Gute Gene sind kein Zufall (eBook)

Mit Epigenetik das eigene Erbgut optimieren. Glücklich, schlank und gesund bis ins hohe Alter
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2017 | 1. Auflage
224 Seiten
Südwest (Verlag)
978-3-641-21151-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gute Gene sind kein Zufall -  Michaela Döll
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Mit Epigenetik die eigenen Gene steuern
Jeder Mensch wird mit einer bestimmten Genkonfiguration geboren. Neueste Studien haben die Vorstellung eines starren genetischen Fingerabdrucks jedoch widerlegt. Vielmehr ist es möglich, durch Ernährung und Lebensstil die Aktivität der Gene zu steuern. Auf Basis der relativ neuen Wissenschaft der Epigenetik gibt dieses Buch einen Überblick über die Welt der Gene und zeigt, was jeder tun kann, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Denn niemand ist Gefangener seines Erbguts!

Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll ist im In- und Ausland seit langer Zeit als ernährungsmedizinische Expertin bekannt. Seit mehr als 25 Jahren ist sie auf Kongressen und Seminaren in der Weiterbildung von Therapeuten aktiv. Sie ist Professorin an der Universität Braunschweig im Fachbereich Lebensmittelchemie. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Vitalstoffmedizin, Ernährung, Zivilisations- und umweltbedingte Erkrankungen. Mit über 250 Fachartikeln und inzwischen 15 Büchern hat sie sich in der Fachwelt längst einen Namen gemacht. Ihr Expertenwissen ist nicht nur bei zahlreichen Vortragstätigkeiten gefragt, sondern auch im Hörfunk und TV.

MAN IST, WAS MAN ISST

Eigentlich sollte eines inzwischen jedem von uns klar geworden sein: Die Art und Weise, wie wir uns ernähren, nimmt einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit. Eine vitalstoffarme Kost, die noch dazu mit viel (falschen) Fetten und (ausgemahlenen) Kohlenhydraten „befrachtet“ wird, ist an der Entstehung chronisch-degenerativer Erkrankungen wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Stoffwechselstörungen, Entzündungen und sogar Depressionen und Demenzen mitbeteiligt. Aber wer hätte gedacht, dass das, was wir uns da täglich auf den Teller packen oder sogar im Stehen oder Gehen verspeisen, unsere Gene beeinflusst? Ja, tatsächlich „spricht die Nahrung mit unseren Genen“, wie es der international anerkannte amerikanische Biochemiker und Ernährungsspezialist Prof. Dr. Jeffrey Bland formulierte. Die Lebensmittel, die wir Tag für Tag zu uns nehmen, liefern unter anderem die Anhängsel (etwa Methyl- und Acetylgruppen), mithilfe derer die „Verschnürung“ unseres Erbmaterials gelockert oder auch fester zugezogen wird und somit darauf Einfluss hat, ob die darunterliegende Geninformation abgelesen werden kann oder ob der entsprechende Genabschnitt verplombt ist. Und so kann beispielsweise ein Schweinsbraten mit Bratkartoffeln und Soße völlig andere Schalter am Erbgut betätigen und damit die Genaktivität mitbestimmen als etwa ein Teller mit Gemüse, Knoblauch und Zwiebeln. Nun stellt sich aber folgende Frage: Welche Nahrungsmittel bzw. Lebensmittelinhaltsstoffe bestimmen denn hier genau, welche DNA-Abschnitte unzugänglich, das heißt „unlesbar“, bleiben und welche Gene aktiv sind? Mit diesem interessanten Gebiet befasst sich der Forschungszweig der sogenannten Nutrigenomik: die Lehre vom Einfluss der Nährstoffe auf die genetischen Systeme – spannend! Bleiben Sie auf jeden Fall dran, denn in den folgenden Abschnitten werde ich erläutern, wie wir mithilfe einer gesundheitsfördernden epigenetisch geeigneten Kost unsere Krankheitsrisiken in beträchtlichem Maße vermindern können.

Wir sind, was wir essen. Unsere tägliche Kost trägt durch epigenetisch wirksame „Türöffner“ oder „Verriegelungen“ zur Aktivierung wie auch zur Stilllegung von Genen bei.

