Die Geburt meines ersten Kindes

Geburtserfahrungen, Geburtsakten und Erläuterungen schwerer Geburten in der Klinik
Buch
260 Seiten
2013 | 1., Auflage
fidibus Verlag
978-3-943411-00-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Geburt meines ersten Kindes - Irene Behrmann, Ulrike Bös
29,95 inkl. MwSt
Ein ergreifendes Plädoyer für eine Reform der Klinikgeburt und eine menschenwürdige, achtsame und bewusste Geburtskultur.

- empfohlen von der GfG Gesellschaft für Geburtsvorbereitung, Familienbildung und Frauengesundheit Bundesverband e.V. -

Die Geburt meines ersten Kindes. Geburtserfahrungen, Geburtsakten und Erläuterungen schwerer Geburten in der Klinik dokumentiert anschaulich und verständlich zwölf Geburten in der Klinik. Sie dienen als Fallbeispiele einer Analyse der vorherrschenden Geburtsmedizin.
Dazu berichten zwölf Frauen und teilweise deren Partner von den Geburten ihrer Kinder und fügen die Kreißsaalprotokolle bei. Einige Frauen erfahren eine Geburt mit wenigen Eingriffen, die meisten jedoch müssen erleben, dass ihnen die Geschehnisse entgleiten. Die Autorinnen gehen der Frage nach, wie es zu den belastenden Erlebnissen kommen konnte und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind.

Die Traumatherapeutin Irene Behrmann und die Frauenärztin Dr. med. Ulrike Bös zeigen die zum Teil großen Mängel in den Kliniken auf. Sie benennen respektlosen Umgang mit den werdenden Eltern und hinterfragen störende Routinebehandlungen der Geburtsmedizin. Aus ärztlicher und therapeutischer Sicht legen sie mit ihren Kommentaren dar, warum viele Eingriffe mehr als fraglich sind.



Die Geburt meines ersten Kindes gewährt Eltern, Hebammen und FrauenärztInnen einen kritischen Einblick in Kreißsäle. Es ermutigt LeserInnen, die eigene Sprachlosigkeit zu überwinden, und beantwortet die Frage, warum die Geburt des eigenen Kindes so viele Verletzungen hinterlassen hat.

Irene Behrmann, Erziehungswissenschaftlerin und Traumatherapeutin, und Dr. med Ulrike Bös, Frauenärztin eint ihr Engagement für eine frauenzentrierte Geburtshilfe und das Empowerment von Frauen. Dr. med Ulrike Bös arbeitet in eigener Praxis in Staufen (Breisgau) und ist Mitglied im Deutschen Ärztinnenbund, beim AKF-Arbeitskreis Frauengesundheit, im Berufsverband für Frauenärzte und bei Frauenunternehmen e.V. Delegierte der Vetreterversammlung der Bezirksärztekammer Südbaden. Irene Behrmann gründete 2009 Greenbirth e.V. einen Verein, der sich für eine selbstbestimmte Geburt, Elternrechte und die Aufklärung über das Erleben ungeborener Kinder einsetzt. Sie ist Mitglied im „Erweiterten Vorstand“ der Internationalen Studiengesellschaft für Prä- und Perinatale Psychologie und Medizin e. V. Dr. med Ulrike Bös, Frauenärztin: "In meiner 20jährigen Tätigkeit als Frauenärztin konnte ich verschiedene geburtshilfliche Ansätze und Entwicklungen verfolgen. Jede Frauengeneration und jede einzelne Frau pflegt dabei einen eigenen Umgang mit Schwangerschaft und Geburt, unterliegt Einflüssen, die zum einen von Sicherheitsstandards und dem Wunsch nach Anwendung neuster medizinischer Errungenschaften geprägt sind, aber auch vom Bedürfnis, den Vorgang des Gebärens authentisch zu meistern. Der Wunsch, ein gesundes, lebenstüchtiges Kind zur Welt zu bringen und gleichzeitig unbeschadet den Geburtsprozess zu durchleben, stehen fast immer an erster Stelle. Die Geburtshilfe im eigentlichen Sinne ist mein Anliegen: die Unterstützung der Schwangeren und Gebärenden mit medizinischer Kompetenz, die dann eingreift wenn es notwendig ist und selbstbestimmten Geburtsabläufen möglichst viel Raum lässt." Irene Behrmann, Traumatherapeutin: "Wir hörten von unbeschreiblichem Triumph, die Geburt aus eigener Kraft bewältigt zu haben, von Geburtsschmerzen, von Trauer, Angst und Enttäuschungen. Wir erfuhren von Verletzungen des Körpers und der Seele und Schritten zu deren Bewältigung. Um ein möglichst objektives Bild zu bekommen, ermutigten wir die Frauen ihre klinische n Geburtsdokumentationen anzufordern und bezogen sie mit ein. Unsere Kommentare beleuchten sowohl individuelle als auch geburtskulturelle Gesichtspunkte. Dabei geht es nicht um Belehrungen, sondern es ist der Versuch, sowohl Ressourcen als auch Wissens- und Erfahrungslücken zu benennen. In einem 2. und 3. Abschnitt bietet das Buch einen Sachteil. Zu Themen wie Geschichte der Krankenhausgeburt, zu IGe-L und Tests, zu therapeutischen Hilfen, Erklärungen der WHO und anderer Organisationen, finden sich entsprechende Texte und Dokumente. Wir möchten Eltern damit Argumentationshilfen an die Hand geben. Es war für uns selbst spannend, wie Frauen und Männer sich selbst in der Übergangsphase zum Mutter- und Vaterwerden erfahren und wie sie ihr Erleben verarbeiten. Jeder der Berichte enthält seine eigene Botschaft. Das macht das Buch zu einer ergreifenden Lektüre für Eltern, Fachpersonen im Gesundheitswesen, ManagerInnen in Krankenkassen und für Frauen- und Kinderschutzorganisationen."

