Taping (eBook)

Selbsthilfe bei Muskelschmerzen und anderen Beschwerden

(Autor)

eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
128 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-4058-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Taping -  Daniel Weiss
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Sich den Schmerz einfach wegkleben - geht das? Ja, mit Kinesio-Taping - einer japanischen Behandlungsmethode, die vorwiegend bei Sportverletzungen, aber auch bei allen anderen Schmerzproblemen des Bewegungsapparates und der Muskulatur angewendet wird. Die Tapes sind hochelastisch, atmungsaktiv und dehnen sich, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Dadurch wird die Haut bei jeder Bewegung sanft massiert und durchblutet, Lymph- und Blutfluss angeregt, die Gelenkfunktion unterstützt und die Muskulatur reguliert. Die elastischen Pflaster helfen bei zahlreichen orthopädischen Beschwerden an den Gelenken, beim verspannten Rücken und Nacken, aber auch andere Beschwerden wie Migräne oder Regelschmerzen lassen sich gut behandeln. Das Buch bietet eine kompakte theoretische Einführung in das Taping und beschreibt die unterschiedlichen Anlagetechniken. Im letzten Kapitel werden die Beschwerden von A bis Z mit ihren speziellen Tapeanlagen Schritt-für-Schritt beschrieben und bebildert.

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Theorie
PRAXIS
Service

WILLKOMMEN IN DER WELT DES TAPENS


Das Anbringen von Tapes ist nicht so neu, wie viele denken. Herstellung und Anwendung haben sich aber in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Lesen Sie hier alles zur Geschichte und zum Material!

DIE GESCHICHTE DES KINESIOLOGISCHEN TAPENS


Schön, dass Sie sich für die bunten Tapes interessieren! Lesen Sie zunächst etwas über deren interessante Geschichte.

Altbekanntes in einem modernen Gewand


Die elastischen farbigen Streifen, die so leicht aufzubringen und so angenehm zu tragen sind, gibt es erst seit einigen Jahren, und ihre Entwicklung hat mehrere Meilensteine hinter sich. Diese möchte ich Ihnen hier kurz schildern.

Das Wissen um das Anlegen von Verbänden ist schon Tausende von Jahren alt. Bereits die alten Ägypter und Griechen verwendeten elastische sowie unelastische Verbandmaterialien zur Versorgung nicht nur von Wunden, sondern auch von Verletzungen des Bewegungsapparats.

Auch damals schon war so ein Verband sicher langfristig hilfreich, wenn er von einem Fachkundigen angelegt wurde. Angenehm jedoch war das Ganze nicht: Die Menschen mussten sich eben mit den zur Verfügung stehenden Mitteln begnügen, und das waren harzgetränkte, stark klebende Leinwandstreifen, die beim Trocknen ziemlich »zäh« wurden und beim Ablösen sicher keine große Freude machten. In Anbetracht der heutzutage verfügbaren Materialien ist das keine besonders angenehme Vorstellung.

Der immergrüne malaiische Guttaperchabaum spendete den »Klebstoff« für die Tapeverbände.

Die Vorläufer der heutigen Tapes

Der 8.?März 1882 gilt als Gründungstag des Hamburger Unternehmens Beiersdorf, dessen Produkte wie Klebefilm, Lippenpflegestift und Heftpflaster heute jeder kennt. Der Apotheker Paul Carl Beiersdorf erhielt an diesem Tag die Patenturkunde für das von ihm entwickelte Guttapercha-Pflaster. Zuvor hatte man Verletzungen und erkrankte Hautstellen mit warmem Pflastermull behandelt, der mit Arzneien bestrichen war. Diese Pflaster waren aber mit Harzen versetzt, die oftmals allergische Reaktionen auslösten, zudem passten sie sich nicht optimal der Haut an.

Schließlich fand Beiersdorf die Lösung: die Verbindung von Mull und Guttapercha, dem kautschukähnlichen getrockneten Milchsaft des malaiischen Guttaperchabaums. Daraus entwickelte er die anschließend so benannte Guttaplaste.

Den Weg in den Sport nach Deutschland bahnten sich die Gutta-Verbände über die hierzulande stationierten US-Truppen. Der deutsche Therapeut Hermann Lohfink beobachtete Anfang der Sechzigerjahre bei der amerikanischen Football-Nationalmannschaft, wie man die Pflasterstreifen zum Stabilisieren von Gelenken der Sportler verwendete.

