Zwei Richtige für Maddy (eBook)

Roman
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2017 | 1. Auflage
365 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7325-5051-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zwei Richtige für Maddy -  Giovanna Fletcher
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Eine stimmungsvoll geschmückte Kirche. Eine erwartungsvolle Festgemeinde. Der Bräutigam und sein Trauzeuge im schicken Anzug am Altar. Und eine wunderhübsche Braut, die auf eben jenen Altar zuschreitet und sich mit jeder Sekunde dringender fragt: Ist mein Auserwählter wirklich der Richtige? Oder ist der Mann an seiner Seite nicht in Wahrheit die Liebe meines Lebens ...

Eine romantische Geschichte über beste Freunde, wahre Liebe und den schönsten Tag im Leben.

Ben


Fünfzehn Jahre alt …

»Wie findest du Maddy?«, fragte ich Robert an einem Samstagnachmittag, während wir bei ihm im Garten Fußball spielten. Obwohl wir schon Mitte Juni hatten, war es ein kühler und bewölkter Tag. Maddy war nicht da, sie besuchte ihre Oma, die noch in London wohnte, also waren wir beide zur Abwechslung mal allein. Fußball war nicht wirklich ihr Ding, daher nutzten wir die Gelegenheit, zu kicken, ohne dabei vollgenörgelt zu werden. Es war meine Chance, endlich mit Robert über etwas zu sprechen, das mir schon lange unter den Nägeln brannte: Maddy.

»Was meinst du damit?« Meine vage Frage hatte ihn offensichtlich verwirrt. Er rollte sich den Ball auf die Fußspitze und kickte ihn so nach oben, dass er auf seinem Knie landete. Von dort ließ er ihn auf das andere Knie springen, dann gegen die Brust und schließlich wieder zu mir – und das Ganze mit beachtlicher Körperbeherrschung. Robert war ein super Ballsportler – wobei: Eigentlich war er in allen Sportarten talentiert, ob mit oder ohne Ball. Er gewann immer, egal welches Spiel – und dabei kam ihm sein angeborener Ehrgeiz zugute. Es gefiel ihm einfach, der Beste zu sein. Ich dagegen war viel relaxter und musste nicht unbedingt gewinnen. Vielleicht arbeiteten wir deshalb so gut zusammen.

»Keine Ahnung …«, behauptete ich achselzuckend und stoppte den Ball mit dem Fuß, bevor ich ihn langsam wieder zurückpasste, immer noch auf der Suche nach den richtigen Worten. »Sie ist nicht wie die anderen Mädchen in unserer Klasse …«

Seit vier Jahren gingen wir auf die Peaswood High. Sie war viel größer als unsere Grundschule, und es gab wesentlich mehr Schüler, aber wir drei hatten es geschafft, in dieselbe Klasse zu kommen – nachdem wir unsere Eltern so lange bekniet hatten, bis sie mit dem Direktor gesprochen hatten. Was unsere Freundschaft betraf, hatte sich also nicht viel geändert. Wir verbrachten immer noch jede freie Minute miteinander. Gelegentlich freundete sich einer von uns mit jemand anderem an, und unser Kreis vergrößerte sich für eine Weile – aber diese neuen Freunde blieben irgendwann weg. Ich schätze, unsere eingeschworene Gemeinschaft schreckte sie ab. Wir drei hielten zusammen, wie wir es uns damals geschworen hatten. Sogar einen Namen hatten wir uns gegeben: Dreibein. Zugegeben, das war nicht viel besser als Laura und ihre Pink Dreamers, aber es hatte eine tiefere Bedeutung. Der Name war in unserer ersten Chemiestunde bei Mrs Fellows entstanden – einer ziemlich strengen Lehrerin mit fürchterlich hoher, näselnder Stimme. Anstatt der fesselnden Lektion über das Periodensystem zu folgen, spielte einer unserer Mitschüler mit seinem Dreibeinstativ und verbog eins der Metallbeine. Zur Strafe ließ ihn Mrs Fellows für den Rest der Stunde auf seinem Stuhl stehen, und als wäre das noch nicht genug, hielt sie ihm außerdem einen umfangreichen Vortrag über den verantwortungsvollen Umgang mit Schuleigentum, bevor sie detailliert auf die äußerst wichtigen Eigenschaften eines Stativs einging. »Stative haben in der Regel drei Beine. Sie sind voneinander abhängig. Stehen sie alle drei, sind sie stark und bilden eine Einheit. ABER: Bricht eins von ihnen durch, sind auch die anderen unbrauchbar …« Mit einem leichten Grinsen im Gesicht blickten wir drei uns an. Wir dachten alle dasselbe: Ja, verdammt, wir sind ein Dreibeinstativ!

