Ein Mann. Ein Genie (eBook)

Geld, Glück und Erfolg in 15 Minuten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2013 | 1. Auflage
351 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-8387-4487-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Mann. Ein Genie -  Tom Cutler
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Sind Männer Genies? Zumindest brauchen sie von nun an nicht mehr als 15 Minuten, um eins zu werden. Kultautor Tom Cutler beweist, dass die Halbzeitpause eines Fußballspiels ausreicht, um all die Dinge zu lernen, die im Leben wirklich wichtig sind: einen eleganten Walzer tanzen, einen Bestseller schreiben, ein echt guter Vater sein oder nur mal kurz die Welt retten. Ein witziger und praktischer Wegweiser zur Selbstoptimierung, mit dessen Hilfe Mann mühelos das Genie wird, für das er sich schon immer gehalten hat.

Wie man es auch ohne Selbsthilfebücher schafft


Sie werden bemerkt haben, dass die Selbsthilfemasche seit Jahrzehnten erfolgreich ist – kein Wunder, zieht sie doch den Kunden große Summen Geld aus der Tasche, genau genommen Milliarden Jahr für Jahr. Selbst solche Leute, die ziemlich gut entwickelte Antennen für Quacksalberei besitzen, lassen sich gelegentlich hereinlegen. Denken Sie nur an die verschiedenen Diätprogramme, die regelmäßig auftauchen, oder an die Ratgeber zu jedem Thema unter der Sonne, von »Wie wird man schwanger?« über »Wie zieht man Kinder groß?« und »Wie lebt man zufrieden in mittleren Jahren?« bis hin zu »Wie stirbt man richtig?«. Ein Buch in der Art haben wir wahrscheinlich alle irgendwo herumliegen.

Wenn Sie aber, und das ist das Komische daran, am Fuße der riesigen Klippe der Selbsthilfebände im Buchladen kurz innehalten und nachdenken, dann wird Ihnen klar, dass gerade in der Bezeichnung »Selbsthilfe« ein pikantes Paradoxon liegt: Wenn Sie ein Buch kaufen mit den Anweisungen irgendeines anderen, wie Sie aus der Schuldenfalle kommen, Menschen beeinflussen oder Ihre Kinder daran hindern, Sie zu hassen, ist es in Wirklichkeit gar keine Selbsthilfe. Die Hilfe wird von der einen Seite des Geschäfts an die andere gegeben, und das heißt, jemand anderes hilft (angeblich) Ihnen.

An welchem Punkt mir ein Buch einfällt, das vor einigen Jahren mit dem widerwärtig grinsenden Gesicht seines Autors auf dem Umschlag herauskam. Es hieß Ich kann Sie reich machen und wurde erwartungsgemäß ein Bestseller. Der Titel hätte eigentlich lauten müssen, Sie können mich reich machen, weil der Autor reicher wurde und der Leser – oder vielmehr der »Käufer«, denn niemand liest ein solches Buch in der Bibliothek oder überhaupt – um die Höhe des Kaufpreises ärmer. Bücher dieser Art sollten eine Geld-zurück-Garantie enthalten, »falls Sie nicht binnen fünf Jahren reich/schlank/glücklich werden«.

Es gibt zwei Täter bei diesem lächerlichen Selbsthilfeverbrechen: den parasitischen »Selbsthilfe«-Guru und den traurigen Käufer, die untereinander eine Art geheime Übereinkunft dahingehend haben, dass die Vereinbarung nicht ganz so ist, wie sie erscheint. Die frohgemute, gut dastehende Selbsthilfeperson weiß die unterschwellige Not/Faulheit seines Opfers zu schätzen, während der Hilfesuchende sich vermutlich eine schnelle und leichte Lösung seiner Probleme erhofft: möglicherweise eine Liste von einfachen Anweisungen, die ihm genau sagen, wie er sein vermasseltes Leben in Ordnung bringt, ohne dass er daran arbeiten muss, und ihn damit von der schrecklichen Aufgabe entbindet, über etwas nachdenken oder gar selbst etwas tun zu müssen. Natürlich möchte er vielleicht auch auf Nummer sicher gehen, damit jeder sieht, falls er nicht fitter, reicher, dünner wird, dass es nicht mangelnde Anstrengung seinerseits, sondern ausschließlich der Fehler des betreffenden Selbsthilfeprogramms oder -buches war – ein Gewinn für beide Seiten also.

