Der letzte Aufguss

Ein kulinarischer Krimi | Kurzweilige Krimi-Reihe vom Autor von "Der Buchspazierer"
Buch | Softcover
320 Seiten
2013 | 6. Auflage
Piper (Verlag)
978-3-492-30401-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der letzte Aufguss - Carsten Sebastian Henn
11,00 inkl. MwSt

Tea Time - Der 2. Fall für Professor Bietigheim und seinen Hund
Der Lehrstuhl für Kulinaristik in Cambridge steht unter einem schlechten Stern. Eingelegt in teuersten weißen Darjeelingtee findet man die Leichen zweier Professoren. Ein Fall für Feinschmecker Adalbert Bietigheim: Steckt womöglich sein alter Widersacher Professor Töler hinter den Morden? Was hat es mit der rätselhaften »sechsten Schale« auf sich, und was will der legendäre Teemeister Mus Kokushi plötzlich in England?

Cosy Crime von »Deutschlands König des kulinarischen Krimis« Focus

  • Mit kleiner Rezeptsammlung und Tee-Lexikon im Anhang
  • Leichte Krimikost - ideal als Geschenk für Tee-Liebhaber
  • Humorvoller Kriminalroman mit überraschenden Wendungen und vielen interessanten Hintergrundinfos zu Tee

Carsten Sebastian Henn, geboren 1973 in Köln, ist neben seiner Tätigkeit als Autor auch als Weinjournalist und Restaurantkritiker tätig. Viele erfolgreiche kulinarische Kriminalromane stammen aus seiner Feder, aber auch Liebeskomödien, Theaterstücke und ein Bilderbuch. Sein Roman »Der Buchspazierer« stand über zwei Jahre auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, wurde allein in Deutschland über eine halbe Millionen Mal verkauft, in mehr als 30 Sprachen übersetzt und mit Christoph Maria Herbst in der Titelrolle verfilmt. Auch seine nächsten Romane »Der Geschichtenbäcker« und »Die Butterbrotbriefe« waren große Bestseller-Erfolge. Für seine literarischen Werke erhielt er mehrere Auszeichnungen.

»Krimi-Unterhaltung in bester Tradition.« Wiener Journal 20121123

»Krimi-Unterhaltung in bester Tradition.«

»Macht Appetit.«

»Ein Krimi in bester Agatha-Christie-Tradition, gespickt mit Fachwissen und Rezepten rund um das Thema Tee von Carsten Sebastian Henn, dem ›König des kulinarischen Kriminalromans‹.«

»Eine Teatime der besonderen Art«

»Ein spannender Krimi, gewürzt mit feiner englischer Kulinarik, lecker, nicht nur für Teeliebhaber.«

