Adams Nabel und Evas Rippe

Eine Erkundung des menschlichen Körpers

(Autor)

Buch | Softcover
367 Seiten
2009 | 1., Aufl.
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-94116-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Adams Nabel und Evas Rippe - Michael Sims
9,95 inkl. MwSt
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"Mehr als amüsant - peppig, quirlig, anders ..." Daily Mail
Eine informativ-ironische Erkundung des menschlichen Körpers von Kopf bis Fuß, inklusive einer Kulturgeschichte, die erklärt, wozu die Körper-Lust und Körper-Last nützlich sein soll.
Als Lust-Schmetterling und Last-Esel ist der Körper uns im Alltag so selbstverständlich, dass wir ihn ständig übersehen. Was Augen, Ohren, Nase, Mund, Zunge, Lippen bis hin zu den Füßen tagtäglich ein Leben lang leisten - die erotischen Zonen von Frau und Mann nicht ausgenommen - wird hier wohldosiert als Brain-Food serviert.

Darum wird hier ?von Kopf bis Fuß? der ?Tatort? erneut erkundet, der eigene Körperkontinent (wieder) einmal genauer - nämlich evolutions-, natur- und kulturgeschichtlich - schwarz auf weiß besichtigt und seriös erklärt, kuriose Erkundungen mit eingeschlossen.

Kurz alles, was wir schon immer über unseren Körper wissen wollten, aber nie zu fragen wagten, ohne ihm zu nahe zu treten.

Michael Sims geboren 1958, ist ein international anerkannter Autor, Journalist und Herausgeber, Buchhändler und vieles mehr. Er publiziert im Bereich der Archäologie, der Evolutionsgeschichte, der Anthropologie, hat Science-Fiction und Sachbücher geschrieben. »Adams Nabel« ist das erste Sachbuch von Michael Sims. Der Autor lebt in Nashville, Tennessee.

Einleitung: Die Ganzgestalt
Ouvertüre: Hautnah
Erster Teil: Regierungsviertel
1. Der nicht ganz nackte Affe
Beim Haar des Propheten 31 Das Zeichen des Tieres 32 y Verbrennen oder verstecken 40 Samsons Wunderlocken 43 Ein metaphysischer Akt 46 Die Etikette der Vergänglich-keit
2. Spieglein, Spieglein an der Wand
Das Familiengesicht 55 Das Gesicht auf dem Mars
3. Das wachsame Auge
Fleisch wird Spiegel der Welt 66 Das hochmütige Heben der Brauen 75 Augenzwinkernd 82 Das träumende Auge 85 Close your eyes
4. Lend me your ears
Das Ohr von tausend Li 90 Darwins Höcker und Houdinis
Ohrenwackeln 96 ... und das Ohr höret sich nimmer satt
5. Die Lachnummer
6. Das archaische Lächeln
Die Lippen von Louis Armstrong 113 y Das Kainsmal der Hure 121 y A kiss is just a kiss 127 y Die unentbehrliche und die gespaltene Zunge 139 y Lippenlesen
Zweiter Teil: Schwere Welt
7. Armaturen und Handlanger
8. Die Affenhand
Freihändig 159 y Fingerrechnen 167 y Pi mal Daumen 173 y Das angeborene Autogramm 178 y Tobins Hand 184 y Gleiche Rechte für Linke 188 y Schach dem Tod
9. Madonna del Latte
Die geschwellten und die lieblichen Brüste 198 y Via lactea - himmlische Milchspritzer 203 y Das Satansweib aus Hooters City 213 y Topless - viel Lärm um nichts 216 y Paradiesisches Kuschelkissen oder Mühlstein der Geschichte
10.Adams Bauchnabel
Wie man den Knoten aufkriegt 223 y Kleiner Abriss einer Nabel
schau 234
Dritter Teil: Festes Standbein
11.Intimbereich
Helle Erregung 239 y Vaginal-Dialoge 243 y Leonardos kluges Organ 254 y Boswells Johnson 263 y Des Senators feines Gespür für Körperhaare
12.Beine- Ross und Reiter
Gute Beine - schlechte Beine 279 y Als die Vogelscheuche das Tanzen lernte 287 y Die Göttin mit dem herrlichen Hintern 289 y Zauberhafte Zehen 300 y Fußgänger kreuzt 311
Anhang
Danksagung
Anmerkungen
Ausgewählte und weiterführende Literatur
Personen- und Sachregister