So viel als Einführung in die verrückte Welt der Selbsthilfe. Falls Sie auf einen leichten Ausweg aus Ihren Problemen gehofft haben, lassen Sie mich Ihnen versichern, dass Sie auf manchen Seiten dieses Buches tatsächlich Listen mit Anleitungen finden werden, die Ihnen verraten, wie Sie reich, berühmt, beliebt, renommiert und so weiter werden, aber ich vertraue darauf, dass Sie Ihren Quacksalberdetektor auf die höchste Stufe gestellt haben.

Und hier kommt schon die erste Liste. Versuchen Sie das Folgende, um dem Fallstrick der Selbsthilfe zu entgehen:

  • Denken Sie selbst; Sie kennen sich besser als der Autor des Buches das tut.
  • Fragen Sie sich: Warum hat diese Person dieses Buch geschrieben? Die Antwort kann Ihre Einstellung zu seinem oder ihrem Rat ziemlich schnell verändern.
  • Stellen Sie infrage, was man Ihnen sagt, denn es könnte falsch sein. Eine sehr nützliche Allzweckhaltung, die man sich zu eigen machen sollte. Zweifel ist ein äußerst praktisches Werkzeug zum Verstehen der Welt.
  • Fragen Sie sich: Wann und wie werde ich den Erfolg dieses Buches messen können? Und:
  • Falls es mir nicht geholfen hat, kann ich mein Geld zurückbekommen?

Die Antwort auf den letzten Punkt ist wahrscheinlich: »Nein«! Nun ja, viel Glück.

Wie man ins Fernsehen kommt


Als Noël Coward gefragt wurde, was er sich im Fernsehen anschaue, behauptete er: »Fernsehen ist dafür da, dass man darin erscheint, nicht dass man es sich anschaut.« Dies war in den Zeiten, als man nur ins Fernsehen kam, wenn man sehr bekannt oder wichtig oder ein Weltexperte für irgendwas war oder unglaublich toll aussah oder Peter Scholl-Latour war. Heutzutage gibt es Billionen von TV-Kanälen, und jeder, sei er noch so gewöhnlich, langweilig oder potthässlich, bekommt seine 15 Minuten Ruhm in der Glotze.

Natürlich möchten Sie in einem der bekannteren Kanäle erscheinen. Es bringt nicht viel Ehre, wenn man in einem dieser elenden Shopping-Kanäle Tauchausrüstungen vorführt. Man kann es auf viele Arten angehen, für einen höheren Bekanntheitsgrad zu sorgen. Eine ist, einen grausigen Mord zu begehen und erwischt zu werden. Dann kommen Sie zur besten Sendezeit in den Nachrichten. Dummerweise ist dann vielleicht Ihr ganzer Oberkörper von einer grauen Decke verhüllt, wenn Sie in eine Polizeiwache geschubst werden. Aber zu gegebener Zeit erscheinen Fotos von Ihnen als Kind, mit primitiven Farbkameras aufgenommen, oder Bilder, auf denen Sie finster oder übergeschnappt aussehen, in den Programmen, zusammen mit Aussagen Ihrer Nachbarn, dass Sie sehr zurückgezogen gelebt haben. Aber seien wir ehrlich, Ihre Mama wird von diesem Einfall nicht beeindruckt sein – besonders dann, wenn sie Ihr Opfer war.

Eine bessere Möglichkeit, ins Fernsehen zu kommen, ist, etwas Bemerkenswertes oder visuell Faszinierendes zu tun. Sich als Huhn zu verkleiden und von einem Nationaldenkmal abzuseilen ist gut, sofern Ihr Gesicht zu sehen ist – damit alle Ihre Freunde wissen, dass Sie es sind –, oder durch den Bodensee zu schwimmen oder für einen wohltätigen Zweck Würmer zu essen oder sich auf originelle Art gegen etwas zu engagieren, das die Leute hassen, etwa Hundehaufen. Oder Sie geben sich als öffentlicher Spinner und reden ständig davon, dass Sie von Außerirdischen entführt wurden. Machen Sie ein wackliges Video mit ein paar Lichtern, und schon haben Sie einen unwiderstehlichen Nachrichtenbeitrag.

