Die Bergretter (eBook)

Meine Erfahrungen bei den Dreharbeiten und was ich von den echten Bergrettern lernte
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9669-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Bergretter -  Sebastian Ströbel
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Tauchen Sie ein in die reale und fantastische Welt der Berge, erleben Sie hautnah Geschichten und Abenteuer an den schönsten Orten der 'Bergretter' und freuen Sie sich auf das reich bebilderte Buch zur Kultserie im ZDF, das zugleich einen spannenden Einblick in die Arbeit der echten Bergretter gibt. Sebastian Ströbel, bestens bekannt als Leitstellenleiter Markus Kofler, erzählt von seinem Leben in der Dachstein-Region, in der er sich mittlerweile zu Hause fühlt. Heri Eisl, der als erfahrener Bergretter hinter den Kulissen für die Sicherheit sorgt, berichtet von spektakulären Rettungsaktionen, aber auch von Dramen, die sich am Berg abgespielt haben. So ergibt sich - im Wechsel von Filmwelt und realer Welt - ein umfassendes Porträt der großartigen Bergwelt rund um Ramsau, die die beiden auf einer gemeinsamen Wanderung erkunden. Wir erfahren vieles über die alpine Welt um den Dachstein, die als UNESCO-Weltnatur- und Kulturerbe ausgezeichnet wurde, ihre spektakuläre Natur und auch darüber, warum Bergretter nie den Glauben an die Menschen und den Sinn ihrer Arbeit verlieren. Vorschläge für Wanderungen und Klettertouren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden machen Lust auf einen Aufenthalt in der Region und und an den Original-Schauplätzen der Serie. Gemeinsam mit den realen und fiktionalen Crews am Berg sind die Bergmassive selbst die eigentlichen Helden des Buchs und werden in ihrer Schönheit und Faszination meisterhaft in Szene gesetzt. 

Sebastian Ströbel wurde in Karlsruhe geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung am Mozarteum in Salzburg. Sein TV-Debüt gab er in der Krimi-Reihe 'Kommissar Rex'. Es folgten zahlreiche Rollen im TV wie 'Herzstolpern' 2022 und im Kino z.B. 'Abseitsfalle 2012' und 'Unter Frauen 2011'. Seit 2014 spielt er in der ZDF-Serie 'Die Bergretter' die Rolle des Markus Kofler. 2023 wurde in der Reihe Terra X seine zweiteilige Dokumentation 'Meine Alpen' ausgestrahlt. Sebastian Ströbel lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Sebastian Ströbel wurde in Karlsruhe geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung am Mozarteum in Salzburg. Sein TV-Debüt gab er in der Krimi-Reihe "Kommissar Rex". Es folgten zahlreiche Rollen im TV wie "Herzstolpern" 2022 und im Kino z.B. "Abseitsfalle 2012" und "Unter Frauen 2011". Seit 2014 spielt er in der ZDF-Serie "Die Bergretter" die Rolle des Markus Kofler. 2023 wurde in der Reihe Terra X seine zweiteilige Dokumentation "Meine Alpen" ausgestrahlt. Sebastian Ströbel lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Mein Leben als Bergretter
Zwischen Fiktion und Wirklichkeit
Blick Hinter die Kulissen
Rettung aus der Luft
Unterwegs zum Gipfel
Wissenswertes über die Ramsau
Wo die Bergretter zu Hause sind
Dank
Die Autoren

Kurze Drehpause, kein Einsatz: Wenn alle Konzentration und Anspannung von ihm abfallen, zeigt Markus alias Sebastian gern auch mal seine private »sonnige« Seite.

DIE BERGE: HÖHENFLUG UND HÖLLENRITT


Seit seinem Einstieg bei der ZDF-Serie »Die Bergretter« verbringt Sebastian Ströbel alias Markus Kofler viele Monate im Jahr in den Bergen. Für ihn sind sie ein absoluter Sehnsuchtsort.

