Hey, dein Körper flirtet! (eBook)
224 Seiten
Edel Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-8419-0437-9 (ISBN)
Stefan Verra, geboren 1973 in Österreich, gehört zu den gefragtesten Körpersprache-Experten im deutschen Sprachraum. Er coacht und trainiert Firmenmitarbeiter, Geschäftsleute, Sportler und zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens. Verra ist Dozent an der Steinbeis Hochschule Berlin. Auf Sky fungiert er regelmäßig als Körpersprache-Experte, um Mimik und Gestik von Fußballspielern, Trainern oder Schiedsrichtern zu analysieren. Aktuell tourt er mit seinem Live-Programm durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Stefan Verra, geboren 1973 in Österreich, gehört zu den gefragtesten Körpersprache-Experten im deutschen Sprachraum. Er coacht und trainiert Firmenmitarbeiter, Geschäftsleute, Sportler und zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens. Verra ist Dozent an der Steinbeis Hochschule Berlin. Auf Sky fungiert er regelmäßig als Körpersprache-Experte, um Mimik und Gestik von Fußballspielern, Trainern oder Schiedsrichtern zu analysieren. Aktuell tourt er mit seinem Live-Programm durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
DAS SCHAFFT KEINE WERBEAGENTUR DER WELT
Der Mensch auf zwei Beinen bekam bei der Begegnung mit einem anderen Menschen ganz andere Körperteile zu Gesicht als der Menschenaffe auf vier Beinen. Plötzlich hatte er die Frontansicht des gesamten Körpers als Erstes im Blickfeld. Nachdem aber das weibliche Genital nicht mehr sichtbar war, musste Mutter Natur zu einem Trick greifen, um die eindeutige Geschlechtszugehörigkeit auf den ersten Blick erkennbar zu machen, wie uns der Verhaltensforscher Frans de Waal erklärt: Die Frau ist der einzige weibliche Primat, bei dem die Brust in der Pubertät wächst, obwohl noch kein Kind gesäugt werden muss. Zwar schwillt die Brust während der Schwangerschaft und Stillzeit noch ein wenig mehr an, aber die deutlich vergrößerte Brust bleibt bei der Frau auch nach dem Abstillen erhalten. Dabei nimmt die Milchdrüse nur den kleinsten Teil ein. Der größte Teil, nämlich zwei Drittel, besteht aus Fettgewebe, das also anscheinend nur den Zweck erfüllt, die Brust größer erscheinen zu lassen. De Waal schlussfolgert daraus, dass sich die einzigartige Form der weiblichen Brust beim Menschen als Werbungssignal entwickelt hat, weil sie eben von vorn sofort erkennbar war und auch heute noch ist.
Frauen pflegen das Signal der Brüste mit besonderer Hingabe: mit Push-ups, Bikinioberteilen mit Schaumgummipads oder, auf die Spitze getrieben, mit Silikoneinlagen unter der Haut. Diese in nahezu allen Kulturen verdeckte Körperregion wird hierbei betont, eine Taktik, die an das Prinzip der Self-Mimikry erinnert.
Die Täuschungsmanöver der Natur
Die Evolution hat eine Riesenvielfalt an Überlebensstrategien entwickelt. Eine davon ist die Mimikry: die Nachahmung oder Täuschung. Einige Lebewesen haben nämlich erkannt, dass sie selbst gar nicht groß, stark und gefährlich sein müssen. Wenn sie nur vorgeben, der große Macker in der Prärie zu sein, reicht es schon, um den meisten Feinden volle Hosen zu bescheren. So sieht die ungefährliche Scharlachnatter der hochgiftigen Korallennatter zum Verwechseln ähnlich. Ihr reicht also die Vortäuschung der Bedrohlichkeit aus, um die meisten Feinde in die Flucht zu schlagen. Andere Tiere wiederum geben Harmlosigkeit vor, um leichter an Beutetiere zu kommen. So sieht die Stabheuschrecke wie der Ast eines Baumes aus und wird deswegen von ihren Beutetieren bedenkenlos angesteuert, die sie schon im nächsten Augenblick frisst. Mit Mimikry kann also Gefährlichkeit, Harmlosigkeit oder Größe vorgetäuscht werden.
