Das lesende Gehirn

Wie der Mensch zum Lesen kam - und was es in unseren Köpfen bewirkt

(Autor)

Buch | Hardcover
XVIII, 350 Seiten
2009 | 1., st Edition.
Spektrum Akademischer Verlag
978-3-8274-2122-7 (ISBN)
26,95 inkl. MwSt
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"Wir sind nicht zum Lesen geboren", sagt Maryanne Wolf. "Es gibt keine Gene, die je die Entwicklung des Lesens befohlen hätten. Der Mensch erfand das Lesen erst vor wenigen tausend Jahren. Und mit dieser Erfindung veränderten wir unmittelbar die Organisation unseres Gehirn, was uns wiederum zuvor ungekannte Denkweisen eröffnete und damit die geistige Evolution unserer Art in neue Bahnen lenkte."
Im Lesesaal des Gehirns erkundet die wundersame Fähigkeit unseres Gehirns, sich als Reaktion auf äußere Veränderungen immer wieder anzupassen und umzugestalten. Die Autorin geht der Frage nach, wie und warum diese "offene Architektur", also die Elastizität und Plastizität unseres Gehirns, den Menschen einerseits hilft, andererseits aber Schwierigkeiten bereitet, lesen zu lernen und geschriebene Sprache zu verarbeiten. Sie untersucht außerdem, was im Gehirn von Menschen geschieht, die etwa an Lese-Rechtschreib-Schwäche leiden oder gegen sie ankämpfen. Wolf, eine international angesehene Expertin für die Zusammenhänge zwischen Lesen und Gehirn, bringt ihre persönliche Leidenschaft und schriftstellerische Gabe in diese Geschichte des lesenden Gehirns ein. Jeder, der gerne liest, wird von diesem kleinen Meisterwerk der populärwissenschaftlichen Literatur fasziniert sein.
Einige Aussagen aus dem Buch:

Wir können unser Gehirn durch das verändern, was wir lesen. Sowohl im Kontext der Evolution unserer Art als auch im Rahmen unserer individuellen Entwicklung beeinflussen Sprache und Inhalt des von uns Gelesenen – von frühester Kindheit bis ins hohe Alter – die unktionsweise unseres Gehirns.
Wir können etwas über das Gehirn allgemein lernen, wenn wir uns mit Legasthenie/Dyslexie beschäftigen. Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche haben oft außergewöhnliche Gaben, die aber manchmal wegen der Leseschwierigkeiten un- oder unterentwickelt bleiben. Wie können wir diese Fähigkeiten freisetzen und den Betroffenen zugleich helfen, lesen zu lernen?
Es ist sehr wichtig, das lesende Gehirn zu erhalten. Unsere grundlegenden Lesefertigkeiten scheinen heute in Gefahr. Was bedeutet die digitale Kultur für die Fähigkeit, beim Lesen Querverbindungen zu knüpfen, Inhalte zu analysieren und unter die Oberfläche vorzudringen? Wird die Unmittelbarkeit und schiere Masse von Information uns als Art intelligenter machen, oder droht uns ein Verlust an tieferem Verständnis, Wissen und Kreativität? Oder werden beide Entwicklungen parallel ablaufen?
Gedruckte Wörter sind wertvoll. In unseren weltweiten Bemühungen um sprachliche Bildung müssen wir das auf Papier geschriebene Wort bewahren und die nächste Generation mit mutiplen Lesefertigkeiten ausstatten.

Maryanne Wolf leitet das Center for Reading and Language Research an der Tufts University. Die Professorin für kindliche Entwicklung arbeitet auf dem Gebiet der kognitiven Neurowissenschaften mit dem Forschungsschwerpunkt Dyslexie (Legasthenie) und ist eine international angesehene Expertin für die Zusammenhänge zwischen Lesen und Gehirn."Ich habe mein Leben in den Dienst der Wörter gestellt: Ich versuche herauszufinden, wo in den verborgenen Winkeln des Gehirns sie sich verstecken, untersuche ihre vielschichtigen Bedeutungen und Formen und weihe junge Menschen in ihre Geheimnisse ein."

Vorwort.- Teil I: Wie das Gehirn lesen lernte.- Unterricht mit Proust und dem Tintenfisch. Wie sich das Gehirn ans Lesen anpasste – die ersten Schriftsysteme. Die Geburt eines Alphabets und Sokrates’ Einwände.-Teil II: Wie das Gehirn eines einzelnen Menschen lesen lernt.- Der erfolgreiche – oder weniger erfolgreiche – Weg zum Lesen. Die „Naturgeschichte" des Leseerwerbs – die Verknüpfung der Teile im jungen lesenden Gehirn. Die unendliche Geschichte der Leseentwicklung. Teil III: Wenn das Gehirn nicht lesen lernen kann.- Das Rätsel der Dyslexie und die Hirnstruktur. Gene, Talente und Dyslexie. Vom lesenden Gehirn zu „dem Nächsten". Anmerkungen.- Index

Erscheint lt. Verlag 16.10.2009
Reihe/Serie Spektrum Sachbuch
Übersetzer Martina Wiese
Sprache deutsch
Original-Titel Proust and the Squid. The Story and Science of the Reading Brain
Maße 127 x 190 mm
Gewicht 457 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Schlagworte Hirnforschung • Kulturgeschichte • Legasthenie • Lesen • Lese-Rechtschreib-Schwäche • Literatur
ISBN-10 3-8274-2122-5 / 3827421225
ISBN-13 978-3-8274-2122-7 / 9783827421227
Zustand Neuware
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