Eine Familie macht Karriere

gleichberechtigt Beruf, Kinder und die Liebe vereinen

(Autor)

Buch
176 Seiten
2013 | 1., deutsche Auflage
Gatzanis Verlag
978-3-932855-59-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eine Familie macht Karriere - Ines Witka
24,95 inkl. MwSt
Karriere oder Familienplanung?
Diese Entscheidung muss heute nicht mehr sein. Wenn Paare eine moderne Partnerschaft leben, vertragen sich Kinder und Karriere bestens miteinander. Davon ist die Autorin Ines Witka überzeugt.
Sie informiert über die neue Familienfreundlichkeit der Unternehmen, setzt sich mit den Rahmenbedingungen des Staates auseinander und damit, was passiert wenn Paare Eltern werden.
Ines Witka interviewt Eltern, aus unterschiedlichsten Berufsgruppen, die alternativen zum traditionellen Rollenmodell leben. Von ihnen erfährt sie wie man zum Dream-Team wird. Wie wichtig die Liebe ist und wie sich die Sexualität verändert. Sie erfährt auch, dass Frau und Mann doch vom selben Stern sind und den Alltag gemeinsam meistern können.
Das Fazit: Gleichberechtigung ist das Must-have zum Erfolg. Zudem gibt es Top Tipps, die auf dem eigenen Weg hilfreich sind.
Ein Buch, das Frauen und Männern Mut macht, ihren individuellen Weg zum Familien- und Berufsglück zu gehen – abseits des traditionellen Rollenmodells.

Ines Witka, geboren 1960, studierte mehrere Semester Kunst, bevor sie sich für ein Studium der Verlagswirtschaft entschied. Nach dem Diplom lehrte sie als Trainerin in verschiedenen Verlagen und IT-Unternehmen. Seit 2000 arbeitet sie als Texterin in der Werbebranche. Ihre Heimat ist seit vielen Jahren Stuttgart.

In Balance - das Partnerschaftsmodell moderner Paare In der Ehe von Stephanie und Christoph herrscht Harmonie. Von Anfang an haben sie ihren Haushalt gemeinsam gemanagt. Die Geburt ihres Sohnes hat daran nichts geändert. Sie unterstützen sich gegenseitig dabei, Familie und Beruf zu vereinbaren. Die ersten 14 Monate haben sie die Elternzeit paritätisch geteilt. Seitdem arbeiten beide jeweils 80 Prozent, Stephanie als Entwicklungsingenieurin und Christoph als Physiker. Paare wie Stephanie und Christoph sind in Deutschland noch die Ausnahme, obwohl sich viele eine gerechte Aufgabenteilung zwischen den Zeiten im Beruf, im Haushalt, für sich selbst und innerhalb der Familie wünschen. Solange sie kinderlos sind, gelingt diese Balance. Doch nach der Geburt des ersten Kindes gerät sie nur allzu oft aus dem Gleichgewicht. Die gesellschaftlichen Zwänge scheinen übermächtig. Meist wird der Mann Haupternährer der Familie, während die Frau nur in Teilzeit erwerbstätig bleibt oder ihren Beruf ganz aufgibt. Moderne Paare suchen einen Weg, dieses Ungleichgewicht zu vermeiden. Ziel ist dabei nicht eine quantitativ exakt paritätische Aufteilung aller Aufgaben, sondern dass beide Partner ihre berufliche Karriere weiter verfolgen und mit dem Familienleben in Einklang bringen können, ohne dass einer einseitig die negativen Folgen einer gemeinsamen Entscheidung trägt. Denn mit der Erfüllung der klassischen Geschlechterrollen und der Aufteilung der Aufgaben in geschlechtertypische Arbeitsbereiche sind unterschiedliche Risiken gegeben, die wirksam werden, sobald eine Partnerschaft nicht weiter besteht. Ich habe mit Frauen und Männern gesprochen, die von sich sagen, dass sie eine zufriedenstellende Lösung gefunden haben und partnerschaftlich leben. Sie erzählen, wie sie ihr Berufs- und Privatleben gestalten, wie sie die Kinderbetreuung bewältigen, ihre Termine organisieren und die Hausarbeit aufteilen. Sie berichten davon, welche Wege gut funktionieren, wo sie korrigieren mussten und welchen Gewinn sie für sich und ihre Familie erfahren. Und sie gestatten uns einen Blick in ihr Gefühlsleben, lassen uns an ihren Ängsten und Zweifeln teilhaben, aber auch an ihrer Liebe und dem Respekt füreinander. 