Spanien - Reisen mit Kindern - Rüdiger Hasewinkel

Spanien - Reisen mit Kindern

Ratgeber für Familien - Erholung, Spaß, Tipps und 1000 Adressen
Buch | Softcover
308 Seiten
2009 | 1., Aufl.
Interconnections medien & reise (Verlag)
978-3-86040-142-2 (ISBN)
24,90 inkl. MwSt
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Ein aufregendes Buch für Reisen nach Spanien mit der Familie. Neben vielen praktischen Ratschlägen führt es in 55 Touren von den Stränden ins Landesinnere, in den grünen Norden, zu Spaniens Fjorden und auf die Spuren der Araber, Pilger, Ritter und Weinliebhaber.

Der Leser erfährt alles über Affenfelsen, Ausflugsboote mit Glasbooten zur Erforschung des Meeresbodens, Aquaparks zum feuchten Vergnügen, findet das größte Aquarium Europas mit Walbecken, aber wird auch zu den Burgen Spaniens geführt, wo die Kinder hautnah die Ritterzeit erleben. Unglaubliche Tier- und Wildparks, wie es sie in Deutschland nicht gibt, Tipps für Ballonflüge, Höhlenwanderungen, Jurassicmuseen, Pferdefestivals, Flamencovorführungen, Museen, die er auch und gerade mit Kindern besuchen kann erwartet ihn. Wenn man liest, erlebt man reale Banküberfälle in Westernstädten ebenso wie Dinosaurier im Nebel, die geheimen Gänge der Alhambra und unterirdische Weinkellergewölbe, die mit Zügen zu durchfahren sind.

Und das Buch bietet einen Einblick in die wundervollen Naturlandschaften dieses großen Landes, das eben nicht nur Sonne satt und Strände bietet, begleitet auf Weintouren, führt zu einer Fahrt durch 30 Kilometer lange unterirdische Stollen mit tausenden Cavaflaschen, zu Stauseen, einzigartigen geschützten Naturparks und gibt Anregungen zu Quartieren mit Familienzimmern, verbundenen Hotelzimmern oder Campingplätzen und Familienclubs.

Es gibt viele Empfehlungen, was sinnvoll noch im eigenen Land vorbereitet werden sollte, damit man in Spanien nicht in langen Besucherschlangen steht, Tipps für günstige Quartierbuchungen und viele Hinweise auf Spezifika im Land.

Für Eltern und Kinder ein unschätzbarer Ratgeber.

Rüdiger Hasewinkel, geboren 1962, war im Anschluss an eine Ausbildung zum Bankkaufmann und Studium an der Hochschule der Künste, Berlin, im Bereich Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation viele Jahre im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Gründer des Pressehauses Berlin, langjähriger Geschäftsführer. Als Chefredakteur für verschiedene Magazine schrieb er über unterschiedliche Themen. 2007 und 2008 unternahm er mit seinen beiden kleinen Kindern und seiner Frau viele Monate eine Rundtour durch das Festland Spanien mit dem Ziel, dieses Buch zu schreiben. Sein Ziel ist es, erstmalig einen Führer in deutscher Sprache für das Lieblingsreiseland der Deutschen zu präsentieren, der auf die Belange von Familien eingeht. Neben Stränden sollen dabei auch Vergnügungsparks, Tierparks, Wasserparks, Naturschutzgebiete und einige Unterkunfts- und Restaurantempfehlungen geboten werden.

