Heidnisches Jahrbuch 2011
Edition Roter Drache (Verlag)
978-3-939459-52-1 (ISBN)
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GÜNTER STIENECKE Kult und Magie bei den Hethitern – Die ältesten indoeuropäischen Schriftquellen und ihre Bedeutung für das heutige Heidentum • CLEMENS ZERLING Hypatia aus Alexandria – Sterbegesang auf den Glanz antiker Wissenschaft • THOMAS LÜCKEWERTH Gotlandfahrt – Bronzezeit, Bildsteine und Wikinger • BIL LINZIE Gab es einen germanischen Glauben an Wiedergeburt? – Zum historischen Hintergrund der Quellen • BARBARA BEYS Ex Imperio Ipsarum – Über den ubischen Matronenkult im Rheinland des zweiten Jahrhunderts • HERMANN RITTER & HAIMO GREBENSTEIN Rechtsextremismus,Satanismus und das Neuheidentum oder Drei Tage unter Katholiken • VICKY GABRIEL Grundlagen der Ritualarbeit • WOLFGANG BAUER Natürliche Beziehungen: Erinnerung an das, was vergessen ist – Einige Beobachtungen und Anmerkungen zu den postinquisitorischen Folgen des christlichen Erbes • CHRISTIAN BRÜNING Die westlichen Werte – Zum Verhältnis von Kosmotheismus und Monotheismus • THOMAS LÜCKEWERTH Der Götter Schwert und Feder – Ein Interview mit dem Dichter Rolf Schilling • REZENSIONEN Bücher • REZENSIONEN CD • REZENSION DVD • VERANSTALTUNGEN 2011
VORWORT von Holger Kliemannel KULT UND MAGIE BEI DEN HETHITERN von Günter Stienecke EX IMPERIO IPSARUM von Barbara Beyß HYPATIA AUS ALEXANDRIA von Clemens Zerling GOTLANDFAHRT von Thomas Lückewerth GAB ES EINEN GERMANISCHEN GLAUBEN AN WIEDERGEBURT? von Bil Linzie ZUM UNTERSCHIED VON MONOTHEISMUS UND KOSMOTHEISMUS von Christian Brüning SCHAMANISCHE AUFSTELLUNGSARBEIT von Vicky Gabriel 277NATÜRLICHE BEZIEHUNGEN von Wolfgang Bauer 299DER GÖTTER SCHWERT UND FEDER von Thomas Lückewerth RECHTSEXTREMISMUS, SATANISMUS UND DAS NEUHEIDENTUM von Haimo Grebenstein und Hermann Ritter REZENSIONEN Bücher
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VORWORTEs mag für viele Leser überraschend sein, dass es einen 5. Band des Heidnischen Jahrbuchs gibt, welcher nun von mir allein herausgegeben wird.Als Daniel und ich uns schweren Herzens dazu entschlossen haben, das HJB abzugeben, weil wir beruflich wie privat zu sehr eingespannt sind, gab es unzählige Bekundungen der Enttäuschung, dass das Projekt eingestellt wird. Vereinzelt sind Interessenten an uns herangetreten, die dieses fortführen wollten;jedoch haben sie aus zeitlichen Gründen oder aus der Angst heraus, hierdurch beruflich benachteiligt zu werden, abgesagt.Als Daniel Junker dann seine Verlagstätigkeit aus Zeitgründen eingestellt hat und ich das Verlagsprogramm komplett übernommen habe, stand ich vor der Entscheidung, das Jahrbuch sterben zu lassen und damit die neuheidnische Szene der Möglichkeit zu berauben, seriöse und akademische Beiträge der Forschung zur Verfügung zu stellen, oder ob ich es alleine weiterführe. Ich entschloss mich für Letzteres.In den folgenden Wochen kontaktierte ich verschiedene Autoren, und dabei herausgekommen ist ein weiterer spannender Band, der die Brücke schlägt von der Zeitspanne der Hethiter über die Antike und den Germanenzu heute. Diese Vielfalt kann nur zustande kommen, wenn genügend Autoren zur Verfügung stehen, daher folgt hier der Aufruf, bereits jetzt für das Heidnische Jahrbuch 2012 einen Beitrag einzureichen. Der Abgabetermin für Beiträge ist der 31. Oktober 2011.Zurück zum aktuellen Jahrbuch, hier folgen die Beiträge im Einzelnen:Der studierte Theologe und Mitgründer des Eldaring e.V. Günter Stienecke untersucht Kult und Magie bei den Hethitern und ihre Bedeutung für das heutige Heidentum. Das kleinasiatische Volk der