Ich habe in meiner Kindheit eine Zeit lang in Ravensburg gewohnt. Es war nicht weit bis in die Allgäuer Alpen, im Winter gingen wir Skifahren, im Sommer oft wandern – was im Teenageralter für mich nicht unbedingt das Allercoolste war. Klettern hätte mir bestimmt besser gefallen, war damals in den 1980er-Jahren aber eher den Einheimischen vorbehalten. Trotzdem: Die gemeinsamen Bergtouren mit meinen Eltern haben Spuren hinterlassen, sie haben mich geprägt. Oft merkt man so etwas erst, wenn man erwachsen ist. Meine Eltern haben ihre Bergliebe an mich weitergegeben.

Als ich die Zusage für die Rolle des »Serienhelden« Markus Kofler bekam, musste ich mir sämtliches Kletterwissen und -können erst aneignen, was aber genau meinem Anspruch an mich und an meinen Beruf entspricht. Ich will mich mit meinen Rollen auseinandersetzen, mich voll darauf einlassen. Daher stand für mich von Anfang an fest, dass ich mich bei den Bergszenen nicht doubeln lassen werde, dass ich so viel wie möglich selbst machen will. Ich will eintauchen in die Welt der Bergretter. Bei ihnen schaue ich mir für die Person des Markus Kofler viel ab, mache dann aber mein Eigenes daraus. Für mich ist es nicht entscheidend, eins zu eins zu erzählen, wie die Bergrettung funktioniert. Zwei Menschen über dem Felsabgrund hängend im Arm zu halten und hochzuziehen, ist keinem Bergretter im echten Leben vergönnt. Aber wie genial ist es, dass ich das im Film machen kann und darf! Gleichzeitig durfte ich in den letzten zehn Jahren so viel über die wirkliche Berg- und Flugrettung lernen, es ist fast wie eine Ausbildung. Ich kann überall reinschnuppern, und das ist extrem spannend. Müsste ich bei einem echten Rettungseinsatz assistieren, könnte ich das, und dieses Wissen gibt der Rolle ihre Authentizität. Ich würde allen Menschen eine regelmäßige Auffrischung ihrer Erste-Hilfe-Kenntnisse empfehlen. Nicht nur bei Bergunfällen zählt manchmal jede Minute! Und oft muss man nicht mal viel machen, um Leben zu retten, schon eine stabile Seitenlage kann entscheidend sein.

Unser gesamtes Team geht beim Dreh für »Die Bergretter« an seine Grenzen. Wir drehen zu etwa 75 Prozent im Freien, was in der Fernsehlandschaft einzigartig ist und seinen Tribut fordert. Wir sind ständig Wind und Wetter, Schnee, Regen und Höhensonne ausgesetzt. Wir frieren zusammen, wir schwitzen zusammen, wir schleppen alles zusammen hoch. Dieser körperliche Aspekt, kombiniert mit der Konzentration, mit den Gefahren am Berg – wir müssen immer wach sein, immer aufeinander achten –, macht die Fernsehserie »Die Bergretter« zu etwas Außergewöhnlichem. Wir bieten eine authentische Melange aus Traumfabrik, archaischer Landschaft und Heimatgefühl, im positivsten Sinne. Wir können in den Genres switchen: Drama, Krimi, Action, Abenteuer.

SEBASTIAN STRÖBEL,
SCHAUSPIELER

Geburtsort, Wohnort: Karlsruhe, Hamburg

Ausbildung, Beruf: Schauspiel-Hochschule Mozarteum/Salzburg

Familienstand: verheiratet, vier Töchter

Mein aufregendstes Bergabenteuer: die Überquerung des Alpenhauptkamms

Welchen Berg möchte ich unbedingt besteigen? den Großglockner mit Heri

Mein Lebensmotto: Ein Lebensmotto habe ich nicht. Vielmehr vertraue ich auf meine Gefühle. Das ist fast wie ein Lebensmotto und funktioniert auch.