Warum Spanien? Warum Reisen mit Kindern so schön ist Niños, Niños! – Schon haben Sie als Eltern verloren. Sobald Spanier Kinder, je kleiner desto besser, sehen, kommt Freude auf. Die Spanier lassen sie das spüren, und genau deshalb sind sie auch so gerne hier. Die Kinder sind wichtiger als Sie. In Restaurants werden die Kinder ganz selbstverständlich zuerst bedient. Das lästige „können Sie bitte für die Kinder die Hauptspeise mit unserer Vorspeise bringen?“ können Sie sich ersparen, zumal die meisten dies auf Spanisch wahrscheinlich gar nicht artikulieren könnten. Wenn Sie für zwei kleinere Kinder nur ein Kindermenü bestellen, gibt das kein Problem, der zweite Teller wird automatisch mitgebracht. Und damit sich Kinder nun nicht etwa ein Kindereis teilen müssen, wird in jedem Fall eine zweite Nachspeise geliefert. Bedeutsam dabei: In keinem einzigen Fall wurde diese berechnet! Auch ist auffallend, dass es wesentlich mehr Spielplätze als bei uns gibt. Selbst in ganz kleinen Dörfern, in Weinorten, egal wo, mindestens ein Spielplatz ist schon vorhanden. Und es sind schöne. Heller weißer Sand oder häufig ein weicher Kunststoffuntergrund, der Stürze harmlos verlaufen lässt, bilden die Grundausstattung, und alle sind sehr sauber. Die Spanier lassen sich den Ausbau und die Pflege dieser Plätze viel Geld kosten, was die Einstellung zu Familien mit Kindern zeigt. Gerade wird ein neuer überdimensionaler neuer Spielplatz in Barcelona gebaut, auf dem Weg vom Olympischen Berg Richtung Innenstadt. Mit sehr auffallenden hochwertigen Baum- und Blumenanpflanzungen, immer umzäunt mit wenigen Toren an zwei bis drei Seiten, damit die Kinder nicht weglaufen können und die Eltern die Übersicht behalten. Und, angenehm für Familien mit kleinen Kindern, fast überall an den Straßenübergängen gibt es abgesenkte Bürgersteige. Wer also mit einem Buggy oder Kinderwagen unterwegs ist, wird das schnell zu schätzen wissen. Wir hatten ein sehr nettes Erlebnis, was das Verhältnis der Spanier zu Kindern verdeutlicht: Im Quartier langweilten sich die Kinder beim Abendessen. Das Restaurant war vollbesetzt. Plötzlich hatten sie eine Idee. Sie rannten zum Eingang des Restaurants, wo sich eine Bank mit vier großen Kissen befand und begannen, aus diesen Kissen eine Höhle zu bauen. Natürlich auf dem Fußboden, nicht etwa auf der Bank. Und siehe da, niemand forderte die Kinder auf, ihre Bautätigkeit einzustellen oder warf uns böse Blicke zu. Als ordentliche deutsche Eltern stoppten wir das Spiel. Die Kellner bedeuteten uns jedoch, dass dies überhaupt kein Problem sei, viele andere Kinder schon auf diese Idee gekommen seien und wir doch bitte unsere Kinder gewähren lassen sollen. In Barcelona saßen wir in einem guten Business Restaurant (siehe Empfehlung unter der Barcelonatour), wo sich die Gäste an fast allen Nachbartischen mit unseren Kindern beschäftigt haben. Business ist eben Business und Kinder sind eben Kinder. Es zeigt auch, dass niemand sich lange vorher überlegen muss, ob mit den Kindern ein Restaurant aufgesucht werden kann, tun Sie´s einfach! Und die Kinder spüren das auch, sind plötzlich viel entspannter als von zu Hause gekannt. Das liegt aber auch daran, dass Spanier grundsätzlich lauter sind. Eine gediegene Atmosphäre, wie häufig von unseren Restaurants gewohnt, ist hier selten anzutreffen. Da die Spanier für unsere Gewohnheiten erst spät nach 21 Uhr essen, gibt es zwei Varianten, wenn man mit kleineren Kindern reist, die es vielleicht gewöhnt sind, zu dieser Tageszeit zu schlafen. Entweder gewöhnt man sie an die „neue Zeitrechnung“, was dazu führt, dass sie nicht vor 22.30 bzw. 23 Uhr im Bett sind und dafür am nächsten Morgen länger schlafen, oder man nimmt sich ein Apartment und kocht selbst. Wir haben uns für die erste Variante entschieden, denn es wäre schade, wenn einem die spanische Küche sowie die Stimmung in den Bars und Restaurants entginge. Wer einen Schreck wegen der Kosten bekommt, kann beruhigt sein. Viele Spanier sind es gewohnt, immer essen zu gehen. Mittags ist das sowieso