Technik - Handeln - Wissen (eBook)

Zu einer pragmatistischen Technik- und Sozialtheorie

(Autor)

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2016 | 2. Aufl. 2016
XV, 312 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-11773-3 (ISBN)

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Technik - Handeln - Wissen - Werner Rammert
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Das Anliegen dieses Buches ist es, die Lücke mangelnden Technikbezugs in der Sozial- und Gesellschaftstheorie zu füllen. Dazu werden mit Bezug auf Technik-, Medien-, Symbol- und Interaktionstheorien und speziell Ansätze der Praxistheorie von Dewey, Mead, Joas und Giddens konzeptuelle Vorschläge gemacht. An Beispielen wird gezeigt, wie mit diesen Konzepten der Technisierung, der soziotechnischen Konstellation und der hybriden Handlungsträgerschaft von Mensch, Maschine und Programm die Soziologie für die Analyse von Interaktivitäten mit Softwareagenten und Suchmaschinen, mit Robotern und autonomen Fahrzeugen fit gemacht werden kann. Wegen der Synthese techniksoziologischen Wissens kann es auch als Einführung in die Techniksoziologie für Fortgeschrittene und Interessierte anderer Fächer gelesen werden. 
 


Dr. Werner Rammert ist Professor (em.) für Techniksoziologie an der TU Berlin.

Dr. Werner Rammert ist Professor (em.) für Techniksoziologie an der TU Berlin.

