Das Leben nehmen
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-42598-5 (ISBN)
Und in der Tat: Nachdem der Versuch, sich das Leben zu nehmen, über Jahrhunderte als Sünde oder Ausdruck einer psychischen Krankheit betrachtet, in einigen Ländern sogar strafrechtlich sanktioniert wurde, vollzieht sich seit dem 20. Jahrhundert ein tiefgreifender Wandel, der zur Entstehung einer neuen Sterbekultur beigetragen hat.
Der eigene Tod gilt immer häufiger als »Projekt«, das vom Individuum selbst zu gestalten und zu verantworten ist. Wer sich das Leben nimmt, will es nicht mehr nur auslöschen, sondern auch ergreifen und ihm neue Bedeutung geben.
Thomas Macho erzählt die facettenreiche Geschichte des Suizids in der Moderne und zeichnet dessen Umwertung in den verschiedensten kulturellen Feldern nach: in der Politik (Suizid als Protest und Attentat), im Recht (Entkriminalisierung des Suizids), in der Medizin (Sterbehilfe) sowie in der Philosophie, der Kunst und den Medien.
Er geht zurück zu den kulturellen Wurzeln des Suizids, liest Tagebücher, schaut Filme, betrachtet Kunstwerke, studiert reale Fallgeschichten und zeigt insbesondere, welche Resonanzeffekte sich zwischen den unterschiedlichen Freitodmotiven ergeben.
Seine Diagnose: Wir leben in zunehmend suizidfaszinierten Zeiten.
Thomas Macho, geboren 1952, war von 1993 bis 2016 Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin. Gegenwärtig leitet er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien.
»Wie sehr Wahrnehmung und Realität des Suizids auseinanderklaffen, zeigt das kluge Buch des österreichischen Soziologen und Philosophen Thomas Macho ... . Macho bringt eine Ordnung, fast schon eine Methodologie in die Geschichte des Suizids und zeigt leitmotivisch auf, wie sehr die Selbsttötung mit der Moderne verbunden ist.« Sarah Pines Neue Zürcher Zeitung 20171209
... Thomas Macho [präsentiert] eine Fülle an Material, bestehend aus zahllosen Fallgeschichten und Beispielen aus der Literatur-, Film-, Kunst- und Philosophiegeschichte. Machos Zusammenschau belegt eindrucksvoll, wie sehr die Menschen dieses Thema beschäftige und beunruhigte, schon in der Antike und im Mittelalter, vor allem aber seit der Moderne.
Oliver Pfohlmann, WDR
Alle Leser, die eine bravouröse Kulturgeschichte des Suizids und der Moderne gleichermaßen suchen, sollten zugreifen.
Florian Baranyi, Falter 41/2017
Camus schrieb, dass es nur ein ernstes philosophisches Problem gebe: den Selbstmord. Macho liefert keine eigene Theorie und löst auch nicht das von Camus benannte Problem. Aber er breitet es doch in all seinen Facetten und Formen vor uns aus.
Ulrich Rüdenauer, Philosophie Magazin 01/2018
Das Leben nehmen erzählt eine breitgefächerte Kulturgeschichte des Selbstmords …
Tobias Schwartz, Der Tagesspiegel_Ticket
In gekonnter Nacherzählung, in klug gesetztem Zitat, in genauem Bedenken und mit Empathie erhellt Macho ein Leitmotiv unserer Kultur.
Georg Klein, Süddeutsche Zeitung
Thomas Macho schreibt so über den Selbstmord, dass man nicht aufhören will, davon zu lesen.
Petra Gehring, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Erscheinungsdatum | 05.09.2017 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 147 x 220 mm |
Gewicht | 718 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Sozialgeschichte | |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Ethik | |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Sozialpsychologie | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Studium ► Querschnittsbereiche ► Geschichte / Ethik der Medizin | |
Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Die Moderne • Gunter Sachs • Kurt Cobain • Moderne • Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 2020 • Robin Williams • Selbstmord • Selbstmord / Suizid; Berichte/Erinnerungen • Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2019 • Sterbehilfe • Suizid • Suizid; Berichte/Erinnerungen |
ISBN-10 | 3-518-42598-6 / 3518425986 |
ISBN-13 | 978-3-518-42598-5 / 9783518425985 |
Zustand | Neuware |
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