Hethiter sprach eine indoeuropäische Sprache, ihre schriftlichen Überlieferungen (in Keilschrift verfasste Tontafeln) aus dem 2. Jahrtausend v.d.Zw. sind somit die ältesten indoeuropäischen Schriftquellen überhaupt. Die Hethiter kannteneinen Himmelsgott namens Siu, der nicht nur im Namen und Funktion Gemeinsamkeiten mit Ziu (oder Tiwaz) bei den Germanen (in Wikingertradition als Tyr bekannt) hatte. Bei dem Lesen des Beitrags wird dem Leser schnell klar, dass er sich vom Klischee verabschieden muss, Religion sei immer die Religion des Siegers. Die Hethiter haben die Kulte der Länder, die nach und nach in ihr Reich eingeflossen sind, gepflegt, und ihre bedeutendsten Gottheiten sind in den Staatskult integriert worden – genau wie deren anderen Innovationen. „Die Götter der Einwanderer/ Eroberer dagegen sucht man dabei in der Regel vergebens. Und wer schon immer vermutet hatte, dass Religion nicht unbedingt von Männern zu dem Zweck erfunden wurde, Frauenvon Ruhm und Macht fern zu halten, wird hier reichlich mit Belegen versorgt werden.“Barbara Beyß, Redakteurin der Vereinszeitschrift Herdfeuer des Eldaring e.V., untersucht unter dem Titel Ex Imperio Ipsarum den ubischen Matronenkult im Rheinland des zweiten Jahrhunderts. Die Matronen werden heute pauschal als „Müttergöttin“ bezeichnet, dass dies jedoch nicht ihrer Natur entspricht (oder wenn, dann nur in einem viel umfassenderen Zusammenhang), wird beim Lesen ihres spannenden und persönlichen Beitrags deutlich. Dabei untersucht sie die Weihesteine unter Berücksichtigung der Inschriften, der Fundorte, Zeit und Symbole, die auf diesen zu sehen sind.Der Publizist und Fachjournalist Clemens Zerling stellt uns die Gelehrte Hypatia von Alexandria vor, deren brutale Ermordung im Jahre 415 durch fanatische Christen für viele den endgültigen Untergang der hellenistischen oder heidnischen Kultur markiert. Aus den spärlichen Quellen rekonstruiert er die Umstände unter Berücksichtigung der politischen Lage, die zu ihrer Ermordung führten.Auf eine ganz persönliche Pilgerfahrt nimmt uns Thomas Lückewerth in seinem reich bebilderten Reisebericht Gotlandfahrt mit. Auf der größten Ostseeinsel reihen sich nahtlos Heiligtümer, Schiffsetzungen und Bildsteinean, religiöse Zeugnisse von der Bronzezeit bis hin zur späten Wikingerzeit, die einen Besuch wert sind. Wer plant, sich diese schöne Insel anzusehen, wird in diesem Beitrag zahlreiche Inspirationen für seine Reise finden.Der Frage, ob es einen Germanischen Glauben an Wiedergeburt gab, geht der Amerikaner Bil Linzi nach. Hierzu greift er souverän auf zahlreiche Schriftquellen zurück und stellt fest, dass die ersten isländischenHandschriften, die den Glauben an einer Wiedergeburt erwähnen, aus der Zeit der Kreuzzüge gegen die Katharer stammen und untersucht dieses Phänomen als Erster genauer.Die in den Medien breit geführte Diskussion um den Islam, Integration und Zuwanderungspolitik hat die Frage um die eigene Kultur in den Vordergrund gerückt. „In dem Zusammenhang wird gerne betont, dass unsereGesellschaft einen christlich-jüdischen Kulturhintergrund habe.“ wird von Christian Brüning in seinem kritischen Beitrag Zum Unterschied von Monotheismus und Kosmotheismus festgestellt. Er geht dem Phänomen nach, wie aus der Göttervielfalt ein monotheistisches Weltbild entstehen konnte und sich so stark verbreitet hat, dass eine „Feindschaft gegenüber dem Polytheismus“ entstand.Die Autorin Vicky Gabriel bringt uns die Schamanische Aufstellungsarbeit näher, in welcher Schamanismus als älteste Form des systemischen Arbeitens benutzt wird. Sie stellt die psychotherapeutische dem jungenFeld der schamanischen Aufstellungsarbeit gegenüber, vergleicht sie und zeichnet Nutzen und Kritik auf.