DIE HONIGBIENE ZEIGT UNS, WIE ES GEHT

Das Honigbienenvolk ist ein Riesenclan aus bis zu 40.000 Tierchen, die sich ein Nest teilen. Die vielen Tausend Arbeitsbienen werden von einer einzigen Königin angeführt, deren Aufgabe es ist, für die Vermehrung zu sorgen. Dazu legt diese Königin – nach vorausgegangener Befruchtung – im Frühling, wenn die Temperaturen steigen, täglich bis zu 2.000 Eier, aus denen nach etwa drei Tagen kleine Larven schlüpfen. Diese werden von den fleißigen Ammenbienen aufgezogen. Alle Larven erhalten während der ersten Tage, ihrer ersten drei Entwicklungsstadien, dieselbe Nahrung: Gelée royale, das aus verschiedenen Sekreten der Kopfdrüsen der Arbeiterinnen gebildet wird. Zu diesem Zeitpunkt ist noch völlig unklar, welche der Nachkommen ihr Leben als Arbeiterinnen werden fristen müssen und somit für die Pollenbeschaffung, den Nestbau und vieles mehr zuständig sein werden, und welche Larve das Privileg erhält, Königin des Bienenvolks zu werden. Grundsätzlich kommt jede der vielen Tausend Larven für die Position der Königin infrage. Schon nach wenigen Tagen wird die Ernährung umgestellt: Während die Arbeitsbienen ab sofort mit Pollen und Nektar Vorlieb nehmen müssen, wird die künftige Königin bis zu ihrer Verpuppung weiterhin mit dem wertvollen Gelée royale gefüttert.

Bei den Bienen entscheidet allein die Ernährung darüber, ob eine Arbeitsbiene oder eine Königin heranwächst.

Das hat weitreichende Konsequenzen für die bis dahin genetisch gleichen Larven: Die künftige Königin entwickelt sich zu einer „Prachtbiene“ mit einer Körperlänge von bis zu 22 Millimetern, die bis zu fünf Jahre alt werden kann. In der kalten Jahreszeit, wenn das Bienenvolk überwintern muss, macht Frau Königin es sich in der Mitte des Bienenknäuels gemütlich, wo den ganzen Winter über eine Temperatur von 20 bis 30 Grad Celsius herrscht. Die Arbeiterinnen hingegen sind mit nur 12 bis 15 Millimetern viel kleiner, und ihr Leben währt nur wenige Monate.

Ganz offensichtlich entscheidet hier die Nahrung der Larven, genauer gesagt deren Inhaltsstoffe, darüber, wie ihr weiteres Leben verlaufen wird. Gelée royale ist in seiner Zusammensetzung bislang noch nicht vollständig erforscht. Das Gemisch aus etwa 70 Prozent Wasser und etwa 20 Prozent Zucker enthält zusätzlich auch nennenswerte Mengen verschiedener B-Vitamine (beispielsweise Folsäure, Vitamin B₁₂, Vitamin B₁) und Aminosäuren. Seit etwa zehn Jahren weiß man, dass hier epigenetische Mechanismen wesentlich mitbeteiligt sind. Ein australisches Forschungsteam konnte zeigen, dass der Grad der DNA-Methylierung bestimmter Gene eine Rolle spielt.

Forscher im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) konnten inzwischen zeigen, dass bei den Bienenlarven durch die Umstellung ihrer Kost eine epigenetische Umprogrammierung bestimmter Gene erfolgt. Mehr als 500 Gene weisen Methylierungsunterschiede zwischen Königin und Arbeiterinnen auf. Offensichtlich regulieren die Bienen mit diesen Anhängseln ihre Genaktivität, und das wiederum ist entscheidend dafür, was aus den Larven wird: Königin oder Arbeitsbiene. Der Schlüssel liegt hier alleine in der Ernährung.

Gelée royale: Der Bienenköniginnenmuttersaft bestimmt, ob aus einer Larve eine Königin oder eine Arbeitsbiene wird. Denn die Nahrung entscheidet darüber, welche Erbinformationen abgelesen und umgesetzt werden.

