Wir sind rund, na und? - Margit Schönberger

Wir sind rund, na und?

Buch
192 Seiten
2005
Goldmann Verlag
978-3-442-16505-6 (ISBN)
4,00 inkl. MwSt
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Immer mehr Frauen haben den allgegenwärtigen Schlankheitswahn und den um sich greifenden Fitnessterror satt. Sie wollen sich nicht länger an dem von Männern gemachten unrealistischen Schönheitsideal der Mode-Industrie messen lassen und gehen auf die Barrikaden gegen die stillschweigende Diskriminierung der Molligen.
Mit Power und Sachverstand packt Margit Schönberger, die selbst voll zu ihren Pfunden steht, das Thema Figur „von der anderen Seite“ an. Sie sammelte Tipps und Tricks, die Schwergewichtige leichter leben lassen, warnt vor unnützen und schädlichen Diäten, geht den Vorurteilen gegenüber Dicken auf den Grund und erobert rundlichen Frauen das Selbstbewusstsein zurück. Originelle Schönheitstipps für echte Vollweiber zeigen, wie sexy weibliche Rundungen sind und wie wenig Attraktivität, Erfolg und Lebensfreude mit Körpergewicht oder Idealfigur zu tun haben. Schluss mit Frust und mit dem Neid auf die Superschlanken! Wer schon nicht abnehmen kann, sollte zunehmen – an Selbstvertrauen!


Margit Schönberger ist Journalistin und Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher, darunter der Bestseller „Wir sind rund, na und?“. Sie war lange Zeit Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einer großen Verlagsgruppe, bevor sie sich als Literatur

Immer mehr Frauen haben den allgegenwärtigen Schlankheitswahn und den um sich greifenden Fitnessterror satt. Sie wollen sich nicht länger an dem von Männern gemachten, unrealistischen Schönheitsideal der Mode-Industrie messen lassen und gehen auf die Barrikaden gegen die stillschweigende Diskriminierung der Molligen. Mit Power und Sachverstand packt Margit Schönberger, die selbst voll zu ihren Pfunden steht, das Thema Figur »von der anderen Seite« an. Sie geht den Ursachen von Übergewicht und den Vorurteilen gegenüber Dicken auf den Grund und erobert rundlichen Frauen das Selbstbewusstsein zurück. Denn die Autorin weiß zu überzeugen, wie sexy weibliche Rundungen sind und wie wenig Attraktivität, Erfolg und Lebensfreude mit Körpergewicht oder Idealfigur zu tun haben. Schluss mit Frust und mit dem Neid auf die Superschlanken! Wer schon nicht abnehmen kann, sollte zunehmen – an Selbstvertrauen! Inhalt Ich bin rund, na und? 1 Wer spricht denn da? - Die Lieblingsspeisen meiner Kindheit - Miteinander essen ist Zuwendung und Wärme - Brot ist schwer verdient 2 Die Molligen und ihr Image - Schwere Männer haben es leichter - Dicksein ist eine Rebellion - Das Unerreichbare als Ziel? - Vom Warten auf den großen Tag - Die Dicken sind sympathischer - Selbstbewusstsein heißt die Devise 3 Das Seelenleben runder Menschen - Am Anfang steht der Babyspeck - Essen als Trostpflaster für die Seele - Das Innenleben auf dem Prüfstand - Mit den Dicken ist alles o.k. - Eine Lüge in Ehren - Dicksein – der ungelöste Fall - Vom ewigen Hunger - Der Teller wird auf jeden Fall leer gegessen - Wenn die Uhr den Hunger bestimmt - Wenn der Appetit mit dem Essen kommt - Wenn das Auge befiehlt - Die schlanken Dicken - Nicht nur auf die Menge kommt es an - Ein Löffel für Mami – ein Löffel für Papi - Die Dicken – Opfer der Überflussgesellschaft - Die Mentalität stellt die Weichen Ich bin rund … Warum? 