Kampfhähne der Wissenschaft

Kontroversen und Feindschaften

(Autor)

Buch | Hardcover
VII, 290 Seiten
2010 | 1., Auflage
Wiley-VCH (Verlag)
978-3-527-32579-5 (ISBN)
24,90 inkl. MwSt
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Zahlreiche kurze Geschichten mit umso mehr Zündstoff revidieren unser Bild vom leidenschaftslos argumentierenden Wissenschaftler. Auf den verschiedensten Gebieten wie Mathematik, Geologie, Biologie, Physik, Chemie, aber auch Psychologie, Medizin und Archäologie tummeln sich Streithähne, die nichts unversucht lassen, ihren Gegner zu diskreditieren - und dabei auch vor Schmutzkampagnen und plumpen Fälschungen nicht zurückschrecken. Dank des neuen Buchs von Heinrich Zankl können wir aus gebührendem Abstand am teils belustigenden, teils beschämenden Schauspiel teilhaben.
'Phantasiegebilde, bloße Gedankenspielerei, völliger Blödsinn' - Reaktionen wie die se wurden dem jungen Meteorologen Alfred Wegener 1912 zuteil, als er in einem Vortrag seine revolutionäre Theorie der Kontinentaldrift vorstellte. Wegener starb früh und ohne wissenschaftlich rehabilitiert worden zu sein. Es sollte noch ein halbes Jahrhundert dauern, bis seine Theorie allgemeine Anerkennung fand. Ähnlichen Anfeindungen waren auch Albert Einstein, Sigmund Freud, Ignaz Semmelweis und viele andere große Wissenschaftler ausgesetzt. Der Physiker Philipp Lenard etwa führte einen regelrechten Kleinkrieg gegen Conrad Röntgen und die gesamte 'jüdische Physik'. Newton attackierte seinen Kollegen Leibniz und verpflichtete obendrein zahlreiche andere Wissenschaftler zur 'Waffentreue'. Das Recht an einem lukrativen Patent auf ein Wachstumshormon eskalierte in einem bizarren juristischen Streit. Und die Hockey-Schläger-Theorie zum Klimawandel wird bis heute vehement und unter Einsatz dubioser Methoden vertreten.
Bei diesen und 28 weiteren im Buch dokumentierten Auseinandersetzungen geht es um eine ganze Menge: wissenschaftliches Renommee, akademische Posten, lukrative Forschungsetats - und nicht zuletzt die Bedürfnisse der jeweiligen Egos. Heinrich Zankl gewährt hochspannende Einblicke in drei Jahrhunderte akademischer Forschung und belegt unter anderem, dass eine außergewöhnliche wissenschaftliche Begabung nicht immer vor außergewöhnlicher Torheit schützt.

Heinrich Zankl studierte Veterinärmedizin, Anthropologie und Humangenetik. Vor seiner Pensionierung (2006) lehrte er über 25 Jahre als Professor für Humanbiologie und Humangenetik an der Universität Kaiserslautern. Regelmäßig präsentiert er auch unterhaltsame Sachbücher zu Themen aus verschiedensten Forschungsgebieten. Bei Wiley-VCH sind erschienen: "Potzblitz Biologie", "Fälscher, Schwindler, Scharlatane", "Nobelpreise: Brisante Affären, umstrittene Entscheidungen" und "Irrwitziges aus der Wissenschaft". Für sein Engagement erhielt der Autor die Heinrich Bechhold-Medaille für Wissenschaftsjournalismus.

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Warum streiten Wissenschaftler?
Streit in den Naturwissenschaften
Hinterhältiges Genie
Newtons Attacken auf Leibnitz
Fehlerhafte Schätzung
Lord Kelvin und das Alter der Erde
Umstrittener Urmensch
Virchow bekämpft den Neandertaler
Geistiger Freibeuter
Haeckels Einsatz für den Darwinismus
Amerikanischer Knochenkrieg
Der Fossilienstreit zwischen Marsh und Cope
Französische Intrige
Deprats Kampf um Rehabilitierung
Rassistische Nobelpreisträger
Lenard und Stark begründen die ?deutsche Physik?
Großes Unverständnis
Angriffe auf Einstein
Gewaltige Kräfte
Wegener verteidigt seine Kontinentaldrift-Theorie
Unfairer Astronom
Eddington blockiert Chandrasekhar
Antiprotonen vor Gericht
Piccionis Klage gegen Segre
Unklare Herkunft
Streit über den Ursprung des Menschen
Nützliche Aussage
Die Seeburg-Affäre um das Wachstumshormon
Fragwürdiger Hockeyschläger
Kritik an der Theorie des Klimawandels
Auseinandersetzungen in Medizin und Psychologie
Animalischer Magnetismus
Mesmers Kampf um Anerkennung
Gefährliche Krankheit
Semmelweis und das Kindbettfieber
Umkämpfte Seele
Freuds geliebte Feinde
Wirklich irre?
Von der Psychiatrie zur Antipsychiatrie
Unfaires Gutachten
Ein Kampf für die Wahrheit
Wertvoller Bakterienkiller
Die Entdeckung des Streptomycins?
Schlimmer Verdacht
Die Baltimore-Affäre
Transatlantische Krise
Der Streit um den AIDS-Erreger
Pikante Krebsforschung
Der Herrmann ? Brach ? Skandal
Kontroversen in den Geisteswissenschaften
Kämpferischer Engländer
Der streitbare Thomas Hobbes
Messerscharfe Satiren
Voltaires Attacken auf Maupertuis und Needham
Umstrittene Heldenlieder
Der Wissenschaftskrieg der Brüder Grimm
Kampf um Troia
Schliemanns streitsüchtige Erben
Geheimnisvolle Schriften
Die Fehde um die Qumranrollen
Zuviel Freiheit
Freeman widerlegt Mead
Reichlich Schwachsinn
Goulds Attacke auf die Intelligenzforschung
Gelungene Parodie
Sokal veräppelt die Postmoderne
Politisches Feuer
Dauerstreit um den Reichstagsbrand

