Kapitel 1

Kunst und Wissenschaft der Glückseligkeit

Einführung in Ipsalu Tantra

Die göttliche Quelle wiederfinden zu helfen ist das Bestreben der meisten spirituellen Wege. Die innere Gewissheit des Getrenntseins von deiner wahren Natur gibt dir ein Gefühl der Unvollständigkeit – das dich nach einem solchen Weg suchen lässt. Du leidest an einer unerbittlichen Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies. Du möchtest dich mit dem universellen Herzen und Geist wiederverbinden, in höchstem Glück und vorbehaltloser Liebe – im Zustand der Glückseligkeit. Und du bist tief überzeugt, dass deine Erfahrungen und das, was du zu sein scheinst, nur blasse Abbilder deiner Wahrheit sind.

Der Alltag bietet zahlreiche Anreize, die wahren Wünsche deiner Seele zu betäuben. Deine innere Welt, derer du dir nicht bewusst bist, leidet unter begrenzenden Überzeugungen, Schuldgefühlen, unterdrückten Emotionen und Konflikten sowie erstickter Kreativität. Die äußere Welt dient dir dazu, dich abzulenken – durch Arbeit, Beziehungskonflikte und Sorgen, die du dir um deine Gesundheit, deinen Status und dein Ansehen machst. Du vergnügst dich mit lauter Musik, Fernsehen, Kino, Konsum, machst Sport usw. Du betäubst dich mit Chips, Gebäck und Süßigkeiten. Das meiste davon könntest du auch in einem Zustand von Glückseligkeit tun, doch du hast dich daran gewöhnt, den Alltag zu füllen und den Ruf deines Herzens zu ersticken.

Die Wissenschaft beginnt gerade zu verstehen, dass jede Körperzelle, jedes Organ einen ekstatischen Energiefluss benötigt, um richtig zu funktionieren. Dieser Energiefluss steht immer in Verbindung mit dem Ursprung allen Seins. Die ekstatische Energie kannst du selbst leicht erzeugen, die meisten Menschen jedoch sind lieber Zuschauer, als dass sie mit von der Partie sind: Es sind ihre Musik-, ihre Sportstars oder ihre Priester, die die Ekstase für sie ausleben.

Dieser Bereich unserer Kultur ist verarmt: Wir brauchen ekstatisches Trommeln und Tanzen, Singen und Feiern, doch das gibt es nicht. In Subkulturen schon, aber nicht für die Allgemeinheit. Kein Wunder, dass Sex und Drogen für so viele unwiderstehlich werden – sie scheinen ein vorübergehendes Glücksgefühl zu schenken.

Vielleicht bist du davon überzeugt, dass nur andere glückselig sein können, du aber nicht. Tantra Bliss kann dir helfen zu lernen, in Glückseligkeit zu leben. Mystiker haben versucht, Bliss – Glückseligkeit – zu beschreiben, doch die meisten finden es schwierig, ihre Erfahrungen in Worte zu fassen. Schon das Wort selbst kann das eigentlich Erlebte nicht zum Ausdruck bringen. Für manche ist „Glückseligkeit“ ein himmlischer, schwebender Zustand. Zusammen mit dem Wort Tantra wird es klarer und ausgewogener: „Tantra Bliss“ – Tantrische Glückseligkeit – ist der Himmel auf Erden.

Verbinde tantrische Glückseligkeit mit einem persönlichen Erlebnis. Erinnere dich an einen Augenblick in deinem Leben, in dem du dich frei gefühlt hast, völlig aufgehoben, voll und ganz angenommen und geliebt, beglückt, grenzenlos, mit allem Lebendigen verbunden, erregt und zugleich tief entspannt. In solchen Momenten ist die Welt unfassbar schön. Vielleicht war es der Augenblick eines Orgasmus oder du warst gerade frisch verliebt. Erinnere dich an einen solchen einzigartigen Augenblick. Und mach diesen zu einer Erfahrung, an der alle anderen gemessen werden. Du weißt, dass das möglich ist. Warum willst du dich mit weniger zufriedengeben?

Du kamst als verkörperte Glückseligkeit auf diese Welt. Die folgenden Kapitel beschäftigen sich mit den Fragen, wie du diese innere Quelle verloren hast, und weshalb es so schwierig scheint, sie wieder aufzunehmen. Du kannst die Glückseligkeit wiederentdecken.

Tantrische Glückseligkeit entdecken

Ipsalu Tantrischer Kriya-Yoga ist ein Weg zur dauerhaften Glückseligkeit. Es ist kein Glaubenssystem, eher eine Sicht- und Verfahrensweise, und es ist einfach.

1. Mach dich mit dem Neuen Paradigma vertraut, und betrachte dein Leben einfach einmal so, als ob dieses wahr und gültig wäre.
2. Praktiziere die vorgeschlagenen Techniken, insbesondere die Ipsalu ASATE-Formel
3. Beobachte, was geschieht.

