Vom richtigen Zeitpunkt
Südwest Verlag
978-3-517-08537-1 (ISBN)
- Titel erscheint in neuer Auflage
- Artikel merken
Der Erfolg unseres Handelns hängt nicht nur von persönlicher Fähigkeit und den nötigen Hilfsmitteln ab, sondern maßgeblich vom richtigen Zeitpunkt unseres Tuns. Genaue Beobachtung der Natur und direkte Erfahrung wiesen unseren Vorfahren den Weg: Sie entdeckten, dass Mondphase und Mondstand im Tierkreis unser gesamtes Leben beeinflussen und über Erfolg und Misserfolg in vielen Lebensbereichen mit entscheiden und handelten entsprechend.
Johanna Paungger wuchs mit dem Wissen um Mond- und Naturrhythmen auf. Ihr Großvater ließ sie an seinem immensen Wissen um eine gesunde Lebensführung und Vitalität bis ins hohe Alter teilhaben. Thomas Poppe, Autor und Übersetzer, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Einflüssen der Mondrhythmen auf den Alltag. Zusammen mit Johanna Paungger schrieb er die Longseller „Vom richtigen Zeitpunkt“, „Aus eigener Kraft“ und „Alles erlaubt!“, die eine Renaissance des Gesundheitsbewusstseins einläuteten und eine Unmenge praktischer Tipps für den Lebensalltag bereit stellen. Außerdem haben sie ein umfangreiches Kalenderprogramm entwickelt, das Tag für Tag die Erkenntnisse des Mondwissens praktisch umsetzt.
Seit vielen Jahren werde ich immer wieder gebeten, ein Wissen weiterzugeben, mit dem ich von frühester Kindheit an aufgewachsen bin - das Wissen um die Mondrhythmen, um die Einflüsse auf alles Leben auf der Erde, die vom Stand des Mondes und den Mondphasen angezeigt werden. Ich verdanke es meinem Großvater, der mir beibrachte, daß Gespür, Schauen und Erfahren der Schlüssel zu vielen Dingen in der Natur ist, die durch die Wissenschaft allein nicht entschleiert werden können. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Vortrag. Man warnte mich zuvor, daß ich wohl mit Spott zu rechnen habe. Meine innere Überzeugung war jedoch so fest und auch die Unterstützung meiner Freunde war mir sicher, daß es mir gleichgültig war, wie viele Zuhörer mich auslachen würden. Für mich zählte nur eines: Wenn sich auch nur eine Person dieser naturgegebenen Sache annimmt, dann bleibt ein altes Wissen lebendig, das sich über Jahrhunderte durch Weitererzählen, Ausprobieren und Anwenden gehalten hat und das gerade heute für uns alle und für die Welt, in der wir leben, von großem Wert sein könnte. Der Erfolg dieses ersten Vortrags hat mich zu weiteren ermutigt und heute, nach vielen Vorträgen, schreibe ich meine Erfahrungen auf. Ich freue mich besonders über die Aufgeschlossenheit, mit der viele Menschen dem Wissen um die Mondrhythmen gegenüberstehen. Sah ich anfangs viele ungläubige Gesichter, so entwickelte sich schon nach kurzer Zeit ein explosionsartiges Interesse. Heute wenden sogar viele Ärzte und Unternehmer das Wissen um »den richtigen Zeitpunkt« in ihrem Beruf an. Für mich ist der Umgang mit den Mondphasen ja überhaupt nichts Neues, aber ich bin glücklich darüber, daß viele Menschen diesem alten Wissen heute wieder Vertrauen schenken. Das ist mein Wunsch: Sie sollen, wenn Sie Freude daran haben, ein Wissen erhalten, das Sie ein Leben lang begleiten kann, ohne immer wieder in Leitfäden, Ratgebern und Tabellen nachschlagen zu müssen - ein Wissen, das Ihnen in Fleisch und Blut übergeht, das Sie Ihren Kindern als Starthilfe für eigene Erfahrungen weitergeben können. Wenn Sie auch nicht wie ich mit diesem Wissen aufgewachsen