Der internationale Fernsehformathandel (eBook)

Akteure, Strategien, Strukturen, Organisationsformen

(Autor)

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2008 | 2008
XI, 305 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-90938-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der internationale Fernsehformathandel - Katja Lantzsch
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Der internationale Fernsehformathandel ist dem Bereich der Beschaffung und Produktion von Unterhaltungsprogrammen im TV-Bereich zuzuordnen. Lizenzgeber und Lizenznehmer verkaufen bzw. kaufen Fernsehformate, um ein Remake eines schon existierenden Programms in einem anderen Land zu erstellen. Da die Funktionsweise des Formathandels bislang kaum systematisch erfasst wurde, werden in diesem Band die Akteure, Strategien, Strukturen und Organisationsformen untersucht. Es lassen sich dabei unterschiedliche Akteure beschreiben, die in Abhängigkeit von ihren Handlungsbedingungen auf verschieden ausgeprägte, interorganisationale Netzwerke zurückgreifen, um den für den Adaptionsprozess typischen Know-how-Transfer zu gewährleisten

Katja Lantzsch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Medienmanagement des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau mit den Forschungsschwerpunkten Strategien und Strukturen von Medienorganisationen, Medienmarketing sowie Beschaffung und Produktion von Fernsehunterhaltung.

Katja Lantzsch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Medienmanagement des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau mit den Forschungsschwerpunkten Strategien und Strukturen von Medienorganisationen, Medienmarketing sowie Beschaffung und Produktion von Fernsehunterhaltung.

Danksagung 6
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 11
1 Einführung 13
1.1 Gegenstand und Problemstellung 13
1.2 Ziele und Relevanz 15
1.3 Vorgehensweise und Aufbau 17
2 Organisationstheoretische Grundlagen 21
2.1 Organisationstheorie(n) 22
2.2 Organisationen als Systeme organisierten Handelns 24
2.3 Organisation: Analysekriterien 35
2.4 Organisationale Netzwerke als Organisationsform 53
3 Zum Gegenstand: Fernsehen und Unterhaltung 71
3.1 Die Fernsehbranche 71
3.2 Beschaffung und Produktion von Fernsehunterhaltung 103
3.3 Der Formathandel als Beschaffungs- und Produktionsform 120
4 Zwischenfazit 145
5 Methode der empirischen Untersuchung 153
5.1 Vorgehensweise und Erhebungstechnik 153
5.2 Auswahl der Experten und Durchführung der Interviews 158
5.3 Verlauf der Untersuchung und Auswertungsdesign 162
6 Ergebnisse der empirischen Untersuchung 165
6.1 Formate und Formathandel 165
6.2 Akteure des Fernsehformathandels und ihre Merkmale 181
6.3 Organisation des Fernsehformathandels 196
7 Schlussfolgerungen und Implikationen 223
7.1 Der internationale Fernsehformathandel 223
7.2 Akteure und Organisation des Fernsehformathandels 230
7.3 Implikationen 250
8 Zusammenfassung und Ausblick 257
9 Anhang 263
9.1 Literaturverzeichnis 263
9.2 Übersicht über exportierte und importierte Formate 299
9.3 Interviewleitfaden 305
9.4 Programmmessen und Festivals 311

1 Einführung (S. 13)

„As an academic field of study, global entertainment does not yet exist. (Blakley 2001: 3)

1.1 Gegenstand und Problemstellung

Jeder der acht Vollprogramm-Fernsehsender in Deutschland benötigt täglich 1.440 Minuten Programm – ungeachtet aller Wiederholungen. Die Programmbeschaffung und -produktion avanciert somit zu einem bedeutsamen und anspruchsvollen, wissenschaftlich bislang wenig untersuchten Aufgabenfeld des Medienmanagements.

Vor allem die Beschaffung und Produktion von Fernsehunterhaltung wird von der wissenschaftlichen Forschung unterdurchschnittlich beachtet, obwohl unterhaltende Medienangebote mehr und mehr zu einem dominierenden Programmbestandteil werden (vgl. Krüger 2005). Untersucht wird vorrangig die Rezeption von Inhalten:

„Die Wirkung von Medieninhalten und das Auswahlverhalten der Rezipienten ist ständig im Fokus der Wissenschaft. Doch ausgewählt und wirken kann nur, was produziert wird. Die Strukturen der Fernsehproduktion beeinflussen auch die Inhalte (Schneider 1997: 71).

