Reisewege zur Kunst / Der Libanon

Der Libanon ist von Beirut aus leicht zu bereisen. Die nach dem Bürgerkrieg fast vollständig wieder aufgebaute Hauptstadt verströmt arabisches Flair, dem sich der Besucher kaum entziehen kann: Stadtviertel aus der Französischen Mandatszeit, die geschäftige Rue Hamra in Westbeirut, die lebhafte Promenade Corniche mit zahlreichen Lokalen. Die vielfältigen Moscheen und Gotteshäuser in Beirut lassen erahnen, dass in diesem kleinen Land 20 Religionen zu Hause sind. Die antiken Städte an der Küste, Byblos, Tyrus und Saida erlebten ihre Blütezeit unter den Phöniziern und Römern. Weltberühmt ist der Tempelbezirk von Baalbek in der Bakaaebene. Das Weltkulturerbe der UNESCO beeindruckt durch seine Ausmaße, die Qualität der Bauten und der vorzüglichen Restaurierung Deutscher Archäologen. 22 Meter hoch ragen die Säulen des Jupitertempels in den Himmel. Der besonders gut erhaltene Bachustempel, der auch kleiner Tempel heisst, hat immerhin die Ausmasse der Parthenon-Tempels in Athen. Tripoli, im Norden des Landes, ist seit er Eroberung durch die Araber im 7. Jahrhundert, islamisch-sunnitisch geprägt. In den Suks der Altstadt begegnen sich Mittelalter und Moderne. Bleibt der Frieden im Libanon nach den zahlreichen Kriegen dauerhaft, kann das Land wieder das werden, was es einmal war: "Die Schweiz des Nahen Ostens". Bonus-Film: "Die Drusen - Länder, Menschen, Abenteuer" Sie sind die geheimnisvollste, verschwiegenste Religionsgemeinschaft des Nahen Ostens. Die Drusen im Libanon, Syrien, Jordanien und Israel. 300 bis 400.000 sollen im Libanon leben. Vornehmlich in der Mittelgebirgslandschaft des Schuf und im Hermanongebirge. Viele Generationen hindurch lebten die Drusen aus Angst vor Verfolgung und Vertreibung isoliert in den Bergen und mieden möglichst alle Fremden. Sie entwickelten ein ausgeprägtes Selbstvertrauen sowie eine Art nationalistischem Zusammenhalts. Auch wenn sie sich gerade in den letzten Jahren mehr und mehr, nicht zuletzt durch äußeren und inneren Druck, langsam öffnen mussten, um mit ihren Traditionen zu überleben. Die Geheimhaltung ihres Glaubens bleibt ein zwingendes Gebot.