Heinrich der Seefahrer - Ein Möckmühler auf großer Fahrt

Heinrich Kraft (*1907, +1992) verlebte seine ersten 16 Jahre in seiner Heimatstadt Möckmühl, fuhr dann 21 Jahre lang zur See und leitete von 1945 bis zu seinem Ruhestand 27 Jahre lang die Volksbank Möckmühl. Seine vielen Seereisen beschrieb er danach mit Hilfe von zahlreichen Briefen und seinen Seefahrtsbüchern, die bis heute erhalten sind.

Als sechzehnjähriger Schiffsjunge begann er seine Fahrenszeit auf einem Seelenverkäufer. Er diente auf Schmugglerschiffen in der Ostsee und fuhr mit Passagier- und Postdampfern nach Ostasien und auf der Nordamerikalinie. Er durchlief die seemännische Ausbildung bis zum Kapitän auf großer Fahrt, der Schiffe jeder Größe auf allen Meeren der Welt führen darf. Nach zehn Jahren christlicher Seefahrt wechselte er 1934 zur Reichsmarine und begann dort noch einmal ganz unten als Matrose. Ein Lebenstraum erfüllte sich zwei Jahre danach mit der Beförderung zum Leutnant zur See. Die Fahrenszeit als Ausbilder auf dem Segelschulschiff „Horst Wessel“ wurde durch die Sudetenkrise unterbrochen, die er auf dem Panzerschiff „Deutschland“ erlebte. Das letzte Friedensjahr auf „Horst Wessel“ bezeichnete er rückblickend als die schönste Zeit seiner zwanzigjährigen Seefahrtszeit.