körper brechen die chemischen Bindungen zwischen Nahrungsmolekülen auf und verwandeln sie in Energie in Form von ATP. Diesen Vorgang nennt man Zellatmung. Eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise sind wichtig für eine optimale Anzahl und Funktion der Mitochondrien, zumal sie eine entscheidende Rolle beim Krebsschutz zu spielen scheinen.

Es besteht wohl kein Zweifel daran, dass Sport die Produktion von Mitochondrien in der Skelettmuskulatur fördert, aber das scheint auch bei anderen Geweben und Organen der Fall zu sein, einschließlich des Gehirns. Das bestätigt die Erkenntnis, dass Sport das Krebsrisiko senken kann.

Zahlreiche Nährstoffe können Funktion und Leistungsfähigkeit der Mitochondrien steigern, deshalb ist eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralien so wichtig. Wir sollten aber auch nicht mehr essen, als wir brauchen, und auch das Kurzzeitfasten (s. S. 116) in Betracht ziehen, da eine Einschränkung der Kalorienzufuhr offensichtlich die Produktion von Mitochondrien stimuliert. Eine Kalorienbeschränkung scheint auch die »Autophagie« zu fördern, den für die Zellgesundheit wichtigen Abbau und die Verwertung beschädigter Mitochondrien und Proteine in den Zellen.

Schließlich kann die DNA der Mitochondrien auch durch Umweltgifte geschädigt werden. Man nimmt an, dass geschädigte mitochondriale DNA entscheidend zur Krebsentstehung beiträgt (s. S. 29).

Zellatmung und Warburg-Effekt

Wenn Zellen atmen, um unter Mitwirkung des Sauerstoffs Energie zu erzeugen, entsteht als Nebenprodukt Wasserstoff, der sich mit Sauerstoff zu harmlosem Wasser verbindet. Fehlt der Sauerstoff, ist die normale Zellatmung gestört, und es kommt im unmittelbaren Umfeld der Mitochondrien im Zellinneren zu einer Fermentation. Dadurch entsteht nur sehr wenig Energie und als Nebenprodukt Milchsäure. Dazu kommt es zum Beispiel in der Folge eines harten Trainings, wenn die Muskeln nicht genügend Sauerstoff erhalten. Die Milchsäurebildung lässt die Muskeln schmerzen, unsere Ausdauer sinkt, und wir hecheln, um dem Körper mehr Sauerstoff zuzuführen.

Tumorzellen brauchen die Mitochondrien nicht unbedingt zur Energieproduktion. Ob nun Sauerstoff vorhanden ist oder nicht, sie verbrauchen viel mehr Glukose als gesunde Zellen, um durch Fermentation Energie zu erzeugen, und das führt ebenfalls zur Milchsäurebildung, die ein sehr saures Milieu erzeugt und zum Tumorwachstum beizutragen scheint. Dieses Phänomen bildet die Grundlage der Warburg-Hypothese, benannt nach dem nobelpreisgekrönten Biochemiker Otto Warburg, der 1924 vermutete, dass Krebs aus Zellen mit einem gestörten Stoffwechsel entsteht. Dies zeigt sich in PET-Scans (Positronen-Emissions-Tomographie), die zur Entdeckung von Krebs verwendet werden können. Der Patient nimmt ein radioaktiv markiertes Glukosemolekül ein, das sich im Tumorgewebe anreichert, wo die Tumorzellen die Glukose wesentlich schneller verbrauchen als gesunde Zellen und dadurch im Scan sichtbar werden.

Anscheinend können Tumorzellen ihren eigenen Stoffwechsel umprogrammieren, um ihr schnelles Wachstum selbst unter Sauerstoffmangel aufrechtzuerhalten. Dies ist vielleicht ein Überlebensmechanismus, weil ihre gestörte Umgebung nicht genügend Sauerstoff und Glukose über die Blutgefäße liefern kann. Damit immer genügend Treibstoff vorrätig ist, erhöhen sie die Anzahl ihrer Glukosetransporter in der Zellmembran.

Eine andere Erklärung ist, dass Krebs eine Stoffwechselerkrankung ist, bei der sich die Art, wie sich die Zelle mit Treibstoff versorgt, aufgrund von Schäden an ihren Mitochondrien verändert und dass dieser veränderte Stoffwechsel die Zelle kanzerös werden lässt. Man nimmt an, dass die Zellen durch eine ungesunde Lebensweise mit übermäßigen Kalorien, zu viel Zucker und zu wenig Bewegung nicht genügend Sauerstoff erhalten und dass dadurch die Mitochondrien Schaden nehmen. Bei Sauerstoffmangel geben sie große Mengen an freien Radikalen ab, was zu einem Teufelskreis von Ereignissen führt, die die Zelle weiter beschädigen.

Man weiß noch nicht genau, warum sich Tumorzellen so verhalten, aber es gibt zwei Erklärungsansätze, die an die Frage nach dem Huhn und dem Ei erinnern. Ist es die Expression der krebsauslösenden Onkogene, die zur Zellmutation und einer gestörten Mikroumgebung führt? Oder ist es eine bereits gestörte Mikroumgebung, die als Katalysator eine potenziell kanzeröse Zelle bösartig wuchern lässt? Die Forschung konzentriert sich zunehmend auf die Mikroumgebung, und ich denke, wir können auch ohne abschließende Befunde davon ausgehen, dass unsere Ernährungs- und Lebensweise, Stress und allgemein das...

Erscheint lt. Verlag 25.8.2017
Übersetzer Brigitte Rüßmann, Wolfgang Beuchelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Ernährung / Diät / Fasten
Schlagworte Anti-Krebs kochen • Appetit • Catherine Zabilowicz • Entzündungshemmung • Ernährungsbuch • Fran Warde • Gesunde Ernährung • Gewichtszunahme • Immunsystem • Immunsystemstärkung • Kochbuch • Krankheit • Kreberkrankung • Krebs • Krebsernährung • Krebspatienten • Krebs-Ratgeber • Ratgeber • Rezept • Rezepte
ISBN-10 3-426-44479-8 / 3426444798
ISBN-13 978-3-426-44479-5 / 9783426444795
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