Game on! Die verrückte Welt des Darts (eBook)

Die verrückte Welt des Darts

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
208 Seiten
Edel Sports - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-8419-0526-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Game on! Die verrückte Welt des Darts -  Elmar Paulke
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Darts ist gut inszeniert, schnell und erlebt alle zwei Minuten eine Entscheidung - ein Mix aus Sport, verrückten Fans und toller Atmosphäre. TV-Moderator Elmar Paulke, das Gesicht des Darts in Deutschland, erzählt von seinen Erlebnissen in der verrückten Welt dieses faszinierenden Trendsports und liefert Anekdoten und Hintergründe zu allen wichtigen Spielern.

Elmar Paulke, geboren 1970 in Bergisch Gladbach, studierte Diplomsport mit Schwerpunkt Publizistik an der Sporthochschule Köln. Von 1998 bis 2018 kommentierte er Tennis und Darts für SPORT1 (ehemals DSF). Für die DSF-Dokumentation 'Boris Becker - I did it my way' wurde er 2000 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Seit 2018 kommentiert Paulke für DAZN alle großen Darts-Events sowie Unterhaltungsshows für Pro Sieben. Als Darts-Experte genießt er bei der großen Fangemeinde inzwischen Kultstatus. Sein Darts-Buch 'Game on' (Edel Books 2016) schaffte es auf die Spiegel-Bestseller-Liste.

Elmar Paulke, geboren 1970 in Bergisch Gladbach, studierte Diplomsport mit Schwerpunkt Publizistik an der Sporthochschule Köln. Von 1998 bis 2018 kommentierte er Tennis und Darts für SPORT1 (ehemals DSF). Für die DSF-Dokumentation "Boris Becker – I did it my way" wurde er 2000 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Seit 2018 kommentiert Paulke für DAZN alle großen Darts-Events sowie Unterhaltungsshows für Pro Sieben. Als Darts-Experte genießt er bei der großen Fangemeinde inzwischen Kultstatus. Sein Darts-Buch "Game on" (Edel Books 2016) schaffte es auf die Spiegel-Bestseller-Liste.

Suchtfaktor Darts


Seit Jahren steigen in Deutschland die TV-Einschaltquoten von Dartsübertragungen. Knapp zwei Millionen Zuschauer sahen in der Spitze das WM-Finale 2016, bei dem Gary Anderson im legendären Alexandra Palace seinen Titel verteidigte. Das ZDF berichtete im Heute Journal, ARD, RTL, SAT1, ProSieben sendeten Beiträge. Sogar die Süddeutsche Zeitung nimmt inzwischen von den Herren van Gerwen, Taylor, Anderson und Co. Notiz; bei der Frankfurter Allgemeine Zeitung sind sie schon länger Thema – genau wie in der ZEIT, der Welt und natürlich der BILD. Die Medienwelt hat das Interesse des Zuschauers und Lesers an Darts längst erkannt – teilweise allerdings, ohne das Phänomen wirklich verstanden zu haben. Redakteure starten Selbstversuche und scheitern an der Erklärung, warum sie selber danach immer wieder bei einer Dartsübertragung einschalten. Sie reiben sich zu sehr an Nebensächlichkeiten: am Übergewicht vieler Spieler, an der Oktoberfestatmosphäre, die ihrer Meinung nach nicht zu einem Sportevent passt. Sie weigern sich, Darts als Sport anzuerkennen. Doch es sitzen immer mehr Zuschauer vor den Bildschirmen, wenn eine 180 auf die nächste folgt und die Fans mit ihren Gesängen im Phil-Taylor-Wonderland taumeln. Dieses Interesse kann keine Sportredaktion mehr ignorieren. Und das ist gut so. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man eine Weile braucht, um Darts zu verstehen. Auch ich habe mich in der Anfangszeit durchaus manchmal gefragt, wieso ich dickbäuchigen, tätowierten Männern dabei zusehen soll, wie sie kurze Pfeile über eine kurze Distanz auf eine Zielscheibe von 45 cm Durchmesser werfen. Und das stundenlang. Was bewegt Tausende von Zuschauer, derart ausgelassen auf ein Dartsmatch zu reagieren? Warum hat Darts den Weg aus der Kneipe, aus dem eigenen Hobbyraum auf eine 50 m große Bühne geschafft? Und ins Fernsehen!

Ist Darts Sport?