Mein schönster Sonnenaufgang: auf dem Dachstein

Bergretter sind …: ein Lebensgefühl

Diese Vielfalt ist ein unglaubliches, nicht enden wollendes Pfund. »Die Bergretter« sind wie ein warmer Rückzugsort voller Ehrlichkeit. Bei uns passieren schöne und schlimme Dinge. Es gibt Dramen, Menschen verlieren sich und finden sich wieder. Bei uns wird geweint und gelacht, geliebt und gestritten, geheiratet, gestorben – wir sind das Leben. Und wir sind eines der letzten Programme, das für die ganze Familie da ist. Von kleinen Kindern bis zu den Großeltern, auf »Die Bergretter« können sich alle einigen.

Die glorreichen Sechs: Markus Kofler in der Mitte, neben ihm (re.) Film-Pilot Michi und Techniker Rudi. Zur Linken von Markus steht Notärztin Katharina, gefolgt von Simon (verstärkte das »Bergretter«-Team von 2019 bis 2023) und Tobi.

Auch wenn nicht jedem immer alles gefällt. Aber die meisten Unfälle beim Klettern und Bergsteigen passieren tatsächlich beim Stolpern, beim Runtergehen, weil die Leute sich übernehmen oder abgelenkt sind, weil sie sich und die Natur falsch einschätzen …, und mit diesen Themen spielen wir. Man kann sie immer wieder auf die Spitze treiben und in verschiedene Richtungen. Unser Zuschauer weiß, was er bekommt – aber nicht, was ihn erwartet.

Es wurden schon viele Bergfilmformate probiert, aber es gibt wenige Formate, die so gewachsen sind wie »Die Bergretter«. Wir erzählen dem Publikum nicht einfach irgendwas. Bergretter gibt es wirklich. Diese Eliteeinheit, diese Menschen, die aus ganz selbstlosen Motiven handeln. Egal, ob Tag oder Nacht, sie eilen los, um anderen zu helfen. Solange man selbst keine Hilfe braucht, sei es im Tal oder am Berg, nimmt man gar nicht wahr, was Rettungsdienste alles leisten, vom Roten Kreuz über die Freiwillige Feuerwehr bis hin zur Bergrettung. Mir war anfangs nicht klar, dass Bergretter ehrenamtlich tätig sind. Es ist einfach unglaublich, was die Männer und Frauen einbringen, an Zeit und an Selbstlosigkeit. Ihre Loyalität und ihr Zusammenhalt beeindrucken mich. Wir können der »echten« Bergrettung durch die TV-Bergretter viel positive Aufmerksamkeit geben und ein Bewusstsein dafür schaffen, welche Werte am Berg gelten. Und dass wir diese einzigartige Natur unbedingt bewahren müssen.

Sicherheit hat bei den Dreharbeiten absolute Priorität, sowohl in der Ramsau als auch beim Winterdreh im Kaunertal. Deswegen ist die Bergrettung immer vor Ort und sichert alles und jeden ab. Wir sind längst ein eingespieltes Team. Von der ersten Stunde und somit länger dabei als ich ist Heribert Eisl. Gemeinsam mit ihm darf ich dieses Buch schreiben. Er ist der echte Bergretter aus Ramsau am Dachstein, war dort Ortsstellenleiter und Flugretter. Heri Eisl hat unzähligen Menschen in alpinen Notlagen das Leben retten können. Kaum ein Bergretter im Bundesland Steiermark hat mehr Einsatzerfahrung als er.

