Krön Dich selbst, sonst krönt Dich keiner (eBook)

Prinzessin werden, sein und in jeder Lage bleiben
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
272 Seiten
Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-95910-093-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Krön Dich selbst, sonst krönt Dich keiner -  Bettina Hennig
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Hier kommt der erste Ratgeber für alle, in deren Herzen eine Prinzessin schlummert. Denn Bestseller-Autorin Bettina Hennig weiß: Wir sind alle ein bisschen Prinzessin. Ein rückschrittlicher Wunsch? Im Gegenteil: Prinzessin zu sein, ist das neue Rollenmodell moderner Frauen - es vereint Stolz, Selbstbestimmung und die Lust auf durchtanzte Nächte. Expertin Bettina Hennig zeigt, wie wir unser hoheitliches Ich in jeder Lebenssituation ausleben können. Dabei schöpft sie aus einem reichen Erfahrungsschatz aus Selbstversuchen, Adelsgeschichte und royaler Gegenwart. Die Autorin verrät, wie Prinzessinnen ihre Wohnung auch mit Ikea-Möbeln in ein Schloss verwandeln können, und erfährt von einem echten Titelhändler, wie man Prinzessin werden kann.

Bettina Hennig stammt aus der preußischen Residenzstadt Bad Homburg. Sie ist promovierte Kommunikationswissenschaftlerin, Journalistin und Autorin. In ihrem Job als Klatschjournalistin traf sie u. a. Königin Silvia und Prinz Harry. Ihre Romane »Luise. Königin aus Liebe« und »Friederike. Prinzessin der Herzen« widmen sich dem preußischen Hochadel - und in ihrer Doktorarbeit ging sie der Frage nach, was adlige Kultur ist. Mit ihren Sachbüchern »Ich bin dann mal vegan« und »Der frühe Vogel kann mich mal« stand sie wochenlang auf den Bestsellerlisten. Sie lebt und arbeitet in Hamburg.

Bettina Hennig stammt aus der preußischen Residenzstadt Bad Homburg. Sie ist promovierte Kommunikationswissenschaftlerin, Journalistin und Autorin. In ihrem Job als Klatschjournalistin traf sie u. a. Königin Silvia und Prinz Harry. Ihre Romane »Luise. Königin aus Liebe« und »Friederike. Prinzessin der Herzen« widmen sich dem preußischen Hochadel – und in ihrer Doktorarbeit ging sie der Frage nach, was adlige Kultur ist. Mit ihren Sachbüchern »Ich bin dann mal vegan« und »Der frühe Vogel kann mich mal« stand sie wochenlang auf den Bestsellerlisten. Sie lebt und arbeitet in Hamburg.

Sind wir nicht alle ein bisschen Prinzessin?


Als mir das erste Mal bewusst wurde, dass ich eine Prinzessin bin, war ich drei Jahre alt. Ich könnte auch vier Jahre alt gewesen sein, aber keineswegs fünf, denn das Ereignis, das mit dieser neuen Erkenntnis zusammenhing, hatte tiefgreifende Auswirkungen auf meine Karnevalskostümierung. Und mit fünf – das beweisen zahlreiche nun schon verblasste Fotografien – trug ich bereits Schleier und Krone.

Wir lebten zu jener Zeit im Zentrum von Frankfurt am Main. Vom Schlafzimmerfenster aus konnte man den Eschenheimer Turm sehen. Der Turm war, so viel wusste ich, sehr, sehr alt, und in ihm waren früher einmal viele böse Männer eingesperrt worden. Mich beeindruckte das steinerne Gesicht eines Mannes, der quasi aus der Fassade des Turmes auszubrechen drohte. Mehr noch: Es machte mir Angst. Wenn ich an der Seite meiner Mutter einzuschlafen versuchte, nährte dieses Gesicht meine Fantasie: Der böse Mann löste sich aus der Wand und kam zu uns herüber und mit ihm alle anderen, die noch im Turm versteckt waren.

Ich galt schon bald als schlechte Schläferin, und meine Mutter wie meine Oma Olga, die bei uns wohnte, versuchten mit allerlei Tricks, mich vor dem Einschlafen zu beruhigen. Sie gaben mir warme Milch mit Honig, sangen mit mir Lieder oder blätterten in Kinderbüchern. Ich kann mich noch genau an den Abend erinnern, als meine Oma mir das Märchen von der Prinzessin auf der Erbse vorlas. Gespannt lauschte ich der Geschichte des Mädchens, das nachts durchgefroren an einem Schlosstor klopft und vorgibt, eine Prinzessin zu sein, die eine Unterkunft sucht. Ich zweifelte mit ihren Gastgebern, ob ihre Behauptung stimmte, und fieberte mit ihnen, ob der Trick, ihr eine Erbse unter zwanzig Matratzen zu legen, verraten würde, wer sie wirklich war. Und wie hingerissen war ich, dass dieser Trick tatsächlich funktionierte: Das arme Mädchen war wirklich eine Prinzessin. Und zur Belohnung durfte sie einen Prinzen heiraten.

