Business Knigge für Frauen (eBook)

Sicher auftreten im Beruf
eBook Download: EPUB
2017 | 2. Auflage
189 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-09661-1 (ISBN)
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Noch immer werden Frauen im Job kritischer beäugt, Fehltritte und Unsicherheiten schneller zur Last gelegt. Die Autorinnen sind Expertinnen auf dem Gebiet der Business-Etikette. Sie zeigen Ihnen, wie Sie in allen geschäftlichen Situationen stets professionell und stilsicher auftreten und einen glänzenden Eindruck hinterlassen. Jedes Kapitel wird mit zahlreichen Übungen, Trainings und Dos- und Don't-Listen abgerundet.   Inhalte: - Der erste Eindruck - Begrüßung und Anrede - Kommunikation mit Kunden - Business Dress-Code für Frauen - Geschäftsessen: entspannt essen und trinken - Meetings vorbereiten und durchführen

Anke Quittschau-Beilmann ist Trainerin für Umgangsformen und Inhaberin des Trainingsinstituts 'korrekt!'.

Anke Quittschau Anke Quittschau ist Trainerin für Umgangsformen und Inhaberin des Trainingsinstituts "korrekt!". Christina Tabernig Christina Tabernig ist Trainerin für Umgangsformen und Inhaberin des Trainingsinstituts "korrekt!".

2   Begrüßung und Anrede


Ein eigenes Kapitel für die Begrüßung? Kann man denn beim Guten-Tag-Sagen viel falsch machen? Aber sicher. Jede Begegnung beginnt mit einem Gruß, mit dem wir dem anderen signalisieren: „Ich begegne dir gern! Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen!” Mit einer missglückten Begrüßung können Sie andere leicht irritieren oder sich sogar Feinde machen. Wir sagen Ihnen, welche Sätze sich für die Begrüßung eignen, worauf Sie beim Händedruck achten sollten und welche Begrüßungsrituale im Job einzuhalten sind.

2.1   Wer grüßt wen zuerst?


Grundsätzlich grüßt der zuerst, der einen Raum betritt. Dies gilt sowohl im täglichen Leben als auch im Geschäftsumfeld.

Im Berufsleben grüßt der Rangniedere den Ranghöheren, wenn sie sich z. B. auf dem Flur treffen.

Achten Sie darauf, dass Sie einen Gruß mit möglichst den gleichen Worten erwidern. Es klingt eher belehrend, wenn Sie auf ein süddeutsches „Grüß Gott” mit „Guten Tag” antworten oder auf ein „Guten Morgen” mit „Guten Tag” reagieren, nur weil es bereits nach 11:00 Uhr ist.

Sollte Ihr Gegenüber Sie standesgemäß als Erstes grüßen, tut es aber nicht, warten Sie nicht auf ihn. Grüßen ist im Zweifelsfall immer besser als Nichtgrüßen. Auf einen Gruß nur mit einem Nicken zu reagieren, gilt als unhöflich.

„Mahlzeit!” ist out

Der Gruß „Mahlzeit” hat nichts in unserer heutigen Geschäftswelt zu suchen. Mahlzeit ist eine Abkürzung für „Gesegnete Mahlzeit” und gehört nicht in die Kategorie Tagesgruß. Es gibt auch kaum eine sinnvolle Antwort auf diesen Gruß, außer einem „Danke, Ihnen auch”. Dieser Ausdruck passt also höchstens in die Kantine, aber nicht ins Büro. Sollten Sie auf alle Meinungen wert legen, können Sie natürlich den Gruß erwidern.

Tipp

Achten Sie immer auf den Rang Ihres Gegenübers! Ein Angestellter sollte darauf warten, dass ihm nach seiner verbalen Begrüßung die Hand vom Vorgesetzten entgegengestreckt wird. Genauso sollte ein Bewerber, der den Raum betritt, „Guten Tag” sagen, aber abwarten, ob sein potenzieller zukünftiger Vorgesetzter ihm die Hand reicht.

Das Reichen der Hand entspricht einer Aufforderung zum Gespräch. Haben Sie keine Zeit, ein Gespräch zu führen, und treffen einen Kollegen auf dem Gang, den Sie seit Wochen nicht gesehen haben, lassen Sie ihn vorbeiziehen mit den Worten: „Wir sprechen uns später – ich bin leider in Eile.” Die Hand zu reichen, ohne ein paar Worte zu sagen, gilt als unhöflich.

