Die Osmanischen Teppiche in Siebenbürgen

In Siebenbürgen hat der reichste und am besten erhaltene Bestand osmanischer Teppiche außerhalb der islamischen Welt die Zeiten überdauert. Darunter befinden sich rund 400 Exemplare aus der Blütezeit ottomanischer Webkunst von der Mitte des 15. bis Ende des 18. Jahrhunderts, zu denen klassische Holbein-, Uschak-, Lotto-, Selendi- wie auch sogenannte Siebenbürger Teppiche zählen. Die meisten Stücke sind in den evangelischen Kirchen der deutschen Minderheit in Rumänien ausgestellt und bezeugen nicht nur einen interessanten Kulturaustausch, sondern werfen auch Fragen nach ihrer Herkunft und ihrem Gebrauch auf, die anhand historischer Quellen und textiler Analysen erstmals ausführlich beantwortet werden. Neben 299 Farbabbildungen und detaillierten Forschungsergebnissen präsentiert der vorliegende Band die berühmte Teppichsammlung der Schwarzen Kirche in Kronstadt zum ersten Mal vollständig. Eingangs werden die wichtigsten Teppich-Publikationen vorgestellt, zu denen Emil Schmutzlers wegweisende Studie Altorientalische Teppiche in Siebenbürgen zählt, die für Generationen von Teppichexperten und -liebhabern verbindlich ist. Daran schließt eine knappe Einführung in die turbulente Geschichte Siebenbürgens an, der eine Darstellung des Handels mit osmanischen Teppichen sowie ihres Gebrauchs und ihres Stellenwerts folgt. Im dritten Kapitel werden alle in Siebenbürgen erhalten gebliebenen Teppicharten vorgestellt, wobei den Lotto-, Selendi- und Siebenbürger Teppichen sowie ihren Varianten ein besonderes Augenmerk gilt. Die reich illustrierten und sorgfältig dokumentierten Untersuchungsergebnisse, die von statistischen Erhebungen zu den klassischen Teppicharten ergänzt werden, widmen sich erstmals ausführlich dem bedeutenden siebenbürgischen Bestand und leisten darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag zur historischen Erforschung der anatolischen Teppichproduktion. Kernstück des Bandes ist der Katalog mit Farbabbildungen und Textilanalysen von 225 osmanischen Teppichen sowie kurzen Ausführungen zu den Hauptgruppen, etwa Ghirlandaio-, Holbein-, Uschak- oder Säulenteppichen. Abschließend werden die Sammlungen einzelner Kirchen und Museen in Siebenbürgen bzw. in Bukarest detailliert behandelt und illustriert, u.a. mit weiteren Farbabbildungen osmanischer Teppiche sowie Fotos von den Kirchen, in denen sie ausgestellt sind. Repräsentative Stücke aus öffentlichen wie privaten Sammlungen in Ungarn, Österreich, Deutschland, England und der Schweiz, die ebenfalls aus Siebenbürgen stammen, vervollständigen den Überblick. Der Anhang umfasst neben den Biografien des bedeutenden Forschers Emil Schmutzler und des begnadeten Fälschers Teodor Tuduc auch die Übersetzung aller überlieferten Teppich-Inschriften ins Deutsche, einen Exkurs über späte osmanische Teppiche des 19. Jahrhunderts in Rumänien, ein Verzeichnis aller siebenbürgischen Orte, in denen Teppiche vorhanden sind, und aller Sammlungen, aus denen Teppiche veröffentlicht werden, die Ergebnisse der Textilanalysen, einen Forschungsbericht über osmanische Teppiche in den rumänischen Fürstentümern und eine ausführliche Bibliografie.
Diese deutsche Ausgabe wurde redaktionell betreut von Detlef Maltzahn, Sophia Bickhardt und Edith Konradt.
240 Seiten, 24 x 34 cm
299 Farbabbildungen osmanischer Teppiche
25 Schwarz-Weiß-Abbildungen osmanischer Teppiche
18 Fotos von Kirchen, in denen Teppiche ausgestellt sind
60 Schwarz-Weiß-Fotos und -Illustrationen
Karte der Orte mit osmanischen Teppichen in Siebenbürgen