'Ich kann von meiner Frau nicht erwarten, dass sie ihren Beruf aufgibt, für den sie hoch qualifiziert ist. Selbst würde ich das doch auch niemals tun', sagt Sven, einer meiner Gesprächspartner, und bringt damit die Grundlage eines modernen Partnerschaftsmodells auf den Punkt. Kampfzone: Der Umgang mit der Zeit Wenn man liest, wie viele Absprachen in Bezug auf Termine und Aufgaben notwendig sind und sogar empfohlen wird, manche dieser Vereinbarungen auch schriftlich festzuhalten, denkt man vielleicht spontan: 'So ein durchorganisierter Tagesablauf und dieses gegenseitige Aufrechnen von Tätigkeiten – das wäre nichts für mich.' Doch scheinen es gerade solche festen Absprachen zu sein, die vielen Paaren die nötige Ruhe und Gelassenheit geben. Trotz hohen persönlichen Einsatzes kann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nur unter bestimmten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen funktionieren. Zum Beispiel, wenn beide Partner eine gewisse Flexibilität in der Arbeitszeiteinteilung haben und wenn flächendeckend Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stehen. Die junge, gebildete Generation von heute wünscht sich eine gleichberechtigte Partnerschaft, auch mit Kindern. Da sie bis zu dem Zeitpunkt, wenn sie Eltern werden, gleiche Rechte und Bedingungen erleben, sich gegenseitig anerkennen und wertschätzen, sind sie zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. In die Zukunft geträumt, könnte das bedeuten, dass Paare für die Doppelkarriere nicht länger auf Kinder verzichten und die Geburtenrate steigt. Doch sobald Paare konkret darüber diskutieren, wie die zeitlichen Ressourcen in Bezug auf Karriere und Familienarbeit verteilt werden sollen, erkennen sie, welche Hindernisse tatsächlich bestehen. Partnerschaft, Kinder und Beruf können nicht so ohne Weiteres in Einklang gebracht werden. Vor dem gemeinsamen Ideal türmt sich ein schier unüberwindlicher Berg von Problemen auf, von der Steuergesetzgebung bis hin zur fehlenden Infrastruktur für die Betreuung der Kinder. Es fehlen flexible Arbeitszeitmodelle in den Unternehmen, berufliche Kompetenzen und Qualifikationen werden oft unterschiedlich geschätzt und entlohnt. Berufliche Nachteile aufgrund einer vorübergehenden Arbeitszeitverkürzung oder Erwerbsunterbrechung gibt es sowohl für den Mann als auch für die Frau. Aber auch die großen unterschiedlichen Erwartungen, die an Vaterschaft und Mutterschaftschaft geknüpft sind, engen den Handlungsspielraum der Paare stark ein. Auf der Suche nach dem Dream-Team Da Identifikationsfiguren fehlen und alternative Konzepte wenig bekannt sind, habe ich mich auf die Suche nach Paaren gemacht, die Vorbild sein können für eine Partnerschaft, wie sie in einer modernen, zukunftsorientierten Gesellschaft Standard sein sollte. Zunächst habe ich in meinem nahen und fernen Bekanntenkreis recherchiert, ob es vielleicht schon in unserer Generation Vorreiter dieser Kultur der Partnerschaftlichkeit gegeben hat. Als ich niemanden fand, habe ich bei meinem Finanzdienstleister