üblich, und abends wird nicht wie bei uns zu Hause für und mit Freunden gekocht. Man verabredet sich zum Essen im Restaurant. Deshalb existieren auch so viele Restaurants, und deshalb sind die meisten auch nicht teuer. Das Tagesmenü, "menu del dia", inklusive Wein und Wasser beläuft sich oft nur auf zehn Euro. Leider meinen Spanier an der Südküste, dass Touristen nur Pizza, Pasta und Patatas Fritas, also Pommes Frites verzehren wollten Wer sich an die Touristenmeile irgendeines beliebigen Ortes begibt, an der Küste meist die Straße am Meer oder Hafen, der findet genau das, was mit spanischer Küche etwa so viel zu tun hat wie Hape Kerkeling mit Australien. Und in der vermeintlich besten Lage soll der Spaß dann auch noch 70 € pro Person kosten. Machen Sie genau das nicht mit! Entweder zahlen Sie eine Stange Geld für italienische Nudelküche, die die Italiener nun einmal viel besser beherrschen oder noch mehr für eine "spanische" Küche, die an dieser Stelle oft gar nicht typisch ist. Und das wiederum liegt einfach an der Vielseitigkeit und den erheblichen Unterschieden in der Küche der einzelnen spanischen Gebiete. In Katalonien ist die Paella eben nicht typisch. Natürlich haben die Gastronomen die Gunst der Stunde erkannt und bieten dem Touristen genau das auch an, was der meint, als typisch spanisch zu identifizieren. Aber es ist eben nicht typisch. Essen Sie in Katalonien lieber einen hervorragenden Thunfisch oder gute Risottogerichte (hier im Ebro-Delta wird der Reis ja angebaut) oder leckeren Hasen und die vielen Variationen vom Merluza-Fisch, dem am häufigsten verwendeten hier. Laufen Sie immer in die entgegengesetzte Richtung von den Touristenzentren, denn nur einige Querstraßen weiter liegen richtig gute Restaurants. Wir haben viele davon entdeckt und beschrieben. Man nehme die Tagesmenüs mit drei bis vier Gängen; die kosten wie erwähnt wesentlich weniger. Wer mal nicht unseren Empfehlungen folgen will, fahre einfach durch einen Ort, bis kein Tourist mehr zu sehen ist. Die Einheimischen besuchen in Seitenstraßen versteckte und unauffällige Restaurants mit guter, typischer regionaler Küche Die zum Menü gereichten „offenen“ Weine sind bei einer vierköpfigen Familie übrigens sehr häufig eine ganze Flasche, ordentliche Weine aus der jeweiligen Region, natürlich keine Spitzengewächse. Und bitte nicht den Fehler begehen, ganz Spanien über einen Kamm zu scheren. Wer mit seinen spanischen Sprach- und Speiseführern versucht, die Karte eines katalonischen Restaurants zu entziffern, wird gerade noch Reisgerichte entziffern, weil hier der Begriff sehr ähnlich ist. Ansonsten ist „Katalan“ eine eigenständige Sprache. Da sie unter Franco viele Jahre verboten war, lebt die Region nun ihre Sprache und ihre Unabhängigkeit aus. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Hier will man kein Kastilisch verstehen. In Katalonien spricht man katalanisch und nur Touristen gegenüber gibt man sich nachsichtig. In den südlichen Küstenregionen, insbesondere in den Tourismus-Hochburgen, spricht man fast alle Sprachen, häufig auch deutsch, im Landesinneren natürlich seltener. Im Norden Spaniens kommt man selbst mit Englisch nicht weit. Kein ernsthaftes Problem jedoch, weil Spanier äußerst hilfsbereit sind und sich bemühen, Sie zu verstehen. An dieser Stelle greife ich aus der Rubrik der nützlichen Buchempfehlungen den Langenscheidt Sprachführer "Ohne Worte" heraus, inhaltlich mit Bildern aus allen denkbaren im Urlaub notwendigen Bedürfnissen (Autopanne bis Spiegelei), auf die Sie mit dem Finger zeigen können – und das ohne jegliche Sprachkenntnisse. Insbesondere in Notsituationen ist das hilfreich. Die Autobahnen sind in Spanien teuer und in den Touristenregionen außerhalb der Städte gebührenpflichtig. Lediglich im Norden Spaniens bezahlt man eher selten. Man hat die Wahl, zwischen Zahlung mit Kreditkarte oder in bar. Kartenzahler fahren an die mit „T“ und dem Kreditkartensymbol gekennzeichnet Durchfahrten. Barzahler fahren an die mit Personal besetzten weißen „Manual“ Schalter. Man sollte seine Entscheidung auch von eventuellen Staus abhängig machen. Deshalb immer auch ein wenig Kleingeld mitführen. Mit dem Hinweis „recibo par farvor“ bekommen Sie am Barschalter sogar noch eine Quittung, mit Kreditkarte per Schalterdruck sowieso. Einen ausschließlich mit blauem „T“-Symbol ohne Kreditkartensymbol gekennzeichneten Schalter fahren Sie bitte nicht an, denn es handelt sich hierbei um Schalter für ein spanisches telefonorientiertes Abbuchungssystem, an dem Touristen nicht teilnehmen können. Ausflüge sonntags könnten im stundenlangen Stau enden, wenn man die "falsche"gemeinen" Richtung wählt. Da Spanier allgemein gerne am Wochenende zwecks Ausflügen die Städte verlassen, stecken alle am Freitag im Stau und bei der Heimfahrt am Sonntag ebenso. Wer einen Ausflug in eine Stadt macht, hat kein Problem, wer aber aus einer Stadt kommt und nachmittags oder abends zurückfahren will, überlege sich besser, die Sonntage in der Stadt für Besichtigungen zu nutzen. Dass verlängerte Wochenenden aufgrund von Feiertagen und Ferienzeiten diesen Effekt verstärken, ist klar. Im Besonderen gilt dies für Barcelona, wo an jedem Wochentag, an dem man die Stadt abends verlässt, kilometerlange Staus auf der Gegenseite zur Normalität gehören. Aber auch andernorts spürt man, wie sich am Wochenenden alle Ausflugsziele füllen. Die Städte sind dann leer und man kann Besichtigungen vornehmen statt ins Umland mit der Masse zu fahren. Zur Angstmache einiger Reiseführer in Bezug auf Kriminalität gegenüber Touristen sei gesagt, dass wir diese Ängste nicht teilen können. Die Zeiten, wo sich diese vermeintlich dummen Touris bei gespielten Pannen ausgeraubt werden, sind vorbei. Auch in Barcelona haben sich die Dinge seit den Olympischen Spielen geändert, weil ja ganze Viertel, die vorher für Kriminalität bekannt waren, umgestaltet wurden. Dennoch gelten natürlich einige Sicherheitsmaßnahmen, die aber auch in jeder Stadt bei uns zu empfehlen sind: Ausweise, Kreditkarten und Bargeld gehören in eine Bauchtasche, erhältlich in jedem Trampershop. Einen kleinen Bargeldfundus führt man lose in der Seitentasche mit sich. Das vollgeladene Fahrzeug sollte man nicht unbeaufsichtigt stehenlassen. Will man sichergehen, nimmt man alles nicht Notwendige heraus und öffnet noch das leere Handschuhfach. Bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder langen Schlangen beim Anstehen an Touristenattraktionen gibt es ebenso viele Taschendiebe wie überall in der Welt. Aber nicht mehr und nicht weniger. Wir hatten nicht den Eindruck, dass es in Spanien eine höhere Kriminalität diesbezüglich gebe als andernorts. Auf öffentlichen kleinen Parkplätzen neben den Autobahnen sollte man nicht alleine oder mit nur wenigen Spaniern Pause machen. Dann könnte es doch mal zu Übergriffen kommen. Auch wollen wir mit dem Vorurteil aufräumen, man könne in den Städten nicht Auto fahren. Wir haben es getan und das ohne jegliches Problem. Zum Thema Parkplatz: Vollkommen unproblematisch parkt man, wenn man den vielen blauen „P“-Schildern folgt und eines der Parkhäuser aufsucht. Dort ist immer etwas frei, weil sie teuer sind (2,40 € pro Stunde). Fast alle sind bewacht, und der Wagen bleibt zudem kühl. Die Parkhäuser liegen zentral, so dass man immer im Umfeld der Attraktionen halten kann. Die Stauzeiten nach „Feierabend“ wie bei uns verschieben sich aufgrund der Lebensweise nach hinten. Die Spanier machen mittags eine längere Pause, so dass beispielsweise Läden bis 20 oder 21 Uhr geöffnet halten. Auch der Dienstleistungssektor fährt später. Man vermeide es also, zwischen 19 und 21.30 Uhr in den Großstädten unterwegs zu sein. Wieso muss man auch etwas zum Thema „Toiletten“sagen? Weil man in spanischen Toiletten manchmal sozusagen komplett im Dunkeln steht. Wer eine öffentliche oder eine in einem Restaurant, einer Bar oder einem Café aufsucht, sollte wissen, dass die Beleuchtung nach einer gewissen Zeit erlischt, so dass man sich in völliger Dunkelheit befindet! Daher ein Tipp: gut den Lichtschalter im