"Die Autorinnen füllen mit diesem „mehrstimmigen“ Buch eine große Informationslücke in Bezug auf Klinikgeburten. So erfahren wir, was hinter den Türen von Kreißsälen vor sich geht. Das Buch hebt sich von den kritischen Büchern durch seinen Aufbau ab und macht Frauen Mut, sich mit dem eigenen Erleben einer Klinikgeburt auseinanderzusetzen. Zunächst kommen Frauen aus dem deutschsprachigen Raum zu Wort. Sie berichten, wie sie und ihr Partner die Geburt ihres Kindes erlebten. Danach folgt die klinische Geburtsdokumentation. Beide Berichte werden von Fachfrauen (einer Ärztin und einer Therapeutin) sorgfältig analysiert und besprochen. Die Mütter, die erzählen, haben nach zum Teil längerem Schweigen im Hören auf die innere Stimme eine Sprache für ihr Erleben gefunden, und beschreiben das Geschehene sehr persönlich. Das ist ein mühsamer, manchmal schmerzender Schritt, der es aber erst ermöglicht, Heilung zu finden. Die Mär, dass nach einer schweren Geburt alles vergessen sei, hält sich hartnäckig und führt dazu, dass viele Frauen sich erst langsam eingestehen können, wie traumatisch die Ereignisse für sie gewesen sind. Das gesunde Baby kann erlebte Demütigungen und Respektlosigkeiten nicht ungeschehen machen. Die kleine Übersicht von Therapieangeboten wird für Frauen mit Therapiebedarf hilfreich sein. Im heutigen Kontext der Geburtsmedizin sind kritische Stimmen notwendig. Nicht nur Mütter sind unzufrieden und sprachlos, auch Hebammen sollten ihr Schweigen überwinden, um artikulieren zu können, dass das, was im Kreißsaal geschieht, oft nicht mehr den Namen „Geburts-Hilfe“ verdient. Die Autorinnen bleiben nicht bei ihrer Kritik stehen, sondern führen im Sachteil des Buches aus, wie es historisch zur Klinikgeburt kam. Sie eröffnen Alternativen und zeigen Ansätze, um diese Sackgasse zu verlassen. Dazu wurde eine Sammlung von zum Teil offiziellen Texten und Aufrufen zusammengestellt. Die Lektüre empfiehlt sich nicht nur werdenden Eltern, sondern auch werdenden Großeltern, die oft, ohne es zu ahnen, den Druck auf die jungen Mütter vergrößern. Das Buch zeigt, dass es eine Illusion ist zu glauben, dass die Klinik der beste Ort für gebärende Frauen und Neugeborene sei. Die Großelterngeneration und die Öffentlichkeit haben keine Ahnung, wie sich die Situation seit der Geburt der eigenen Kinder vor 30 oder 40 Jahren verändert hat und davon, was sich in vielen Kreißsälen gegenwärtig abspielt. Auch sie sollten erfahren, dass die Geburtsmedizin eine verschwindende Rolle spielt bei der Verbesserung der Mortalitätsraten; vielmehr sind Hygiene, Familienplanung und die bessere Ernährung entscheidende Faktoren dafür, die Mütter- und Säuglingssterblichkeit zu senken. Seit Anfang der Menschheitsgeschichte haben Frauen ihre Kinder mithilfe ihrer eigenen Hormone zur Welt gebracht. Diese Geburtshormone lösen auch liebende Verhaltensweisen aus, so dass sie auch Liebeshormone genannt werden. Heute hat kaum eine Frau in der klinischen Geburtssituation die Chance, diese Hormone auszuschütten. Die Folgen für den Einzelnen und für die Gesellschaft sind beunruhigend: Depressionen, Schreibabys, Überforderungsgefühle, die zu Gewalt führen können, Regulationsstörungen beim Baby. Dies sind nur einige der möglichen Folgen, die einen guten Start der jungen Familie erschweren. Dieses Buch will dazu beitragen, dass sich bei Frauen allmählich wieder ein sicheres Gefühl ausbreiten kann und Vertrauen in die Fähigkeit wächst, ihr Kind auszutragen und aus eigener Kraft zu gebären. Das setzt voraus, dass sie sich während der Schwangerschaft gegen die Rolle als Dienstleistungskonsumentin entscheiden und darauf achten, bei der Geburtsarbeit nicht gestört, sondern respektvoll begleitet zu werden. Die GfG, seit mehr als 30 Jahren an der Seite von werdenden Eltern engagiert, begrüßt dieses Buch außerordentlich, denn erst wenn das Schweigen durch die Mutigen gebrochen wird, trauen sich auch andere Eingeschüchterte, ihre Stimme zu erheben." Elisabeth Geisel Ehrenvorsitzende der GfG Gesellschaft für Geburtsvorbereitung, Familienbildung und Frauengesundheit Bundesverband e.V.

Erscheint lt. Verlag 3.2.2013
Sprache deutsch
Maße 1480 x 2100 mm
Gewicht 385 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Schwangerschaft / Geburt
Mathematik / Informatik Mathematik
Schlagworte Erste Schwangerschaft • Erstes Kind • fidibus Verlag • Geburt • Geburtsakten • Geburtsbericht • Geburtshilfe • Geburtskultur • Geburtsschmerzen • Geburtstrauma • Hausgeburt • Hebamme • Krankenhausgeburt • Natürliche Geburt • Schwanger • schwere Geburt • Traumatherapie
ISBN-10 3-943411-00-1 / 3943411001
ISBN-13 978-3-943411-00-3 / 9783943411003
Zustand Neuware
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