Darts unter Wettkampfbedingungen ist nicht vergleichbar mit ein paar Pfeilwürfen am heimischen Board. Knapp 30 Jahre lang kämpfte der Deutsche Dart Verband um die offizielle Anerkennung seines Spiels. Ist Darts Sport? Ich kenne diese Frage aus zahlreichen Diskussionen. Jeder aktive Spieler in Deutschland hat sich damit wohl schon auseinandersetzen und wahrscheinlich auch für seinen Sport rechtfertigen müssen. Ich empfinde es inzwischen als leidige Diskussion, weil immer nur diejenigen daran zweifeln, die sich mit Darts nicht wirklich beschäftigt haben. Sie sehen es nicht als Sport an, einen Pfeil über eine Distanz von 2,37 m zu werfen. Das sehe ich isoliert betrachtet übrigens ähnlich. Ist Schach Sport? Andere Präzisions- oder Denksportarten kennen diese Kontroverse um die Anerkennung ihres Sports ebenfalls. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bezeichnet das Kartenspiel Bridge als Sport. Sport ist nicht leicht zu definieren, weil die Grenzen unscharf sind. Es gibt Leute, die sagen, dass die Abgrenzung von allgemeinen Bewegungsformen entscheidend ist. Die Wurfbewegung ist keine allgemeine Bewegungsform, sie ist antrainiert. Unabhängig davon wird Darts im Wettkampf ausgetragen, auch ein entscheidender Faktor, wenn es um die Definition von Sport geht.

Darts ist Sport. Gerade im professionellen Bereich genügt Darts vom mentalen Aspekt her höchsten Ansprüchen. Es ist die Verquickung von drei großen Herausforderungen: der Kampf eins gegen eins, das zielgenaue Agieren unter höchstem mentalen Druck, die Ausübung eines Konzentrationssports vor einer lautstarken Kulisse. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erklärte Darts im Dezember 2010 mit der Aufnahme des Deutschen Dart Verbands zum Sport. Ende der Diskussion.

Willkommen in Germany


Selbst Werner von Moltke, der heutige Chef der Professional Darts Corporation (PDC) Europe, dem deutschen Ableger des britischen Profi-Dartsverbands, brauchte Zeit, um sich dem Thema anzunähern. Ende 2005 verbrachte er die Weihnachtsferien mit seiner Familie im Skiurlaub. Weil die Kinder noch klein waren, blieb Familie von Moltke abends häufig im angemieteten Apartment. Im TV lief die Darts-WM: Wayne Mardle „Hawaii 501“ war drauf und dran, den letzten Schritt in seiner Karriere zu gehen, er spielte sein drittes WM-Halbfinale in Folge. Dieses Match zwischen Mardle und Phil Taylor gab für von Moltke den Ausschlag, solch ein Event nach Deutschland zu holen. Mardle führte 4:3 in Sätzen, 2:0 in Legs. Taylor kam wieder ran. Es ging in den Entscheidungssatz. Und wie so oft hatte The Power am Ende die ruhigere Hand. Er versenkte den Match-Dart in der Doppel-20 und hörte gar nicht mehr auf, sich über den Sieg zu freuen. Es war eine Nervenschlacht. Ein brutaler Kampf Mann gegen Mann.

Vier Monate später, im April 2006, war Taylor zum ersten Mal seit 1993 wieder in Deutschland und gewann das erste „Meet The Power“-Event von München. Es war ein Turnier frei nach dem Motto: Phil Taylor gegen den Rest der Welt. Werner von Moltke hatte das Thema Darts nicht mehr losgelassen, obwohl es komplettes Neuland für ihn war. Er nahm diesen Sport ernst. Er war der Erste in Deutschland, der für ein Dartsturnier Eintritt kassierte. Davon hatten ihm die deutschen Spieler und viele Insider abgeraten. Sie alle glaubten nicht an die Stärke, an die Faszination ihres Sports. „Meet The Power“ war ein Erfolg. Es war der Beginn von großen Dartsveranstaltungen in good old Germany, wie man sie bis dahin nur via TV aus Großbritannien kannte.

Perfektion auf acht Millimetern


So simpel das Spiel von seinen Regeln her ist, man benötigt Zeit, um sich in seinen Bann ziehen zu lassen. Darts ist viel mehr als 501 Punkte auf Null zu bringen oder drei Pfeile pro Aufnahme zu schmeißen. Es geht nicht nur um das Treffen von 8 mm schmalen Treble- oder Doppelfeldern. Es geht schon eher darum, sie dann zu treffen, wenn der Gegner sie nicht trifft, wenn er Fehler begeht. Es geht um höchsten mentalen Druck, wie er im Sport nur selten vorkommt, weil die Wurfbewegung so kurz und schnörkellos ist. Das mag widersprüchlich klingen, aber wenn die Hauptaktion lediglich das Beugen und Strecken des Arms ist, ergänzt durch einen letzten Impuls aus dem Handgelenk, dann besteht kaum Zeit und Gelegenheit, den Bewegungsablauf zu korrigieren. Kann ich beim Fußball vorübergehend mein fehlendes Gefühl durch erhöhte Laufbereitschaft wettmachen, bleibt mir bei Darts fast nichts anderes übrig, als es beim nächsten Mal einfach besser zu machen. Es sind kleinste, minimale Veränderungen, die die Darts perfekt ins Ziel steuern sollen. Golfspieler kennen diese Problematik. Auch sie haben nur diesen einen Schwung, diesen einen Versuch, der gelingen muss, wenn sich Erfolg einstellen soll. Nicht grundlos reden die Engländer beim Darts vom Golf der Arbeiterklasse.