4 Die wahren Gründe für Gewichtigkeit - Leibesfülle als Schutzschild - Die Pfunde sind der Sündenbock - Essen als Energiequelle - Dicksein – kein Schicksalsschlag aus heiterem Himmel - Angst vor dem Schlanksein - Wie man lernt, seinen Körper zu lieben 5 Die Runden und ihr Selbstbewusstsein - Der Spiegel als Feind - Die Zwiespältigen - Wer wird mit seiner Fülle am besten fertig? - Das Gesicht als Aushängeschild - Die mollige Frau – ein Spielverderber? 6 Rundsein als Markenartikel - Marketingargumente - Selbstbewusstsein kann man lernen - Angstfrei im Mittelpunkt - Nur nicht auffallen - Bewegen auf glattem Parkett - Auf die Verpackung kommt es an - Grau ist die Farbe der Mäuse (und Elefanten) Es ist herrlich, rund zu sein! 7 Die Runde als Geliebte - Die Mutter und die Hure - Golf oder Porsche - Eine Frau für stille Stunden - Temperament ist keine Frage des Gewichts - Von der Pompadour zur Monroe 8 Von der zweitschönsten Sache der Welt - Vom dicken Sellerie und vom schlanken Spargel - Gewürze der Liebe - Dank an alle Köchinnen und Köche dieser Welt 9 Das runde Wesen in der Kunst (Wolfgang Christlieb) - Die Grazie der Fülle - Die Zentren der schlanken Linie - Die Meister und das Vollblutweib - Der liebe Gott und Frau Holle - Die griechische Täuschung - Mona Lisas Brustumfang - Als der Mensch noch eine Kugel war - Vom dünnen, bleichen Sünder - Neue Zeiten – neue Sitten 10 Anders sein – die große Chance - Überdurchschnittlich – in jeder Beziehung - Die Kunst, gute Anlagen zu kultivieren 11 Das Leben leben und genießen Register Ich bin rund, na und? KAPITEL 1 Wer spricht denn da? Wer ein solches Buch schreibt, muss es sich erlauben können, das heißt das richtige Gewicht auf die Waage bringen. Ohne es in Kilogramm nachweisen zu können – ich halte nichts von Statistiken, es sei denn, ich kann sie selber zu meinen Gunsten fälschen –, glauben Sie mir und denen, die mich persönlich kennen: »Ich darf.« Und deshalb sollten Sie gleich zu Beginn erfahren, was ich für eine Sorte Runde bin. Denjenigen, die mein »Kleines Buch der Laster« kennen, wird mein »sündiger« Lebensanfang bekannt vorkommen: Ich gehöre zur Nachkriegsgeneration und hatte das Glück, auf dem Land geboren zu sein, wo niemals Schmalhans Küchenmeister war. Ganz im Gegenteil. In der Küche meiner Großmutter wurde so gekocht, wie es für schwer arbeitende Bauersleute notwendig und üblich war, und es vergingen etliche Jahre, bis modernere Ernährungserkenntnisse bei Mutter und Tante – inzwischen zu Stadtmenschen geworden – angekommen waren, so dass Mehlschwitzen und andere Kraftmeiereien aus unseren Küchen verschwunden waren. Für meinen Geschmackssinn kam dieser Wandel zu spät – ich war schon als Kind nicht gerade zierlich, und meine Zunge hatte beim Heranwachsen eine fatale Vorliebe für alles entwickelt, was rund war – einer meiner Essensspitznamen war bezeichnenderweise »Knödeltiger« – und rund machte. Psychologen haben dafür eine wenig schmeichelhafte Erklärung: Sie behaupten kurzerhand, jemand wie ich sei in kindlichem Essverhalten steckengeblieben. Und es stimmt leider: Ich beiße nicht gern hart (außer krosse Schweinebratenkruste) und ich mag nicht gerne scharf und schon gar nichts, was bitter ist … Da es immer mehr als genug Fleisch bei uns gab, stürzte ich mich reflexartig auf alles Beilagige und natürlich auf Süßes. (Darum sind Metzgerstöchter rund und Bäckerstöchter schmal – wovon man wenig hat, danach steht einem stets der Sinn!) Die Lieblingsspeisen meiner Kindheit … … lassen mir heute noch das Wasser im Mund zusammenlaufen, wenn ich nur an sie denke: Paprikahuhn mit Paprikarahmsoße und Semmelknödel, Wiener Schnitzel mit Gurken-Kartoffelsalat, Backhendl mit grünem Salat, Tellerfleisch mit Semmelkren, Bratkartoffeln, Schnittlauchsoße