WAS ICH AN HERI SCHÄTZE

Als ich Heri das erste Mal traf, hat er mich auf einen Klettersteig mitgenommen. Ich hatte das noch nie zuvor gemacht und wollte mich natürlich nicht blamieren. Was mir an Heri sofort aufgefallen ist, ist seine unglaubliche Ruhe. Jeder Schritt, den er macht, ist wie eine Philosophie. Man merkt, er hat was zu erzählen, ohne was erzählen zu müssen. So wie Heri stellt man sich einen Bergführer vor, dem man vertrauen kann. Heri bewahrt immer die Übersicht, er ist nie hektisch. Wo Markus Kofler im Film Action und Power machen muss, hat man bei Heri das Gefühl, sobald ein Notruf reinkommt, geht sein ohnehin schon ruhiger Puls noch weiter nach unten. Diese Coolness, die habe ich mir für meine Rolle abgeschaut, aber auch die Empathie, die Wärme und dieses immer am Menschen interessiert zu sein. Heri ist ein absolutes Vorbild, auch was seine Professionalität betrifft und die Kunst, ein Team zu leiten. In Situationen, in denen es um Leben und Tod geht, übernimmt er die Verantwortung, nicht nur für den Verunglückten, sondern auch dafür, dass seine Leute wieder gesund und lebend vom Einsatz zurückkommen.

Ich hätte es nicht geglaubt. Wenn mir jemand vor 16 Jahren gesagt hätte, dass »Die Bergretter« eine der erfolgreichsten Familien- und Actionserien im ZDF werden und dass sie mein Leben mal dermaßen beeinflussen würden, ich hätte den Kopf geschüttelt. Ich kann mich noch erinnern, als es damals hieß, eine Fernsehserie sei geplant, in der es um Bergrettung gehen und die vielleicht bei uns in Ramsau am Dachstein spielen soll. Ich habe dem wenig Bedeutung beigemessen, als Obmann der Bergrettung Ramsau aber natürlich unsere Unterstützung zugesagt. Und ich konnte bei der Suche nach einem leer stehenden Bauernhof als Drehort helfen: Unserem Nachbarn gehört der Pernerhof – Hof Emilie im Film –, gut erhalten, aber nicht bewohnt. Die Filmverantwortlichen haben ihn sich damals angeschaut – und dann einige Wochen nichts mehr von sich hören lassen. Ich hatte das Ganze schon fast vergessen. Bis die Planungen doch sehr konkret weitergingen und zusätzlich nach einem Hubschrauber gefragt wurde. Während eines Treffens mit dem Tourismusverband und der Produktionsleitung von der ndF (neue deutsche Filmgesellschaft) habe ich direkt unseren obersten Flugbetriebsleiter beim ÖAMTC angerufen und ihm von dem Projekt erzählt. Er konnte sich spontan vorstellen, dass die Flugrettung ebenfalls mitwirkt. Bei einem dieser ersten Treffen habe ich auch gefragt, wie lange die Dreharbeiten denn überhaupt dauern sollen. Einen Sommer oder länger? Der Produktionsleiter sagte: »Kommt auf die Einschaltquote an. Wenn es gut läuft, können es auch drei oder vier Jahre werden. Wie beim ›Bergdoktor‹«. Nach einigen Staffeln scherzte ich mit Aufnahmeleiter Herbert Ruf, dass wir...

Erscheint lt. Verlag 7.10.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Natur / Ökologie
Sachbuch/Ratgeber Sport
Reisen Sport- / Aktivreisen
Schlagworte Alpen • Alpen Naturraum • Alpen Naturschutz • Alpinismus • Bergrettung • Bergwelt • Dachsteingebirge • Dachstein Tauern • Flugrettung • Gipfelrettung • Hochgebirge • Höhlenrettung • Klettern • Klettersteig • Österreich • Ramsau am Dachstein • Rettungsmissionen • Rettungsteam • Schauspieler • Sebastian Ströbel • Skifahren • Steiermark • Tauern • Traditionen • Wandern • Wasserrettung • Wintersport • ZDF-Serie
ISBN-10 3-8338-9669-8 / 3833896698
ISBN-13 978-3-8338-9669-9 / 9783833896699
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