Auge behalten. Sollte dieser außerhalb liegen, dann merke man sich den Türverschluss. Es ist mehr als nur unangenehm, im Stockdunklen nicht mehr herauszufinden. Von außen helfen kann niemand, wenn abgeschlossen ist und Kinder erschrecken, wenn sie alleine im Dunkeln sitzen. Ein Stück Kuchen und ein schönes Café gesucht? Das wird selten funktionieren. In fast allen spanischen Orten wird nämlich die Bezeichnung Café bzw. Bar für Orte verwendet, wo sich die Spanier mittags und nachmittags zusammensetzen und Kaffee, Schnäpse oder Liköre trinken. Kuchen oder Eis findet man nur in Ausnahmefällen und in großen Städten. Wenn Sie eine gepflegte Gartenanlage finden, und das gilt auch für Hotel- oder Clubanlagen, dann bedeutet dies nicht etwa, dass es dort einen sehr fleißigen Gärtner gäbe. Man wird unkrautzupfenden Menschen kaum begegnen, vielmehr aber solchen mit Atemmaske und überdimensionaler Sprühpistole nebst Sprühtank auf dem Rücken. Selbst die Mittelstreifen der Autobahnen, die Weinpflanzen, alles wird in Spanien mit rauhen Mengen an Chemie besprüht. Bekannt ist dies ja auch bei den vielen Obstplantagen in Südspanien. Deshalb sollte man darauf achten, dass Kinder in solchen Anlagen kein Grünzeug in den Mund nehmen und spanisches Obst vielleicht doch lieber ohne Schale zu sich nehmen. Auf jeden Fall ist es gut zu waschen. Leitungswasser ist fast immer gechlort. Unabhängig von der grundsätzlichen Empfehlung, in südlichen Ländern Wasser aus Brunnen oder Leitungen nicht zu trinken, schmeckt gechlortes Wasser auch nicht besonders gut. Im Restaurant ist es nötig und üblich, Wasser als Flasche zu bestellen, ansonsten gibt es doch in einigen Regionen Wasserkrüge mit Leitungswasser auf den Tisch. „Sin Gas“ ist still, „con Gas“ mit Sprudel. Damit sind wir bei den Gesundheitsfragen. Spanien ist medizinisch ebenso gut versorgt wie wir. Häufig erhält man sogar genau die gleichen Arzneimittel. Aber man sollte daran denken, sich eine Reiseapotheke mit den wichtigsten Medikamenten, insbesondere eine mit individueller Medizin zusammenzustellen, und rechtzeitig eine Auslandsreiseversicherung abzuschließen. Wer eine Privatversicherung hat, frage seinen Versicherer, ob er einen Tarif anbietet, der zur betreffenden Zeit den „normalen“ Tarif gleichzeitig reduziert. Einige Versicherer bieten das an, weil man in der Zeit der Reise sonst doppelt zahlen würde. Gesetzlich Versicherte nutzen die Europäische Krankenversicherungskarte. Sonnencremes müssen höhere Faktoren aufweisen als bei Urlauben hierzulande. Bei dem Autoversicherer sollte man einen Auslandsschutz vereinbaren und ferner auch an die grüne Versicherungskarte fürs Ausland denken. Von seinem Versicherer fordere man zwei Unfallberichte an, entweder auf Spanisch oder mindestens auf Englisch und lege diese ins Handschuhfach. Eine Einwegkamera für 10 € sollte auch für alle Fälle mitgeführt werden. So, nun genug der einführenden Tipps Viel Urlaubsgenuß!

Empfehlungen und Besonderheiten Selbst weitab vom Strand ragen Baukräne auf, Apartments entstehen in riesigen Dimensionen. Das romantische Fischerdörfchen ist an der Küste nur noch selten zu finden. Die, die wir entdeckt haben, werden beschrieben und ausdrücklich für einen Besuch empfohlen. Schön ist die Bauwut der Vergangenheit nicht, so dass wir an den südspanischen Costas Oasen ermittelt haben, die inmitten dieser Touristenzentren doch noch richtig netten Urlaub ermöglichen. Ein Beispiel bildet Mont Roig del Camp der Pierre et Vacances Club „Bontmont“, auf der einen Seite an einen Golfplatz grenzend, auf der anderen Seite unterhalb der Berge gelegen. Von hier aus lässt sich Barcelona gut entdecken. Traumhaft für Kinder mit einem großen Pool mit Sprudel- und Springmöglichkeiten und beheizt, wenn das Wetter mal nicht so mitspielt, dazu eingezäunt und somit ungefährlich für kleinere Kinder und mit einer Kinderbetreuung im Club. Fährt man von dort an den Strand unmittelbar neben dem Hafen von L’Hospitalet de l’Infant, so findet man kleinere spanische Villen. Die Hochhäuser des Nachbarortes