Ausgeblendet bleiben besonders die relevanten Akteure, ihre Strategien und die Strukturen eines bedeutsamen Marktes, dessen Marktergebnisse darüber entscheiden, welche Medienangebote die Gesellschaft rezipiert. Aus diesem Grund ist es notwendig, „to explain how the economic dynamics of production structure public discourse by promoting certain cultural forms over others (Golding/Murdock zitiert nach Cottle 2003a: 171).

Für informative Medienangebote, wie zum Beispiel Nachrichten, werden die medialen Produktionsbedingungen vor allem im Rahmen der Journalismusforschung untersucht (vgl. Kübler 2005: 181f). Ansätze, eine breiter definierte Kommunikatorforschung unter Einbeziehung des Sektors der Unterhaltungsproduktion zu etablieren, haben dort ihren Ursprung (vgl. exemplarisch Altmeppen/ Quandt 2002).

Die Beschaffung und Produktion von Informationsangeboten ist an Aktualität gebunden und erfolgt durch journalistische Organisationen, wobei meistens die Eigenproduktion favorisiert wird (siehe u.a. Sjurts 2004c). Im Gegensatz dazu sind unterhaltende Fernsehinhalte weniger an Aktualität gekoppelt und können daher in mittelfristigen Prozessen geplant und dementsprechend be- schafft oder produziert werden.

Bereits diese grundlegenden Unterscheidungen des Fernsehprogramms verweisen darauf, dass die Formen und die damit verbundene Organisation der Beschaffung und Produktion unterschiedlich ausgeprägt sind: Unterhaltende Inhalte werden durch die Sender selbst oder per Auftrag entwickelt sowie in Eigenproduktion von den TV-Veranstaltern oder per Auftragsproduktion über wirtschaftlich unabhängige oder auch abhängige Produzenten erstellt.

Eine weitere Möglichkeit des Bezugs stellt der Programmimport (‚finished made-for-TV programme’) dar. So werden beispielsweise Hollywood- Blockbuster, aber auch US-Serien wie die Desperate Housewives per Programmimport eingekauft. Eine Kombination aus Programmimport, genauer einem Formatimport, und Eigen- bzw. Auftragsproduktion ist aus der Nachfragerperspektive der internationale Fernsehformathandel (vgl. Hallenberger 2004b: 159), der den Mittelpunkt dieser Arbeit bildet.

Beim Formathandel kaufen bzw. verkaufen Lizenznehmer und Lizenzgeber Formatlizenzen, um ein Remake zu produzieren. Inhalte werden im Rahmen der Reproduktion an kulturelle Besonderheiten des jeweiligen Fernsehmarktes angepasst (Adaption). Wichtige Voraussetzung dafür ist der Know-how-Transfer als essentielles Merkmal des internationalen Fernsehformathandels.

Die verzweigten Möglichkeiten der Beschaffung und Produktion von Unterhaltungsangeboten führen zu kontingenten Formen der Organisation: Für die Erstellung von exklusiver Unterhaltung werden die Strategien bezüglich Produktion und Vermarktung zwischen den Akteuren vernetzt, was mit einer Poolung von Ressourcen einhergeht bzw. einhergehen muss.

Erscheint lt. Verlag 22.5.2008
Reihe/Serie The Business of Entertainment. Medien, Märkte, Management
The Business of Entertainment. Medien, Märkte, Management
Zusatzinfo XI, 305 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Medienwissenschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Adaptionsprozess • Entertainment • Fernsehen • Fernsehindustrie • Fernsehsender • Kommunikatorforschung • Media research • Medien • Medienangebote • Medienbranche • Medieninhalt • Medieninhalte
ISBN-10 3-531-90938-X / 353190938X
ISBN-13 978-3-531-90938-7 / 9783531909387
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