Japan

Der Autor, geboren in Tirol und aufgewachsen in Vorarlberg, studierte Architektur in Hamburg und Karlsruhe und lebt heute als Architekt und Verleger in Hamburg. Ausgedehnte Besuche und private Studienreisen führten in Länder des Fernen Ostens, insbesondere nach Japan. In seinem sorgfältig gestalteten Reiseführer begegnet der Leser dem Land mit Entdeckerfreude, ohne Vorurteile und in großer Vielfalt.

Aus dem Inhalt:
Vorwort
Vorgeschichten
Eine Herberge japanischen Stils
- Kimono
- Erste Besiedlung
- Die Sprache
- Der Staat Yamato
Die ersten Tempel
- Unterwegs zu den ältesten Tempeln Japans
- Der Horyuji
- Die Pagode - Ursprung und Wandlung
- Mahayana - "Großes Fahrzeug"- Texttafel zur Geschichte
Nara
- Die alte Kaiserstadt
- Der Todaiji
- Der Toshodaiji
- Der Yakushiji
- Der Shin Yakushiji
- Der Kofukuji
- In der Umgebung von Nara
Shinto - Weg der Gottheit
- Jingu und Kami
- Der Kasuga-Schrein
- Das Taisha-Heiligtum bei Izumo
- Der Ise-Schrein
- Weitere typische Schreinbauten
- Kyoto
- Heiankyo - 1000 Jahre Hauptstadt
- Bauwerke aus der Heian-Zeit
- Ein Abstecher um den Biwa-See
- Malerei 83
Kyoto - Tempelkaleidoskop
- Im Zentrum
- Higashiyama - Am Fuße der Östlichen Berge
- Vom Philosophenweg nach Nordosten
- Der Alte Kaiserpalast und nach Nordwesten
- Der Kaiserliche Landsitz Katsura und Arashiyama im Westen
- Südlich des Bahnhofs
Kyoto - Ohne Tempel
- Gartenkunst
- Der Paradiesstilgarten des Byodoin
- Der Spaziergarten des Kaiserlichen Landsitzes Katsura
- Die Steingärten im Daisenin des Daitokuji und im Ryoanji
- Der Moosgarten des Saihoji
- Wohnbauten und Paläste
- Teekunst
- Die Baustile im Überblick
- Prototypen historischer Bauwerke
Nach Westen
- Osaka
- Im Umkreis von Osaka
- In den Bergtälern der Halbinsel Kii
- Die Küsten der Halbinsel Kii
- Himeji
- Um den Nationalpark Sanin Kaigan (Nordmeerküste)
- Okayama und Umgebung
- Hiroshima und Umgebung
- Auf der Schreininsel (Miyajima)
- Matsue und Umgebung
- Von Izumo an der Küste des Japanischen Meeres nach Kyushu
- Die Inseln Shikoku und Kyushu
- Der Inlandsee-Nationalpark
- Auf der Insel Shikoku
- Im Norden der Insel Kyushu
- Der mittlere Teil von Kyushu
- Der Süden
- Okinawa
- Weitere Inseln des Archipels
Im Zentrum der Hauptinsel Honshu
- Die Kamakura-Zeit (1192-1333)
- Kamakura
- Rund um den Fujisan
- Von der Halbinsel Izu nach Nagoya
- Nagoya und Umgebung
- In den Bergtälern Zentral-Japans
- An der Seite des Japanischen Meeres
Tokyo
- Schwieriger Einstieg
- Geschichtliches
- Rund um den Kaiserpalast (Der Bezirk Chiyoda)
- Ueno und der Norden
- Shinjuku und der Westen
- Nach Süden und bis Yokohama
- Erlebbares
- Theater
- Japanische Hochtechnologie
- Nach Norden
- Östlich von Tokyo
- Nikko
- Abseits der Wege
- Hiraizumi und der Nordosten von Honshu
- Hokkaido
- Östlich von Sapporo
- Tipps für die Reise
Sprachführer
Anhang
- Glossar
- Literatur
- Abbildungen
- Register

"Ein ganz besonders schöner Tempel der Heian-Zeit, der Byodoin ("Palast des Gleichgewichts", 11. Jh.), entstand in Uji, 25 Bahnminuten südlich von Kyoto (mit Keihan oder JR). Gerade 10 Minuten dauert der Fußweg von der JR-Station bis zum Tempelgelände. Der Byodoin steht ganz im Zeichen des Buddha Amida, des bedeutendsten Buddha im Mahayana-Buddhismus. Sein im Westen gelegenes Reich, das in ewigem Licht erstrahlende Glückliche Land ("Paradies"), wird durch den parkartigen Garten symbolisiert. Das Motiv des "Westlichen Paradieses" mit den durch überdachte Galerien miteinander verbundenen Gebäuden, den märchenhaften Folgen von Pavillons und Galerien in einem von seltenen Vögeln bevölkerten Garten erfreute sich in der chinesischen Landschaftsmalerei immer wieder großer Beliebtheit. Wahrscheinlich übten diese visionären Vorstellungen vom Paradies, wie sie heute nur noch in den Wandmalereien der Höhlentempel von Dunhuang (China, Provinz Gansu, zwischen dem Tarim-Becken und der Wüste Gobi) zu sehen sind. auch einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Tang-Architektur aus. Die großartige Phönixhalle (Hoodo, 1053) ist ein Umbau eines Landsitzes der Fujiwara, dessen zentraler Baukörper mit den Galerien zu den beiden offenen Eckpavillons als Anlage beibehalten wurde (Shinden-Stil). Hinzu kam ein langgestreckter Anbau an der Rückseite des Hauptgebäudes, der dem Grundriss die Gestalt eines fliegenden Phönix gab. Die Hoodo diente, auch das war neu, zur Aufnahme der Gläubigen. Vor der Heian-Zeit wurden die im Tempel aufbewahrten Heiligtümer stets von außen verehrt....