Wer sich verliert, der findet sich

Schritte zum Leben in der Wirklichkeit

(Autor)

Buch | Hardcover
128 Seiten
2010
Lotos (Verlag)
978-3-7787-8210-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wer sich verliert, der findet sich - Terje Tonne
14,95 inkl. MwSt
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Ein Buch für alle, die endlich bei sich selbst ankommen wollen, statt immer neue Lehren und Wege vorgesetzt zu bekommen


Erleuchtung, Erlösung, Befreiung: Das sind die großen Ziele aller Suchenden. Doch wie erreicht man sie? Jahrelang auf dem Meditationskissen stillsitzen? Im Ashram berühmten Gurus lauschen? Terje Tonne hat darauf eine ungewöhnliche Antwort, denn er ist ein ungewöhnlicher spiritueller Lehrer: »Erinnere dich deiner selbst - und bleib ansonsten ganz normal. Wer ernsthaft an sich arbeiten will, darf sich nicht als spiritueller Aristokrat gebärden.« Der ganz normale Alltag ist die Lebensschule, die wir brauchen - und sonst gar nichts. Mit unerwarteten Antworten auf alle möglichen Fragen nach dem richtigen Weg, mit verblüffenden und anschaulichen Beispielen und Vergleichen steht Tonnes Lehrstil in der Tradition großer Zen- und Advaita-Meister. Der Schüler erhält nie das, was er erhofft oder erwartet - sondern etwas, das ihm dabei hilft, mit seinen Denkgewohnheiten zu brechen und sich einer Wahrheit zu öffnen, die den Horizont sprachlicher Definitionen überschreitet.


Die Essenz spiritueller Arbeit an sich selbst: authentisch und unverfälscht.


Terje Tonne, geb. 1951, wurde an der Kent and McMint Fine Art Restorers zum Konservator ausgebildet. Seit über 30 Jahren lang arbeitet der renommierte Restaurator für private Sammler, Museen und Versicherungsgesellschaften. Er lebt in Oslo (Norwegen) und leitet dort zusammen mit Frau Ulrike eine Gruppe spirituell Suchender.

