Die Ayurveda-Apotheke (eBook)

Wir nehmen über die Nahrung und die verschmutzte Luft zahlreiche Toxine in uns auf. Lebensmittel werden mit Hilfe chemischer Dünger und Pestizide erzeugt und anschließend mit allen möglichen Geschmacksverstärkern, künstlichen Farbstoffen, Aromen und Konservierungsmitteln behandelt. Auch über Seife, Shampoo und Zahnpasta gelangen Toxine in den Körper. Dazu kommen noch natürliche Giftstoffe von Insekten, Würmern und manchen Pflanzen. Viele von uns lagern durch schädliche Essgewohnheiten, vor allem durch zu häufiges und zu reichliches Essen, Toxine ein. So kommt es zu Amadosha, einer Vergiftung durch unverdaute Speisereste im Magen in Form einer dickflüssigen Paste (Ama). Durch die Verdauungsprozesse im Körper und die damit verbundenen aggressiven Verdauungssäfte baut Ama Toxine auf.

Diese Toxine belasten Blut, Lunge und Haut. Manche Menschen reagieren unmittelbar und heftig auf diese Giftstoffe. Das ist gut so, denn so bemerken wir die Gefahr und können ihr ausweichen. In manchen Fällen bauen sie sich aber auch unbemerkt im Körper auf und verstärken so ihre Wirkung.

Der Ayurveda misst der äußeren und inneren Reinigung des Körpers, dem Meiden von Toxinen und einer regelmäßigen Entgiftung des Körpers große Bedeutung bei. Die halbjährliche Entgiftung Panchakarma wird heute rund um den Globus praktiziert. Ich möchte mich aber hier auf einige unkomplizierte Hausmittel beschränken. Für ein vollständiges Panchakarma braucht es ein solides praktisches und theoretisches Verständnis des Ayurveda. Informationen hierzu finden Sie in meinen anderen Büchern.

Für die relativ unkomplizierte tägliche Entgiftung nimmt man drei Mal täglich Wasser, idealerweise heißes Kardamomwasser, zu sich. Die Wirkung des Wassers auf die drei Lebensenergien (Vata, Pitta und Kapha) variiert dabei von Ort zu Ort. Der Kardamom verleiht dem Wasser Ausgewogenheit.

Ich habe diese einfache Methode der regelmäßigen Entgiftung auf Basis der Svedana (Schwitzkur) des Panchakarma entwickelt und in mehreren Büchern beschrieben. Sie entgiftet nicht nur durch das Schwitzen, sondern entspannt auch extrem, lindert Stress und verbessert den Teint.

Sie erfolgt in drei Schritten und dauert etwa drei Stunden. Vermeiden Sie jedwede Zugluft und heizen Sie den Raum im Winter gut. Wärmen Sie Ihr Bett mit einer Wärmflasche vor.

Schritt 1: Massieren Sie sich mit kraftvollen Strichen mit heißem Öl (Sesamöl, Olivenöl, Ghee oder ein anderes Massageöl), so dass es gut in die Haut einzieht. Wiederholen Sie die Massage mehrfach, bis sich Ihr Körper mit Öl gesättigt anfühlt.

Schritt 2: Nehmen Sie ein 15- bis 30-minütiges Bad und geben Sie einige Tropfen ätherisches Öl (etwa Eukalyptus- oder Citronellaöl) ins Wasser. Sie können auch die folgende Mischung dafür verwenden.

Alternativ können Sie Ihren Körper auch 15 bis 30 Minuten in heiße, nasse Handtücher einschlagen, die Sie in heißem Wasser einweichen, leicht ausdrücken und eng um den Körper wickeln. Damit der Körper eine gleichmäßige Wärmezufuhr erhält, müssen Sie mehr heißes Wasser bereithalten und die Handtücher schnell auswechseln, damit sie nicht auskühlen. Achten Sie darauf, dass Ihr gesamter Körper eingewickelt ist.

Schritt 3: Nach der Schwitzkur können Sie sich mit einer milden, ölhaltigen Seife abwaschen. Verwenden Sie kein Duschgel, da es meist die Haut austrocknet. Wickeln Sie sich in einen Bademantel ein. Stellen Sie sich eine Thermoskanne mit Ingwertee (oder dem »Wunder der Elf«-Tee aus diesem Buch) ans Bett. Trinken Sie etwas Tee und legen Sie sich mindestens 30 Minuten ins vorgewärmte Bett. Decken Sie sich zu, damit Sie schwitzen. Meist schläft man während dieser Zeit ein.

Diese Entgiftungskur stammt aus dem ayurvedischen Panchakarma namens Virechana. Es spielt keine Rolle, ob Sie tatsächlich unter Verstopfung leiden. Die Kur wirkt auf das gesamte Verdauungssystem und den damit verbundenen Stoffwechsel.

Dies ist die einzige Kur, die keine ayurvedischen Küchengewürze und Kräuter verwendet. Ich habe sie trotzdem hier aufgenommen, weil Blockaden der Leber und des Darms viele gesundheitliche Probleme verursachen und die Aufnahme anderer Heilmittel verhindern. Wenn Sie sie zwei Mal durchführen und Ihren Körper danach nach den acht Prinzipien der ayurvedischen Ernährung rein halten, werden Sie großen Nutzen daraus ziehen.

Hierfür nehmen Sie Substanzen ein, die den Körper reinigen. Im Ayurveda nennen wir sie Blutreinigungsmittel. Sie sind vor allem dann gut, wenn man häufiger mit Hautproblemen und Allergien zu kämpfen hat.

Das einfachste Hausmittel ist die regelmäßige Einnahme von Kurkumamilch über 15 Tage hinweg.

Wer keine Milch trinkt oder sie nicht verträgt, kann Kurkuma mit etwas Zucker in heißer Ghee rösten und in den oben beschriebenen Dosen einnehmen.

Dies ist eine Kombination von Wirkstoffen, die das Blut reinigen. Ich habe schon in einem früheren Buch mehrere dieser Rezepte aufgeschrieben, aber hier geht es ja um einfach herzustellende Hausmittel, und darauf ist dieses Rezept ausgerichtet.