"ziemlich anschaulich und leicht verständlich"
Paläontologie allgemein (07.02.2013)

"Legendär sind auch Newtons Attacken auf Leibnitz. Und selbst Schliemanns Entdeckung von Troja wurde von der Fachwelt keineswegs begrüßt. Themen wie diese finden sich in diesem lesenswerten Band, der zeigt, dass die Wissenschaft mitunter ein ziemlich schmutziges Geschäft sein kann."
Metall (Oktober 2011)

"Heinrich Zankl beleuchtet in seinem Buch unterhaltsam die Ursachen von Feindschaften in der Wissenschaft. Er geht bei jedem Fall detailliert auf die Lebensläufe der Kontrahenten und die gesellschaftlichen beziehungsweise politischen Rahmenbedingungen ein."
Physik in unserer Zeit (März 2011)

"'Ob in Natur- oder Geisteswissenschaften, in Medizin oder Psychologie: Akademiker und Forscher gerieren sich oft eher als Kampfhähne denn als Diener der Erkenntnis - und schrecken dabei auch vor höchst fragwürdigen Methoden nicht zurück' konstatiert Heinrich Zankl in seinem famosen Buch."
SG Sweets Global Network (Mai 2011)

"Eine hochinformative, den Horizont erheblich erweiternde Lektüre."
Märkische Allgemeine (15.05.2011)

"Ein hoch interessantes, lehrreiches und häufig sehr amüsantes Buch - bestens geeignet für jeden, der einmal einen außergewöhnlichen Blick hinter die Kulissen des Wissenschaftsbetriebs werfen will."
TM 2.0 Technische Mitteilungen (Online seit 28.05.2011)

"Eine hochinformative, den Horizont erheblich erweiternde Lektüre."
junge Welt (17.02.2011)

"Eine hoch informative, den Horizont erheblich erweiternde Lektüre."
spektrumdirekt (03.03.2011)

"'Kampfhähne der Wissenschaft' rückt die gerne verschwiegen Seiten von Gelehrten und dessen Wissenschaftsbetriebes in den Blickpunkt und zeigt: Auch große Geister sind oft kleinliche Menschen."
MDR Figaro - Buchtipps "kurz und knapp" (10.03.2011)

"Das Buch lehrt uns Konsumenten: 'Raste nie, doch haste nie, sonst haste bald Neurasthenie', ein Zitat aus einem Schatzkästlein, in dem allerdings eine gehörige Portion Ironie steckt. Ein kurzweiliges Buch, fürwahr!"
Pfälzischer Merkur (25.03.2011)

"Eine hochinformative, den Horizont erheblich erweiternde Lektüre."
Lesart (Frühjahrsausgabe)

"...Zankl zeichnet in kurzen, knackigen Kapiteln den Zwist von prominenten Vertretern der Natur- und Geisteswissenschaften, aus Medizin und Psychologie nach. Er verwebt Biografisches und Wissenschaftsgeschichtliches. Zankl versteht sein Handwerk...Das Buch ist großartig."
ekz-Informationsdienst (03.01.2011)

"Kurzweilig und durchaus amüsant beschreibt Heinrich Zankl 28 heftig geführte Auseinandersetzungen zwischen Wissenschaftlern... Sie sind halt auch nur Menschen, diese Wissenschaftler - und aus der Sicht eines Lesers ist ihr Streit auch recht unterhaltsam."
Deutschlandfunk (12.12.2010)

"Vier Jahrhunderte Wissenschaftsgeschichte aus der Kampfhahn-Perspektive - so kann Lesen zum Erlebenis werden. ... Spannend, erschreckend oder einfach amüsant."
Freies Wort, Südthüringer Zeitung und Meininger Tageblatt (27.11.2010)

"Eine hochinteressante, brillant geschriebene und immer wieder auch sehr lustige Lektüre, die deutlicher kaum zeigen kann: Wissenschaftler sind auch nur Menschen - und ob der heftigen Konkurrenz im Forschungsbetrieb sind es oft nicht die Nettesten, die letztlich zu Ruhm und Ehre gelangen."
dpa-Dossier Wissenschaft (01.11.2010)

"Sehr süffig und sehr anschaulich geschrieben... und es ist vor allem unheimlich spannend."
Schweizer Radio DRS (13.10.2010)

"... der neue Blickwinkel macht die unterhaltsame und kurzweilige Lektüre unbedingt lohnenswert."
Deutschlandradio Kultur (07.11.2010)

Erscheint lt. Verlag 14.9.2010
Reihe/Serie Erlebnis Wissenschaft
Verlagsort Weinheim
Sprache deutsch
Maße 140 x 210 mm
Gewicht 465 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Schlagworte Biochemie u. Chemische Biologie • Biowissenschaften • Chemie • Geisteswissenschaften • Medizin • Naturwissenschaften • Physik • Psychologie • Wissenschaftler • Wissenschaftsgeschichte • Wissenschaftsstreit
ISBN-10 3-527-32579-4 / 3527325794
ISBN-13 978-3-527-32579-5 / 9783527325795
Zustand Neuware
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