EINLEITUNG - Die Ganzgestalt
Of physiology from top to toe I sing,
Not physiognomy alone nor brai n alone ist worthy for the Muse,
I say the Form complete is worthier far,
The Female equally with the Male I sing.
Die Leibnatur will ich von Kopf bis Fuß besingen,
Nicht Außenschein, nicht bloßer Geist lohnte der Muse Werk,
Nein, nur die Ganzgestalt ist unermesslich kostbar,
Mann oder Mädchen, gleich - dir soll mein Lied erklingen.
Walt Whitman
Die Neandertaler sollen gegähnt, Pharao Tutanchamun geweint und Eleonore von Aquitanien gerülpst haben. Kein Zweifel auch, dass Murasaki Shikibu ihr Haar bürstete und Askiya Muhammad gern die Füße hochlegte. Die Pagen Ludwigs XV . schmachteten insgeheim danach, sich hinsetzen zu dürfen. Montezumas Bataillone stießen sich die Zehen an, kratzten sich am Kopf, zwinkerten mit den Augen, kauten ihr Essen ... Wurden sie verwundet, bluteten sie, und kitzelte man sie, mussten sie lachen. All diese Menschen erlebten die wohligsten Genüsse und die schaurigsten Leiden - am eigenen Leib. Wie viele Liebende mögen sich im Laufe der Geschichte gekost, wie viele Opfer gewunden haben? Genau wie wir zitterten sie vor nichts mehr als den zahllosen Wegen, auf denen ihr Körper beschädigt oder zerstört werden konnte. Ihre Mythen rankten sich genau wie die unsrigen samt und sonders um die Idee der Wiederauferstehung der Körper, ohne die ein Bewusstsein schlechterdings nicht vorstellbar war.
Ungeachtet der kulturellen Unterschiede, die auf diesem Globus herrschen, inszeniert jedes menschliche Wesen noch einmal jene Milliarden von Lebensgeschichten, die vor ihm in Körpern wie dem unseren geboren wurden und starben. Im Zentrum der Großstädte sieht man diese menschliche Vielgestaltigkeit um sich versammelt. Da gibt es Frauen, Männer, Mädchen, Jungen in allen Größen, Formen und Farben - verschiedene Teints und Gesichtsformen, so oder anders geschnittene Augen und die unterschiedlichsten Haartrachten. Jeder von uns besitzt einen Körper, und wir entstammen irgendeiner Kultur, die uns sagt, wie wir mit ihm umzugehen haben. In ein und demselben Menschengewühl tummeln sich orthodoxe Peyot -Seitenlocken ebenso wie Skinheadschädel, eine hochgesteckte afrikanische Haarpracht ragt neben einem europäischen Wuschelkopf himmelwärts, da leuchten künstliche Finger und angemalte Zehennägel, dort gibt's getrimmte Bärte und einen gepiercten Nabel zu sehen und falsche Zähne, hochgesteckte Kragen, rasierte Beine und haarige Unterarme, gezupfte Augenbrauen über rougebetupften Wangen, vergrößerte Brüste und verschmälerte Nasen, gespannte Waden in Pumps und schmuckbehängte, langgezogene Ohrläppchen.
So viel Herumdoktern am eigenen Körper macht deutlich, wie zwiespältig, wie kreativ wir aber auch mit ihm umgehen. In dem Film Der Himmel über Berlin drückte Wim Wenders die maßlose Freude und Verwirrung darüber aus, einen Körper zu haben - der amerikanische Titel Wings of desire bedeutet "Schwingen der Sehnsucht" -; eines Tages sind die körperlosen Engel ihren ewigen Voyeurismus leid und dürsten nach echter körperlicher Erfahrung. Von Rilkes Dichtung und den Gefühlen des Regisseurs angesichts des geteilten Berlins beflügelt, vermittelt Wim Wenders' und Peter Handkes Drehbuch eine leidenschaftliche Sehnsucht nach jenem Gefühl unmittelbarer Berührung, das den Irdischen so selbstverständlich erscheint. Die Engel sind aber ganz wild darauf, endlich einmal einen Bleistift anfassen, ein Ohr liebkosen, die Zehen ausstrecken, eine Katze füttern zu dürfen - oder sich wenigstens vom Zeitunglesen schwarze Fingerkuppen zu holen! "Ich möchte da nicht mehr so ewig drüberschweben. Ich möchte ein Gewicht an mir spüren ... das die Grenzenlosigkeit an mir aufhebt und mich erdfest macht. Ich möchte bei jedem Schritt oder Windstoß jetzt - und jetzt und jetzt sagen können ..." Nach seiner ersten Liebesnacht mit einer Frau sagt er: "Ich weiß jetzt, was kein Engel weiß."
Tag für Tag sch

Erscheint lt. Verlag 28.8.2009
Übersetzer Christine Schmutz, Frithwin Wagner-Lippok
Sprache deutsch
Original-Titel Adam's Navel
Maße 154 x 228 mm
Gewicht 547 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Schlagworte Evolutionsgeschichte • Körper • Körpergeschichte • Körper (menschl.) • Körperteile • Kulturgeschichte • Naturgeschichte
ISBN-10 3-608-94116-9 / 3608941169
ISBN-13 978-3-608-94116-6 / 9783608941166
Zustand Neuware
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