Natürlich müssen Sie Kontakt zu den Sendern aufnehmen, damit diese alles über Sie und Ihre Geschichte erfahren. Die Namen der jeweils richtigen Ansprechperson finden Sie auf den Sender-Webseiten. Die Fernsehanstalten suchen händeringend nach Material, um die schmerzhaften Lücken zwischen den Werbespots für Autos und Hämorrhoidencreme zu füllen, aber wenn Sie sich nicht ein weiteres Bein wachsen lassen oder ein Mittel gegen Glatzen entdeckt haben, bei dem nackte Frauen Ihre Kopfhaut mit Kätzchen reiben, sollten Sie auf Absagen vorbereitet sein.

Natürlich können Sie jederzeit versuchen, in eine Quiz- oder Spielshow zu gelangen, besonders wenn Sie Fakten und Zahlen speichern und schnell abrufen können und obendrein noch ulkig aussehen. Dann wären da diese Talentshows, ideal für Leute, die leicht weinen und es genießen, von Hornochsen gedemütigt zu werden. Es gibt jetzt sogar Webseiten, die Nachfragen nach Kandidaten und Mitarbeitern für TV-Programme veröffentlichen. Eine Liste, die ich vor nicht allzu langer Zeit gesehen habe, enthielt vorhersagbare Fragen wie »Möchten Sie Ihre Diätgeschichten weitergeben – beste Sendezeit?«, »Haben Sie Kinder zwischen 20 und 26? Ist es an der Zeit, dass sie das Nest verlassen?« und »Verbergen Sie ein körperliches Problem unter Ihrer Kleidung, das an Ihrem Selbstwertgefühl nagt?«. Wenn Sie in der Popkultur zu Hause sind, irgendwie ungewöhnlich oder ausgeflippt sind und pausenlos über sich selbst reden, dann sind Sie ein sogenanntes »Naturtalent« für Sendungen dieser Art.

Andererseits könnten Sie, wenn Sie Lust auf eine Karriere als Fernsehmoderator haben, das tun, was tausend andere getan haben, und zum Beispiel Philosophie, Chinesisch, Volkswirtschaft oder Deutsch studieren, darin den Master oder Doktor machen und währenddessen in der Freizeit bei Ihrem lokalen Sender Stühle stapeln und wichtige Leute anstrahlen. Als Nächstes reisen Sie für ein Jahr in irgendein ausgefallenes Land und richten dort einen Fernsehsender ein. Jetzt schreiben Sie Ihren Lebenslauf und schicken ihn mit Ihrem Demoband an tausend Sender, und vielleicht wird Sie einer von denen in einer untergeordneten Rolle anstellen. Arbeiten Sie sich über die nächsten Jahre nach oben, so penetrant wie möglich, bis Sie sich vor der Kamera wiederfinden. Das dauert. Wenn Sie keine Lust auf diese Schinderei haben, machen Sie sich auf die Suche nach einem Verwandten, der in der Branche arbeitet – immer eine gute Sache.

Denken Sie auch daran, dass Sex sells und das Fernsehen darauf steht. Einer der erfolgreichsten medialen Witzbolde der Welt, Alan Abel, ist unzählige Male im Fernsehen gewesen, wo er als Beschützer des öffentlichen Anstands auftritt, indem er Tieren Hosen anzieht, gegen Stillen protestiert (mit der Begründung, dass Mütter es wegen des inzestuösen erotischen Vergnügens tun) und detailliert seinen völlig imaginären winzigen Schniedel beschreibt. Ob Ihnen dieses Wissen wohl weiterhelfen wird?

Wie man witzig ist


Neulich ging ich zum Psychiater und sagte: »Doktor Finkelstein, ich glaube, ich bin ein Hund.« »Dann legen Sie sich mal auf die Couch.« Ich...

Erscheint lt. Verlag 20.9.2013
Übersetzer Wolfdietrich Müller
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Gentleman's Instant Genius Guide
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Sachbuch/Ratgeber Freizeit / Hobby
Sonstiges Geschenkbücher
Schlagworte Buchgeschenk • Coffeetable • Feiertage • Geburtstag • Geschenkbuch • Geschenkbücher • Geschenke • Geschenkidee • Geschenkideen • Überraschung • Weihnachten
ISBN-10 3-8387-4487-X / 383874487X
ISBN-13 978-3-8387-4487-2 / 9783838744872
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