Wir mssen einen Wunsch verspren, um an uns zu arbeiten, ohne jeden Hintergedanken. Aufrichtigkeit ist die Fgkeit, an der sich die Tiefe deiner Selbsterkenntnis bemisst. Wenn dir eine deiner Schwen ins Blickfeld ger nimm sie als solche an. Dann siehst du umso klarer, wie tricht sie ist. Wer ernsthaft an sich arbeiten will, darf sich nicht als spiritueller Aristokrat geben. Er muss rckhaltlos ehrlich mit sich selbst sein. Insbesondere hinsichtlich der Ernsthaftigkeit seines Wunsches, an sich selbst zu arbeiten. Immer und immer wieder. Nicht wir kommen zu dieser Arbeit - sie kommt zu uns. Nichts kann erzwungen werden - sei nicht zu hart zu dir selbst. Zu denken, Ich tue es, strt nur die Stille. Der Mensch kann gar nichts tun - diese Maxime ist viel ntzlicher in der inneren Arbeit. Allerdings will man meistens nichts mehr von ihr wissen. Es ist das Ego, das zu tun versucht. Es will den Erfolg und ma sich an, die Arbeit zu tun. In uns ist diese Neigung, negativ ber uns selbst zu denken und zu sprechen. Diesen Automatismus verkaufen wir uns selbst und anderen dann als Aufrichtigkeit. So legt man sich selbst aufs Kreuz! Dabei stimmt es zwar: Aufrichtigkeit bringt unsere Schwen zum Vorschein. Nur leider: Das funktioniert nicht automatisch auch andersherum ... In uns drin, da wimmelt es nur so von Mechanismen, die einzig und allein dafr zu sorgen haben, dass wir erfolgreich unser Gesicht wahren knnen - und sollten wir mit heruntergelassenen Hosen erwischt werden! So einen Mechanismus nenne ich einen inneren Puffer. Er nimmt uns die Chance, in einer peinlichen Situation ohne jedwede Verteidigungsmglichkeit dastehen zu mssen. Etwas Wirkliches in uns selbst, etwas, das nicht einfach nur eingebildet ist, kann niemals aus der unwillkrlichen rung einer emotionalen Fixierung entstehen. Die meisten Menschen verhalten sich normal, weil sie die wahre Bedeutung ihrer Existenz nicht kennen und weil sie sich ihrer selbst nicht erinnern knnen. Einige, obwohl ebenfalls nur normal, glauben etwas Besonderes zu sein und tun so, als ob sie Selbstgewahrsein besn. Versuche schlicht und einfach, aus gutem Grund das Richtige zu tun: Erinnere dich deiner selbst - und bleib trotzdem normal. Wenn wir uns mit anderen Menschen vergleichen, ist darin immer ein Stck Selbstliebe. Entweder wir hadern damit, nicht so gut zu sein wie die anderen, oder aber wir verfallen der Eitelkeit. Bisweilen steht man eben leider vor zwei Sackgassen zugleich. Das einzige, was unsere inneren Puffer unschich machen kann, ist rckhaltlose Aufrichtigkeit. Jedes einzelne Ich in uns, das sich dieser Arbeit entgegenstellt, verfgt ber hervorragende Entschuldigungen. Wie knnen wir diese durchschauen? Nur mit jener ganz besonderen Empfindsamkeit, die der Aufrichtigkeit entspringt. Dich selbst von da aus zu betrachten, wo die Quelle deiner Aufmerksamkeit liegt, wird dich wissen lassen, dass du wei, dass du BIST. Und nun, wie nahe kommst du da heran? Bedrftigkeit Zuallererst bedrfen wir des Bewusstseins unserer Bedrftigkeit. Dann eines aufrichtigen Wunsches. Sodann eines gewissen Verstehens und einer tauglichen Arbeitsmethode. Und selbst dann bedrfen wir immer noch der Hilfe. Hoffnungslosigkeit ist kein Ausgangspunkt. Hilflosigkeit ist besser, oft gar am besten. Wenn du keine Bedrftigkeit versprst, dann kann dir auch diese Arbeit nicht helfen. Bescheidenheit Zwischen der objektiven Notwendigkeit und dem Wunsch nach innerem Wandel liegt die subjektive Empfindung der Hilfsbedrftigkeit. Jede noch so geringe Kleinigkeit, die wir von dem inneren Reichtum zurckzahlen, den wir spirituell empfangen haben, lehrt uns Bescheidenheit und die Kunst, uns selbst nicht gar so wichtig zu nehmen. Die Arbeit: Da geht es weniger darum, was wir schon erreicht haben, als vielmehr darum, immer umfassender zu verstehen, was uns noch fehlt. Bedenke: Der Kluge ist einfig - wer aber wei dass er einfig ist, der ist klug. Selbstbeobachtung Selbstbeobachtung hei zunst, Fakten zu sammeln. Mit dem zu arbeiten, was man beobachtet hat, kommt spr. Dazwischen liegt die tiefe, verstrende Erkenntnis, dass wir innerlich zerrissen sind. Wir haben nicht nur ein Ich, sondern viele. Oft bringt Selbstbeobachtung mit sich, anerkennen zu mssen, dass die Dinge in uns nicht so