»Wieso fragst du überhaupt?«, hakte Robert nach, während er den Ball in die Luft schoss und dann wiederholt mit dem Kopf kickte, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Dabei drehte und wendete er seinen Körper in die Richtung, aus der der Ball kam – immer einen Schritt voraus und bereit, ihn erneut gen Himmel zu köpfen.

»Weiß nicht … Ich hab nur gehört, wie Anthony und John über sie geredet haben.« Ich zuckte die Achseln.

»Ja? Was haben sie gesagt?«, fragte er stirnrunzelnd, fing den Ball mit den Händen auf und blickte mich an – jetzt nahm meine Enthüllung seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.

»Dass sie sie sexy finden.«

»Echt?« Er zog die Augenbrauen hoch und blähte die Backen auf, während er sich diesen Kommentar durch den Kopf gehen ließ.

Seit wir auf die »große« Schule gingen und Leute aus den Gegenden außerhalb von Peaswood trafen (jeden Morgen strömten sie zu Hunderten aus den Bussen), merkten wir auf einmal, wie behütet wir aufgewachsen waren. Unsere Vorstellung von einem unterhaltsamen Abend war, auf unseren Rädern die Straße runterzufahren und uns beim Zeitungsladen für ein paar Cent Süßigkeiten und Sammelsticker zu kaufen. In den ersten Jahren auf der weiterführenden Schule waren wir daher geschockt von den vielen nicht jugendfreien Geschichten über U-18-Discos. Sogar die Schuldiscos oder Geburtstagspartys, zu denen wir gingen, waren schon ziemlich aufschlussreich – Teenager knutschten mit so vielen Leuten rum, wie sie konnten, und rechneten dann alle zusammen, als wäre das Ganze ein Wettbewerb im Abschlecken. Wir drei standen meistens peinlich berührt auf der Tanzfläche rum oder tanzten zu Cotton Eye Joe ab, um das, was um uns herum vorging, nicht mit ansehen zu müssen. Bevor wir auf die Peaswood High kamen, war der Kuss zwischen Greg und Becky das Unanständigste, was wir je miterlebt hatten, aber das war gar nichts im Vergleich zu unseren Mitschülern. Selbst nach vier Jahren hatten wir immer noch Probleme, mitzuhalten – wir waren zu beschäftigt, die Kinder zu sein, die wir sein sollten. Einige der anderen waren einfach viel weiter als wir – Leute wie Anthony und John, von denen wir wussten, dass sie mit einigen Mädchen unseres Jahrgangs schon »bis zum Ende« gegangen waren. Dass sie nun so über Maddy redeten und sie ins Visier genommen hatten, weckte meinen Beschützerinstinkt. Und es regte mich auf.

»Na ja, hässlich ist sie nicht …«

»Definitiv nicht.«

»Stimmt schon, eigentlich ist sie sogar ganz süß, schätze ich.« Robert zuckte die Achseln und zog erneut die Stirn in Falten, während er offensichtlich zum ersten Mal in dieser Form über unsere Freundin nachdachte.

In derselben Woche hatte Robert mit Daniella, einem Mädchen aus unserer Klasse, geflirtet. Beide wussten, dass sie füreinander schwärmten und auf der nächsten Party wild rumknutschen würden. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Ich denke, seine Sorge um Maddy wurde noch befeuert durch die nicht gerade jugendfreien Gedanken, die ihm selbst durch das pubertäre Hirn gingen: über seine bevorstehende erste sexuelle Erfahrung mit Daniella.