Was es für den Dartsspieler im mentalen Bereich noch schwieriger macht – auch das mag verwundern –, sind die jeweils nahezu identischen äußeren Gegebenheiten beim Match. Auf der einen Seite vereinfachen sie das Spiel, weil man sich nicht umstellen muss. Auf der anderen haben sie zur Folge, dass Niederlagen nur einen Schuldigen kennen: den Spieler selbst. Du kannst nichts und niemanden für dein Versagen verantwortlich machen. An jedem Spielort dieser Welt hängt der Board-Mittelpunkt 1,73 m hoch. Bei jedem Profiturnier wird penibel auf die Ausleuchtung und die korrekte Lichtstärke am Board geachtet. Kein Dart darf auf dem Board einen Schatten werfen, da Spieler in der Kürze der Zeit Probleme haben könnten zu erkennen, wo genau ihr Spielgerät steckt. Jede minimale Luftbewegung ist ein No-Go, sie verändert die Flugbahn der Darts. Klimaanlagen müssen ausgeschaltet sein. Solche im Regelwerk der PDC festgehaltenen Vorgaben meinen es eigentlich gut mit den Spielern. Nur Ausreden lassen diese Regeln nicht zu. Erst in Formkrisen erkennt man, wie brutal Darts ist. Es gibt eine Reihe von Profis, die innerhalb von ein, zwei Jahren abgeschmiert sind. Hungrige Spieler im besten Alter wie Paul Nicholson oder Wes Newton. Eben noch standen sie in den Top 10, und plötzlich spielen sie keine Rolle mehr.

Wer Darts auf diesem Niveau spielt, nimmt es letztlich mit der Perfektion auf. Ein Kampf, den du bekanntlich nicht gewinnen kannst. Das Fatale ist, dass es trotzdem immer wieder kurze perfekte Momente gibt: bei jeder 180, wenn alle drei Darts in diesem 8 mm schmalen Feld stecken. Oder eben beim perfekten Spiel, dem 9-Darter. Wer mit neun Darts 501 Punkte auf Null bringt, schreibt Geschichte. Neun Darts sind mindestens vonnöten, um ein Leg zu checken. Klingt einfach, gelingt jedoch nur den Allerbesten und macht dich zum Helden. Perfekte Momente lassen dich zudem immer wieder ans Board zurückkehren. Spieler erzählen häufig von einer Sucht, trainieren zu müssen, besonders nach großartigen Momenten. Der Wunsch nach Perfektion treibt an. Wer die Vollkommenheit einmal erlebt, will sie ein weiteres Mal erreichen. Und das geht dem Hobbyspieler nicht anders. Das Gefühl „ich kann es diesmal besser machen als eben“ kennen alle. Jede einzelne 180 motiviert den Kneipenspieler, weiter Darts zu spielen, besser zu werden. Und sie lässt kurz vergessen, dass der nächste Moment des Versagens schon im Hintergrund lauert. Darts ist schwieriger, als es den Anschein macht. Das ist tückisch und faszinierend zugleich.

Präzision vs. Party


Für den Zuschauer ist die Faszination Darts ein Mix aus verschiedenen Komponenten: Sport, Party, Fußballgesänge, Genauigkeit, Verkleidung und ein nicht unwesentlicher Teil Ausgelassenheit und Selbstironie. Das macht übrigens auch den Reiz aus, solch einen Wettkampf im Fernsehen zu kommentieren. Auch wenn an allererster Stelle immer der Sport stehen muss: Du kannst und darfst den Rhythmus dieser Veranstaltung leben. Diesen Kontrast zwischen Präzision und...

Erscheint lt. Verlag 16.11.2016
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
Schlagworte Alexandra Palace • Ally Pally • Biografie • Biographie • Buschmann • Darts • Darts - Die Erde eine Scheibe • Darts. Die Erde - eine Scheibe • Darts-WM • Max Hopp • Michael van Gerwen • Phil Taylor • Schlag den Star • Sport1 • Trendport
ISBN-10 3-8419-0526-9 / 3841905269
ISBN-13 978-3-8419-0526-0 / 9783841905260
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