Die Liebe hat elf Dimensionen

Mein Leben mit Stephen Hawking

(Autor)

Buch | Hardcover
448 Seiten
2013
Piper (Verlag)
978-3-492-05559-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Liebe hat elf Dimensionen - Jane Hawking
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Jane Hawking lebt 25 Jahre lang an der Seite eines Mannes, den man »Einsteins Erben« nennt. Während Stephen Hawkings Denken ungeahnte Höhen erreicht, richtet eine tückische Krankheit seinen Körper mehr und mehr zugrunde. Jane Hawking berichtet in aller Offenheit von einer Ehe, in der Begabung und Krankheit, Glück und Trauer, Treue und Grausamkeit nah beieinanderliegen.
»Beim Reden gestikulierte er mit langen, dünnen Fingern. Das Haar fiel ihm über die Brillengläser ins Gesicht, und er trug ein staubig samtschwarzes Jackett und eine Fliege aus rotem Samt.« Als Jane Wilde Stephen Hawking auf einer Neujahrsparty 1963 kennenlernt, war der extravagante, blasierte Student aus Oxford bereits schwerkrank. Die beiden heiraten, obwohl Stephens Lebenserwartung damals nicht einmal zwei Jahre betrug. Aber es folgten 25 gemeinsame Jahre: Jahre, in denen Jane ein Schattendasein führt, im Wissenschaftsbetrieb der damaligen Zeit nur als Beiwerk geduldet. Zugleich pflegt sie ihren Mann rund um die Uhr, bekommt drei Kinder mit ihm und erwirbt dazwischen selbst den Doktortitel. Jane Hawking erzählt vom verzweifelten Kampf um Selbstbehauptung, von der Liebe zu einem Mann, in dessen verfallenem Körper der vielleicht größte Geist unserer Zeit steckt, vom bitteren Showdown ihrer Ehe – und zuletzt von Versöhnung und der Macht der Freundschaft.

Jane Hawking, 1944 als Jane Wilde geboren, studierte Sprachen und promovierte in Romanistik. 1965 heiratete sie Stephen Hawking, gemeinsam bekamen sie drei Kinder. Nach 25 gemeinsamen Jahren ließen sie sich 1990 scheiden. Jane Hawking lebt in Cambridge/England, wo sie Sprachen lehrt und als Autorin arbeitet.

Erster Teil1 Flügel zum Abheben 2 Auf der Bühne3 Eine gläserne Kutsche4 Verborgene Wahrheiten5 Ungewisse Prinzipien6 Hintergründe7 In gutem Glauben8 Einführung in die Physik9 Little St Mary's Lane10 Eine Winterpause11 Kurven lernen12 Ein unauffälliges Ende13 Lebenszyklen14 Eine unvollkommene WeltZweiter Teil1 Schlaflos in Seattle2 Terra firma3 Himmlische Sphären4 Eine gefährliche Dynamik5 Ein Universum in Ausdehnung6 Unsere Kampagnen7 Aufstiegsmöglichkeiten 8 Intellekt und Ignoranz 9 Tschechow'sche Schritte10 Ein kalter Wind11 Ein Balanceakt12 EreignishorizonteDritter Teil1 Brief aus Amerika2 Etabliert in England3 Vergrabene Schätze4 Schicksalsstreiche5 Keltisches Waldland6 Ein Blick zurück7 In der Sackgasse8 Eine helfende Hand9 Das Unerwartete10 Misstöne11 Turbulenzen12 Ad astra13 Rückkehr der Harmonie14 Unerledigte Geschäfte15 AbreisenVierter Teil1 Dunkelste Stunden2 Am seidenen Faden3 Die Last der Verantwortung4 Meuterei5 Aus der Asche6 Mathematik und Musik7 Extreme8 Die rote Königin9 Eine Heimkehr10 Der Preis des Ruhms11 Honoris causa12 Honourable Companionship13 Dies Irae14 Zu viel Realität15 Null und nichtigNachspielDank

»Großartige Lektüre!«, Gala, 23.05.2013

»In ihrer Biografie erzählt Jane Hawking mit großer Detailfreude und Blick für das emotionale Moment ihre gemeinsamen Jahre mit dem Wissenschaftler.«, Oberösterreichische Nachrichten, 18.05.2013

»Jane Hawking berichtet offen von einer Ehe, in der Begabung und Krankheit, Glück und Trauer, Treue und Grausamkeit nah beieinander liegen (...) und zuletzt von Versöhnung und der Macht der Freundschaft.«, Buchmedia Magazin

»Eine beeindruckende Lebensgeschichte einer beeindruckenden Frau, die ein beeindruckendes Buch geschrieben hat.«, Bremer

