Immunpharmakologie

Grundlagen und Perspektiven

(Autor)

Buch | Softcover
X, 234 Seiten
1986
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-15456-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Immunpharmakologie - Jürgen Drews
54,99 inkl. MwSt
Die AnHinge der Immunpharmakologie reichen zuruck bisin die Tage, in denen Julius Wagner von Jauregg chronische Infektionen mit kiinstlich induziertem Fieber behandelte und in denen George Bernard Shaw die Stimulation der kurz zuvor von Metschnikoffbe schriebenen Phagozyten literarischzumtherapeutischen Prinzip der Zukunft erhob (,The doctor's dilemma'). Lange Zeit war die Stimu lation der ,unspezifischen Abwehr' ein etwas vages und schlecht be leumundetes Gebiet. Dies lag einmal daran, daB die Wirksamkeit von Antikorpern als Trager spezifischer Immunitat den relativ be scheidenen Beitrag der unspezifischen Resistenz bei der Abwehr von Infektionen in den Schattenzu stellen schien, zum anderen hat te es damit zu tun, daB die zellularen und humoralen Trager der un spezifischen Abwehr zu wenig bekannt waren. Etwas von dieser Skepsis hat sich bis in unsere Tage hinein fortgesetzt: Begriffe wie ,Immunmodulation', ,Immunstimulation', ,immunotrope Substan zen', losten bei Immunologen und Pharmakologen strenger Obser vanz bis vor kurzem eher Unbehagen aus. ,Das Gute daran ist nicht neu und das Neue nicht gut', so etwa lautete der Tenor dieser ab wehrenden Haltung. Inzwischen hat sich die Situation geandert. Das Immunsystem wird heute in seinen strukturellen und funktionellen GrundzUgen nicht weniger gut verstanden als das Zentralnervensystem oder an dere funktionelle Systeme. Einerseits sind damit die Voraussetzun gen gegeben, die Wirkung von Arzneimitteln aufdas Immunsystem zu analysieren und therapeutisch zu ntitzen, andererseits bieten sich Moglichkeiten, Komponenten des Immunsystems zunachst als ex perimentelle Werkzeuge und schlieBlich auch als therapeutische In strumente zu verwenden.

Jürgen Drews wurde 1933 in Berlin geboren. Er studierte Medizin, habilitierte sich und wurde Professor für Innere Medizin in Heidelberg und Molekulare Genetik in New Jersey, USA. Von 1976 bis 1988 leitete er die weltweite Forschung und Entwicklung großer international tätiger Pharma-Firmen, zuletzt als Mitglied der Konzernleitung bei Hoffmann-La Roche.Er ist heute freiberuflich tätig und lebt in der Nähe von München und in Naples, USA. 2004 erhielt er den Beckmann Preis der American Laboratory Association für bedeutende Beiträge zur Arzneimittelforschung. Drews veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Artikel und ist Herausgeber und Autor vieler Fachbücher, z.B. In Quest of Tomorrow's Medicines (Springer, New York 2000). Daneben publizierte er mehrere Romane, u.a. El Mundo oder die Leugnung der Vergänglichkeit (2003), Menschengedenken (2005), Das Mörderspiel (2006) sowie Erzählungen und Gedichtbände.