»Ist schon irgendwie schräg, so was über sie zu hören«, fügte er hinzu.

»Ja, finde ich auch.«

»Man kommt sich komisch vor.«

Ich nickte. »Stimmt …«

»Glaubst du, Maddy steht auf einen von denen?«

Die Frage haute mich um. Sich vorzustellen, dass die beiden auf sie standen, war schon widerlich genug. Dass Maddy auch für einen von ihnen schwärmen könnte, war mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Über so was redeten wir nicht wirklich mit ihr – sie konnte uns zu allem befragen (zum Beispiel hatte sie Robert über seine Schwärmerei für Daniella ausgequetscht), aber umgekehrt schnitten wir das Thema »anderes Geschlecht« nie an. Na ja, ich jedenfalls nicht.

»Weiß nicht …«, murmelte ich.

»Vielleicht solltest du sie fragen.«

»Meinst du?«

»Wieso nicht? Ich wette, es würde ihr gefallen, dass die sie sexy finden«, sagte er grinsend.

Während wir dort standen, in der Sicherheit seines Gartens, nur wir beide, dachte ich daran, ihm zu sagen, was ich fühlte – zu gestehen, dass ich Maddy mehr als nur sexy fand, dass sie für mich das tollste Mädchen auf diesem Planeten war. Doch ich tat es nicht. Diese Gefühle hatte ich schon so lange, aber unsere Freundschaft – also die zwischen uns dreien – hielt mich davon ab, etwas zu sagen. Wie immer, wenn mir die Worte auf der Zunge lagen. Wir waren ein Dreibein. Wir hielten zusammen und halfen einander durch alle Dramen hindurch, die das Leben für uns bereithielt. Dass wir die Tragödien selbst verursachten oder die Dinge zwischen uns verkomplizierten, war nicht vorgesehen. Ich glaubte, wenn ich Maddy sagen würde, was ich wirklich fühlte, würde sich alles zwischen uns dreien ändern. Es konnte alles kaputtmachen und einen riesigen Keil zwischen uns treiben, den wir nie wieder loswerden würden. Das wollte ich nicht. Deshalb trug ich all diese Ängste mit mir rum: Sie hielten meine Gefühle im Zaum und verhinderten, dass ich mit irgendwelchen Liebeserklärungen rausplatzte, die ich am Ende bereuen könnte.

Dass Anthony und John ein Auge auf Maddy geworfen hatten, machte mich wütend, vielleicht weil sie die Freiheit hatten, zu sagen, was sie fühlten, und dadurch eine größere Chance bei ihr hatten als ich – und ich wusste, dass sie diese Chance nutzen und bei ihr so weit gehen würden, wie sie konnten. Sie würden keinen Respekt haben vor so einem netten, lieben Mädchen wie Maddy. Es waren pubertierende Jungs, in deren Köpfen es nur ein Thema gab: Sex. Ich drehte fast durch.

*

Schon an unserem ersten Tag auf der Peaswood High war ein morgendliches Ritual entstanden: Maddy kam zu mir, dann holten wir Robert ab und gingen zu dritt zur Schule. Anfangs wurden wir noch von unseren Mums begleitet, aber innerhalb eines Monats ließen sie sich schließlich davon überzeugen, dass wir den fünfminütigen Fußmarsch auch allein bewältigen konnten. Also beschloss ich, das Thema am nächsten Schulmorgen...

Erscheint lt. Verlag 13.6.2017
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel You're the One that I Want
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • bester Freund • Braut • Bridget Jones • Chick Lit • chick lit deutsch • England / Großbritannien • Frauenroman • Freche Frauen • Hochzeit • Humor • Kerstin Gier • Liebe • Liebesdreieck • Liebeskummer • Liebesroman (modern) • Love Triangle • Mr. Right • Romantic Comedy • Traummann • Trauzeuge • Trendromane • Zweifel
ISBN-10 3-7325-5051-6 / 3732550516
ISBN-13 978-3-7325-5051-7 / 9783732550517
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