Kurze Geschichte der Kopten

Einleitung............................................................................................ 3
Der Name............................................................................................ 7
Die Zeiteinteilung................................................................................7
Die Chronologie..................................................................................9
Die Fremdherrschaft..........................................................................11
Geschichte, Geschichten und Legenden ............................................13
Die Quellen ....................................................................................... 16
Die Geschichte der koptischen Kirche...............................................18
Die Anfangszeit.................................................................................19
Das christliche Reich Konstantins des Großen bis zum Schisma ......22
Die Blütezeit des Mönchswesens......................................................24
Die islamische Invasion.....................................................................27
Das finstere Mittelalter......................................................................34
Die finstere Neuzeit...........................................................................43
Das dunkele Heute ............................................................................48
Ausblick............................................................................................ 52

Ich habe sehr lange gezögert, eine Kurze Geschichte der Kopten zu schreiben. Nicht, daß ich zu wenig über die koptische Geschichte wüßte, im Gegenteil. Sondern weil ich den bisherigen Darstellungen über dieses Thema abgrundtief mißtraute. Ich hatte die nüchternen Quellen, Dokumente und Inschriften, sogar vereinzelt Manuskripte in meinen Händen – das sollten die Fakten sein – und die schwärmerischen, teils sogar theologisch gefärbten Schilderungen von der Schwierigkeit, der das Koptentum im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende ausgesetzt war, von den Märtyrern, damals bei römischen Kaisern und deren Stellvertretern, dann in Byzanz, heute auf dem Midân el-TaHrîr, und den Wundern, die damit verbunden waren. Freilich, Fakten im strengen, historischen Sinne waren sie alle nicht, eher Moment-aufnahmen des Geschehens und Blitzlichter eines fanatischen Glaubens, anders zu sein als die im Heidentum verstrickten Römer, anders zu sein als der Rest der orthodoxen und auch der katholischen Kirchenprovinzen, anders zu sein als die verbitterten Muslime, die sie mehr als ein Jahrtausend unterdrückt und ausgebeutet hatten, und schließlich und letztendlich anders zu sein als diese arroganten Europäer, die mit ihrer Genauigkeit und ihrem Wissensdurst die koptischen Quellen und Überlieferungen auseinanderpflückten und nach ihren tatsächlichen – oder vermeintlichen – Wahrheiten überprüfen wollten, entsprechend dem System und der Methodik, wie sie Griechische, Römische oder Mittelalterliche Geschichte betrachteten und erforschten. Diese Entzauberung, d.h. das Zurückführen auf den Boden der Tatsachen, hielt der koptischen Geschichtsschreibung nicht lange stand. Lieber vergrub sie sich in ausufernden Märtyrerberichten, in allein durch die lange Tradition geheiligten Nachrichten von Mönchen und Klöstern, in polemischen Streitschriften gegen die Muslime und durch gehässige Ausfälle gegen andersgläubige Christen. So blieb wenigstens der Kern der Überlieferung unangetastet: das reine Koptentum, ausgedrückt im monophysitischen, orthodoxen Glauben, freilich in ihrem ganz speziellen Sinne. Einesteils hatten die Kopten für mehr als ein Jahrtausend recht damit, denn die koptisch-orthodoxe Kirche gibt es ja noch immer, eine der ältesten, wenn nicht sogar die älteste christliche Kirche der Welt. (Vollständiges Vorwort im Buch....)