Digitale Ungleichheit (eBook)

Neue Technologien und alte Ungleichheiten in der Informations- und Wissensgesellschaft

(Autor)

eBook Download: PDF
2010 | 2. Aufl. 2009
XVI, 268 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91493-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Digitale Ungleichheit - Nicole Zillien
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Nicole Zillien untersucht die gesellschaftliche Bedeutung des Internets, wobei der Fokus auf sozialen Ungleichheiten liegt.
Die empirische Analyse von statusdifferenten Internetnutzungsarten wird mit der Wissenskluft- und Digital-Divide-Forschung, den Theorien der Informations- und Wissensgesellschaft, Ansätzen der Ungleichheitsforschung und der Technik- und Wissenssoziologie verknüpft. Es zeigt sich, dass statushöhere Onliner aufgrund schichtspezifischer Wissens- und Bedeutungsschemata stärker vom Internet profitieren, weshalb in der Informations- und Wissensgesellschaft von einer Verfestigung sozialer Ungleichheiten auszugehen ist.


Dr. Nicole Zillien ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Soziologie an der Universität Trier.

Dr. Nicole Zillien ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Soziologie an der Universität Trier.

Geleitwort 5
Vorwort zur zweiten Auflage 7
Vorwort 8
Inhalt 9
Tabellenverzeichnis 13
Abbildungsverzeichnis 16
Einleitung 17
1 Informations- und Wissensgesellschaft als Selbstbeschreibung der Moderne 21
1.1 Information und Wissen 22
1.2 Informationsgesellschaft 24
1.3 Wissensgesellschaft 26
1.4 Informations- und Wissensgesellschaft 27
2 Technik in der Informations- und Wissensgesellschaft 29
2.1 Zum Begriff der Technik 29
2.2 Technik „soziologisieren“ 30
2.3 Technologie als Dualität von Struktur 33
2.4 Das Internet als technologische Ressource 39
3 Soziale Ungleichheit in der Informations- und Wissensgesellschaft 45
3.1 Soziale Ungleichheit: Definition und Theorien 45
3.2 Paradigmen gegenwärtiger Ungleichheitsforschung 48
3.2.1 Ungleichheitsforschung im Kohärenzparadigma 49
3.2.2 Ungleichheitsforschung im Differenzierungsparadigma 53
3.3 Soziale Ungleichheit in Theorien der Informations- und Wissensgesellschaft 58
3.3.1 Die nachindustrielle Gesellschaft nach Daniel Bell 58
3.3.2 Die Netzwerkgesellschaft nach Manuel Castells 63
3.3.3 Die Wissensgesellschaft nach Nico Stehr 67
3.4 Gegenwärtige Ungleichheitsentwicklungen und die Rolle des Internets 72
3.4.1 Neue Erfordernisse: Wissen als Stratifikationsprinzip 73
3.4.2 Neue Bedeutungen: Kulturkapital als Appropriationsmittel 78
3.4.3 Neue Optionen: Gewinn oder Überforderung? 81
4 Von der Wissenskluft zur digitalen Spaltung 86
4.1 Die Wissenskluftforschung 86
4.1.1 Die Ausgangshypothese der wachsenden Wissenskluft 86
4.1.2 Differenzierungen des Wissenskluft-Paradigmas 90
4.1.2.1 Differenzierung nach Themen 91
4.1.2.2 Differenzierung nach Wissensformen 91
4.1.2.3 Differenzierung nach Einflussfaktoren 93
4.1.2.4 Differenzierung nach Medien 96
4.1.2.5 Differenzierung nach Art der verursachten Klüfte 96
4.2 Die These der „digitalen Spaltung“ 98
4.2.1 Die digitale Spaltung – Herleitung und Definitionsansätze 98
4.2.2 Zur Relevanz digitaler Ungleichheiten 102
5 Von der digitalen Spaltung zur digitalen Ungleichheit 106
5.1 Binäre Ansätze 108
5.2 Technologische Spektren 110
5.3 Zwei-Ebenen-Modelle 112
5.4 Dreistufige Modelle 114
5.5 Regenbogen-Modelle 116
5.6 Informationstechnologische Indizes 119
5.7 Hierarchische Modelle 123
5.8 Steigerungsmodelle 128
5.9 Kausalmodelle 132
5.10 Zusammenfassung der Ansätze, Indizes und Modelle 139