Hände drücken ist Arbeit

Ein Geschäftsführer empfing einen Berater als Gast in seinem Unternehmen. Als dieser ihm die Hand reichen wollte, entgegnete der Geschäftsführer: „Ich gebe Ihnen nicht die Hand, sonst müsste ich ja am Tag hunderte von Händen drücken …”. Ob diese doch so ehrliche Aussage freundlich und beziehungsförderlich war, sei dahingestellt. Grundsätzlich sollten Sie einen Händedruck immer erwidern.

Übungen

Übung 4: Sie haben dem Ranghöheren zuerst die Hand gereicht und er zögert. Wie verhalten Sie sich am besten?

Übung 5: Man reicht Ihnen die Hand, doch der Händedruck fühlt sich lasch an. Wie reagieren Sie?

Übung 6: Beobachten Sie an einem normalen Geschäftstag, wann und in welchen Situationen sich Personen grüßen, und notieren Sie diese.

2.2   Der Händedruck – der gefühlte erste Eindruck


Sie werden einem Kunden vorgestellt und haben von seinem Erscheinungsbild einen ersten Eindruck. Nun wird Ihnen eine Hand entgegengestreckt, die Sie sofort ergreifen. Aber was ist das? Die Hand ist kalt, feucht und fühlt sich so lasch an, dass Sie das Gefühl haben, einen toten Fisch in die Hand gelegt bekommen zu haben. Was halten Sie jetzt von Ihrem Gegenüber?

Der Händedruck ist der gefühlte erste Eindruck. Ein Händedruck demonstriert Vertrauen. Dieses Entgegenbringen von Vertrauen sollte in einer bestimmten Form dargeboten werden.

Tipp

Ein Händedruck sollte nicht zu soft, aber auch nicht zu hart sein.

Vermeiden Sie:

  • Gummihand oder Schraubzwinge

  • Tätscheleien, d. h. mit der linken Hand den Rücken oder die Schulter tätscheln

  • Doppelhandgriff

  • eine Hand in der Hosentasche

  • fehlenden Blickkontakt

  • mangelnde Distanz

Gequetschte Hände oder eine Hand mit beiden Händen zu ergreifen kommt bei der Begrüßung schlecht an.

Achten Sie auch auf die Dauer des Händedrucks. Nichts ist unangenehmer als jemand, der Ihre Hand nicht mehr loslässt. Ein bis zwei Sekunden ist die optimale Dauer. Hände werden einander gereicht, nicht geschüttelt. Aber was tun Sie, wenn Ihre Hand nicht mehr losgelassen wird? Ein einfacher Trick ist, sich zu bewegen. Schlagen Sie vor, sich hinzusetzen oder zum Besprechungsraum zu gehen, wenn es passend ist für Ihre Situation. Sobald Sie gehen oder sich hinsetzen, werden die Hände gelöst.

Wenn Sie merken, dass Sie feuchte Hände haben, versuchen Sie die rechte Hand unauffällig zu trocknen. Frauen können sich unauffällig an den linken Oberarm greifen oder eine andere kurze Geste nutzen, um sich die Innenflächen zu trocknen. Achten Sie aber darauf, dass Sie keine Hände in den Hosentaschen haben, wenn Sie jemandem die Hand geben.

Jeder bekommt Ihre Hand!

Wenn Sie einer Person in einer kleineren Gruppe die Hand zur Begrüßung gereicht haben, bleiben Sie dabei und geben Sie jedem dieser Runde Ihre Hand. Es könnte sich sonst jemand zurückgesetzt fühlen.

In größeren Runden begrüßen Sie denjenigen zuerst, der Sie eingeladen hat. Jetzt ist es an ihm, Sie den anderen Teilnehmern vorzustellen.

Es gibt Situationen, in denen die Gruppe so groß ist, dass ein Händegeben zu zeitaufwendig wird. Hier ist oft ein begrüßendes Zunicken ausreichend. Manchmal reicht die Zeit auch gar nicht, da Sie eventuell gerade pünktlich erscheinen, aber vorher keine Zeit für einen Small Talk haben. Dann setzen Sie sich mit einem Nicken und Lächeln in die Runde auf Ihren Platz und nutzen Sie die Zeit der nächsten Pause, um sich bei den Teilnehmern persönlich vorzustellen.

Wie halten es die Ausländer mit dem Handschlag?