Inhaltsverzeichnis 5
Vorwort zur 2. Auflage 7
Vorwort zur 1. Auflage 10
Teil ITechnik 15
1Technik, Handeln und Sozialstruktur. Eine Einführung in die Soziologie der Technik 16
1.1 Die Technik der Gesellschaft: Ein kurzer Abriss 17
1.2 Technik und soziales Handeln im Alltag: Eine phänomenologische Annäherung 18
1.3 Der Begriff der Technik: Ein systematischer Vorschlag 22
1.4 Technischer Wandel als Thema der Soziologie: Einige Aspekte 26
1.5 Perspektiven der Techniksoziologie: Eine Verschiebung 31
1.5.1 Technik und die gesellschaftlichen Folgen: Formen des Technikdeterminismus 32
1.5.2 Die gesellschaftliche Konstruktion von Techniken: Phasen der Technikgenese 35
1.5.3 Soziotechnische Konstellationen im Wandel: Varianten des Technopragmatismus 42
2Die technische Konstruktion als Teil der gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit 53
2.1 Das Problem mit der Technik: Technisierung und Gesellschaft 54
2.2 Die Relationierung von Technik und Gesellschaft: Technik als exteriores Ding, als endogene Größe oder als Zwischending 55
2.3 Technisierung als Teil der Lebenswelt und als Typ sozialenH andelns 59
2.3.1 Technik als Teil der alltäglichen Lebenswelt 59
2.3.2 Technisierung als Typus sozialen Handelns 60
2.4 Technostrukturierung als Teil der Institutionenbildung 62
2.5 Fazit: Techniksoziologie als Sozialtheorie 66
3 Die Form der Technik und die Differenz der Medien. Auf dem Weg zu einer pragmatistischen Techniktheorie 67
3.1 Was ist Technik? Zum Wandel der Ansichten 68
3.2 Die technische Differenz: Von der Substanz zur Funktion 73
3.3 Technisierung und technische Praxis: Die Form der Technik und ihre konstituierenden Beziehungen 76
3.4 Die mediale Differenz: oder worin sich die technische Form einprägt 86
3.5 Vom Nutzen einer pragmatistischen und medialen Techniktheorie 91
4Weder festes Faktum noch kontingentes Konstrukt: Natur als Produkt experimenteller Interaktivität 94
4.1 Natur im Widerstreit: Naturauffassungen in Geschichte und Gesellschaft 95
4.2 Grund und Grenzen naturwissenschaftlicher und kulturalistischer Naturauffassungen 97
4.3 Natur in experimenteller Interaktivität 100
4.3.1 Die Zirkularität von Natur und Kultur und ihre pragmatistische Auflösung 100
4.3.2 Die Zirkularität von Subjekt und Objekt: Methodologischer Interaktionismus 101
4.3.3 Die Zirkularität zwischen Alltagsobjekten und Wissenschaftsobjekten 104
4.4 Experimentelle Interaktivität mit einem „verrückten“ Fluss: Das Nebeneinander traditionaler und moderner Naturerfahrung 106
4.4.1 Welche Erfahrung hat eine so genannte traditionale Gesellschaft mit den Überschwemmungen des Jamuna gemacht? 107
4.4.2 Wie sieht die Erfahrungskultur westlicher Wasserbauwissenschaftler vor Ort, im Labor und vor dem Computermodell aus? 109
4.5 Naturerfahrungen in experimenteller Interaktivität: Sind Lernprozesse zwischen den Wissenskulturen möglich? 111
Teil IIHandeln 114
5Technik als verteilte Aktion. Wie technisches Wirken als Agentur in hybriden Aktionszusammenhängen gedeutet werden kann 115
5.1 Neue Techniken und neue Deutungsangebote: Über Wandel und Wechselwirkung von Technik und Theorie 116
5.2 Technik als Agentur: Weder nur sachliches Artefakt noch nur symbolisches Schema 118
5.2.1 Technik in Aktion: Operation und Agentenschaft 119
5.2.2 Technik in Interaktion: Kooperation und Assoziation 120
5.2.3 Technik in Interaktivität: Kommunikation, Kontingenz und Reflexivität 122
5.3 Technik in hybriden Aktionszusammenhängen: Von funktionaler Aufteilung zu heterogener Verteiltheit 123
5.3.1 Technik in Aktions- und Funktionszusammenhängen: Von der Einheit zur Verteiltheit auf viele Instanzen 124
5.3.2 Technik in hybriden soziotechnischen Konstellationen: Von der homogenen zur heterogenen Verteiltheit 125
5.3.3 Technik und die Form der Verteilung: Von hierarchischer Aufteilung zu fragmentaler Verteiltheit 127
6 Technik und Handeln.Wenn soziales Handeln sich auf menschliches Verhalten und technische Abläufe verteilt 130
6.1 Die Frage nach der Technik und dem Handeln 131
6.2 Praktische Relevanz und Bezüge zu theoretischen Debatten 133
6.2.1 Techniken in Aktion und in Assoziation – oder wenn Techniken anfangen zu agieren und zu kooperieren 134
6.2.2 Können Computer denken und Maschinen handeln? Oder wie wir uns der Frage pragmatisch zuwenden sollten 138
6.2.3 Die pragmatische Wende und der relationistische Weg in der soziologischen Debatte um die Technik, ihre Entstehung und ihre Folgen 140
6.3 Die theoretischen Positionen im klassifikatorischen Überblick 142
6.3.1 Technische agency als Zuschreibungsphänomen oder beobachtbare Eigenschaft? Deskriptive und normative Konzepte 143
6.3.2 Jegliche oder nur avancierte Techniken als Handlungsträger? Zuschreibungs- und eigenschaftsbezogene Perspektiven 145
6.3.3 Technische ,,agency“ als deskriptive Kategorie oder normatives Konzept? 147
6.4 Ein Konzept gradualisierten Handelns zur Beschreibung verteilten Handelns in soziotechnischen Konstellationen 156
6.4.1 Verteiltes Handeln in hybriden Zusammenhängen: Ein Konzept zur Beschreibung sozio-technischer Konstellationen 157