6 Soziologisches Modell zur Erklärung der digitalen Ungleichheit 142
6.1 Auf der Makroebene: Internettechnologien und digitale Ungleichheit 144
6.2 Von Makro- auf Mikroebene: Verfügbares Kapital als Brückenhypothese 144
6.3 Auf der Mikroebene: Nutzen- und Belohnungsansatz als Handlungstheorie 146
6.4 Von Mikro- auf Makroebene: Verstärkungseffekte alsTransformationsregel 151
6.5 Zusammenfassung: Modell zur Erklärung der digitalen Ungleichheit 154
7 Grundlagen der empirischen Untersuchung 156
7.1 Datenbasis 156
7.2 Ziele der empirischen Untersuchung 158
7.3 Untersuchungsleitende Thesen 160
8 Empirische Untersuchung des technologischen Zugangs 161
8.1 Operationalisierungen und Spezifizierungen des technologischen Zugangs 161
8.1.1 On- und Offliner 161
8.1.2 Ort des Internetzugangs 162
8.1.3 Technische Ausstattung 164
8.1.4 Ausmaß der Technologienutzung 167
8.2 Ungleichheiten bezüglich des technologischen Zugangs 169
8.2.1 On- und Offliner 169
8.2.2 Ort des Internetzugangs 179
8.2.3 Technische Ausstattung 180
8.2.4 Ausmaß der Technologienutzung 180
8.3 Technologischer Zugang: Zusammenfassung der Ergebnisse 181
9 Empirische Untersuchung der digitalen Kompetenzen 183
9.1 Operationalisierungen und Spezifizierungen der digitalen Kompetenzen 183
9.1.1 Technische Bedienkompetenzen 184
9.1.2 Internetbezogenes Wissen zweiter Ordnung 188
9.1.3 Erfahrung im Umgang mit dem Internet 191
9.1.4 Computeraffinität des sozialen Umfelds 193
9.2 Ungleichheiten bezüglich der digitalen Kompetenzen 194
9.2.1 Technische Bedienkompetenzen 194
9.2.2 Internetbezogenes Wissen zweiter Ordnung 195
9.2.3 Erfahrung im Umgang mit dem Internet 196
9.2.4 Computeraffinität des sozialen Umfelds 197
9.3 Digitale Kompetenzen: Zusammenfassung der Ergebnisse 198
10 Empirische Untersuchung der Gratifikationen der Internetnutzung 200
10.1 Operationalisierung und Spezifizierung der Gratifikationen der Internetnutzung 200
10.1.1 Forschungsüberblick zur Gratifikationsmessung des Internets 201
10.1.2 Operationalisierung der Gratifikationen der Internetnutzung 206
10.1.3 Gesuchte Gratifikationen der Internetnutzung 209
10.1.4 Erhaltene Gratifikationen der Internetnutzung 212
10.2 Ungleichheiten der Gratifikationen der Internetnutzung 219
10.2.1 Information, Kommunikation, Transaktion und Unterhaltung 220
10.2.1.1 Online-Zeitungen (Information und Unterhaltung) 220
10.2.1.2 Gesundheits- und Verbrauchertipps (Information) 222
10.2.1.3 Kleinanzeigen (Information) 224
10.2.1.4 Börse und Finanzen (Information und Transaktion) 225
10.2.1.5 Reise, Wetter, Verkehr (Information und Transaktion) 226
10.2.1.6 Mode, Einrichtung, Haushalt (Information und Transaktion) 227
10.2.1.7 Medien, Technik, Auktion (Information, Transaktion, Unterhaltung) 228
10.2.1.8 Suchmaschinen und Kommunikationsdienste (Information,Kommunikation und Unterhaltung) 230
10.2.1.9 Sport und Fernsehen (Information und Unterhaltung) 232
10.2.1.10 Sozialkontakte (Kommunikation, Unterhaltung und Information) 234
10.2.1.11 Zusammenfassung 235
10.2.2 Jenseits von Interesse, Zugangsart und digitalen Kompetenzen 238
10.2.3 Statuseffekt und themenspezifisches Interesse 243
10.3 Gratifikationen der Internetnutzung: Zusammenfassung der Ergebnisse 249
11 Neue Technologien und alte Ungleichheiten 251
11.1 Vom Differenzierungsparadigma zum Kohärenzparadigma 251
11.2 Von der individuellen Differenz zum strukturellen Defizit 253
11.3 Von der digitalen Ungleichheit zur sozialen Ungleichheit 256
Schlussbemerkung 259
Anhang 260
Literaturverzeichnis 270