sind, so bekommen Sie mit diesem Buch Gelegenheit, eigene Erfahrungen zu sammeln - und das hilft mehr als tausend Beispiele in einem Buch. Nach einigen Versuchen kommt Ihnen das Wissen nicht mehr so fremdartig vor, und Sie merken schnell, um wieviel einfacher Ihnen alles von der Hand geht. In gemeinsamer Arbeit mit Thomas Poppe ist dieses Buch entstanden. Möge es allen Lesern, die guten Willens sind, eine Erleichterung und ein hilfreicher Begleiter in vielen Lebenssituationen sein. Johanna Paungger Große Abenteuer nehmen manchmal ihren Anfang in kleinen, unscheinbaren Dingen - zum Beispiel im Klingeln eines Telefons. »Du, ich habe da eine Frau kennengelernt, die für Dich bestimmt sehr interessant sein könnte. Vielleicht schreibt Ihr gemeinsam ein Buch. Sie heißt Johanna Paungger Ich habe von Dir erzählt und sie möchte Dich kennenlernen . . .« »Buch Scheiben? Worüber?«, antwortete ich leicht gereizt, weil ich mich gerade mit einem ungeliebten Buch herumschlug und die Inspiration mich verlassen hatte. »Warte es ab, das ist nicht so einfach zu erklären.« Auch das noch. Nun, von Natur aus neugierig, sagte ich zu. Ich ahnte damals nicht, was auf mich zukommen sollte. Viele Ereignisse und Erfahrungen in meinem Leben verdienen die Beschreibung »außergewöhnlich, seltsam, erhebend, bereichernd«, doch das Treffen mit Frau Paungger paßt in keine dieser Kategorien. Die Qualität der Begegnung mit ihr war mir so neu, daß ich mir selbst keine Maßstäbe anbieten konnte, um sie in irgendeine »Ecke« meines Denkens und Fühlens zu stellen. Dabei passierte nichts Ungewöhnliches oder Spektakuläres: Wir trafen uns in einem Waldcafe, sprachen nur wenig über das Thema des beabsichtigten Buchs, tauschten Freundlichkeiten und Anekdoten aus, um die anfängliche Distanz zu überwinden und philosophierten über dies und das. Sie habe eines meiner Bücher gelesen, sagte sie, und das Gefühl gewonnen, ich sei der Richtige, um mit ihr gemeinsam ein altes Wissen aufzuschreiben. Sie erzählte von ihrer Heimat Tirol, von ihrer Kindheit als eines von zehn Kindern einer Bergbauernfamilie, von ihrem Umzug nach München, - und immer wieder, fast wie nebenbei, flössen Andeutungen über ein besonderes Wissen ein, das in ihrer Heimat noch weit verbreitet sei und das sie von ihrem Großvater vermittelt bekommen habe, das Wissen um die Rhythmen des Mondes und ihren Einfluß auf die Natur, auf Mensch, Tier und Pflanze. Eine Anekdote, die die Lehrzeit bei ihrem Großvater beleuchtet, blieb mir im Gedächtnis: Sie erzählte, daß die langen Jahre des Lernens fast ohne Worte verlaufen seien - nur im Schauen, Beobachten, Anfassen, Durchleben, Erfahren. Eines Tages habe sie doch einmal eine Frage gestellt, ich glaube, im Zusammenhang mit dem Sammeln eines bestimmten Heilkrauts. Der Großvater habe ihr geantwortet: »Schau nur genau hin.« Viele weitere Begegnungen mit Johanna Paungger folgten und es dauerte noch lange Zeit, bis wir die Gewißheit spürten: Jetzt ist die Zeit reif, mit einem Buch zu beginnen. Wir hatten einander kennengelernt und Vertrauen gewonnen. Und immer mehr Menschen besuchten ihre Vorträge, begannen sich zu interessieren für das alte Wissen um die Mondrhythmen und bedrängten sie, doch alles einmal aufzuschreiben. Dieses Buch ist das Ergebnis einer harmonischen Teamarbeit, eines Miteinanders, das ich nur als glücklich bezeichnen kann. Frau Paungger steuerte ihr Wissen und ihre Erfahrung bei, ich die Feder und