liegen, wie es uns erschien. Bei der Selbstbeobachtung kommt zutage, dass ich nicht bin. Also mssen wir lernen, mit dem zurechtzukommen, was dann noch brig bleibt. Wenn es jemandem gut tut, eine Beobachtung mit dir zu teilen, dann tut das auch dir gut. Wir mssen lernen, unsere Worte absichtsvoller zu wen und uns selbst zuhren. Wie trennt man sich von sich selbst, um sich selbst zu beobachten und mit dem, was man beobachtet, zu arbeiten? Was weniger entwickelt ist, strebt stets danach, etwas Hherentwickeltes in seiner Bedeutung herabzusetzen. Esoterisches Wortgeklingel verwert nur die Bedeutung direkter Erfahrung. Fachbegriffe und symbolische Reprntationen enthalten selten Informationen von praktischem Wert. Jede Minderung des Eindrucks, den eine direkte Erfahrung hinterlt, hat Selbsttchung zur Folge. Nur zu oft sind wir gewillt, uns von allen mglichen Versuchen, die Wahrheit in schne Worte und Bilder zu verpacken, beeindrucken zu lassen. Eben weil sie uns ohne unser Zutun Gewissheit zu verschaffen und unseren Glauben zu sten scheinen. Dies ist die erste Stufe der Selbstbeobachtung: Wir werden der unwillkrlichen rungen unserer Mechanitgewahr, die meistens mit Fehlfunktionen von Verstand, Gefhl und Empfinden einhergehen. Jetzt erkennen wir auch, dass wir diese Fehler mit anderen Menschen teilen. Und wenn wir so weit gekommen sind, kann uns das schon ein Stck weit befreien: zumindest von der Neigung, ber andere den Stab zu brechen. Die zweite Art der Selbstbeobachtung reicht tiefer. Dafr mssen wir zu unserem zentralen Defizit vordringen. Dorthin, wo der tiefste Ansatzpunkt unserer Selbsttchung liegt. Zum Dreh- und Angelpunkt unserer Psyche, der uns davor bewahrt, notwendiges Leiden zu akzeptieren. Durch unser Inneres verlt eine Mauer. Befinde ich mich auf der einen Seite dieser Mauer, verschlie ich mich der Notwendigkeit innerer Arbeit. Befinde ich mich auf der anderen Seite, ffne ich mich dafr. Es gibt diesen inneren Ort, wo mir das wichtig ist. Genau betrachtet, ist der Zugang dorthin immer offen - sogar dann noch, wenn Verdrung schon eingesetzt hat. Wenn wir in der ersten Art der Selbstbeobachtung schon sehr versiert sind und auch die Anfangsgrnde der zweiten Art gemeistert haben, gelangen wir zu einer wichtigen Erkenntnis: dass all unsere Bemhungen uns immer noch nicht so werden lien, wie wir eigentlich sein sollten und wofr wir hier sind. Die falsche Persnlichkeit Die falsche Persnlichkeit mag es nicht, wenn wir in den Prozess inneren Wandels eintreten. Die falsche Persnlichkeit will tun, doch jede Entwicklung zu Hherem beginnt mit einem passiven ersten Schritt. Der Verstand sollte der Diener von etwas Hherem sein und nicht, wie meistens, ein Schmuckstck der falschen Persnlichkeit. In angemessener Weise eingesetzt, ist er ein Instrument einer umfassenderen Intelligenz. Sinkt unsere Motivation zur Arbeit, hei es aufrichtig zu sein und dadurch die Rckverbindung zur Wahrheit wiederherzustellen. Nur auf diese Weise kann in unserem Innern wirklich etwas in Bewegung geraten. Wenn hinsichtlich unserer Motivation etwas im toten Winkel liegt, fallen wir in unsere Neigung zurck, uns zerstreuen und unterhalten zu wollen, anstatt zu arbeiten. Der spirituelle Aristokrat hat immer etwas im toten Winkel. Er kann seine eigene Begrenztheit somit zwar vor sich selbst, nicht aber vor anderen verbergen. Wenn er sein wahres Gesicht zeigt, ist es immer - Eitelkeit. Es bleibt bei der Frage: Verspre ich den Wunsch, mich selbst zu sehen - so, wie ich bin? Selbstbezichtigung und innerer Wandel sind unvereinbar miteinander. Wir fhren unser Leben hinter Gittern aus Gedanken und Gefhlen. Unser Kg steht in einem Raum ohne Mauern. Zeit vergeht. Die falsche Persnlichkeit ruht nicht. Immer fester und enger die Gitter. Immer seltener die Gelegenheiten zur Befreiung. Immer nr der psychische Tod ... Im Einklang mit sich selbst sein - was fr ein herrlicher Traum. Ein Alptraum, dafr auch hart arbeiten zu mssen . Willkommen in der Realit- dem Reich, das vielen Fragen ein Ende setzt! Eine davon lautet: Existiert Gott? Das aber sind keine wirklichen Fragen. Dahinter steht immer irgendeine Art und Weise, in der wir uns selbst wichtig nehmen: Ich glaube. Oder: Ich glaube nicht. Ansprche Solange wir