Lohfinks Kollege Hans-Jürgen Montag, der auch Physiotherapeut der Deutschen Nationalmannschaft wurde und heute als Taping-Experte bekannt ist, berichtete: Kein anderer Verband biete bei sportlichen Aktivitäten eine derart hohe Stabilität und damit einen so sicheren Verletzungsschutz wie der Tapeverband.

Heute wird es nicht mehr in jedem Fall als sinnvoll angesehen, Gelenke und Muskeln zu ihrem Schutz ausschließlich zu fixieren. Mangelnde Bewegung kann zu weiteren Schmerzen in den Muskeln sowie zu Problemen im Lymph- und Blutkreislauf führen. Ist die Mobilität eingeschränkt und fehlt infolgedessen Bewegung, wird Muskelmasse abgebaut, und die natürlichen Bewegungsabläufe der behandelten Stellen werden teils vorübergehend »verlernt«.

Die Vorgänger der heutigen Tapes waren unelastisch und einheitlich weiß.

Dr.?Kenzo Kases neues Konzept

Zu Beginn der 1970er-Jahre, auf einem anderen Kontinent, machte sich der damals noch ganz unbekannte Dr.?Kenzo Kase daran, die bis dahin unelastischen weißen Sporttapes weiterzuentwickeln. Daraus entstand ein Material mit ganz neuen Möglichkeiten – und daraus entwickelte sich ein neues Therapiekonzept.

Doch wer ist Dr.?Kenzo Kase, und was hat ihn zu seinen Forschungen bewogen? Der japanische Arzt und Chiropraktiker bemerkte bei seiner täglichen Arbeit mit den Patienten immer wieder negative Reaktionen auf seine chiropraktische Behandlung. Auf der Suche nach Möglichkeiten, diese unerwünschten Wirkungen zu verringern und zusätzlich weitere Körperstrukturen wie die Muskulatur und das Lymphsystem miteinzubinden, versuchte er es auch mit dem klassischen, festen Sporttape. Später wurde er zufällig auf ein elastisches Tape aufmerksam. Im Lauf der Jahre, nach viel Forschungsarbeit und vielen Praxisversuchen, entwickelte Dr.?Kase seine eigene Methode, das Kinesio-Taping™, und sein eigenes elastisches Tape, das KinesioTape™ (Kinese = Bewegung).

Es wurde schnell offensichtlich, dass sich seine Methode erheblich von den bisher üblichen festen Tapemethoden abhob: Dr.?Kenzo Kase vertrat den therapeutischen Ansatz, dass Bewegung in den Gelenken und Aktivität in den Muskeln zur Heilung von vielerlei Beschwerden und Erkrankungen positiv beitragen.

Das moderne elastische Tapen war geboren, das später die Welt erobern sollte!

Dr.?Kase näherte sich immer mehr den Denkweisen der Osteopathie an, einem Ende des 19.?Jahrhunderts vom US-Amerikaner Andrew Taylor Still begründeten Diagnose- und Therapiekonzept. Dessen vier Prinzipien lauten:

  • An erster Stelle steht die Durchblutung.

  • Die Körperstrukturen und Funktionen beeinflussen sich gegenseitig.

  • Der Körper kann sich selbst heilen.

  • Der Körper wird als Ganzes gesehen.

Von Japan nach Deutschland

Erst 1998 fand Dr.?Kenzo Kases Therapie ihren Weg zu uns nach Deutschland – wiederum durch den Sport. Der ehemalige Fußballprofi Alfred Nijhuis, der einige Jahre in Japan spielte und dort mithilfe der elastischen Bänder erfolgreich eine Verletzung überwand, führte diese Therapie im europäischen Raum ein.

Laut den vier Grundsätzen der Osteopathie bauen äußere und innere Wirkung aufeinander auf.

Vom Profisport in die Allgemeinheit

Die oft einseitige Belastung, das intensive Training, der Kontakt mit Gegenspielern in vielen Mannschaftssportarten fordern bei Profisportlern ihren Tribut. Oft werden dabei schon vorsorglich Tapes gesetzt, die vor Überlastung der Sehnen und Bänder schützen und Verletzungen vorbeugen sollen. Bei bereits verletzten Muskeln oder Gelenken fördern sie die Genesung und Wiederaufnahme der vollständigen Belastung.