1 Definition und Geschichte.- 2 Bau und Funktion des Immunsystems.- 2.1 Die Zellen des Immunsystems.- 2.1.1 T- und B-Lymphozyten.- 2.1.1.1 Immunologisches Gedächtnis.- 2.1.1.2 Effektorfunktionen von T-Zellen.- 2.1.1.3 Transplantationsreaktionen und MHC-Antigene.- 2.1.2 Makrophagen.- 2.1.3 Neutrophile Leukozyten.- 2.1.4 Eosinophile Granulozyten.- 2.1.5 Mastzellen und Basophile.- 2.1.6 NK- und K-Zellen.- 2.2 Humorale Bestandteile des Immunsystems.- 2.2.1 Antikörper, Strukturen und Funktion.- 2.2.1.1 Die genetische Basis für die Variabilität von Antikörpern.- 2.2.1.2 Physikalisch-chemische Aspekte der Antikörperbindung.- 2.2.2 Lymphokine.- 2.2.3 Das Komplementsystem.- 2.3 Synopsis.- 3 Antikörper als Immunpharmaka.- 3.1 Präparate.- 3.1.1 Standard-Gammaglobulin (SGG).- 3.1.2 Enzymatisch gespaltene Immunglobulinpräparate.- 3.1.2.1 Behandlung mit Pepsin.- 3.1.2.2 Behandlung mit Plasmin.- 3.1.3 Chemisch modifizierte Gammaglobuline.- 3.1.3.1 Behandlung mit Betapropiolakton.- 3.1.3.2 Sulfoniertes oder reduziertes und alkyliertes Gammaglobulin.- 3.1.4 Weitgehend intakte Immunglobuline.- 3.1.4.1 Behandlung mit Polyäthylenglykol.- 3.1.4.2 Behandlung bei pH 4.- 3.2 Tierexperimentelle Befunde mit Gammaglobulinen bei Infektionen.- 3.3 Klinische Anwendungen von Gammaglobulinen.- 3.3.1 Prophylaxe und Therapie von Infektionen.- 3.3.1.1 Spezielle Antikörpermangelsyndrome.- 3.3.2 Autoimmunkrankheiten.- 3.3.3 Immunsuppression mit Antilymphozytenseren.- 3.4 Monoklonale Antikörper.- 3.4.1 Diagnostische Anwendung monoklonaler Antikörper.- 3.4.2 In vivo-Diagnostik.- 3.4.3 Therapie mit monoklonalen Antikörpern.- 3.4.4 Wechselwirkungen zwischen idiotypischen und antiidiotypischen Antikörpern.- 4 Immunsuppression.- 4.1 Azathioprin.- 4.1.1 Chemie, Vorgeschichte.- 4.1.2 Pharmakokinetik.- 4.1.3 Wirkungsmechanismus.- 4.1.4 Immunpharmakologische Wirkung von Azathioprin.- 4.1.5 Klinische Anwendung.- 4.2 Glukokortikoide.- 4.2.1 Zellulärer Wirkungsmechanismus.- 4.2.2 Pharmakologische Wirkungen.- 4.2.2.1 Wirkungen auf die Verteilung von Blutzellen.- 4.2.2.2 Hemmung der Lymphozytenaktivierung.- 4.2.2.3 Lytische Wirkungen auf Lymphozyten.- 4.2.2.4 Phospholipase A2-Inhibitoren.- 4.3 Cyclosporin A.- 4.3.1 Chemie.- 4.3.2 Immunsuppressive Eigenschaften.- 4.3.3 Wirkungsmechanismen.- 4.3.4 Absorption, Kinetik.- 4.3.5 Nebenwirkungen.- 4.3.6 Klinische Anwendung.- 5 Substanzen mit antiallergischer Wirkung.- 5.1 Überempfindlichkeitsreaktion vom akuten Typ.- 5.1.1 Histamin.- 5.1.2 Weitere primäre und sekundäre Mediatoren.- 5.1.3 IgE-Antikörper.- 5.1.3.1 Regulation der IgE-Synthese in Nagetieren (nach K. Ishizaka).- 5.1.3.2 Regulation der IgE-Synthese (nach D. Katz).- 5.1.3.3 Desensibilisierung und IgE-Regulation.- 5.1.4 Degranulation von Mastzellen.- 5.1.4.1 Phospholipidstoffwechsel.- 5.1.4.2 Zyklische Nukleotide.- 5.1.4.3 Prostaglandine und Leukotriene.- 5.1.4.4 Die biologische Rolle der Prostaglandine und Leukotriene in der akuten Überempfindlichkeit.