und Apfelkompott, Grammelknödel (für Nicht-Österreicher: Grammel sind Grieben, also der feste Rest, der bleibt, wenn man Speck in der Pfanne auslässt) mit Sauerkraut, überhaupt jede Form von Knödel (für Nicht-Österreicher: Klöße), Schinkenfleckerl, Geselchtes (für Nicht-Österreicher: Geräuchertes) mit Knödel und Sauerkraut, Nudelsuppe mit Wiener Würstel (Frankfurter), Gulasch mit Semmelknödel, lauwarmer Krautsalat mit Speck, serbisches Reisfleisch, Tomatengulasch, Majorankartoffeln, Kartoffelsuppe mit Debrecziner, jede Form von Strudel (ob sauer oder süß), jede Form von Krapfen, Palatschinken (für Nicht-Österreicher: Pfannkuchen) mit Aprikosenmarmelade, Kaiserschmarrn mit viel Rosinen, Rohrnudeln, Marmorkuchen, jede Form von Hefekuchen und Blätterteig, Sachertorte, Zwetschgenbovesen (für Nicht Österreicher: zwei Weißbrotscheiben, in der Mitte mit Zwetschgenmus gefüllt, in Pfannkuchenteig getaucht und in heißem Fett herausgebacken), jede Form von Pudding, Reisauflauf mit Äpfeln und Rosinen, alle Varianten von Kompott … Miteinander essen ist Zuwendung und Wärme Jeder Ernährungsexperte schlägt bei dieser Aufzählung natürlich entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen, denn es ist passiert, was nicht ausbleiben konnte: Um mich haben sich all diese Herrlichkeiten jedenfalls wie eine schützende Hülle gelegt. Aber eines weiß ich ganz genau: Unsere Art zu kochen und zu essen hat ganz bestimmt auch dazu beigetragen, dass ich eine glückliche Kindheit in Erinnerung habe. Wir waren viele Leute um den Tisch, Essen war Zusammenkunft, Zusammenhalt, Kommunikation, Wärme. Wenn ich die jungen Leute (und nicht nur die) heute in den resopal- oder plastikmöbelbestückten Fastfood-Restaurants an ihren Doppeldeckern mümmeln sehe, kommen sie mir immer vor wie Großmutters Küken, die sich unter der Wärmelampe drängeln, um nicht verlassen und allein zu sein. Und unter uns: Ich bin lieber von Rahmsoßen, Knödeln und Krautsalat mit Speck dick geworden … fröhlich am tischtuchgedeckten Tisch mit meinen Leuten … Und die andere, die diätbewusste Seite unserer Zeiten ist ja auch nicht viel sinnenfreudiger: Das moderne Herumstochern im Salat hat nicht nur mit unserem heutigen Schlankheits- und Jugendwahn zu tun, sondern auch damit, dass so viele Einzelne einsam in ihren Singleappartements sitzen und ihre Karotten vor den Spätnachrichten im Fernsehen in sich hineinmampfen wie Stallhasen. Nur nicht so munter. Das sind auch diejenigen, die sich im Drei-Sterne-Restaurant (auf Firmenspesen) vor ihren Gästen mit ihren Gourmetkenntnissen gebrüstet haben, so lang sich ihr Arbeitgeber das noch leisten konnte. Wer noch niemals vom Guten zuviel genommen hat, es sich verbietet, den Rest der Morchelrahmsoße mit Weißbrot vom Teller aufzutunken, wer nicht weiß, wie es ist, eine Kuchenteigschüssel mit dem Finger auszuschlecken, nach den »Tagesthemen«, der »ZiB 2« oder »10nach10« ein Stück reifen, schon fast laufenden Camembert mit einer geschälten Birne als zweite Abendmahlzeit zu sich zu nehmen, wer noch nie am Nachmittag im Büro eine Runde Kuchen ausgegeben hat, um bei der Bekämpfung des abfallenden Blutzuckerspiegels Gesellschaft zu haben, und wer noch nie einen zweiten Grappa getrunken hat, obwohl die Restaurantrechnung schon bezahlt war, der mag schlank sein und diszipliniert und etwas vom Erbsenzählen verstehen. Aber mein Leben und das derer, die ich liebe, würde ich diesem Menschen nicht anvertrauen. (Und unter uns: Einen Gebrauchtwagen würde ich demjenigen auch nicht abkaufen! Mit so einem Musterschüler