6.4.2 Gradualisierter Handlungsbegriff : Ebenen und Grade der Handlungsträgerschaft von Mensch und Technik 161
6.4.3 Konstruktion und Konventionalisierung: Grade der Objektivierung des Handlungsverständnisses 167
6.5 Perspektiven für Forschung und Praxis 174
7 Verteilte Intelligenz im Verkehrssystem.Interaktivitäten zwischen Fahrer, Fahrzeug und Umwelt 177
7.1 Intelligente Mobilität aus der Perspektive von Techniksoziologie und Sozionik 178
7.2 Sozialintelligenz jenseits individueller Menschen- und Maschinenintelligenz: Von der Psychologie zur Soziologie 179
7.3 Verteilte Intelligenz jenseits der Trennung von sozialen und technischen Systemen: Von der Technologie und Soziologie zur Sozionik 182
7.4 Konsequenzen für die Gestaltung intelligenter Mobilität: Kriterien für die Verteilung von Intelligenz und Initiative 185
8 Gestörter Blickwechsel durch Videoüberwachung? Ambivalenzen und Asymmetrien soziotechnischer Beobachtungso rdnungen 187
8.1 Technisierte Beobachtung: Was ist das Problem? 188
8.2 Von der Eindeutigkeit des Beobachtens zur Ambivalenz des Sehens 192
8.3 Von der Einseitigkeit des Beobachtens zur Zweiseitigkeit des Blickwechsels 194
8.4 Von der zentrierten Asymmetrie zur Polyzentralität verteilter und verhandelter Sehordnungen 196
8.5 Von der Instrumentalität medialer Technik zur Interaktivität in soziotechnischen Konstellationen 199
8.6 Technografie als Beobachtung verteilter Aktivitäten 203
Teil IIIWissen 205
9 Nicht-explizites Wissen in Soziologie und Sozionik.Ein kursorischer Überblick 206
9.1 Einleitung 207
9.2 Der klassische Ort: Implizites Wissen bei Michael Polanyi 208
9.3 Aus dem Blickwinkel ausgewählter soziologischer Theorien 210
9.4 Anknüpfungspunkte in der Wissenschafts- und Technikforschung 215
9.4.1 Wissenschaftsforschung 215
9.4.2 Technikforschung 217
9.5 Von der Soziologie der künstlichen Intelligenz zur Sozionik 221
9.5.1 Grenzen expliziter Intelligenz: Verkörpertes Wissen 221
9.5.2 Grenzen der Explikation: Eingebettetes Wissen 222
9.5.3 Möglichkeiten von Multiagenten-Systemen: Verteiltes Wissen 225
9.5.4 Offene hybride Systeme: Interaktivitäts-Wissen 226
9.6 Schluss: Arbeit am Begriff, an der Methodik und am Management nichtexpliziten Wissens 229
10 Die Zukunft der künstlichen Intelligenz: verkörpert – verteilt – hybrid 234
10.1 Eine sozionische Perspektive für eine prospektive Analyse 235
10.2 Die Zukunft der künstlichen Intelligenz: Von der symbolischen zur verkörperten Intelligenz 238
10.3 Künstliche Intelligenz – verteilt: Vom psychologischen Konzept individueller zum soziologischen Konzept kollektiver Intelligenz 241
10.4 Künstliche Intelligenz – hybrid: Verteilte Intelligenz jenseits der Trennung von sozialen und technischen Systemen 244
10.5 Welche Zukunft: Mensch oder Roboter? Von der falschen Frage zur richtigen Verteilung von Intelligenz und Initiative 247
11Computer und Gesellschaft. Vom Kommandieren anonymer Rechenknechte zur Interaktivität mit persönlichen Agenten 250
11.1 Was ist der Computer? Abschied von einem veralteten Maschinenbegriff 251
11.2 Wie hat sich die Gesellschaft verändert? Die Technikfolgen-Perspektive 252
11.3 Wie hat sich die Computertechnologie verändert? Die Technikgenese-Perspektive 254
12 Hochtechnologien in der öffentlichen Wahrnehmung.Oder: Was Laien lernen können, wenn Wissenschaftler sich streiten 256
12.1 Der Beitrag der Sozialwissenschaften zur Technikdebatte 257
12.2 Die Bedeutung der Öffentlichkeit 258
12.3 Der Charakter der gegenwärtigen Öffentlichkeit 260
12.4 Wer ist Experte, wer ist Laie? Zur Pluralisierung der Perspektiven 261
13 Zwei Paradoxien einer innovationsorientierten Wissenspolitik: Die Verknüpfung heterogenen und die Verwertung impliziten Wissens 264
13.1 Die Regierbarkeit des Wissens: Institutionelle und epistemologische Grenzen 265
13.2 Der Aufstieg eines neuen Wissensregimes: Verteilte Wissensproduktion unter den Bedingungen gesellschaftlicher Fragmentierung 267
13.2.1 Wissen und Steuerungsregimes 267
13.2.2 Wahlverwandtschaften zwischen gesellschaftlichen Differenzierungstypen und Regimes der Wissensproduktion 269
13.2.3 Die fragmentale Differenzierung und das Regime heterogenerW issensproduktion 271
13.2.4 Die Genese des neuen Regimes und die Implikationen für die Steuerung 275
13.3 Die Grenzen des Explizit-Machens und die anwachsende Relevanz nicht-expliziten Wissens 282
13.3.1 Nicht-explizites Wissen in Wissenschaft und Technik 283
13.3.2 Nicht-explizites Wissen in der Wirtschaft 285
13.3.3 Nicht-explizites Wissen, der Staat und die Steuerung 287
13.3.4 Nicht-explizites Wissen und komplexe Organisationen 288
13.4 Plädoyer für eine „Politik der Wissensdiversität“ und des kollektiven Lernens 292
Literatur 294
Nachweise 318

Erscheint lt. Verlag 1.9.2016
Zusatzinfo XV, 312 S. 13 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Gesellschaftstheorie • Innovationsforschung • Pragmatismus • Techniksoziologie • Techniktheorie • Wissenssoziologie
ISBN-10 3-658-11773-7 / 3658117737
ISBN-13 978-3-658-11773-3 / 9783658117733
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