nachgefragt. Er besitzt eine Kartei mit über tausend Kundendaten, hauptsächlich Ärzte, Rechtsanwälte und Unternehmer. Er antwortete, er kenne kein einziges Paar, dass ein anderes Konzept als das übliche lebe: Männer Vollzeit – Frauen Teilzeit. Er vermutete sogar, dass Paare es eher verheimlichen würden, wenn sie ihr Leben anders organisiert hätten, denn der Mann würde bei seinen Kollegen an Achtung verlieren. Meine Gynäkologin, eigene Praxis, zwei Kinder, ihr Mann ebenfalls Arzt, winkte gleich ab: 'Wir sind nicht partnerschaftlich. Mein Mann hat gesagt, wenn du eine eigene Praxis willst, dann mach das. Aber du musst es allein hinbekommen, ich unterstütze das nicht. Kürzlich ist der Jünger im Sport gestürzt. Ich musste die Praxis schließen und bin zur Schule gerast. So ist das immer. Aber nicht nur deshalb kann ich Ihnen kein Interview geben, ich habe einfach keine Zeit. Zwei Stunden mit Ihnen zu reden, ist nicht drin. Tut mir leid.' Damit bestätigte sie mir, was ich schon aus zahlreichen Studien wusste: Einfach wird das nicht. Wo habe ich meine Gesprächspartner dann gefunden? Jene Paare, die von sich behaupten, dass sie alte Rollen neu definieren und ein partnerschaftliches Modell leben? In Frauennetzwerken wie Luna und Zonta, unter den Spitzenfrauen Baden-Württembergs, durch das Bosch-Family-Programm und über Weiterempfehlungen untereinander. Eine Erkenntnis möchte ich schon vorwegnehmen: Die Paare sehen sich als Teamplayer in einem gemeinsamen Spiel, sie sprechen sich ab und organisieren zusammen den Alltag. Wichtig sind ihnen gegenseitiger Respekt, ein intensiver Austausch und Freiräume für die persönliche Weiterentwicklung. Das Partnerschaftliche ist ihnen so viel wert, dass sie bereit sind, auf Einkommen und auf bestimmte Karriereschritte zu verzichten. Das erfordert Mut und ein enormes Umdenken. 'Die Frau' gibt es nicht, 'den Mann' auch nicht Es existiert ein breites Spektrum an Lebensentwürfen, eine Vielfalt von Identitäts- und Verhaltensmustern, viele Wahlmöglichkeiten. Selbstverständlich gibt es Paare, die sich bewusst und aus Überzeugung für das traditionelle Modell entscheiden, in dem die Frau die Familienarbeit übernimmt und ihre soziale Sicherung von der Erwerbstätigkeit des Mannes abgeleitet ist. Sie verdient allenfalls dazu. Voraussetzung für die Verlässlichkeit dieses Modells ist die Stabilität der Ehe und die Leistungsfähigkeit des Mannes. Doch um diese Paare soll es hier nicht gehen. Hier sollen Frauen zu Wort kommen, die Arbeit als einen Teil ihrer Identität betrachten, die gut ausgebildet sind, berufliche Ziele verfolgen und deshalb Familie und Beruf vereinbaren wollen. Sandra, Oberärztin in einem Krankenhaus, formuliert ihre Beweggründe sehr klar: 'Es ist für mich nichts Besonderes, einen Beruf und ein Kind zu haben. Es ist eine Selbstverständlichkeit. Der Beruf ist ein Teil meiner Identität, die ich nicht aufgebe.' Hier sollen Männer zu Wort kommen, die diese Form der Partnerschaft wählen, weil sie auch für sie ein erfüllteres Leben bedeutet. Sie sehen, wie unfair die traditionelle Rollenverteilung nicht nur ihrer Partnerin gegenüber ist, sondern auch ihnen selbst gegenüber, wenn sie innerhalb der Familie Verantwortung übernehmen und die Freuden des Vaterseins nicht verpassen möchten. Matthias, Kaufmann und einer meiner Interviewpartner, definiert seine Identität nicht nur über seine Erwerbstätigkeit, sondern auch über seine Rolle als Vater: 'Im