Die hohe Schule des Lebens (eBook)
224 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7412-3375-3 (ISBN)
Die Illusion des Ichs
Jede Ausbildung, jedes Training, jede Therapie, Beratung, Heilung und Entwicklung befasst sich mit dem »Ich«. Da sollten wir doch einmal fragen, wer das eigentlich ist – mein »Ich«? Wen meine ich, wenn ich sage »ich«? Wer handelt, wenn »ich« etwas tue? Und für wen tue ich, was ich tue? Gibt es mich eigentlich und woher will ich das wissen?
Wer ernsthaft in sich geht, muss damit rechnen, dass er niemanden vorfindet.
Sie sehen, Sie hören, riechen, fühlen und schmecken, aber haben Sie den, der da sieht, schon einmal gesehen? Oder den, der da hört, schon gehört? Wo ist der, der da sieht, hört, fühlt? Wenn es dieses Ich gar nicht gibt, wer hat da Probleme im Leben? Wer ist eitel, machthungrig oder ängstlich? Oder hat Spaß am Leben? Und wer fährt da eigentlich morgens zur Arbeit, heiratet, hat Kinder? Was, wenn es dieses Ich gar nicht gäbe?
Sobald wir erkannt haben, dass dieses Ich gar nicht existiert, dass es nur ein im wahrsten Sinne des Wortes »eingebildetes Zentrum« ist, sind wir frei. Frei von all den Schwierigkeiten, die aus diesem Ich resultieren. Alle Ihre Lebensprobleme kommen aus diesem Ich – aber da ist keiner. Sobald Sie aus der »Illusion des Ichs« heraustreten, können Sie noch einmal ganz von vorn anfangen, ohne jede Belastung, ohne Vergangenheit, und alle Möglichkeiten liegen vor Ihnen und warten darauf, wie Sie sich entscheiden. Natürlich können Sie sich entscheiden, sich ein neues Ich zu schaffen, eines, das wirklich zu Ihnen passt. Sie könnten aber auch die »Selbstumklammerung des Ichs« auflösen und als Sie selbst leben, als der, der Sie wirklich sind. Dann erkennen Sie: Sie sind die unbewegte Mitte des Universums. Alles dreht sich um Sie.
Nur ein Ich kann Leid erfahren
Im Laufe des Lebens haben wir schon öfters Leid erfahren. Wir leiden, wenn wir von einem geliebten Menschen getrennt sind, wir erfahren Leid durch Ängste, Einsamkeit, Ablehnung, Streit, Krankheit, Rivalität, Machtkämpfe, Depression, Verletzungen, Schuldgefühle oder durch schwierige Zeiten in der Partnerschaft, in der Sexualität oder in unserer Familie. Aber wer leidet da, wenn ich leide?
Meist stellen wir fest, dass wir ins Ich gerutscht sind – für eine Zeit vergessen haben, wer wir sind. Es ist die Trennung von uns selbst, die uns Leid so schmerzhaft erscheinen lässt.
Wir leben hier den sterblichen Traum. Steige aus deinem Drama aus. Nur das Ego verursacht Trennung.
Osho
Identifikation mit dem Selbst – und Probleme lösen sich auf
Sobald wir in die Identifikation mit uns selbst zurückkehren, verschwinden alle Probleme, alle Wünsche, alle Ziele, alle Fragen. Was bleibt, ist das Eine: Ich bin.
Die Probleme lösen sich nicht auf, weil sich die Situation plötzlich verändert, sondern durch Ihr So-sein. Das Problem ist nämlich plötzlich kein Problem mehr, sondern es ist einfach nur noch eine Situation, vielleicht eine Aufgabe oder etwas, was geändert werden könnte. Das Problem ist für Sie da (pro = für); es wird zu einem Hinweis oder einem Geschenk. Es macht Sie aufmerksam auf einen möglichen Schritt.
Das andere, was verschwindet, sind Wünsche. Ich lebe schon viele Jahre wunschlos und kann das nur empfehlen. In einem Wunsch steckt nämlich immer der Mangel (ich hätte gerne irgendetwas und bin nicht zufrieden mit dem, was ist; ich hätte es gerne anders). Gerade dadurch verursache ich Mangel, und deswegen können Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Erst wenn Sie aus dem Wunsch eine Absicht machen, geschieht es plötzlich. In der Absicht ist die Erfüllung enthalten, im Wunsch der Mangel. Also lassen Sie Ihre Wünsche los – und wenn Ihnen etwas wichtig ist, machen Sie daraus eine Absicht.
Was wahrhaft ist, bleibt wirklich stets, und was nicht wirklich ist, kann nie die Wahrheit sein. Doch zwischen Sein und Schein zu unterscheiden, das vermag die Weisheit dessen, der die Wahrheit kennt.
