Unschuldig

Das Buch „Im Räderwerk der Macht“ ist als Standardwerk angelegt. Es stellt dar, welche Macht die Sowjetischen Besatzer und später das DDR-Regim und ihr Staatssicherheitsdienst hatte und wie systemkritische Personen von heute auf morgen als politische Häftlinge hinter den Mauern der Stasi-Gefängnisse verschwanden.

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In den vorliegenden Erlebnisberichten erzählen zahlreiche Insassen berüchtigter Zuchthäuses von ihren Erfahrungen mit dem DDR-Regime, von ihrem Widerstand gegen die Sowjetische Besatzungsmacht, von den widerrechtlichen Prozessen, die jeglicher Rechtsgrundlage entbehrten. Aber auch all die Gräuel, die Gefängnisinsassen erdulden mussten, und die zahlreichen Schikanen, die an der Tagesordnung waren, werden in allen Berichten offen angesprochen.
Als sogenannte Politische blieb ihnen nichts erspart, sie waren ganz besonders dem Hass der Funktionäre und der Willkür des Wachpersonals ausgesetzt. Ihre Erzählungen sind unpathetisch und nüchtern, sie beobachten scharf und sie zeigen keinerlei Selbstmitleid, ganz im Gegenteil. Mit schonungsloser Härte bekennen sie auch ihr eigenes Versagen, ihre Schwäche und Unzulänglichkeiten.
All die Erzählungen und Darstellungen sind denkbar weit entfernt von jeglicher heroischer Pose. Gerade das macht sie so aufrüttelnd.
Man sollte aber nicht vergessen, dass die aufgezeigten Beispiele keine Einzelfälle waren, das Leid in diesem Zuchthaus war geradezu unerträglich und menschenverachtend.