Bußgeldkatalog

SO LÄUFT DAS VERFAHREN AB- Was ist eigentlich ein Verkehrsverstoß?- Die Verwarnung- Das Verfahren vor der Verwaltungsbehörde- Wenn es vor Gericht geht- Können Sie gegen ein Urteil vorgehen?- Wann verjähren Ordnungswidrigkeiten?RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG UND RECHTSANWALT - SINNVOLL ODER SOGAR NÖTIG?- Was bringt eine Rechtsschutzversicherung?- So finden Sie den richtigen AnwaltVERKEHRSVERSTÖßE UND IHRE FOLGEN- Die häufigsten Ordnungswidrigkeiten- Das erwartet Sie: Geldbuße und Fahrverbot- Die häufigsten Verkehrsstraftaten- Alkohol und Drogen im Straßenverkehr- Verkehrsverstöße im AuslandDAS VERKEHRSZENTRALREGISTER - DIE FLENSBURGER "VERKEHRSSÜNDERKARTEI"- Welche Folgen haben die Punkte?- Wann werden Punkte gelöscht?- So können Sie Punkte abbauen- So erfahren Sie Ihren PunktestandDER BUßGELDKATALOG- Wie ist der Katalog aufgebaut?- Der Katalog- Der Punktekatalog für VerkehrsstraftatenANHANG: MUSTER- Einspruchsschreiben gegen einen Bußgeldbescheid- Einspruchsrücknahmeschreiben- Punkteanfrage beim Kraftfahrt-BundesamtSTICHWORTVERZEICHNIS FÜR DEN KATALOGTEILSTICHWORTVERZEICHNIS FÜR DEN TEXTTEIL

Sie haben's eilig, fahren zu schnell und schon blinkt das Blaulicht hinter Ihnen. Wer sich jetzt richtig verhält, kann Geld sparen. Was ist aber, wenn tatsächlich der Bußgeldbescheid ins Haus flattert? In diesem Kapitel erfahren Sie,- wie Sie den Anhörungsbogen richtig ausfüllen- wie Sie Einspruch gegen den Bußgeldbescheid erheben- wie die Gerichtsverhandlung abläuft- wann Ordnungwidrigkeiten verjährenWAS IST EIGENTLICH EIN VERKEHRSVERSTOß?Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung sind so genannte Ordnungswidrigkeiten. Sie können mit einem Bußgeld von 5 € bis 3.000 € geahndet werden. Die Höhe des Bußgeldes ist durch den bundeseinheitlichen Bußgeldkatalog geregelt. Abweichungen bei außergewöhnlichen Fällen sind möglich. Bei vorsätzlichen Verstößen verdoppelt sich in der Regel das Bußgeld. Jede Geldbuße ab 40 €zieht auch die Eintragung von Punkten nach dem Mehrfachtäter-Punktsystem im Verkehrszentralregister - die "Punkte in Flensburg" - nach sich. Darüber hinaus kann zusätzlich ein Fahrverbot von ein bis drei Monaten angeordnet werden.Auch Verstöße, die nicht sofort als solche zu erkennen sind, können Bußgelder zur Folge haben. Verursachen Sie einen Verkehrsunfall ohne Personenschaden, haben Sie dabei auch noch gegen Verkehrsvorschriften verstoßen. Neben Ihrem eigenen Schaden müssen Sie daher gegebenenfalls auch noch ein Bußgeld bezahlen und bekommen Punkte, bei mehreren Voreintragungen eventuell sogar ein Fahrverbot.DIE VERWARNUNGDie Verwaltungsbehörde und die ermittelnden Polizeibeamten haben bei geringfügigen Verstößen die Möglichkeit, eine kostenfreie mündliche oder eine kostenpflichtige Verwarnung (5 € bis 35 €) auszusprechen. Ordnungswidrigkeiten müssen jedoch - anders als Straftaten - nicht verfolgt werden. Ob überhaupt ein Verfahren eingeleitet wird, entscheidet die ermittelnde Behörde unter Berücksichtigung aller Begleitumstände.BEISPIEL: DIE SITUATION RICHTIG EINSCHÄTZENKann Bodo Blitz den Polizisten am Unfallort davon überzeugen, dass er zwar möglicherweise ein wenig zu weit in die Kreuzung eingefahren ist, der Unfallgegner jedoch mindestens 30 km/h zu schnell war, so dass er gar nicht mehr hatte reagieren können, kann die Polizei trotz der Tatsache, dass der Unfallgegner dies abstreitet, von der Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens absehen. Möglich ist in diesem Fall eine gebührenfreie mündliche oder eine gebührenpflichtige schriftliche VerwarnungVoraussetzung für eine Verwarnung ist, dass Sie sich damit einverstanden erklären und bei einer kostenpflichtigen Verwarnung den Verwarnungsbetrag innerhalb einer bestimmten Frist (in der Regel eine Woche) bezahlen. Die Zahlung selbst wirkt hierbei auch als Erklärung des Einverständnisses.Bezahlen Sie rechtzeitig, kann wegen des Verstoßes kein Bußgeldbescheid mehr erlassen werden. Erfolgt die Zahlung hingegen nicht rechtzeitig, müssen Sie mit dem Erlass eines Bußgeldbescheides rechnen, der zusätzlich Verfahrenskosten (aktuell rund 25 €) verursacht und bei dem das Bußgeld auch höher sein kann, als das ursprüngliche Verwarnungsgeld. Überlegen Sie daher gut, ob Sie eine Verwarnung nicht einfach akzeptieren, um weitere Kosten zu vermeiden. Nur wenn Sie sicher sind, dass Sie den Verkehrsverstoß nicht begangen haben, sollten Sie es auf einen Bußgeldbescheid ankommen lassen.Ist die Frist zur Zahlung des Verwarnungsgeldes abgelaufen (z. B. wegen Urlaub, längerer Überlegungszeit oder verspäteter Anwaltskonsultation), besteht kein Rechtsanspruch darauf, nachträglich noch ins Verwarnungsverfahren zurückzukehren.