10 Empirische Untersuchung der Gratifikationen der Internetnutzung (S. 184-105)

10.1 Operationalisierung und Spezifizierung der Gratifikationen der Internetnutzung


Aufgrund des chamäleonhaften Charakters des Internets (vgl. Newhagen/ Rafaeli 1996: 11) müssten streng genommen die im Rahmen des Nutzen- und Belohnungsansatzes untersuchten Gratifikationen der verschiedenen Nutzungsangebote des Internets einzeln betrachtet werden. Die Erwartungen an eine Online- Tageszeitung, einen Internet-Shop oder einen Chatroom sind zweifellos andere als jene, die beispielsweise an die Nutzung der E-Mail gestellt werden.

Doch ist es auch gerade ein Charakteristikum des Hybridmediums Internet, unterschiedliche Nutzungsangebote und somit auch unterschiedliche Nutzungsmotive und Gratifikationen zu vereinen, weshalb im Rahmen der vorliegenden Arbeit – soweit wie möglich – eine Gesamtbetrachtung des Mediums erfolgen soll.

Nach Schenk (2002: 641 f.) kommen zur Messung der Motive beziehungsweise der gesuchten Gratifikationen eines Mediums grundsätzlich drei Methoden in Frage: (1) die Manipulation von Bedürfnissen im Labor, (2) der Selbstbericht und (3) die Inferenzmethode. Im Laborexperiment werden Versuchspersonen beispielsweise instruiert, mit einer konkreten Zielsetzung ihre Aufmerksamkeit bestimmten Medienbotschaften zu schenken. Versuchsgruppen mit unterschiedlichen Zielsetzungen werden dann hinsichtlich ihres Auswahl- und Medienverhaltens verglichen.

Der Selbstbericht setzt voraus, dass sich Rezipienten ihrer Motive bewusst sind und fragt schlicht und einfach (mit offenen oder geschlossenen Fragen) nach den Gründen der Mediennutzung.45 Die Inferenzmethode letztlich versucht, aus der Messung anderer Variablen die Motive und Gratifikationen der Mediennutzung abzuleiten (vgl. Schenk 2002: 641 f.). In der vorliegenden Arbeit wird zur Gratifikationsmessung die Inferenzmethode angewandt. Bevor jedoch die Gratifikationen der Internetnutzung anhand der Daten der ACTA 2004 berechnet werden, soll ein kurzer Forschungsüberblick zur Gratifikationsmessung des Internets erfolgen.

10.1.1 Forschungsüberblick zur Gratifikationsmessung des Internets


Im Forschungsüberblick zur Gratifikationsmessung des Internet werden solche Studien vorgestellt, die sich den Gratifikationen des Internets im Allgemeinen (und nicht explizit einem Einzelangebot des Internets) widmen, wobei eine „Verwischung von computervermittelter Kommunikation, der Nutzung des Internet und der des World Wide Web“ (Höflich 2003b: 157) bewusst in Kauf genommen wird. Alles in allem soll es dabei darum gehen, einen Überblick zu den in der Literatur genannten Motiven und Gratifikationen des Internets zu gewinnen, weshalb im Anschluss an die kurze Darstellung der Einzelstudien eine zusammenfassende Tabelle erstellt wird.

Die vorgestellten Studien wenden entweder die Methode des Selbstberichts oder die Inferenzmethode an. Grüne und Urlings (1996) konzipierten eine qualitative Pilotstudie, deren Ziel es war, die vorherrschenden Motive der Onlinenutzung herauszuarbeiten. So führten sie einhundert Tiefeninterviews durch, um „die psychologische Kernstruktur des Umgangs mit einem neuen Medium freizulegen und dessen Besonderheiten, Vor- und Nachteile sowie Chancen und Grenzen zu beschreiben“ (Grüne/ Urlings 1996: 493).

Erscheint lt. Verlag 23.9.2010
Zusatzinfo XVI, 268 S. 9 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte digital • digitale Ungleichheit • Gesellschaft • Internet • Neue Technologie • Soziale Ungleichheit • Wissensgesellschaft
ISBN-10 3-531-91493-6 / 3531914936
ISBN-13 978-3-531-91493-0 / 9783531914930
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