stimmt doch etwas nicht, finden Sie nicht auch?) Es ist wirklich schade, dass die Spaßgesellschaft so wenig von Freude versteht. Freude am Essen, Freude am Trinken – ist das nicht der »Kitt«, der Leib und Seele und damit auch die Gesellschaft zusammenhält? Wenn dabei ein paar Rundliche mehr herauskommen, was macht das schon? Auf jeden Fall sind wir kein billiger Durchschnitt … Brot ist schwer verdient Wenn ich früher dabei erwischt wurde, Wurst ohne Brot zu essen, gab ’s natürlich allein schon aus pädagogischen Gründen Ärger. Nur mein Großvater nahm mich in Schutz. Er sagte bei solchen Gelegenheiten zu meiner Verteidigung: »Brot ist schwer verdient!« Ihm habe ich nicht nur unendlich viel Liebe und ein großes Stück Urvertrauen zu verdanken, sondern auch viele ganz unvergessliche, lebensprägende Glücksmomente. Jeden Vormittag um zehn Uhr bekam er beispielsweise sein Weinchaudeau. Und ich durfte es zubereiten: Wein wird mit etwas Zucker kurz aufgekocht und zusammen mit einem Eidotter schaumig gequirlt. So lernte ich nicht nur schon als kleines Kind von meiner Mutter, wie man ein Ei aufschlägt und das Eiklar vom Dotter trennt, sondern auch, wie wunderbar Weinschaum schmeckt. Denn den durfte ich oben aus dem Glas ablöffeln. Großvater schenkte mir auch großherzig die Rosinen aus seinen Gugelhupfstücken, nachdem mir verboten wurde, sie aus den Schnittstellen des noch ganzen Kuchens herauszupulen. Nur Großzügigkeit lehrt einen Menschen Großzügigkeit. Es ist mir nie im Leben schwer gefallen, mit anderen zu teilen: Geteiltes Glück ist doppeltes Glück. Derartige Kindheitserinnerungen prägen jeden Menschen, sind bleibende, im Seelenfleisch tief verwurzelte Wohlfühlmomente. Gefühle, die darüber bestimmen, wie man die Welt betrachtet, wie man ihr gegenübertritt und was man von ihr erwartet. So kann man das Leben als großzügiges, freudenspendendes, spannendes Abenteuer betrachten, das – vielleicht – wunderbare Überraschungen bereithält und das einen in die Lage versetzt, selbst großzügig zu sein und anderen ebenso zu begegnen, ihnen die eigenen guten Gefühle und Erfahrungen auf die verschiedenste Weise zurückzugeben. Wem früh versagt oder gar verboten wurde, aus der Fülle der kleinen Dinge zu schöpfen, der wird Probleme haben, mit sich und anderen wirklich freundlich umzugehen. Das erst als Halbwüchsiger oder gar Erwachsener lernen zu müssen, ist dann ein mühsamer, schmerzhafter Prozess. Und manchen gelingt es nie. Das sind diejenigen, die den Alltag grau machen und Sand in jedes Getriebe bringen, egal ob beruflich oder privat. Es sind diejenigen, die jedem Trend nachlaufen, das Image von teuren Markenartikeln mit ihrem eigenen verwechseln, ihre Partner, Kollegen und Mitarbeiter aussaugen wie Vampire – alles nur deshalb, weil sie nie erfahren haben, wie es ist, vom Guten soviel nehmen zu dürfen, wie man möchte. Sie sind rund? Na und? Wenn es uns Runde nicht gäbe, wüssten die Schlanken gar nicht, dass es sie als Kategorie gibt! Wäre es nicht schrecklich und uniform, wenn wir alle gleich daherkämen, als wären wir von einem Fabrikband gelaufen? Wir alle sind kein Zufall, sondern die Verwirklichung göttlicher Ideen – jeder Einzelne. So rund (oder so eckig) wie wir nun mal sind. Und das ist gut so.

Reihe/Serie Mosaik bei Goldmann ; 16505
Sprache deutsch
Maße 115 x 155 mm
Gewicht 160 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Schlagworte Übergewicht; Ratgeber
ISBN-10 3-442-16505-9 / 3442165059
ISBN-13 978-3-442-16505-6 / 9783442165056
Zustand Neuware
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