- 5.1.5 Antiallergika.- 5.1.5.1 Antihistaminika.- 5.1.5.2 Dinatriumchromoglykat.- 5.1.5.3 Ketotifen.- 5.1.5.4 Oxatomid.- 6 Immunstimulation.- 6.1 Mögliche therapeutische Strategien.- 6.2 Körpereigene Stoffe.- 6.2.1 Die Rolle der Gentechnik bei der Charakterisierung und Herstellung von Lymphokinen und anderen körpereigenen Proteinen.- 6.2.2 Interferone.- 6.2.2.1 Geschichte und Definition.- 6.2.2.2 Einteilung.- 6.2.2.3 Eigenschaften.- 6.2.2.4 Biochemische Aspekte der Wirkung.- 6.2.2.5 Physiologische Rolle der Interferone.- 6.2.2.6 Klinische Anwendung der Interferone.- 6.2.2.1 Synopsis, Ausblick.- 6.2.2.8 Anhang: Interferoninduktoren.- 6.2.3 Interleukin 2.- 6.2.3.1 Geschichte und Definition.- 6.2.3.2 Eigenschaften.- 6.2.3.3 Wirkungsmechanismus.- 6.2.3.4 Veränderungen der Il-2-Produktion in vivo.- 6.2.3.5 Klinische Anwendung.- 6.2.4 Thymushormone.- 6.2.4.1 Geschichte und Definition.- 6.2.4.2 Thymosine und zugehörige Peptide.- 6.2.4.3 Immunologische Wirkungen von Thymosin.- 6.2.4.4 Klinische Ergebnisse mit Thymosin.- 6.2.4.5 Weitere Thymushormone.- 6.2.5 Transferfaktor.- 6.2.6 Tuftsin.- 6.3 Stoffe mikrobieller Herkunft.- 6.3.1 Muster der Makrophagenaktivierung.- 6.3.2 Corynebacterium parvum und BCG.- 6.3.3 Muramyldipeptide.- 6.3.4 ?1,3-D-Glukane.- 6.3.5 Coenzym Q (Ubichinone).- 6.3.6 Bestatin.- 6.4 Synthetische Stoffe.- 6.4.1 Laevamisol.- 6.4.1.1 Pharmakokinetik.- 6.4.1.2 Wirkungsmechanismus.- 6.4.1.3 Immunpharmakologische Wirkungen.- 6.4.1.4 Klinische Anwendung.- 6.4.1.5 Nebenwirkungen.- 6.4.2 Cimetidin.- 6.4.2.1 Pharmakokinetik.- 6.4.2.2 Immunpharmakologische Wirkungen.- 6.4.2.3 Klinische Befunde.- 6.4.2.4 Nebenwirkungen.- 6.4.3 Isoprinosin.- 6.4.3.1 Pharmakokinetik.- 6.4.3.2 Klinische Anwendung.- 6.4.3.3 Wirkungsmechanismus.- 6.4.3.4 Nebenwirkungen.- 6.4.4 Andere synthetische Immunstimulatoren.- 7 Klinische Bewertung und Perspektiven.- 7.1 Immunsubstitution - Antikörper.- 7.2 Immunsuppression.- 7.3 Antiallergische Substanzen - die Unterdrückung der Überempfindlichkeitsreaktion vom akuten Typ.- 7.4 Antiinflammatorische Substanzen.- 7.5 Immunstimulation - "Biological response modifiers".- Allgemeine Literatur.- Zitierte Literatur.

Erscheint lt. Verlag 1.3.1986
Zusatzinfo X, 234 S. 37 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 170 x 244 mm
Gewicht 508 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Dermatologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Pharmakologie / Pharmakotherapie
Medizin / Pharmazie Pharmazie PTA / PKA
Studium Querschnittsbereiche Infektiologie / Immunologie
Schlagworte Antigen • Antikörper • B-Lymphozyten • Granulozyten • Immunglobuline • Immunologie • Immunologisches Gedächtnis • Infektionen • Interferon • Lymphozyten • monoklonale Antikörper • Nebenwirkung • Nebenwirkungen • Pharmakologie • Thymus • Transplantation • Wechselwirkung
ISBN-10 3-540-15456-6 / 3540154566
ISBN-13 978-3-540-15456-3 / 9783540154563
Zustand Neuware
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