„Da Tieren und Pflanzen in der Folge der anthropozentrischen Interpretation der Schöpfungsgeschichte durch christliche Theologen abgesprochen wurde, Vernunft zu haben, Seele/Geist zu besitzen oder Gefühle zu äußern, waren freundschaftliche Beziehungen zu Lebewesen, die uns umgeben, nicht erwünscht.“ schreibt der Psychotherapeut Wolfgang Bauer in seinem Beitrag Natürliche Beziehungen. Über die im Zuge der Christianisierung stattfindende Entfremdung des Menschen von der Natur ist das zentrale Thema dieses Beitrag, die bereits bei den Römern vor der Akzeptanz des Christentums als Staatsreligion einsetzte, aber vor allem durch dieses dominiert wurde. Der Autor macht sich für die Annäherung an die Natur und insbesondere Pflanzen stark, wie sie bei Naturvölkern praktiziert wurde und wird, und zeigt verschiedene Möglichkeiten und Techniken hierfür auf.Den aus dem Harz stammenden Dichter Rolf Schilling wird von Thomas Lückewerth in seinem zweiten Beitrag Der Götter Schwert und Feder vorgestellt. Wie kein anderer versteht es Rolf Schilling, den europäischenMythos in all seiner bunten Vielfalt und scheinbaren Widersprüchlichkeit gedeihen zu lassen. „Alte Götter und Helden erwachen zu neuem Leben; tot geglaubte Sagen und Mythenkreise werden mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit in das Tageslicht gestellt, gleich so, als hätten wir unsere Mythen nie verloren und müssten sie nicht neu lernen. Die Selbstverständlichkeit des symbolhaften und mythologischen Denkens durchzieht das gesamte Werk Rolf Schillings. Hier wird das Mythisch-Heroische nicht beschrieben; es istverinnerlicht und spricht aus sich selbst heraus. Schillings Lyrik ist abwechselnd fragil und betörend, dann wiederum hart und klar. Einer Ode an die Liebe folgt der nordische Stabreim der Edda.“Haimo Grebenstein und Hermann Ritter wagten sich in die Höhle des Löwen und besuchten das dreitägige Seminar Rechtsextremismus, Satanismus und das Neuheidentum der Katholischen Akademie Trier. Zu Recht fragt der Leser sich, was diese drei Felder miteinander verbindet, und die Antwort ist einfach wie logisch – die Kirchen.Den Abschluss bilden wie immer Rezensionen, Veranstaltungshinweise, Kontaktadressen und Informationen zu den Autoren. Im Gegensatz zu den vorangegangenen vier Bänden, die durchgängig nach der alten Grammatik verfasst wurden (und dafür von uns teilweise komplett angepasst werden mussten), überließ ich es in diesem Band dem jeweiligen Autor, welche Rechtschreibung er benutzen möchte. Aus diesem Grund finden sich Beiträge in beiden Fassungen, was dem einen oder anderen befremdlich erscheinen könnte.Noch eine Anmerkung zu den vergangenen vier Bänden, die nun in der Edition Roter Drache erschienen sind: In den Nachdrucken erscheine auf Wunsch vom Daniel Junker nur noch ich als Herausgeber, es sind unveränderte Nachdrucke, die sich bis auf dem Verlagsnamen nicht unterscheiden.Ich wünsche viele neue Erkenntnisse beim Lesen und freue mich über Lob, Kritik und Beiträge.Holger Kliemannel, Januar 2011
Sprache | deutsch |
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Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 550 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Östliche Weisheit / Alte Kulturen |
Schlagworte | Gotland • Hethiter • Hypatia • Matronen • Monotheismus • Schamanismus • Wikinger |
ISBN-10 | 3-939459-52-6 / 3939459526 |
ISBN-13 | 978-3-939459-52-1 / 9783939459521 |
Zustand | Neuware |
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