In England gibt man sich außer bei der ersten Vorstellung selten die Hand. Es gilt der Leitspruch „Don't touch personal things”.

Auch in den USA wahrt man größere körperliche Distanz als in Deutschland. Eine Begrüßung mit Handschlag ist dort eher unüblich.

Darf geküsst werden?

Die Begrüßung mit Küsschen ist im deutschen Geschäftsleben tabu. Dasselbe gilt in Italien, Frankreich und der Schweiz. Allein im Privatleben tauscht man Bussis aus. Vermeiden Sie aber Spuren von Lippenstift auf der Wange des Begrüßten zu hinterlassen. Sollte dies doch geschehen, machen Sie den Geküssten auf den Abdruck aufmerksam. In Italien ist eventuell zu erleben, dass bei Weihnachtsfeiern Küsse unter guten Freunden ausgetauscht werden. Aber niemals beim ersten Treffen. Angefangen wird hierbei auf der rechten Wange und eine leichte Berührung ist dabei nicht unschicklich. Berührung beim Begrüßungsküsschen ist in Frankreich übrigens nicht erwünscht.

In Russland werden besonders bei der Begrüßung von Frauen seltener Hände geschüttelt als im Westen. Dieses geschieht unter Russinnen nur bei der ersten Begrüßung. Will eine Frau mit Händedruck begrüßen oder begrüßt werden, muss sie die Initiative ergreifen.

In den baltischen Ländern ist im geschäftlichen Umfeld ein Handschlag zur Begrüßung üblich. Weitere Berührungen werden als Eindringen in die persönliche Distanzzone empfunden. Üben Sie Zurückhaltung im gesamten Auftreten, man gibt sich eher skandinavisch kühl.

Immer in die Augen schauen

Zu Ritterzeiten wurden die Visiere hochgeklappt, um zu zeigen, dass man in friedlicher Absicht kommt. Also gilt: Sehen Sie Ihr Gegenüber an.

Nehmen Sie auch Ihre Sonnenbrille ab, wenn Sie jemanden begrüßen. Während eines Händedrucks wirkt es übrigens sehr unfreundlich, sein Gegenüber nicht anzusehen und ein Gespräch mit einem Dritten weiterzuführen.

Sollten Sie im Winter einem Bekannten auf der Straße die Hand geben, ziehen Sie Ihren rechten Handschuh aus, falls er keine Handschuhe trägt. Haben beide Handschuhe an, brauchen Sie diese nicht auszuziehen, um sich die Hand zu geben.

Die Verabschiedung geht vom Ranghöheren aus. Wenn Sie Gast sind, verabschieden Sie sich vom Gastgeber. Die Verabschiedung beinhaltet das gesprochene „Auf Wiedersehen” sowie den Handschlag zum Abschied. Auch hier gilt die gleiche Regel wie bei der Begrüßung.

2.3   Sich vorstellen und untereinander bekannt machen


Was das Vorstellen und Bekanntmachen betrifft, so gibt es grundlegende Unterschiede zwischen den privaten und den geschäftlichen Gepflogenheiten. Im Berufsleben sprechen wir vom Vorstellen, im privaten Bereich vom Bekanntmachen.

Wer stellt wen vor?

Grundsätzlich gilt: Die wichtigere Person sollte als erste erfahren, um wen es sich handelt. Wer ist nun die wichtigere Person? Im Berufsleben ist es der Ranghöhere, der Kunde, der Gast usw. Im Privatleben zählen die/der Ältere und die Dame zu den wichtigeren Personen.

Tipp

Vermeiden Sie alte Floskeln wie: „Gestatten?” oder „Darf ich vorstellen?” Sie wirken sonst von vorgestern.

Nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben ist es eine höfliche Geste, einem ausländischen...

Erscheint lt. Verlag 19.6.2017
Reihe/Serie Haufe Sachbuch Wirtschaft
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Wirtschaft
Wirtschaft
Schlagworte Auftritt • Beruf • business • Dress-Code • eBook • E-Book • Eindruck • e-pdf • epdf • E-Pub • EPUB • Erfolg • Etikette • Frau • Job • Karriere • Kommunikation • Professionell • souverän • Stil • Umgangsformen • Verhalten • Verhaltensregeln
ISBN-10 3-648-09661-3 / 3648096613
ISBN-13 978-3-648-09661-1 / 9783648096611
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