Die hier vorgestellten einfachen Techniken gehören zu den kraftvollsten, die die Welt kennt. Bei regelmäßiger Praxis bringen sie dich rasch mit dem Universellen Pulsschlag der Liebe, der Quelle tantrischer Glückseligkeit, in Einklang.

Das Neue Paradigma

Dieses Paradigma bietet dir eine neue Perspektive, von der aus du das Leben betrachten kannst, eine neue Form des konkreten täglichen Seins, eine Einladung zu forschen. Es entsteht eher durch die Erfahrungen, die du damit machen kannst, als durch Überzeugung oder erlerntes Wissen. Es erhebt keinen Anspruch auf absolute Wahrheit; die Erkenntnis macht unentwegt Fortschritte. Die vorgeschlagene Sichtweise einzunehmen verändert dein Leben. Du wirst die Glückseligkeit entdecken.

• Selbstverwirklichung
  Entdecke deine wahre Natur, werde dir deiner Größe bewusst, suche Führung und Weisheit in dir.
  Werde mehr und mehr eins mit deiner Seele und lass deine Geschichte und deine Persönlichkeit mehr und mehr an Bedeutung verlieren.
  Sei als Seele präsent im Körper, egal welche Schattenseiten in dir zum Vorschein kommen.
  Ehre das Göttliche in jedem Menschen, in allem, was um dich ist.
  Sieh die Göttliche Ordnung in allem, auch wenn sie sich der Ratio auf den ersten Blick nicht erschließt.
  Sei dir bewusst, dass alle Wesen miteinander verbunden sind. Trennung ist eine Illusion.
  Entdecke die Quelle unendlicher Liebe und völligen Angenommen-Seins – so, wie du bist – in dir.
  Es gibt keinen Grund dafür, Anerkennung bei anderen zu suchen.
• Selbstverantwortung
  Mache dir bewusst, dass du deine Erfahrungen selbst erschaffst und dass andere nur ihren Beitrag dazu leisten, um deine Erwartungen zu erfüllen.
  Du hast dich entschieden, deine Lektionen zu lernen. Sie erscheinen so lange als „Problem“, bis die Lektion gelernt und integriert ist.
  Es gibt keine Opfer und keine Zufälle. Was im Außen geschieht, spiegelt deinen inneren Zustand.
  Übernimm die Verantwortung für dein Lebensdrama. Das versetzt dich in der Lage, es selbst bewusst zu gestalten.
  Das Außen muss sich nicht ändern. Durch deine innere Bewegung verändert sich alles andere von allein.
  Löse deine Probleme. Warte nicht darauf, dass andere es für dich tun.
• Sei Beobachter
  Verweile im Beobachterbewusstsein, das frei ist von Urteilen. Nimm all deine hellen und deine dunkleren Seiten vorbehaltlos an.
  Bringe die unbewussten Prozesse ins Bewusstsein. Befreie dich Stück für Stück von der Bindung an die Vergangenheit.
  Befreie dich von selbstzerstörerischen Mustern und begrenzenden Überzeugungen (Karma), indem du ein wohlwollender Zeuge dessen bist, was ist.
  Bringe verdrängte Gefühle und überholte Überzeugungen zu einem Abschluss. (Öffne die Chakras und Energiekanäle.)
• Erfüllung und Ermächtigung
  Sei dir bewusst, dass du die Sehnsüchte und Wünsche des Ego niemals befriedigen kannst (Ipsalu bedeutet „Verlangen transzendieren“). Sie sind der Versuch einer Kompensation der tief liegenden Empfindung, dass du unzulänglich und wertlos bist.
  Unterdrücke das Verlangen des Ego nicht. Unterstütze dich stattdessen selbst, indem du die all die Liebe schenkst, die dir gefehlt hat.
  Deine Seele hat Sehnsüchte, sie strebt danach, dem höheren Sinn deines Lebens zu folgen. Diese Ziele werden vom Sein vollkommen bejaht und getragen.
  Schöpferische Kraft entsteht, wenn sich das Ego der Seele unterordnet. Wenn sich dein Ego in deine Seele verliebt und ihr voller Hingabe dient, lebst du im kosmischen Fluss. Dein Leben wird zu einer Reihe sinnvollglücklicher Vorkommnisse.
  Das Sein sorgt gern und mit Leichtigkeit für all deine Bedürfnisse. Deine Herzenswünsche werden wahr.
• Erde und Körper sind eins
  Die Rätsel des Universums erschließen sich durch die Erforschung der Geheimnisse und Freuden des Körpers.
  Feiere dein irdisches Dasein und öffne dich liebevoll allen Aspekten des Menschseins.
  Lade die Stimme deines Herzens ein in deinen Körpertempel – zu Tanz und Lebendigkeit.
  Erfreue dich an den tantrischen Künsten: Singen, Rhythmus, Tanz, Massage und Düften.
  Lerne, dir den Himmel auf Erden zu schaffen.
• Polaritäten ausgleichen
  Ehre, bestärke, befreie und feiere die weibliche...