Bhagavad Gita
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den gewünschten Endzustand
Bevor wir auf diese Welt gekommen sind, haben wir dafür gesorgt, dass wir alles bekommen, was wir wollen, wenn wir nur unsere Aufmerksamkeit darauf richten. Auf dem Weg zu uns selbst haben wir uns nur aus den Augen verloren. Wir haben vergessen, wie einfach wir vom Leben alles haben können. Die meisten Menschen missbrauchen ihre Schöpferkraft, indem sie ihre Aufmerksamkeit auf Probleme und Schwierigkeiten richten. Überlegen Sie doch nur einmal, womit wir uns die meiste Zeit befassen. Der Verstand gibt uns natürlich immer noch eine logische Begründung dafür: »Hier ist etwas nicht in Ordnung, da muss ich mich drum kümmern.« Aber er kümmert sich dann darum, indem er seine Aufmerksamkeit auf das Problem richtet. Dadurch fließt die Schöpferkraft aufs Problem und schafft damit dauernd noch neue Probleme. Manche Menschen machen das so gründlich, dass ihr Leben unerträglich wird.
Das sollten Sie unbedingt – sofort – ändern: Lassen Sie nie wieder Ihre Aufmerksamkeit länger als zwei bis drei Sekunden auf einem Problem, einer Schwierigkeit, einer unerwünschten Situation. Das heißt nicht, dass Sie es ignorieren sollen – im Gegenteil, denn es enthält eine ganz wichtige Botschaft. Vielmehr ziehen Sie die Aufmerksamkeit sofort von dem Problem ab und richten sie auf die Lösung: »Danke, Problem, das hätte ich jetzt gerne so…!« Richten Sie jetzt Ihre Aufmerksamkeit nur noch auf eine Lösung, den erwünschten Endzustand, auf die Erfüllung. Die wird Ihr ganzes Leben verzaubern; Sie erreichen somit ganz mühelos, was sein soll.
Alles ist möglich, wenn ihr euer Sinnen und Trachten auf das Licht gerichtet haltet.
Aischa Raja Adonay
Lassen Sie los – und machen Sie sich auf den Weg!
»Ich bin« ist der Weg zur Meisterschaft. »Ich bin« ist die Erkenntnis meines wahren Seins. Es ist nicht nur das höhere Ziel, sondern auch der sichere Weg, Meister seines Lebens zu sein. »Ich bin« holt auch jeden gerade dort ab, wo er ist, und zeigt Ihnen zuverlässig die Schritte, die jetzt zu gehen sind, die jetzt stimmen, die jetzt möglich sind. »Ich bin« führt immer über das Loslassen zur Vollkommenheit. Das heißt, bevor Sie in das neue Leben eintreten, müssen Sie das alte loslassen.
Überlegen Sie gleich einmal etwas, was nicht mehr in Ihr Leben gehört, was Sie jetzt gleich loslassen möchten. Loslassen ist genauso einfach wie die gerichtete Aufmerksamkeit. Ich ziehe meine Aufmerksamkeit ab von dem, was ich loslassen möchte, und richte dann meine Aufmerksamkeit auf das, was ich annehmen oder sein möchte. Denn wenn ich etwas Unerwünschtes noch halte, dann kann das Erwünschte nicht in Erscheinung treten. Somit ist Loslassen wieder ein vollkommener Weg zur Vollkommenheit. Sie lassen einfach eins nach dem anderen los, was für Sie nicht mehr stimmt oder was für Sie unwesentlich geworden ist. Wenn Sie das letzte Unwesentliche losgelassen haben, sind Sie am Ziel.
Loslassen als Weg zur Vollkommenheit
Der Weg zur Vollkommenheit und damit zu unserem wahren Sein ist daher immer ein Weg des Loslassens der Identifikationen und Begrenzungen. Das wahre Sein muss nicht erarbeitet, »ermeditiert« oder geschaffen werden. Es ist. Es genügt jedoch nicht, mich von den Dingen abzuwenden, gleichzeitig aber im Traum zu bleiben. Es geht nicht um ein besseres Tun, sondern um ein Erinnern an unser wahres Sein. Solange ich noch von Anerkennung, Macht, Erfolg, Besitz oder Schlankheit träume, habe ich nicht wirklich losgelassen. Ich kann nicht von München nach Hamburg gelangen, solange ich in Frankfurt bin. Ich muss also erst die Voraussetzungen schaffen, bevor etwas geschehen kann, und der erste Schritt dazu ist, zu akzeptieren, dass ich derzeit in Frankfurt bin. Erst dadurch kann ich mich auf den Weg nach München machen.
Annehmen, was ist, ist das Tor zur Veränderung, und vor dem Annehmen steht die bewusste Entscheidung. Dies braucht keine Zeit oder Entwicklung, sondern kann sofort – in jedem Augenblick – geschehen.
Alles, was ich loslassen kann, gehört zum Unvollkommenen. Was bleibt, ist die natürliche Vollkommenheit des Seins. Damit wird auch auf natürlichem Weg alles Karma aufgelöst, denn der, der dieses Karma geschaffen hat, bin ich nicht mehr.
Begegnung mit der Dualität
Mit unserer Entscheidung zu einer Inkarnation treten wir ein in die Begegnung mit der Dualität: mit Leben und Tod. Mit unserer Zeugung beginnt die Freiheit unserer Wahl, aber auch der Zwang, wählen zu müssen, und zwar ständig. Denn in der Dualität beinhaltet jedes auch immer das Gegenteil. Die Freiheit der Wahl beinhaltet den Zwang, wählen zu müssen. Sie können gar...
Erscheint lt. Verlag | 12.10.2016 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
ISBN-10 | 3-7412-3375-7 / 3741233757 |
ISBN-13 | 978-3-7412-3375-3 / 9783741233753 |
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