meine Erfahrung. Nur an manchen Stellen werden Sie kurze, in der Ich-Form geschriebene Passagen finden, die ganz persönliche Erlebnisse und Feststellungen von Frau Paungger oder mir selbst wiedergeben. Sogar das Schreiben selbst ist für mich zum Lernprozeß besonderter Art geworden. Ich hatte anfangs das alte Sprichwort vergessen, daß »Begeisterung für den Lernenden dasselbe ist wie der Schlaf für den Jäger«. Nach und nach wurde mir jedoch klar, daß Johanna Paungger nichts beweisen und niemanden belehren will, daß das Wissen keinerlei Rechtfertigung bedarf, weil es sich ausschließlich durch sich selbst beweist. Ihr wichtigstes Anliegen ist jedoch, dem Leser die Überzeugung zu nehmen, er habe wieder einmal ein Patentrezept, vielleicht sogar ein Allheilmittel gefunden, um mit seinen Problemen fertig zu werden. Auch die Einhaltung des »richtigen Zeitpunkts« hilft nicht auf Dauer, wenn das Denken und die Einstellung nicht stimmen. Eine Krücke, etwa das Einprägen und Einhalten von Regeln und Gesetzen, erfüllt eigentlich nur einen Zweck: Sich auf sie zu stützen, solange es nötig ist und sie wegzuwerfen, wenn man sie nicht mehr braucht. Das Wissen sollte in Fleisch und Blut übergehen und zur Wachheit sich selbst und der Umwelt gegenüber führen. Der tägliche Umgang, das Experimentieren mit diesen Regeln schärft unsere Aufmerksamkeit gegenüber den Dingen, die uns umgeben, und läßt uns Zusammenhänge für unser Leben erkennen, die schließlich über die Regeln hinausführen. In alter Zeit war es vornehmste Pflicht eines Wissenden, gleich ob Handwerker oder Philosoph, sein Wissen (nicht seine Ahnungen, Vermutungen, Meinungen und Überzeugungen) verantwortungsvoll weiterzugeben. Erstmals nun steht uns das Wissen um die Mondrhythmen, soweit es schriftlich fixierbar ist, zur Verfügung. Eine Vielfalt von Ratschlägen und Tips, die sich mit fast allen wichtigen Bereichen unseres Alltags befassen: Von der Heilkunde über Haushalt und Ernährung bis zur Garten- und Feldarbeit. Geduld ist der einzige Preis, den Sie bezahlen müssen, um aus diesem Buch Gewinn zu ziehen. Dann kann es wirklich zu einem Baustein werden für eine andere Welt. Thomas Poppe Die sieben Impulse des Mondes Es ist so angenehm, zugleich die Natur und sich selbst zu erforschen, weder ihr noch dem eigenen Geist Gewalt anzutun, sondern beide in sanfter Wechselwirkung miteinander ins Gleichgewicht zu bringen. (Goethe) Vergangenheit und Gegenwart jahrtausendelang lebte der Mensch weitgehend in Harmonie mit den vielfaltigen Rhythmen der Natur, um sein Überleben zu sichern. Er beobachtete mit wachen Augen und gehorchte Notwendigkeiten, anfangs noch ohne nach ihren Ursachen zu fragen. Eskimos etwa leben unter den härtesten nur denkbaren Umweltbedingungen, mitten in ewigem Eis. Ihre Sprache kennt vierzig verschiedene Worte für »Schnee«, weil sie vierzig verschiedene Zustände gefrorenen Wassers zu unterscheiden lernten. Die unwirtlichen Klimaverhältnisse zwangen sie dazu. Nur zwei dieser vierzig Eis- und Schneearten sind zum Bau der Iglus, ihrer Behausungen, geeignet. Nicht allein den Zustand der Dinge beobachtete der Mensch genau, sondern auch, welche Wechselwirkungen zwischen dem Zustand und dem jeweiligen Zeitpunkt des Beobachtens bestanden - die Tages-, Monats- und Jahreszeit, der Stand von Sonne, Mond und Sternen. Viele archäologisch bedeutsame Gebäude aus alter Zeit bezeugen, welch hohen Stellenwert unsere Vorfahren der