Mit einem Mal hatte ich eine Eingebung: »Oma«, sagte ich, »jetzt weiß ich, warum ich nachts im Dunklen Angst habe.«

»Ja?«, fragte sie. »Warum denn?«

»Na, weil ich eine Prinzessin bin.«

Oma lachte. »Stimmt, meine Kleine, warum sind wir da nicht früher darauf gekommen? Natürlich bist du eine Prinzessin.«

Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und löschte das Licht.

In dieser Nacht schlief ich tief und fest. Ich fühlte mich wie auf zwanzig Matratzen – und ohne Erbse – gebettet und völlig behütet. Ich hatte eine Art magischen Schutzschild um mich, der böse Träume genauso abhielt wie die bösen Männer aus dem Eschenheimer Tor.

Am nächsten Morgen wollte ich alles über Prinzessinnen wissen.

Meine Oma erzählte mir, dass Prinzessinnen die Töchter von Königinnen und Königen seien, dass sie in Schlössern wohnten, viel tanzten und immer schöne Kleidung trügen. Sie erzählte auch, dass sie Prinzen heirateten und dann selbst Mütter von Prinzessinnen würden. Meine Oma las mir Die kleine Meerjungfrau vor, das Märchen von Schneewittchen und das vom armen Aschenputtel, was mich besonders beeindruckte, denn es bewies, dass man nicht in einem Schloss geboren sein musste, um eine Prinzessin zu sein – sondern dass man einfach aufgrund seines guten Charakters dazu auserwählt sein konnte. So wie ich.

Aber mein neues Dasein als Prinzessin hatte auch Schattenseiten. Meine Oma machte mir klar, dass Prinzessinnen immer so gerade saßen, dass sie ein Buch auf ihrem Kopf balancieren konnten, und dass sie die Gabel immer zum Mund führten und nie den Mund zur Gabel. Und dass sie niemals die Kartoffeln mit der Soße zermatschten oder Erbsen mit der Gabel durch den Raum katapultierten. Heute weiß ich: Es war ein schnöder Erziehungstrick, aber ich folgte ihm damals, ohne zu murren. Auch eine Prinzessin musste lernen, eine Prinzessin zu sein – so viel hatte ich verstanden. Zum Ausgleich konnte ich mich bei unseren Ausflugszielen durchsetzen. Als mir meine Mutter erzählte, dass es auch heute noch Schlösser gab und eines sogar mit der Straßenbahn zu erreichen war, quengelte ich so lange herum, bis wir statt in den Frankfurter Zoo nach Bad Homburg fuhren. Dort stand ein Schloss, das ein großer König aus Berlin als Sommerresidenz benutzt hatte, und weil dieser König nicht nur ein König, sondern sogar ein Kaiser war, was viel mehr bedeutete, als nur König zu sein, stellte ich mir das Schloss besonders groß und prachtvoll vor. Natürlich war es groß, alles wäre in meinen Augen groß gewesen – denn ich war ja noch sehr klein. Erst später wurde mir klar, dass es noch viel größere Schlösser gab, sehr viel größere.

Mit freudiger Erwartung stieg ich die weiße Marmortreppe hinauf. Oben angekommen hielt ich den Atem an: Ich staunte über die hohen Decken und Marmorsäulen, die Möbel, Teppiche, Tapeten und Stoffe, die vielen Türen und Stühle. Überall war Gold und Silber zu sehen – ich wusste, dass das alles sehr kostbar war, schon deswegen, weil ich nichts anfassen durfte. Stattdessen schlitterte ich mit meinen Filzpantoffeln durch die Flure und versteckte mich hinter einer bunten Stellwand. Es war ein großes Vergnügen. Nur eine Sache machte mir zu schaffen: Die Porträts der Prinzessinnen, die wir auf den Ölgemälden sahen. Sie waren hässlich und hatten alle Glupschaugen! Das Einzige, was mir an den Ölgemälden gefiel, waren die Kleider – auch ich wollte so ein prächtiges Stück tragen. Deshalb tauschte ich beim nächsten Karneval mein Rotkäppchenkostüm gegen ein Prinzessinnengewand aus, wobei das Wort »Gewand« etwas übertrieben erscheint. Denn statt eines hermelinverbrämten Purpurumhanges trug ich nur eine Kinderversion aus bügelfreiem Polyacryl, statt Geschmeide aus Gold eine Krone aus Blech. Alle freuten sich über meine niedliche Verkleidung und machten Fotos. Aber für mich war es der Ausdruck meiner wahren Bestimmung. Deshalb reagierte auch ich mit einem Tobsuchtsanfall, als ich die Sachen wieder ausziehen musste. Ich wollte sie jeden Tag tragen. Wir einigten uns schließlich darauf, dass ich sie vor dem Einschlafen anziehen darf. Oma und Mama wollten schließlich, dass ich gut schlief. Und das tat ich dann auch.