Moment ist es einzigartig mit den Kindern, ich sehe jeden Tag, wie sie sich entwickeln. Diese Momente würde ich gegen nichts auf der Welt eintauschen. Deshalb nehme ich mir auch raus, zu sagen: Die Kinder sind für mich momentan das Wichtigste. Ich lebe mein Leben so, wie ich es mir vorstelle.' Kurz: Es soll um jene Paare gehen, die den Mut haben, sich von traditionellen Geschlechterbildern abzuwenden und ihren eigenen Weg zu suchen, die Gleichstellung leben möchten und das Familienleben als eine gemeinschaftliche Aufgabe betrachten, an der sie gemeinsam arbeiten. Zukunft ist partnerschaftlich Ich bin überzeugt davon, dass das partnerschaftliche Modell, in dem Frau und Mann ihre beruflichen Karrieren weiterverfolgen und mit dem Familienleben in Einklang bringen, die Zukunft sein wird. Durch den beträchtlichen Bildungsanstieg bei den Frauen, auch im naturwissenschaftlichen Bereich, wird der Beruf, gleichermaßen wie beim Mann, zu einem sinnstiftenden Bereich ihres Lebens. Kinder sind damit nicht mehr der alleinige Faktor für die persönliche Erfüllung. Folgerichtig bevorzugen Frauen mit Abitur und Studium gleichberechtigte Partnermodelle. Der Anteil der Abiturientinnen liegt in Deutschland mittlerweile bei 55 Prozent, der Anteil der Studentinnen bei 52 Prozent. Davon beginnen 29 Prozent ein Studium in einem MINT-Fach, also im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, bislang typische Männerdomänen. Da die Absolventinnen dieser Fachbereiche gefragt sind, starten sie eine vielversprechende Karriere und verdienen entsprechend. 27 Prozent der Frauen zwischen 25 und 34 Jahren haben einen Universitäts- bzw. Fachhochschulabschluss oder einen Meisterbrief. Der Anteil bei den Männern dieser Altersgruppe liegt bei 25 Prozent, die Frauen haben die Männer in dieser Beziehung also mittlerweile sogar überholt. Frauen steigen damit heute gleichwertig ins Berufsleben ein, sie haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder und der Mann kann dank des Elterngeldes eine neue Vaterrolle einnehmen. Volkswirtschaftlich gesehen ist es sinnvoll, die Bildungsinvestitionen von gut ausgebildeten Frauen zu nutzen. Außerdem hat mittlerweile auch die Wirtschaft die Frauen entdeckt. Als Fachkräfte, als Führungskräfte im mittleren und oberen Management und als Garant für ein nachhaltiges Wirtschaften. Das sind historisch einmalige Bedingungen. Frauen und Männer sind vom selben Stern Gleichzeitig setzt sich die Erkenntnis durch, dass nicht die Biologie uns lenkt, sondern die Kultur, in der wir leben. Viele ehemals von konservativen Kulturkämpfern, aber auch seriösen Wissenschaftlern als unumstößliche Fakten präsentierte biologische Unterschiede bezüglich des Gehirns…

Erscheint lt. Verlag 30.10.2013
Sprache deutsch
Maße 165 x 220 mm
Gewicht 539 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Arbeitszeitmodelle • Beruf • Bundesagentur für Arbeit • Elterngeld • Elternzeit • Familie • Familienplanung • Frauenquote • Geht alles gar nicht • Gleichberechtigung • Jobcenter • Karriere • Karriere / Beruflicher Erfolg • Karriere, Frau, Mann, Kind, Familie, Beruf, gleichberechtigt, Erfolg, Unternehmen, Paare, Familienplanung, Partnerschaft, modern, Gatzanis, Ines Witka • Kita • Partner / Partnerschaft • Teilzeit • Vereinbarkeit Familie und Beruf
ISBN-10 3-932855-59-0 / 3932855590
ISBN-13 978-3-932855-59-7 / 9783932855597
Zustand Neuware
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