genauen Beobachtung der Gestirne und der Berechnung ihres Laufs beimaßen. Nicht nur aus »wertfreiem« Forscherdrang, sondern weil sie so den größtmöglichen Nutzen aus der Kenntnis der Einflüsse zur Zeit der jeweiligen Sternenkonstellation ziehen konnten. Die von ihnen nach dem Lauf des Mondes und der Sonne errechneten Kalender dienten der Vorausschau auf bestimmte Kräfte - auf Impulse, die nur zu bestimmten Zeiten auf die Natur, auf Mensch und Tier wirken und in regelmäßigen Abständen wiederkehren. Besonders auf jene Kräfte, die im Gleichtakt mit dem Lauf des Mondes alles Leben beeinflussen, die über Erfolg und Mißerfolg von Jagd und Ernte, von Lagern und Heilen mitentscheiden. Der Naturforscher Charles Darwin hat deshalb in seinem klassischen Werk »Von der Abstammung des Menschen« nur eine Erkenntnis wiedergegeben, die zahllosen Generationen vor ihm zuteil wurde und für sie von großem Nutzen war: »Der Mensch ist gleich den Säugetieren, Vögeln und sogar Insekten jenem geheimnisvollen Gesetz unterworfen, wonach gewisse normale Prozesse, wie Schwangerschaft, Pflanzenwachstum und Reife, Dauer verschiedener Krankheiten, von den Mondperioden abhängig sind.« Geschärfte Sinne, Wachheit, Wahrnehmungsfähigkeit und genaue Beobachtung der Natur, der Tier- und Pflanzenwelt, machte unsere Vorfahren zu »Meistern des richtigen Zeitpunkts«. Sie entdeckten * daß zahlreiche Phänomene der Natur - Ebbe und Flut, Geburten, Wettergeschehen, der Zyklus der Frauen und vieles mehr - in Beziehung zur Mondwanderung stehen * daß sich viele Tiere in ihrem Tun nach dem Mondstand richten, daß Vögel beispielsweise das Nistmaterial immer zu bestimmten Zeiten sammeln, so daß die Nester nach einem Regen rasch wieder trocknen * daß Wirkung und Erfolg zahlloser alltäglicher und weniger alltäglicher Aktivitäten - Holzschlagen, Kochen, Essen, Haareschneiden, Gartenarbeit, Düngen, Waschen, die Anwendung von Heilmitteln, Operationen und vieles mehr - Rhythmen in der Natur unterworfen sind * daß manchmal Operationen und Medikamentengaben, an bestimmten Tagen durchgeführt, hilfreich sind, an anderen Tagen nutzlos oder gar schädlich - oft unabhängig von Dosis und Qualität der Medikamente, von aller Kunst des Arztes * daß Pflanzen und ihre Teile von Tag zu Tag unterschiedlichen Energien ausgesetzt sind, deren Kenntnis ausschlaggebend für erfolgreichen Anbau, Pflege und Ernte der Früchte ist, daß Heilkräuter zu bestimmten Zeiten gesammelt ungleich mehr Wirkstoffe enthalten als zu anderen. Mit einem Satz: Der Erfolg einer Absicht hängt nicht nur vom Vorhandensein der nötigen Fähigkeiten und Hilfsmittel ab, sondern entscheidend auch vom Zeitpunkt des Handelns. Natürlich waren unsere Ahnen bestrebt, ihr Wissen und ihre Erfahrungen an ihre Kinder weiterzugeben. Dazu war es nötig, den beobachteten Einflüssen griffige, leicht verständliche Namen zu geben und sie vor allem in ein einleuchtendes System zu kleiden, das immer und überall die Beschreibung der Kräfte und vor allem die Vorausschau auf die kommenden Einflüsse ermöglicht. Eine ganz besondere Uhr mußte erfunden werden. Sonne, Mond und Sterne waren es, die sich von Natur aus als äußerer Rahmen, sozusagen als »Zeiger und Zifferblatt« für diese Uhr anboten. Aus einem sehr einfachen Grunde: Das Wesen von Rhythmus ist Wiederholung. Wenn man beispielsweise beobachtet, daß die günstige Zeit zum Ansäen einer bestimmten Pflanze monatlich genau zwei bis drei Tage