Alles, was im Profisport erfolgreich eingesetzt wird, erreicht über kurz oder lang die Allgemeinheit: Auch Schmerzpatienten und Hobbysportler nutzen heute diese Neuerungen im Sportbereich, etwa bei Gelenkarthrosen, Überlastungserscheinungen an Muskeln und Sehnen oder Wirbelsäulenbeschwerden.

Nach dem Einzug in die Orthopädie und Physiotherapie hat sich mittlerweile das Behandlungsspektrum deutlich erweitert. Denn die Tapes wirken auf unterschiedlichen Ebenen, wie Sie im nächsten Abschnitt lesen werden. Mehr und mehr kommen sie neben ihrem klassischen Einsatz bei Beschwerden des Bewegungsapparats auch bei »nach innen« wirkenden Therapien zum Einsatz. Dies öffnet neben den orthopädischen und sporttherapeutischen Anwendungsgebieten neue Bereiche, beispielsweise in der Inneren Medizin oder in der Frauenheilkunde.

DAS MATERIAL UND SEINE WIRKUNGEN


Das von Dr.?Kenzo Kase entwickelte Pflaster ist hochelastisch, äußerst atmungsaktiv und hautfreundlich.

Wie eine zweite Haut


Das Tape macht jede Bewegung mit: Es dehnt sich und zieht sich wieder zusammen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken und den Körperteil »ruhigzustellen«. Im Gegenteil, es weckt durch seine schmerzlindernde, stoffwechselanregende und durchblutungsfördernde Wirkung wieder mehr Lust auf Bewegung. Es fördert den Blutflus und den Lymphfluss sowie den harmonischen Bewegungsablauf und verringert bei Schmerzen die Neigung, in eine Schonhaltung zu gehen. Somit unterstützt es die Körperstrukturen wirkungsvoll, statt ihnen weiter zuzusetzen.

Form und Funktion: perfekt aufeinander abgestimmt

Für die heute verwendeten elastischen Tapes wurden die Eigenschaften der menschlichen Haut zum Vorbild genommen. Die Elastizität, also die Dehnbarkeit, der Tapes beträgt, ähnlich wie bei der Haut, 130 bis 140 Prozent (in Längsrichtung). Die Dicke der Tapes und ihr Gewicht sind ebenfalls vergleichbar mit denjenigen der Haut. Somit gehen sie in alle Bewegungen mit, ohne den Träger einzuschränken.

Das Material der Tapes ist ein dehnbarer Baumwollstoff aus sehr hochwertigen Fasern. Die Klebeschicht ist allergenfrei – sie enthält auch kein Latex, auf das viele allergisch reagieren. Richtig aktiviert wird die Klebewirkung erst durch die Körperwärme. Die Klebewirkung hält rund sieben Tage an und wird auch unter der Dusche nicht in Mitleidenschaft gezogen. Voraussetzung ist natürlich, dass das Tape richtig angebracht wurde siehe >

Diese Beschaffenheit der Bänder, kombiniert mit der Art und Weise, wie sie auf die Haut geklebt werden (siehe später spezielle Tapetechniken), ermöglicht es, den Körper auf vielen verschiedenen Ebenen positiv zu beeinflussen.

Um Hautreizungen auch bei längerem Tragen zu vermeiden, wurde ein spezielles Gewebemuster in das Tape eingebracht, welches das Atmen der Haut ermöglicht (siehe Bild >).

FERTIGZUSCHNITTE ODER SELBST ZUSCHNEIDEN?

Ab > sehen Sie Schritt für Schritt, wie die Bänder von der Rolle zugeschnitten werden, je nach der gewünschten Anwendung und Wirkung. Dies ist...

Erscheint lt. Verlag 6.2.2014
Reihe/Serie GU Ratgeber Gesundheit
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Alternative Heilverfahren
Sachbuch/Ratgeber Sport
Schlagworte Alltagsbeschwerden • Bewegung • GU • kinetische • Ratgeber • Rücken • Rückenschmerzen • Schmerzen • Schmerzen behandeln • Schulter • Schulterschmerzen • Selbstbehandlung • Tapes • Tapes kinetische • Tapes, kinetische • Taping • Wärmebehandlung
ISBN-10 3-8338-4058-7 / 3833840587
ISBN-13 978-3-8338-4058-6 / 9783833840586
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