Die Tocotronic Chroniken

Martin Hossbach (Herausgeber)

, (Autoren)

Buch | Hardcover
384 Seiten
2015
blumenbar (Verlag)
978-3-351-05020-7 (ISBN)
19,95 inkl. MwSt
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Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein

Die wichtigste deutsche Rockband seit Mitte der neunziger Jahre heißt Tocotronic. Von kaum einer deutschen Band werden die Songtexte häufiger zitiert. Mit Klassikern wie Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein und Pure Vernunft darf niemals siegen haben sie Generationen geprägt sowie Parka, Cordhose, Trainingsjacke salonfähig gemacht. Mitte 2015 erscheint ihr neues Album, das mit seinem unerwarteten Pop-Einschlag und diversen radiotauglichen Hitsingles einen Meilenstein in ihrer schon zwanzig Jahre andauernden Karriere markiert.

Für Die Tocotronic Chroniken öffnet die Band erstmals ihr umfassendes Archiv und ermöglicht so eine ganz private Perspektive auf das Schaffen des Quartetts. Mit mehr als 400 Abbildungen, von unveröffentlichten Fotos und Skizzen, über Konzertflyer und Merchandisematerialien bis hin zu Faksimiles von Rezensionen aller namhaften deutschen Kritiker aus Feuilleton und Musikpresse entsteht ein unnachahmliches Panorama. Dem Popkritiker Jens Balzer gelingt in seinen Texten zu den jeweiligen Alben auf kongeniale Weise die Bedeutung der Werke für den Moment ihrer Veröffentlichung noch einmal aufleben zu lassen und gleichzeitig die Entwicklung der gesellschaftlichen Diskurse und der Subkultur Deutschlands in dieser Zeit präzise nachzuzeichnen.

Herausgeber ist der Musikkurator und Journalist Martin Hossbach, der das Buch in enger Zusammenarbeit mit Tocotronic konzipiert und exklusive Interviews mit der Gruppe und Wegbegleitern geführt hat.

Jens Balzer ist Popredakteur und stellvertretender Feuilletonchef bei der Berliner Zeitung; außerdem Kolumnist im Rolling Stone.

Martin Hossbach ist Musikkurator der Festivals "Foreign Affairs" (Berliner Festspiele) und "Pop-Kultur" (Berghain), Journalist (Spex, Travel Almanac) Labelbetreiber und Filmmusikberater (Maren Ade, Ulrich Köhler, Sonja Heiss).

» Udo Jürgens ist tot, Jochen Distelmeyers Roman liest sich wie die Brigitte, alles, was uns nochbleibt, sind sie « Oliver Polak
Berliner Zeitung

"Tocotronic zeigen wie man zu Lebzeiten für Unsterblichkeit sorgt." (Rolling Stone)

"Als Tocotronic auf den Plan traten, war die Rockmusik gerade mal wieder endgültig erledigt. (…) Tocotronic haben von Anfang an immer wieder ihrer verhaltenen Traurigkeit über dieses Zuspätkommen Ausdruck verliehen. Der Output goldener Worte („Digital ist besser“, „Wir sind hier nicht Seattle,Dirk!“, „Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“) umkreiste die Unerfüllbarkeit des Wunsches, die eigene Musik zu leben, und hat bis heute nicht nachgelassen. Die Leute lieben diese Sätze (…) Allein: Tocotronic waren nie richtig traurige Gesellen. Es focht sie nicht wirklich an, nicht auf der tieferen Ebene. So machten sie immer weiter, wurden immer musikalischer, dichter, fetter. Sie kontrollierten sich und ihr Publikum, eine der letzten großen Konsens-Gemeinschaften mit Hochschulreife.“ Diedrich Diederichsen (Süddeutsche Zeitung)

» [...] schön und klug und bewegend [...] « Maren Keller
KulturSPIEGEL

» [...] die ultimative Bandbiographie. « Christian Schröder
Der Tagesspiegel Online

» Ein opulentes Buch über Künstler, die "nie eine Partyband" sein wollten. « Birgit Reuther
Hamburger Abendblatt