währt und dabei der Mond die immer gleichen Sterne durchwandert, dann liegt es nahe, diese Sterne zu einem »Bild« zusammenzufassen und der Sternenkonstellation einen für die jeweilige Beschaffenheit des Einflusses typischen und einleuchtenden Namen zu geben. Das Sternbild wird zur Ziffer auf dem Zifferblatt des Sternenhimmels. Unsere Vorfahren isolierten grob gesehen zwölf Kraftimpulse, die jeweils unterschiedliche Eigenart und Färbung besitzen. Den von der Sonne (im Lauf eines Jahres) und vom Mond (im Laufe eines Monats) während eines dieser Impulse durchwanderten Sternen gaben sie zwölf verschiedene Namen. So sind die zwölf Sternbilder des Tierkreises entstanden: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische. Der Mensch hatte sich eine »Sternenuhr« geschaffen, an der er ablesen konnte, welche Einflüsse gerade herrschten, mit der er berechnen konnte, was die Zukunft an förderlichen und bremsenden Einflüssen für seine Vorhaben bringen würde. Viele Kalender der Vergangenheit richteten sich nach dem Lauf des Mondes, weil die vom Mondstand im Tierkreis angezeigten und angekündigten Kräfte von weit größerer Bedeutung sind für den Alltag der Menschen als die des Sonnenstandes. Vielleicht wissen Sie, daß heute noch viele unserer Feiertage vom Stand des Mondes abhängen: Ostern etwa wird seit Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. stets an dem ersten Sonntag gefeiert, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt. Gegen Ende des 19- Jahrhunderts geriet das Wissen um diese besonderen Rhythmen der Natur fast über Nacht in Vergessenheit - vielleicht auch deshalb, weil jede Systematisierung eine Art Schlafmittel in sich trägt. Wenn meine Uhr zwölf Uhr mittags anzeigt, muß ich nicht mehr die Sonne beobachten. Wenn die direkte Wahrnehmung von Impulsen und Kräften, die einen Tag regieren, keine Rolle mehr spielt, verlieren Regeln und Gesetze, die in ihr wurzeln, schnell an Gültigkeit. D er Hauptgrund für den Verzicht auf das Wissen ist jedoch, daß uns die moderne Technik und Medizin die »schnelleren« Lösungen für alle Probleme des Alltags versprochen hatte. In kürzester Zeit gelang es ihr, uns die Illusion zu geben, dieses Versprechen auch einlösen zu können. Die Beobachtung und Beachtung der Naturrhythmen schien fast mit einem Schlag überflüssig geworden. Das Wissen überlebte schließlich nur in vereinzelten Regionen. Die jungen Bauern, Forstwirte und Gärtner der »modernen Zeiten« lachten über ihre Eltern und Großeltern, sprachen von Aberglauben und begannen, sich fast völlig auf den übertriebenen Einsatz von Maschinen und Instrumenten, Dünger und Pestiziden zu verlassen. Sie glaubten, das Wissen ihrer Eltern vom rechten Zeitpunkt ignorieren zu können, und die steigenden Erträge schienen ihnen lange Zeit recht zu geben. So verloren sie den Kontakt zur Natur und begannen, anfangs unbewußt, die Zerstörung der Umwelt mitzubetreiben, immer unterstützt von der Industrie, die das Vertrauen in ihre Fähigkeit, alle Probleme lösen zu können, aufrechtzuerhalten verstand. Heute kann kaum noch jemand die Augen verschließen vor dem hohen Preis, den wir für die Mißachtung der Rhythmen und Naturgesetze bezahlen müssen - die Erträge sinken und Schädlinge bekommen leichtes Spiel, weil der Boden ausgebeutet wird, ohne sich schützen und regenerieren zu können, der Einsatz von Pestiziden hat sich in wenigen Jahrzehnten vervielfacht, ohne nennenswerten Erfolg. Qualität