Ursachen und Wirkungen des weltweiten Terrorismus (eBook)

Eine Analyse der gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen und neue Ansätze zum Umgang mit dem Terror
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2008 | 2008
XIII, 158 Seiten
Deutscher Universitätsverlag
978-3-8350-5495-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ursachen und Wirkungen des weltweiten Terrorismus - Friedrich Schneider, Bernhard Hofer
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In knapper und verständlicher Form werden Entwicklungstendenzen, Motive sowie gesellschaftliche und ökonomische Auswirkungen des Terrorismus dargestellt. Die Autoren zeigen, dass der Terrorismus eine Erscheinungsform unserer zunehmend komplexer werdenden Welt ist und schlagen neue Lösungsansätze im Kampf gegen der Terror vor.

Prof. Dr. DDr. h.c. Friedrich Schneider lehrt am Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes-Kepler-Universität Linz, Österreich, und ist dort Vizerektor für Außen- und Auslandsbeziehungen; außerdem ist er Vorsitzender des Vereins für Socialpolitik und Forschungsprofessor am DIW Berlin.
Dr. Bernhard Hofer ist Geschäftsführer der Public Opinion Marketing- und Kommunikationsberatungs-GmbH / Institut für qualitative Sozialforschung und ist Herausgeber des Public Observers.

Prof. Dr. DDr. h.c. Friedrich Schneider lehrt am Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes-Kepler-Universität Linz, Österreich, und ist dort Vizerektor für Außen- und Auslandsbeziehungen; außerdem ist er Vorsitzender des Vereins für Socialpolitik und Forschungsprofessor am DIW Berlin. Dr. Bernhard Hofer ist Geschäftsführer der Public Opinion Marketing- und Kommunikationsberatungs-GmbH / Institut für qualitative Sozialforschung und ist Herausgeber des Public Observers.

Vorwort 6
Inhaltsübersicht 7
Abbildungsverzeichnis 11
Tabellenverzeichnis 13
1 Einleitung 15
2 Begriffliche Deutung und Geschichte 17
3 Formen des Terrorismus 35
3.1 Räumliche Kriterien 35
3.2 Nach dem Kriterium der zugrundeliegenden Motive 37
4 Organisationsformen des Terrorismus 51
4.1 „Klassische“ Terrororganisationen in Europa 54
4.2 Terrorismus im Nahen Osten 56
4.3 Moderne Terrororganisationen weltweit 62
5 Wie wird man eigentlich Terrorist? Motive und Beweggründe 67
5.1 Ökonomische Motive 68
5.2 Persönliche Motive 68
5.3 Soziale Motive 68
5.4 Religiöse Motive 69
5.5 Hedonistische Motive 70
6 Der Kampf gegen den Terror 71
6.1 Bekämpfung des Terrorismus in der Europäischen Union 71
6.2 Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung 76
6.3 Das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) in der Bundesrepublik Deutschland 79
7 Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft 81
7.1 Der Kampf des Guten gegen das Böse 81
7.2 Die Wirkung der Medien 83
7.3 „Parallelgesellschaft“ – ein Angstbegriff? 90
7.4 „Euro-Islam“ 94
7.5 „Kampf der Kulturen“? 95
7.6 Sicherheit um jeden Preis? 97
8 Terrorismus und organisisierte Kriminalität - Bedrohung für die Weltwirtschaft? 111
8.1 Begriffliche Erläuterungen und Problemstellung 111
8.2 Präferenzvergleich: Durchschnittsbürger vs. Terroristen 114
8.3 Die Bedeutung von Finanzströmen krimineller Organisationen 116
8.4 Unterschiede zwischen kriminellen Organisationen und Terrororganisationen sowie ihre Finanzierung 122
8.5 Ökonomische Auswirkungen des internationalen Terrorismus 135
8.6 (Wirtschafts-)politische Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus 140
8.7 Abschließende Bemerkungen 146
9 Schlussbetrachtungen 149
9.1 Recht muss Recht bleiben!? 150
9.2 Das Dilemma der Terrorspirale 151
9.3 Systemtheoretische Überlegungen 153
9.4 Die Schweigespirale 156
9.5 Der „dialogische Konsens“ 157
10 Literaturverzeichnis 163

2 Begriffliche Deutung und Geschichte (S. 17)

Bis dato gibt es seitens der Vereinten Nationen keine weltweit gültige Definition des Terrorismusbegriffs, ausschlaggebend sind vor allem unterschiedliche subjektive und moralische Sichtweisen. In Folge des Anschlages bei den Olympischen Spielen 1972 schlug der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen vor, dass sich die UNO aktiv im Kampf gegen den Terrorismus beteiligen sollte. Arabische, asiatische und afrikanische Staaten wandten sich gegen diesen Vorschlag mit der Begründung, dass Unterdrücker eigentlich jede Befreiungsbewegung als Terrorismus bezeichnen würden.

Kaum ein Begriff wird heute so oft und unterschiedlich verwendet wie jener des Terrorismus. Seitens der Staatsgewalt wird darunter stets etwas Negatives verstanden, etwas das unterdrückt und unschädlich gemacht werden muss. Terroristen selbst verstehen sich oft als Helden, als Befreier, für welche Gewalt letztlich das Mittel zur Erreichung einer besseren Ordnung darstellt.

Das Wort „Terrorismus" wird heute allgemein dem „Régime de la terreur" der Französischen Revolution zugeschrieben. 1793/94 wurde damit der revolutionäre Terror ausgerufen. Nach Auffassung Robbespierres wurde im Terrorismus eine Tugend gesehen - die Zerstörung eines korrupten Systems, um letztlich eine umfassende Demokratie und bessere Gesellschaft zu erlangen.

Als Methoden dienten die Einschüchterung, Verurteilung, Verfolgung und Vernichtung Andersdenkender, welche als Feinde des Volkes bezeichnet wurden. Schätzungen zufolge kamen damals rund 50.000 Menschen ums Leben. Vorläufer des Terrorismus und seiner Methoden finden wir bereits in früheren Epochen. Damals waren andere Bezeichnungen – etwa jene des Tyrannenmordes – üblich.

Hinweise darauf gibt es etwa bei Aristoteles, der hierin ein „prinzipielles Recht des Untertanen bei Unterdrückung oder Ausbeutung" sieht. Die sogenannten „Zeloten", welche zwischen 66 und 73 n. Chr. gegen die römische Besatzungsmacht kämpften, vergifteten Brunnen und Kornspeicher und nutzten die Anonymität der damaligen Märkte, um im Schutz der Menschenmassen römischen Legionären mit einem Dolch die Kehle durchzuschneiden. Ab dem 11. Jahrhundert machten die „Assassinen" von sich reden.

Als radikaler Nebenzweig der muslimisch-schiitischen Ismaelitensekte, die gegen die christlichen Kreuzfahrer kämpfte, engagierten sie sich als Meuchelmörder, welche mit vergifteten Dolchen unterwegs waren. Assassin bedeutet soviel wie „Haschischesser" und weist darauf hin, dass sich die Mitglieder dieser Sekte vor der jeweiligen Gewalttat rituell berauschten.

Die späteren Selbstmordattentäter der palästinensischen „Fedayin" sahen sich selbst als Nachfolger dieser mittelalterlichen Gruppierung und systematisierten ab den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts diese Form des Anschlags. Ihre Erfahrungen gaben sie an die Gegner des iranischen Schah-Regimes weiter. Vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren es vor allem die „Thugs", welche Indien mit einer Welle von Ritualmorden heimsuchten.

Sie setzten das Rauschmittel Datura – eine Droge, welche aus einer indischen Stechapfelart gewonnen wurde – ein, um ihre der hinduistischen Göttin Kali geweihten Menschenopfer zu betäuben und zu strangulieren. Mehrere hunderttausende unschuldige Reisende wurden auf diese Art und Weise im Namen der Göttin getötet, bis es schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts den britischen Behörden gelang, diese terroristische Sekte auszumerzen.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewann die Theorie des Republikaners und Förderalisten Carlo Pisacane an Bedeutung. Nach seiner Theorie von der „Propaganda der Tat" ist Gewalt notwendig, um in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit und Interesse zu erwecken. Dadurch sollten die Massen informiert werden, sich formieren und den Weg der Revolution beschreiten.

Erscheint lt. Verlag 9.5.2008
Zusatzinfo XIII, 158 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte 11.9. • 11. September 2001 • Formen des Terrorismus • Fundamentalismus • Islamismus • Lösungsansätze • Medienberichterstattung • Terrorismus • Terrorist • Zivilgesellschaft
ISBN-10 3-8350-5495-3 / 3835054953
ISBN-13 978-3-8350-5495-0 / 9783835054950
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