»Schonungslos, berührend, mitreißend.«, Maxima

Erster Teil 1 Flügel zum Abheben Die Geschichte meines Lebens mit Stephen Hawking begann im Sommer 1962, aber möglicherweise hatte sie auch schon zehn Jahre früher begonnen, ohne dass ich etwas davon mitbekommen hatte. Als ich Anfang der Fünfzigerjahre als siebenjährige Erstklässlerin an die St Albans High School für Mädchen kam, gab es dort für kurze Zeit einen Jungen mit strubbeligem goldbraunem Haar, der im angrenzenden Klassenzimmer gewöhnlich an der Wand saß. Die Schule nahm nämlich auch Jungen auf, meinen Bruder Christopher beispielsweise, aber den Schüler mit dem strubbeligen Haarschopf sah ich nur, wenn unser Lehrer fehlte und wir Erstklässler uns mit den älteren Kindern in einen Raum quetschen mussten. Damals haben wir nie miteinander gesprochen, aber ich bin sicher, dass diese frühe Erinnerung mich nicht trügt, denn Stephen hat dort zu jener Zeit tatsächlich ein Halbjahr verbracht, ehe er an eine private Grundschule wechselte. An Stephens Schwestern kann ich mich besser erinnern. Mary, die ältere von beiden, war nur 18 Monate jünger als Stephen und eine unverkennbar exzentrische Gestalt: sie war pummelig, stets zerzaust, geistesabwesend und von einzelgängerischem Naturell. Ihr großer Trumpf, ein hell schimmernder Teint, wurde durch eine unvorteilhafte Brille mit dicken Gläsern verdeckt. Philippa, fünf Jahre jünger als Stephen, hatte helle Augen, kurze Zöpfe und ein rundes rosafarbenes Gesicht; sie war nervös und leicht erregbar. Die Schule verlangte strenge Konformität sowohl in punkto Lehrstoff als auch, was die Disziplin anging, und die Schüler konnten auf grausame Weise intolerant gegenüber Außenseitern sein. Es war toll, einen Rolls-Royce und ein Landhaus zu haben, aber wenn jemand wie ich mit einem Standard 10 aus Vorkriegszeiten in die Schule gefahren wurde, war er eine Witzfigur oder jedenfalls der Gegenstand herablassenden Mitleids. Die Hawkings hatten es noch schlimmer erwischt: Sie wurden in einem ausrangierten Londoner Taxi zum Unterricht gebracht und legten sich im Auto auf den Boden, um von ihren Mitschülern nicht gesehen zu werden. (Unser Standard 10 hatte unten leider nicht genug Raum für solche Versteckspiele.) Beide Hawking-Schwestern verließen die Schule, ehe sie in die Oberstufe kamen. Ihre Mutter war eine kleine, drahtige Person im Pelzmantel, die oft neben der Schule am Zebrastreifen stand und auf ihren jüngsten Sohn Edward wartete, der mit dem Bus aus seiner privaten Grundschule auf dem Lande kam. Auch mein Bruder besuchte nun diese Schule, die Aylesford House hieß und in der die Jungen Rosa trugen rosa Blazer und rosa Mützen. In jeder anderen Hinsicht war sie ein Paradies für kleine Jungen, besonders für solche, die keine gelehrten Absichten hegten. Der bezaubernde und sehr gut aussehende Edward war acht, als ich die Hawkings kennenlernte, und hatte mit seiner Adoptivfamilie gerade einige Schwierigkeiten womöglich weil man dort die Gewohnheit pflegte, den Lesestoff mit an den Abendbrottisch zu bringen und jeden zu ignorieren, der kein Bücherwurm war. Eine meiner Schulfreundinnen, Diana King, hatte diese spezielle Hawking sche Sitte selbst miterlebt. Vielleicht lag es daran, dass sie Jahre später, als ich ihr von meiner Verlobung mit Stephen erzählte, ausrief: "Oh, Diana, da heiratest du ja in eine total bekloppte Familie ein!" Diana war es auch, die mich in jenem Sommer 1962 zum ersten Mal auf Stephen aufmerksam machte. Nach den Prüfungen genoss ich gemeinsam mit ihr und meiner besten Freundin Gillian die herrlich entspannte Zeit bis zum Ende des Schuljahrs. Diana und Gillian sollten in jenem Sommer von der Schule abgehen, während ich im Herbstsemester noch als Schulsprecherin fungieren würde und mich dann um einen Studienplatz bewerben wollte. An jenem Freitagnachmittag schnappten wir uns unsere Taschen, rückten die Strohhüte zurecht und steuerten das Stadtzentrum an, um dort den Fünfuhrtee zu trinken. Wir waren noch keine 100 Meter gegange

Erscheint lt. Verlag 16.4.2013
Übersetzer Ralf Pannowitsch, Christiane Wagler
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Travelling to Infinity
Gewicht 726 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Essays / Feuilleton
Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik
Naturwissenschaften Physik / Astronomie Astronomie / Astrophysik
Schlagworte Biografisch • Hawking, Stephen W.
ISBN-10 3-492-05559-1 / 3492055591
ISBN-13 978-3-492-05559-8 / 9783492055598
Zustand Neuware
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