verschwinden hinter einer Grünanlage. Eine Seltenheit an den Küstenabschnitten im Süden. Die Badeorte ähneln einander. Sie verfügen meist über einen alten Stadtkern, um den herum Hochhäuser oder „spanisch“ wirkende Siedlungen vom Reißbrett errichtet wurden. Diese Siedlungen heißen dann Ortsname mit dem Zusatz „Nuovo“. Unbestritten verfügen fast alle Strände im Süden Spaniens über hellen, gepflegten Sandstrand. Wem die Umgebung egal ist, der kann sich diesen mit vielen tausend Menschen am Tag teilen. Salou hat uns von diesen vielen ähnlichen Orten noch gefallen, weil die kilometerlange Palmenpromenade mit vielen Brunnen und einer großen Anzahl an Kinderspielplätzen bestückt ist. Sehr gepflegt und mit einem netten Hafen. Sitges hat sich zum Mekka der Gays entwickelt, ansonsten auch hier eine ebenso lange Strandpromenade. Die Empfehlung einiger Reiseführer, Tarragona zu besuchen, haben wir nicht verstanden. Eine hässliche industrielle Stadt mit einer ganz netten, aber recht kleinen Altstadt, deren Kern die Kathedrale bildet und die schlecht ausgeschildert ist, deshalb wird man kaum umhin kommen, die sonst nicht sehenswerte Neustadt zu durchfahren. Also: Hinfahren, Altstadt ansehen, natürlich auch das von Hochhäusern umrahmte Amphitheater, mehr ist nicht zu sehen. Bars und Restaurants im direkten Touristenbereich sind an allen Küsten teuer im Vergleich zu dem Gebotenen. Wir haben versucht, das beste an der Südküste zu beschreiben und die wenigen Oasen zu finden, wo noch ein wenig Ursprünglichkeit bewahrt wurde. Manch ein „Nuovo“-Ort ist komplett an der Küste errichtet worden, ohne irgendeine Altstadt zu haben. Das liegt einfach daran, dass die ehemals ruhigen Fischerdörfer mit ihren umbauten neuen Anlagen nicht mehr ausreichten und man deshalb so spannende Namen wie „Miami Platja“ erfand. Deshalb gehen die Badeorte auch fast alle ineinander über. Nur am Ortsschild ist erkenntlich, dass ein neuer Ort beginnt. Schier unglaublich, dass selbst große Industrieanlangen direkt in Touristenzentren hochgezogen werden, so wie beispielsweise in der gesamten Region um Barcelona, Tarragona, aber selbst in kleinen Badeorten um l’Almadrava, in dessen Bucht (nur sichtbar von der Landstraße N 340) umfangreiche Industrieanlagen angesiedelt wurden. Tipp: immer ins Landesinnere fahren, wo noch ein großer Teil unberührter Natur zu finden ist. Man darf nicht vergessen, dass Spanien in Europa das dünnbesiedelste Land ist. Berücksichtigt man die dicht besiedelten Küsten und die Tatsache, dass Spanien eine große Bergwelt bietet, wird klar, dass sich im Innern des Landes noch wundervolle, vollkommen unbesiedelte Regionen zeigen. Warum ist an dieser Stelle immer nur von der Südküste die Rede? Ganz einfach, weil im Norden aus klimatischen Gründen der Fremdenverkehr wenig entwickelt ist. Steilküsten und grüne Natur mit manchem Regen auch im Sommer und nur wenigen kleinen Buchten mit Strand sind zwar viel schöner, aber dem " Urlauber verlangt es nach Dauersonne, langen Stränden und Pommes. Das findet man im Süden. Land der Kräne 750.000 bis 800.000 Wohnungen werden jedes Jahr in Spanien neu gebaut. Und die fast alle an den spanischen Küsten im Süden. Nur die aktuelle Immobilienkrise kann das stoppen. Im Vergleich: In ganz Deutschland sind es 250.000. Und diesen Unterschied sieht man als Urlauber, wenn man seine Ferienzeit mit vielen Anderen auch inmitten von Hochhausburgen und vielen Kränen verbringen will. Beschränkte sich der Bauboom zunächst auf die Region um Malaga herum, so finden sich kaum noch Orte, ohne großflächige Rodungen und Bauarbeiten, so dass die Einreise über die ersten Dörfer Spaniens an der Küste und nicht über die Autobahn angeraten ist, weil dort das Gebirge ausläuft und sich die Bautätigkeit in Grenzen hält. Um Barcelona herum liegen zudem noch einige industrielle Anlagen, so dass sich diese Region nicht zum Badeurlaub eignet. Dann empfehlen sich Badeorte wie Sitges, wo früher die Barcelonesen selbst badeten (inzwischen haben sie ja ihren eigenen Stadtstrand), Salou, Alicante u.v.a.m. Wie eine Nation seine Landschaften an der Küste derart zerstören und verschandeln (denn den Norden Spaniens und das Landesinnere betrifft diese Aussage nicht) kann, ist unfassbar. Bei Tarragona beispielsweise werden gerade hektarweise Bäume gerodet, viele Fußballfelder groß. Einerseits augenscheinlich zur Erweiterung des dortigen Vergnügungsparks, andererseits zur Errichtung weiterer Siedlungen. Weil mit den damit verbundenen Menschenmassen Staus im Sommer unvermeidbar sind, baut man neue Straßen und die schnurgeradeaus. Gerade entsteht eine neue, die in Höhe von Cambrils beginnt und in etwa bei l’Almadrava endet. Was im Weg ist, wird gerodet oder gesprengt. Wenn man an die Urlauber Immobilien verkaufen möchte, läuft dies nach immer dem gleichen Prinzip: Man baut eine Siedlung oder ein Apartmenthaus mit nettem Blick. Sobald alles verkauft ist, wird gleich davor der nächste Bauabschnitt erschlossen und der Ersterwerber ist frustriert, weil sich die eben noch schöne Aussicht mit Meerblick in eine Baustelle und danach in ein direkt davor gesetztes Haus verändert hat. Man kann nur hoffen, dass die Nachfrage nach dieser Art Ferienunterkunft zum Kauf sinkt und damit der spanische Bauboom ein Ende findet. Zumal das spanische Steuersystem einen der höchsten europäischen Erbschaftssteuersätze vorsieht und ein großer Teil dieser Immobilienvermögen später sowieso wieder dem spanischen Staat zufallen. Finanziell für das Land schlau – für die Umwelt ein Fiasko.

Katalonien Tour 1 Priorat Weingebiet Priorat Vor uns liegt ein Ausflug in das landschaftlich schöne Weingebiet Priorat. Auf dem gesamten Ausflug wird man immer wieder Blick auf den Parc Natural del Montsant haben, eine einmalige nicht befahrbare Bergregion, die zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Von Reus geht´s die C-242 über Les Borges del Camp, Alforja zum Stausee Pantà de Siurana. Vom direkt am See gelegenen Parkplatz nimmt man den Rundwanderweg, absolute Ruhe und ein Naturereignis. Schon auf dieser ersten Strecke begegnen einem kaum Touristen, kein Vergleich zur nahegelegenen Küstenregion. Weiter geht es über Serpentinen nach Comudella de Montsant. Hier lohnt eine Pause. Am Ortseingang steht ein Informationspavillon nebst Spielplatz für die Kinder und einer wundervollen Aussicht. Überhaupt fällt es auf, dass selbst in den kleinsten Bergdörfern immer öffentliche Spielplätze angelegt wurden, so dass den „Kleinen“ die Touren Freude bereiten, da sie immer wieder von Spielplatzpausen unterbrochen werden. Der kleine, beschauliche Ort Comudella bietet dem Besucher viele hübsche Details. Hier kann man erste Weine probieren. Ein Rundgang durch das kleine Dorf dauert nicht lange. Man genießt die Ruhe vom Massentourismus: Wundervolle Brunnen und einige alte Häuser, gute Luft. Und: Keine Kräne, kein Baulärm. Die Tour führt weiter nach La Morera de Montsant, Escaladei, wo sich der Besuch der nahegelegenen Ausgrabungsstätte empfiehlt. Ein Videofilm illustriert die Grabungen. Danach kann man die gesamte, erst vor wenigen Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemachte, Stätte besichtigen. Der Ort selbst ist ein kleiner Weinort. Man spürt hier und in der gesamten Priorat-Region, dass es eine eher ärmliche Region ist, die einen gewissen Reichtum erst mit der Ansiedlung experimenteller, zumeist junger Winzer Mitte der achtziger Jahre erlangt hat. Deutlich wird dies besonders in Gratallops, wo sich im Gegensatz dazu die Bodegas „Alvaro Palacios“ einen Luxuspalast errichtet haben, gleich gegenüber der eher ärmlich anmutenden, aber sehr hübschen Altstadt. Das passt gar nicht so richtig zusammen, denn in diesen Bodegas sind private Besichtigungen verboten. Man öffnet den Luxus nur für gut zahlende Großhändler. Sonst können Urlauber eigentlich im gesamten Prioratgebiet in allen Bodegas anhalten und werden herzlich zu einer Besichtigung und Weinverkostung eingeladen. Außer dieser einen futuristisch anmutenden Weinhandlung finden sich in diesem Gebiet vor allem viele kleine Bodegas junger, netter und offener Winzer, die sich alle über Besuch freuen. Für Kinder ist es ein tolles Erlebnis, wenn sie sich die alten Holzweinfässer und die großen Stahltanks anschauen. Dabei sind die kühlen Kellereien gerade an heißen Sommertagen eine angenehme Unterbrechung. Fast alle Bodegas lassen sehr gerne verkosten und verkaufen auch – und das wesentlich günstiger als man die mittlerweile teuren Weine bei uns erstehen würde. Da viele der kleinen Winzer gar nicht zu uns exportieren, nimmt man sich zudem einen oder mehr gute Tropfen mit nach Hause, die man sonst nie hätte trinken können. Das Naturerlebnis steigert sich noch bei der Fahrt von la Viella Alta über Torroja del Priorat, Porrera nach Falset. Überall führen schmale Straßen durch Olivenhaine und Nussbäume oder Obstplantagen und Weinhänge. Dort wird auch deutlich, warum die Weine hier etwas ganz Besonderes sind: Wegen der teils steilen Hanglagen wird jede Traube handverlesen, denn dort können keine Lesemaschinen eingesetzt werden. Boden und Sonne bieten allerbeste Bedingungen. Der völlig trockene Sommer gewährleistet die Gesundheit der Rebflächen. Man achte beim Durchfahren mal auf die vielen kleinen „Schwimmbäder“, Becken, die an den Hängen jeden Tropfen Wasser auffangen und den Reben zur trockenen Jahreszeiten das notwendige Naß liefern. Wer mal bei einem Winzer in den Boden greift und ihn zwischen den Händen rieseln lässt, wird die Besonderheit spüren, die auch die Weine so einmalig macht. Ein trockener, vulkanischer Schieferboden liefert die mineralischen Geschmackseigenschaften. Neben der herrlichen Landschaft ist das Priorat also vor allem wegen seiner hohen Weinqualität international in aller Munde. Nur 40 Prozent der Weinreben sind älter als 20 Jahre, mehr als die Hälfte also sind junge Reben, aus denen die nicht so teuren frischen Weiß- und Rotweine gewonnen werden. Die Rebfläche beträgt in etwa 1.600 Hektar. 600 Winzer erzeugen in rund 52 Bodegas circa die Hälfte für den spanischen Konsum und 50 Prozent für den Export. Dabei drückt sich die besondere Qualität in den Bewertungen der Weine aus. Der namhafte spanische Weinführer „GuiaPenin“ bewertet von 89 probierten Weinen 42 mit mehr als 88 Punkten, 14 haben 90 oder mehr Punkte. Wir haben auf der Strecke ein ganz kleines Weingut besucht mit ordentlichen Weinen. Die jungen Winzer waren hocherfreut, führten uns gerne durch ihre kleine Bodega und erwiesen sich als sehr kinderfreundlich: Joan Ametller, www.ametller.com, la Morera de Montsant. Der weiße „Clos Mustardo“ ist wie viele der Weißweine strohgelb und basiert auf Macabeo und Garnacha Blanca Trauben. Die Spitzenweine der Region sind die Rotweine, vornehmlich aus Garnacha und Carinenatrauben. Weitere gute Winzer: Alvaro Palacios, 43737 Gratallops, l’Ermita Crianza Tinto. La Conreria de Scala Dei, 43379 Scala Dei, Nona Fermentado en Barriqua Blanco und Iugiter Seleccio de Vinyes Velles Crianza Tinto Mas d’en Gil, 43738 Bellmunt, Gran Buig Tinto und Clos Fonta Tinto Mas Martinet, 43730 Falset, Clos Martinet Crianza Tinto Noguerals, 43360 Cornudella de Montant, Abellars Crianza Tinto Cellar Vall-Llach, 43739 Porrera, Vall-Llach Barrica Tinto Vinicola del Priorat, 43737 Gratallops, Onix Evolució Crianza Tinto Restauranttipp La Morera de Montsant Restaurant Balcó del Priorat Gleich am Ortseingang unübersehbar mit herrlichem Blick über die weite Landschaft und: den eben empfohlenen Onix Crianza im Ausschank. Gute dörfliche Küche, kein hochwertiges Speiserestaurant, typische ländliche spanische Küche, so wie man es „außertouristisch“ haben möchte. Tour 2

Erscheint lt. Verlag 30.4.2009
Reihe/Serie Reisetops ; 5
Zusatzinfo farb. u. schw.-w. Fotos
Sprache deutsch
Maße 145 x 205 mm
Gewicht 380 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Reiseführer Europa Spanien
Schlagworte Hardcover, Softcover / Reiseführer/Europa • Spanien; Reiseführer • Urlaub mit Kind
ISBN-10 3-86040-142-4 / 3860401424
ISBN-13 978-3-86040-142-2 / 9783860401422
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