White Darjeeling
Professor Adalbert Bietigheim stand vor der Tür eines viktorianischen Reihenhauses im Osten Cambridges. Ohne das hübsche Äußere auch nur eines Blickes zu würdigen, steckte er ungeduldig seinen Schlüssel ins Schloss, denn die britische Geistesmetropole hatte ihn mit fiesem Nieselregen begrüßt, der bereits von der Krempe seines Borsalino-Hutes tropfte. Kein Wunder, dass die Briten schon immer eine Seefahrernation waren. Dieses Wetter trieb einen förmlich in andere Gefilde.
Die Koffer des Professors hatte der Taxifahrer einfach auf den Bürgersteig gestellt und war davongebraust. Unverschämtheit! Dabei hatte Bietigheim ihm auf der Fahrt einen vollkommen kostenlosen Kurzvortrag über angemessenes Tempo und die Nachteile des Linksverkehrs gehalten.
Undank ist der Welten Lohn!
Ohne auch nur das geringste Knarren öffnete sich die Tür und gab den Blick frei auf einen kleinen Flur mit einer steilen Treppe. Beinahe wäre der Professor auf einen DIN-A5-Umschlag getreten, der mit "Bietigheim" beschriftet war und den jemand durch den Briefschlitz eingeworfen haben musste. Der Ordnung halber hob er ihn auf, beschloss jedoch, ihn erst später zu öffnen.
Zur Linken führte eine Tür ins Wohnzimmer, das einem Sherlock-Holmes-Film entsprungen schien. Im Kamin knisterte ein Feuer, das bestimmt die Haushälterin entzündet hatte. Ein dunkelgrünes Chesterfield-Sofa beherrschte den Raum, die Tapete war in rotem Schottenmuster gehalten, dazu viel dunkles Holz und Regale mit ledergebundenen Büchern. Der Rauch von unzähligen Pfeifen, die die Professoren über Jahrhunderte hier geschmaucht hatten, hing in den Wänden. Vermutlich hatten sie ihren Tee in dem mächtigen Ohrensessel genommen, direkt neben dem Fenster, durch das man in den sprießenden Garten blicken konnte.
Bietigheim fühlte sich auf Anhieb wohl.
Seinen letzten beiden Vorgängern war es sicher nicht anders ergangen.
Allerdings waren sie nun tot.
Ermordet.
Gnu, dachte Adalbert Bietigheim prompt. Und: Phenolphthalein. Seit Kurzem wanderten seine Gedanken, wenn er unruhig war, zu ungewöhnlichen oder komplizierten Wörtern. Natürlich gestand er sich diese kleine Verdrängungstechnik nicht ein, sondern betrachtete sie als unregelmäßig auftretende, aber ungemein liebenswerte Marotte.
Auf dem Tisch lagen die "Cambridge Evening News". Bietigheim stellte sich daneben, die Arme auf dem Rücken verschränkt, und blickte auf die Titelseite. Dort prangte ein Farbfoto seines Vorgängers, Professor Jonathan Cleesewood. Ein Mann, der immer so aussah, als hätte er einen Arm und ein Bein zu viel, mit denen er nicht wüsste, wohin. Er war die personifizierte britische Ungelenkigkeit. Sein Gesicht war blasser als Ziegenfrischkäse, weshalb seine Kollegen in der Kulinaristik mutmaßten, dass er den ganzen Tag und die ganze Nacht nichts anderes machte, als in seinem Büro zu arbeiten. Ihm war unter anderem eine revolutionäre Arbeit über die Krümeligkeit von Teegebäck zu verdanken. Auch über Pudding und Pies hatte er Grundlegendes zu Papier gebracht. Und in Sachen grüner Tee gehörte er zu den europäischen Koryphäen.
Auf dem Foto allerdings lag er in einem der typischen Stechkähne Cambridges, Punting-Boot genannt. Genauer gesagt lag er in einer Flüssigkeit, mit der das Boot gefüllt war. Es war Tee, teuerster White Darjeeling, in dessen Genuss er nun allerdings nicht mehr kommen würde. Auch von der gesundheitsfördernden Wirkung aufgrund des hohen Polyphenolgehalts würde er nicht mehr profitieren können. Blutdrucksenkend sollte weißer Tee auch sein. Das zumindest stimmte in diesem Fall, denn tiefer als bei einem Toten konnte der Blutdruck kaum sinken.
Bietigheim fühlte sich ein wenig an die Bestattungsriten der Wikinger erinnert, die ihre toten Krieger in voller Rüstung in ein Boot legten, dieses zu Wasser ließen und dann in Brand steckten, bevor es sich auf seine Reise ins Reich Walhalla begab.
Cleesewoods Vorgänger Tim Shropsborough hatte m

Erscheint lt. Verlag 15.10.2013
Reihe/Serie Professor-Bietigheim-Krimis ; 2
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 120 x 187 mm
Gewicht 300 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Sachbuch/Ratgeber Essen / Trinken Getränke
Schlagworte Adalbert Bietigheim • Buch • Bücher • Cambridge • cosy crime deutsch • Cozy Mystery / Cosy Mystery / Provinzkrimi • England • England-Krimi • Feinschmecker • Gourmet • Grüntee • Krimi • Krimi für Frauen • Krimi Humor • Krimikomödie • Kriminal-Roman • Krimireihe • Krimi-Reihe • Krimis/Thriller; Humor • Kulinarischer Krimi • Kulinaristik • Mystery • Schwarzer Humor • Schwarztee • Taschenbuch • Tee • Tee (Getränk); Krimis/Thriller • Urlaubslektüre • Wein
ISBN-10 3-492-30401-X / 349230401X
ISBN-13 978-3-492-30401-6 / 9783492304016
Zustand Neuware
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