ZUCKER AKTIVIERT GENE

Unser Leben ist definitiv „süßer“ geworden. Rein statistisch gesehen verbraucht jeder Mensch in Deutschland pro Jahr rund 33 Kilogramm Zucker. Das entspricht unfassbaren 24 Teelöffeln Zucker täglich und ist etwa fünfmal so viel wie noch vor etwa 100 Jahren. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, es bei durchschnittlich sechs Teelöffeln pro Tag bewenden zu lassen – und davon sind wir derzeit weit entfernt. Dabei wird der gewöhnliche Haushaltszucker, der unser „süßes Leben“ im Wesentlichen bestimmt, vor allem in Form von Schokolade, gesüßten Getränken, Gummibärchen & Co. sowie Kuchen und anderen Backwaren, Milchprodukten (z. B. Fruchtjoghurt) und Eis konsumiert. Diese Entwicklung ist alles andere als gesundheitsförderlich. Der hohe Zuckerverbrauch steht schwer im Verdacht, an der Ausbildung von Übergewicht, Karies, Diabetes mellitus (Diabetes Typ 2), Fettleber, Herzkrankheiten und letztlich auch an der Entstehung von Nervenerkrankungen mitbeteiligt zu sein. Zucker (Glukose, Fruktose) ist ein wichtiger Signalgeber für unseren gesamten Stoffwechsel. Über einen komplizierten Nachrichtendienst, der den Darm, die Leber und die Bauchspeicheldrüse miteinbezieht, werden durch die Aktivierung bestimmter Gene Nerven- und Hormonsignale bereitgestellt/ausgelöst. Dadurch werden weitere DNA-Sequenzen freigeschaltet, und zwar solche, die für den Fettstoffwechsel von Bedeutung sind – mit der Folge, dass Zucker auch in Speicherfett umgewandelt werden kann. Es ist also mehr als wahrscheinlich, dass Zucker dick macht und damit auch den mit Übergewicht assoziierten Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, bestimmte Krebsarten, Demenz, Depressionen, Gallensteine, Fruchtbarkeitsstörungen und andere) den Boden bereitet.

Süße Verführung – schlecht für die Gesundheit

SÜSSIGKEITEN WERFEN ENTZÜNDUNGSGENE AN

Was soll denn an einer Entzündung so schlimm sein? Wenn Sie sich in den Finger schneiden, löst Ihr Organismus eine Entzündungsreaktion aus, dann heilt die Wunde wieder zu. Also ist diese körperliche Reaktion doch sinnvoll, oder? Grundsätzlich kann man die Frage mit „Ja“ beantworten, allerdings besteht bei jeder Entzündung die Gefahr, dass sie aus dem Ruder läuft und sich von den körpereigenen Mechanismen nicht mehr restlos stoppen lässt. Übrig bleiben dann, wie ich bereits im Jahr 2004 (lange bevor weitere Bücher zu diesem Thema erschienen!) in meinem Buch Entzündungen – die heimlichen Killer geschrieben habe, kleine „Brandherde“, die weitere entzündungsfördernde Immunzellen anlocken. Diese „stacheln“ dann Gene an, die nun ihrerseits brandfördernde Botenstoffe abgeben und auf diese Weise das Entzündungsfeuer ständig weiter anfachen und am Lodern halten. Normalerweise lässt sich eine akute Entzündung leicht erkennen. Stellen Sie sich vor, Sie würden sich beim Sport den Knöchel verstauchen. Dieser wird dann häufig heiß, rot, schwillt an und schmerzt. Das sind typische, gut sichtbare Anzeichen eines entzündlichen Prozesses. Aber bei den kleineren, den von einer größeren Entzündung übrig gebliebenen „Brandherden“ ist dies nicht der Fall – sie bleiben von außen unsichtbar. Und gerade das macht sie so gefährlich, denn dadurch werden sie nicht erkannt und können beispielsweise in den Blutgefäßen ihr Unwesen treiben und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen. Auch Krebs, Nervenkrankheiten, Diabetes Typ 2 und altersbedingte Augenerkrankungen bringt man mit den „niedriggradigen“ Entzündungen in Verbindung. Da Zucker die Aktivierung der entzündungsfördernden Gene begünstigt, leistet er damit den genannten chronisch-degenerativen Erkrankungen Vorschub.

Entzuckern Sie Ihr Leben: Versuchen Sie, in kleinen Schritten (etwa durch Weglassen von Zucker im Tee oder Kaffee oder Backen mit weniger Zucker – das geht!)...

Erscheint lt. Verlag 30.10.2017
Zusatzinfo ca. 70 farbige Fotos und Abbildungen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Alternative Heilverfahren
Schlagworte Anti-Aging • Chromosomen • Demenz • Diabetes • eBooks • Epigenetik • Erblast • Gendiät • Gene • Genetik • Genetik & Gentechnik • genetische krankheit • Gentechnologie • gesund alt werden • Herz • Krebs • Medizin • Ratgeber • Übergewicht • vererbte Gene
ISBN-10 3-641-21151-4 / 3641211514
ISBN-13 978-3-641-21151-6 / 9783641211516
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