Eine andere Strategie ist die Self-Mimikry. Dabei täuscht ein Tier eigene Körperteile an anderer Stelle vor. Der Eulenfalter zeigt große Punkte auf seinen Flügeln, die frappant an Augen erinnern. Zielt ein Feind nun die vermeintlichen Augen an, erwischt er ihn jedoch nur am Flügel und der Schmetterling hat noch die Möglichkeit zu entkommen.
Der Mensch hätte eine wertvolle Errungenschaft außen vorgelassen, wenn er sich solcher Tricks der Natur nicht bedient hätte. Wieder mal sind es die Frauen, die diese Strategie wählen. Der Verhaltensforscher und Zoologe Desmond Morris erkennt in ihrem Verhalten die Taktik der Self-Mimikry, um ihre sexuelle Attraktivität zu erhöhen: Körperteile, die einerseits starke Wirkung auf Männer haben, andererseits aber zu intim sind, um sie offen zu zeigen, werden einfach an anderer Stelle des Körpers nachgeahmt.
Lesen Sie mehr unter »Frauen befeuchten ihre Lippen« oder »Der Hintern der Frau«
Übrigens ist die Attraktion einer großen weiblichen Brust kein Signal der modernen Zeit. Die Redewendung »Holz vor der Hütte haben« kommt aus jener Zeit, als Frauen sich noch Holzstückchen in die Kleidung unter die Brüste gestopft haben. Wahrscheinlich, weil das so bequem war. Sicher!
FLIRTFAKTOR 10: Dieses Signal verfehlt seine Wirkung nie. Um die Männer unter den Lesern wieder ein wenig herunterzukühlen, hier die nüchterne, evolutionäre Erklärung dafür: Die Brust ist schlicht ein schnell erkennbares Signal à la: »Ich bin eine Frau und potenzielle Geschlechtspartnerin. Meine (beiden) Ressourcen sind so groß, dass ich die Nachkommen damit ausreichend ernähren kann.«
UND UMGEKEHRT? Jungs, mein Tipp: Im ersten Augenblick in die anderen zwei Augen schauen.
Das Dekolleté, also der Bereich zwischen den Brüsten der Frau, steht gern mal im Fokus. Denn es ist der Bereich, der im Alltag noch als unverfänglich durchgeht, aber doch eindeutig genug ist, um als weibliches Werbungssignal zu gelten. Betrachten Sie einmal das Foto einer Frau mit Dekolleté am Computer. Drehen Sie die Helligkeit des Bildschirms so weit herunter, bis Sie nur mehr die grauen Schattierungen sehen. Wissen Sie, was unser Auge als Erstes wahrnimmt? Die besonders hellen Stellen. Gesicht – und eben das Dekolleté. Nur bei sehr dunkelhäutigen Menschen ist dieser Effekt nicht zu sehen. Damit auch ja keine Missverständnisse auftreten, fassen sich Frauen öfter in diesen Bereich. Und das führt den Blick geradewegs Richtung Brust.
FLIRTFAKTOR 10: Nur Frauen, die jegliche sexuelle Anspielung unterbinden wollen (oder dazu gezwungen werden), verstecken deswegen ihr Dekolleté. Denken Sie an die Kleidung von Nonnen, an traditionelle Trachten sowie an Burkas.
UND UMGEKEHRT? Die männliche Brust ist durchaus ein attraktives Werbungssignal. Allerdings gilt der Begriff Dekolleté nicht für den Mann. Trotzdem funktioniert ein weit aufgeknöpftes Hemd oder dekolletiertes T-Shirt nur, wenn die männliche Brust auch dem entspricht, was Frau sehen will: hartes Training und keine man boobs.
Lesen Sie mehr unter »Bei Männern schwillt ein Körperteil beim Flirten deutlich an«
Es gibt weltweit wirklich wenige Frauen, die exakt diese Maße haben. Und doch scheint der Idealkörper der Frau genau so geformt sein zu müssen.
Nun mal halblang, ihr Körpermesser und Idealisten! Zum einen sind diese Maße der Modeindustrie entsprungen. Zum anderen geht es um viel Grundlegenderes, das einen Frauenkörper attraktiv macht. Nämlich: größere Brust, flacherer Bauch, breitere Hüfte. Ganz tief im Programm der Frauen verankert ist, dass sie diese Formen erreichen wollen. Ob das nun genau 90 Zentimeter Brustumfang sein müssen, lässt sich schwer belegen.