Dieses lieb gewonnene Ritual fand jedoch ein Ende, als ich in die Schule und anschließend auf ein Internat mit reformpädagogischem Ansatz kam. Auch wenn man dort auf unsere kindlichen Bedürfnisse große Rücksicht nahm, gab es inmitten von Holzspielzeug aus Ingelheimer Ökobetrieben keinen Platz für meine royalen Bedürfnisse. Statt Krone trug ich nun einen schweinsledernen Schulranzen, und meine persönliche Selbstverwirklichung als Prinzessin musste zurückstehen. Nur manches Mal, wenn ich exotische Jugendromane von indischen oder persischen Königstöchtern las, flackerte wieder ein Gefühl für mein altes Selbst auf: Da wandelte ich im Geiste mit meinen Prinzessinnenschwestern in prunkvollen Kleidern durch ebenso prunkvolle Paläste und lauschte dem Plätschern des Springbrunnens …

Auch Jahre später, als es nicht mehr nur ums Lesen und Schreiben ging, sondern ums Diskutieren, konnte ich meine königlichen Bedürfnisse nur heimlich entfalten: Tagsüber tranken wir im Jugendzentrum Schwarztee mit Mangogeschmack und malten Plakate gegen die Startbahn West. Während die anderen Hermann Hesse lasen, griff ich zur Frau im Spiegel. Ich verfolgte das tragische Leben von Gracia Patricia, die schillernde Ehe von Gloria von Thurn und Taxis und natürlich das erste Kennenlernen von Prinz Charles und Lady Diana.

Überhaupt, Prinz Charles und Lady Diana: Die Hochzeit am 29. Juli 1981 war das Highlight meiner frühen Adelsfaszination. Ich sah sie allein. Mit Tee und Taschentüchern saß ich vor unserem Schwarz-Weiß-Fernseher und weinte Rotz und Wasser, als Diana sich vor lauter Aufregung bei den Namen ihres Bräutigams verhaspelte: »Philip – Charles – Arthur – George …« Ich hielt den Atem an. So eine Blamage, und das vor einem Millionenpublikum! Es war ein schlechtes Omen. Aber ich hielt zu Diana! Diese tapfere junge Frau würde es schaffen – so, wie die Prinzessinnen in den Märchen es immer geschafft hatten. Zum Schluss würde sie über alle triumphieren. Tatsächlich machte ihr Augenaufschlag alles wett. Die Presse jubelte am nächsten Tag über diesen entzückenden Fehler. Alles war verziehen. Eine Prinzessin darf das eben.

Als das frisch vermählte Paar in einer Kutsche durch die jubelnde Menge vor der St.-Pauls-Kathedrale fuhr, war ich schon nicht mehr ansprechbar. Die Tränen liefen mir in Strömen herunter. Ich weiß gar nicht genau, was mich daran so zum Heulen gebracht hatte. Das Märchen vom armen Mädchen, das plötzlich zur Prinzessin wird? Es war doch ein Happy End, genau so, wie ich es mir für ein Prinzessinnenleben vorstellte! Warum nur musste ich so weinen? Freudentränen, sagen Psychologen, fließen, wenn man sich der Entbehrung und Anstrengung bewusst wird, die hinter einem liegen. Das ist bei Klausuren so oder Bundesjugendspielen oder auch Prüfungen. Aber bei Adelshochzeiten? Bei einer fremden Frau? Auch wenn es jetzt nicht irgendeine fremde Frau war – sondern Diana, die ich aus den Klatschheften kannte, als wäre sie meine Schwester. Aber vielleicht war es auch Erleichterung darüber, dass Prinz Charles, über dessen ewigen Junggesellenstatus überall heftig spekuliert worden war, sich endlich für die Ehe entschieden hatte – und dann noch für so ein wunderbares Wesen wie sie.

Ich hätte so gern mit jemandem über dieses Erlebnis gesprochen, aber mit wem? Meine Anti-Atomkraft-Freunde schieden aus. Ich kam erst spät drauf, dass die Lösung so nah und in meiner Familie lag. Es war...

Erscheint lt. Verlag 14.11.2016
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Adel • Feminismus • Frau • Gesundheit • Karriere • Kate und William • Klatsch • Kommunikation • Königin • Königsfamilie • Königshäuser • Krone • Lernen • Prinzessin • Queen • Ratgeber • Royals • Schlagfertigkeit • Schlagfertigkeitsqueen • Selbstbewusstsein • Selbstwert
ISBN-10 3-95910-093-0 / 3959100930
ISBN-13 978-3-95910-093-9 / 9783959100939
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