unentwickelt sind, ist es nur normal, dass wir Ansprche an das Leben stellen. Kommen wir in unserer Entwicklung voran, ist es dagegen normal, dass der Anspruch an uns gestellt wird: Erschaffe dein Leben! Es sind unsere Erwartungen, die uns daran hindern, ganz im gegenwigen Moment zu sein. Wir drfen auch nicht den Anspruch stellen, auf alle Fragen eine Antwort zu erhalten. Es ist ein gror Unterschied, ob man etwas wnscht oder ob man meint, einen Anspruch darauf zu haben. Die falsche Persnlichkeit hegt nur zu gern den Anspruch, unterhalten zu werden. Solange wir innere Rechnungen offenhalten, so lange pflegen wir auch die imagin Vorstellung einer gerechten Welt. Bezahlen Was hei es, zu bezahlen? Es bedeutet, einen Wunsch und ein Ziel zu haben. Es bedeutet, Geduld zu beweisen. Und die Bereitschaft, zu leiden. Durch Selbstbeobachtung das Zahlungsmittel Selbsterkenntnis anzusammeln, um damit die Fgkeit zu erwerben, den eigenen Weg zu finden. Und ihn zu gehen. Eines ist auch klar: Hier wird im Voraus bezahlt. Du legst das Geld auf den Tisch - und weinst ihm keine Tr nach. Womglich siehst du sehr lange nichts dafr. Aber du wirst es bekommen: das, wofr du gezahlt hast. Nichts und niemand kann es dir nehmen. So lautet das universelle Gesetz. Die falsche Persnlichkeit bezahlt immer auf Pump, nie mit eigenem Geld. Aufrichtige Motivation zu innerem Wandel wurzelt immer in dem Wunsch nach Wahrheit. Gefhlsmge Anspannung beseitigt man mithilfe des Verstandes, indem man sich fragt: Was bringt es mir an Lebensqualit wenn ich mich sorge? Was bringt es mir - bestenfalls? Und: Wohin bringt es mich? Das ist innere Arbeit. Dadurch wst das Verstehen - und wer versteht, kann sich entspannen. Alle mssen wir arbeiten - auf dem gron Jahrmarkt des Lebens. Ja, auch jener dort, der das gro Los gezogen zu haben scheint. Der mit dem gron, fetten Teddyb Egal wo, egal wann. Bemhen Herausforderungen ohne Hindernisse? Gibt es nicht! Es gilt, den richtigen Ansatzpunkt zu finden. Nicht immer gleich tun zu wollen. Die Arbeit wird dich suchen - lass dich von ihr finden! Im Wort Bemhen scheint Unbehagen mitzuschwingen. Doch wer sich fragt: Was weiich schon von echter Mhe? - der wird offen und neugierig gegenber jeder Art von Bemhung, die seinem Leben einen Sinn verleiht. Was also bedeutet es, sich in diesem Sinn zu bemhen? Entspann dich - und spre in deinen Krper hinein, gleichsam aus dem mentalen Augenwinkel heraus. Das, was da hineinschaut, ist ein Arbeits-Ich. Verstanden? Solange wir nicht mit Recht sagen knnen ICH BIN, bentigt unser unentwickeltes Ich einen inneren Delegierten. Eine Instanz, die in Abwesenheit seiner selbst die Arbeit bernimmt. Nennen wir sie den Verwalter. Oder, besser noch, den Stellvertretenden Verwalter, weil auch der Delegierte gern die Flucht ergreift, wenn es um echte Arbeit geht. Dieser Delegierte des Delegierten, der Stellvertretende Verwalter unseres schon lange abwesenden - eigentlichen - Ichs, findet sich vielleicht bereit, die notwendigen Aufgaben anzugehen. Wenn wir ihm hier gut zureden und ihn dort fest an den Zgel nehmen, muss er immer dann tg werden, wenn wir uns in jener Richtung anzustrengen beginnen, die uns letztlich zu uns selbst fhrt. Diese innere Instanz, der Stellvertretende Verwalter, ist Arbeit, ist Bemhen. Regel Nummer eins: Gros Bemhen in kleinen Dingen - und wir erhalten ein Ergebnis. Regel Nummer zwei: Gros Bemhen in gron Dingen - und es geht schief. So konkret wie der Widerstand ist, so praktikabel sollte dein Vorgehen sein. Was Hoffnung macht, ist, dass der Widerstand auch noch fr etwas ganz anderes steht. Die schlechtesten Tage sind von daher oft die besten Tage. Sie sind lebenswichtig, um uns auf die schlechteren vorzubereiten. Unsere schlechtesten Tage brauchen wir wiederum, um uns darauf vorzubereiten, in der richtigen Weise zu sterben.

Erscheint lt. Verlag 20.10.2010
Übersetzer Ulrike Tonne
Sprache deutsch
Original-Titel The Gurdjieff PuzzleNow
Maße 125 x 187 mm
Gewicht 210 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Östliche Weisheit / Alte Kulturen
Schlagworte Selbstfindung • Selbstfindung, Zen
ISBN-10 3-7787-8210-X / 377878210X
ISBN-13 978-3-7787-8210-1 / 9783778782101
Zustand Neuware
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