und Gesundheitswert der Erntefrüchte sprechen eine deutliche Sprache. Die Fortschritte der Chemie und Pharmazeutik verführten die Ärzteschaft zu der Überzeugung, ungestraft die Wellenbewegung und Ganzheit des Lebens mißachten zu können. Schnelle Schmerz- und Symptombeseitigung galt schon als »Therapieerfolg«, die Ursachenforschung und Vorbeugung, die Geduld und Bereitschaft zu einer langfristigen »Zusammenarbeit« mit dem Patienten traten in den Hintergrund. Zudem ist das Wissen um die Mondrhythmen mit den heutigen wissenschaftlichen Methoden zwar beweisbar, aber kaum zu begründen, die Frage nach dem »Warum« muß vorläufig unbeantwortet bleiben: Im linearen Denken der meisten Wissenschaftler ein legitimer Grund, es gänzlich zu ignorieren. Und wir alle, die wir so leichten Herzens auf das Wissen um die Rhythmen verzichten, tun das einerseits, weil wir die kurzfristige Bequemlichkeit zum höchsten Gut erhoben haben, auf Kosten von Vernunft, Maß und Ziel. Wir glauben, alles überholen zu können, auch die Natur, und überholen uns dabei selbst. Im Höllentempo unserer Zeit hetzen wir ständig von der Vergangenheit in die Zukunft. Der gegenwärtige Augenblick, der einzige Ort, an dem Leben stattfindet, geht verloren. »Der Bürger wird zunehmend abhängiger von Dienstleistungen, die er nicht beeinflussen kann, und von Experten, die ihm raten und vorschreiben, wie er zu leben hat. Unter dem Wust von Vorschriften und Ratschlägen ersticken die normalen, angeborenen Fähigkeiten, der Mensch bleibt unselbständig und abhängig wie ein Kind, er darf und soll es bleiben. Er vertraut nicht auf sich selbst, nicht auf die Zukunft und nicht auf die Selbstregulierungskraft des Lebens.« Ricarda Winterswyl, Süddeutsche Zeitung vom 20.4.1991 Andererseits aber ignorieren wir die Rhythmen auch aus dem einfachsten nur denkbaren Grund: Sie sind uns unbekannt. Vielleicht gehören Sie zu den Pionieren, die dieses Wissen zurückerobern wollen, langsam, nach und nach, ohne Hast und Eile. Denn es ist keineswegs zu spät, diese alte Kunst wiederzubeleben. Sie wartet nur auf Menschen, die sich nicht damit entschuldigen, »daß man allein ja doch nichts ausrichten kann«. Auch wenn in der heutigen Zeit noch so viele Anzeichen dafür sprechen, daß der Einzelne keinen Einfluß hat auf die Gesundung unserer Umwelt: Jede einzelne noch so »kleine« Handlung zählt. Manchmal viel mehr als die großen Gesten und vor allem die großen Worte. Alle in diesem Buch vorgestellten Regeln und Gesetze wurzeln ausschließlich in persönlicher Erfahrung und eigenem Erleben. Nichts stammt nur vom Hörensagen, nichts beruht auf Vermutungen oder Überzeugungen. Es gibt sicherlich noch viele weitere Rhythmen und Einflußfaktoren in der Natur, etwa in Zusammenhang mit dem menschlichen Biorhythmus, mit der Aktivität der Sonnenflecken, mit Weltraum- und Erdstrahlungen und dergleichen. Dieses Buch beschränkt sich jedoch ausschließlich auf die sieben verschiedenen »Zustände« des Mondes: Neumond Zunehmender Mond Vollmond Abnehmender Mond
Sprache | deutsch |
---|---|
Maße | 153 x 210 mm |
Gewicht | 358 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
Schlagworte | Harmonie, Heilkunde, J. Poppe, Johanna Paungger, Kräuterkunde, Mond, Mondkalender, Mondphase, Mondrhythmen, Mondrhythmus • Mond-Kalender |
ISBN-10 | 3-517-08537-5 / 3517085375 |
ISBN-13 | 978-3-517-08537-1 / 9783517085371 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich