Praxisleitfaden Reisekosten 2012 und Bewirtungskosten

Dipl.-Finanzwirt Wilhelm Krudewig war in der Betriebsprüfung beim Finanzamt tätig, bevor er in die Steuerabteilung des Bundesfinanzministeriums wechselte. Nach der Steuerberaterprüfung ist er in eigener Praxis tätig und seit mehr als 20 Jahren als Autor zahlreicher Publikationen auf dem Gebiet des Steuerrechts.

Der BFH hat mit seiner Rechtsprechung die Abrechnung von Reisekosten vereinheitlicht und vereinfacht und ist damit der vom BMF eingesetzten Reisekosten- Kommission zuvorgekommen. Das BMF hinkt hinterher und reagiert letztlich nur auf die Vorgaben des BFH. Das letzte BMF-Schreiben vom 15.12.2011 (IV C 5 – S 2353/11/10010; 2011/1015706), in dem die Finanzverwaltung auf die neueste BFH-Rechtsprechung eingeht, ist in diesen Ausführungen bereits berücksichtigt. Die Neuregelungen bei den Reisekosten gehen nicht auf Gesetzesänderungen zurück, sondern im Wesentlichen auf die geänderte Rechtsprechung durch den BFH. Die neuen Grundsätze zur Auswärtstätigkeit gelten somit rückwirkend in allen noch offenen Fällen. Vorsicht also, wenn Betriebsprüfer zurückliegende Jahre prüfen! Wehren Sie sich in jedem Fall, wenn Betriebsprüfer sich auf Reisekostenregelungen stützen, die nicht mehr anwendbar sind. Innerhalb der beiden letzten Jahre hat sich erneut vieles geändert, z. B. dass ● ab dem 1.1.2012 bei Geschäftsreisen ins Ausland neue Pauschalen anzuwenden sind, ● bei Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte 0,002 % vom Bruttolistenpreis pro Fahrt anstelle der pauschalen 0,03 %-Regelung angesetzt werden können ● Arbeitnehmer nur eine regelmäßige Arbeitsstätte haben können, ● bei Fahrtätigkeiten die 3-Monats-Grenze für Verpflegungskosten nicht gilt, ● bei gemischten Reisen, Sprachkursen im Ausland usw. die Reisekosten (ggf. im Verhältnis 50: 50) aufgeteilt werden können. In diesem Praxisleitfaden finden Sie alle relevanten Themen auf den Punkt gebracht. Die Ausführungen sind leicht verständlich und durch viele Praxisbeispiele problemlos nachvollziehbar.