Vorwort von Jens Balzer und Martin Hossbach Was wir dieser Band zu verdanken haben? Sie hat uns die schönste Erschlaffung geschenkt und den euphorischsten Anfang. Sie hat die Sehnsucht nach Einsamkeit besungen und die Sehnsucht nach Liebe. Sie hat uns die schönsten Merksprüche vermacht und die süßesten Selbstzweifellieder. Sie hat uns gezeigt, dass man dazugehören kann, ohne zum Bestandteil zu werden, und dass man ganz bei sich sein kann, ohne sich zu isolieren. Sie hat uns in die Kälte des Weltalls geführt und in die Hitze des alten Rock. Sie hat den Himmel voll Geigen gehängt und den Boden mit Dornen bedeckt. Sie hat die Fantasie gegen die Politik gewendet und das Müssen gegen das Wünschen gewogen. Sie hat uns die Wonnen der Selbstaufgabe gelehrt und das Glück der eigenen Unterwerfung. Sie hat die Selbstwidersprüche unserer Existenz in die erregendsten lyrischen Formen gegossen. Sie hat das Altern überwunden und den Tod und den Körper. Sie ist auch nach all den Jahren immer noch dort, wo man von Neuem beginnt. Das ist Tocotronic, die schönste und klügste und bewegteste Gruppe, die dieses Land in den letzten zwanzig Jahren hervorgebracht hat. Zwanzig Jahre nach ihrer ersten LP möchten wir eine kleine Werkretrospektive abhalten, eine Revue ihrer Entwicklung und ihres immer noch unabgeschlossenen Bildungsromans. Wir haben uns alle Platten noch einmal angehört und bedacht und Tocotronic gebeten, ihr Archiv für uns zu öffnen. In selbigem wurde alles gesammelt, was das Gedächtnis der Gruppe bestimmt: Fotos, erste Pressetexte, frühe Fanzines, selbstgemachte Poster, auf Schmierzettel gekritzelte Songtexte, Merchandise, Zeitungs- und Magazinrezensionen, Schweißbänder, T-Shirts und Comic-Strips. Martin Hossbach hat das Material mit Jan Müller gesichtet, ausgewählt, kommentiert und mit der Grafikerin Julie Gayard in eine chronologische Bild-Text-Montage gebracht. Jens Balzer begab sich mit den bis heute erschienenen elf Tocotronic-Alben in eine Klausur auf der Blumeninsel Madeira und verfasste dort zu jedem Werk einen Essay, der die Musik und die Texte im werk-, pop- und gesellschaftshistorischen Zusammenhang neu zu beleuchten versucht. Abgerundet wird das vielfältige Material durch Einzelinterviews mit Arne Zank, Jan Müller, Rick McPhail und Dirk von Lowtzow, die Martin Hossbach exklusiv für "Die Tocotronic Chroniken" geführt hat. Gemeinsam wurde so das Originalwerk der Band jenen Bildern, Texten und Inspirationen gegenübergestellt, aus denen es sich ergeben hat: Genie und Kopie in inniger Verschwisterung. "Die Tocotronic Chroniken" sind keine klassische Bandbiografie, sondern eine Montage aus Bildern und Texten, aus Archiven und Interpretationen; ein Katalog, in dem alles preisgegeben wird und auch wieder nichts, damit den Betrachterinnen und Lesern jener Freiraum des Genießens und der Erkenntnis verbleibt, den die Musik von Tocotronic seit jeher erzeugt und erfordert.

Erscheint lt. Verlag 5.5.2015
Zusatzinfo Zahlreiche mitlaufende Abbildungen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 265 x 305 mm
Gewicht 2492 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Briefe / Tagebücher
Kunst / Musik / Theater Musik Musikgeschichte
Kunst / Musik / Theater Musik Pop / Rock
Sachbuch/Ratgeber Freizeit / Hobby Sammeln / Sammlerkataloge
Schlagworte Biografisch • Musiker Rock/Pop/Jazz (Biografien/Erinnerungen); Tocotronic • Tocotronic (Rockgruppe)
ISBN-10 3-351-05020-8 / 3351050208
ISBN-13 978-3-351-05020-7 / 9783351050207
Zustand Neuware
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