Aber die große Brust ist tatsächlich ein Attraktivitätssignal. Nicht umsonst tun Frauen viel, um ihre Brust optisch größer erscheinen zu lassen. Natürlich zeigt Frau damit an: Ich habe ausreichendes Potenzial, um unsere gemeinsamen Nachkommen zu füttern. Mit Verlaub, aus heutiger Sicht ist das unnötig. Um die Ecke beim Drogeriemarkt gibts Babymilch für wenige Euro, ohne dass Sie abpumpen müssen. Aber da Milumil im Neandertal noch große Schwierigkeiten mit der Lieferkette hatte, war Milchpulver für Babys selten verfügbar. Und so hat sich die »große Brust« als Signal der Versorgungssicherheit für Babys durchgesetzt und bis heute erhalten.
Lesen Sie mehr unter »Die Brüste«
Um die Bedeutung des flacheren Bauchs zu verstehen, müssen wir unsere gewohnten Denkmuster verlassen. Bis vor einigen Generationen waren Frauen praktisch von der Geschlechtsreife an bis zur Menopause (die sie oft gar nicht mehr erlebten) durchgehend schwanger oder stillten ein Kind. Geburtenkontrolle und Verhütung gab es nicht. Ein flacher Bauch war damit zu diesen Zeiten etwas ganz Besonderes, als Zeichen für: Diese Frau ist nicht schwanger, also eine potenzielle Fortpflanzungspartnerin. Heute liegt die durchschnittliche Kinderzahl bei ein bis zwei Kindern pro Frau. Auf eine Lebenserwartung von etwa 80 Jahren umgelegt, kann man behaupten, dass Frauen heute nahezu nie schwanger sind. Die schlanke Taille ist damit die Norm. Aber damals war sie ein eindeutiges Zeichen für den Mann. Wir haben das Signal »flacher Bauch« in die Jetztzeit übertragen, und auch wenn Frauen sich heute nur mehr selten Wespentaillen mit Corsagen abschnüren, finden wir ihn nach wie vor attraktiv.
Die breite Hüfte wiederum hat mit der unterschiedlichen körperlichen Entwicklung von Mann und Frau zu tun. Bis zur Pubertät sind sich Mädchen- und Jungenkörper relativ ähnlich. Ab dann aber beginnt das weibliche Becken sich zu verändern. Es verbreitert sich. Damit gewinnt es im Unterscheidungskampf der Geschlechter an Bedeutung. Eine breite Hüfte zeigt dem Mann nämlich nicht nur: »Schau hin, das ist eine Frau!«, sondern auch: »Die ist kein Kind mehr. Sie ist schon im geschlechtsreifen Alter.« Und was ist sie damit? Eine potenzielle Fortpflanzungspartnerin.
Die immer wieder genannte »Gebärfreudigkeit eines breiteren Beckens« scheint sich in der Realtität nicht unbedingt zu bestätigen. Auch Frauen mit schmaleren Becken können durchaus »gebärfreudig« sein.
Vielleicht ist 90-60-90 eine Erfindung der Neuzeit. Dass wir (sowohl Männer als auch Frauen) aber die »Sanduhrform« als attraktiv empfinden, hat tiefe Wurzeln und macht aus evolutionärer Sicht durchaus Sinn.
FLIRTFAKTOR 10: Wir stehen noch mit mindestens einem Bein im Urwald. Und so suchen Männer auch heute noch nach jenen Signalen, die auf den ersten Blick gute Fortpflanzungschancen garantieren. Und damit ist nicht der Akt selbst gemeint. Es geht um das erfolgreiche Reproduzieren der eigenen Gene und das Großziehen der...
Erscheint lt. Verlag | 15.4.2016 |
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Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | erstes Date • Flirten • Körpersignale • Körpersprache deuten • Körpersprache lesen • Mimik lesen • Nonverbale Kommunikation • nonverbale Signale • Ratgeber • Selbstbewusstsein |
ISBN-10 | 3-8419-0437-8 / 3841904378 |
ISBN-13 | 978-3-8419-0437-9 / 9783841904379 |
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