Föhr & Amrum Reiseführer Michael Müller Verlag -  Dieter Katz

Föhr & Amrum Reiseführer Michael Müller Verlag (eBook)

inkl. Langeneß, Hooge und Helgoland

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
232 Seiten
Michael Müller Verlag
978-3-96685-374-3 (ISBN)
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Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Der höchste Leuchtturm Schleswig-Holsteins, einer der breitesten Sandstrände Europas sowie eigener Insel-Wein: Entdecken Sie mit Dieter Katz Unerwartetes und Unwahrscheinliches auf Insel Föhr und Amrum zwischen Wyk, Nieblum, Norddorf und Sylt. Unser Buch zeigt in der fünften Auflage auf 232 Seiten mit 135 Farbfotos beeindruckende Natur, zahlreiche Sehenswürdigkeiten sowie Orte und Plätze, die Sie so in keinem anderen Reiseführer finden. Dank der 36 Karten und Pläne samt Übersichtskarten von Amrum und der grünen Insel Föhr sind Sie auf Ihrer Reise so gut orientiert, wie die Einheimischen. Zehn Wanderungen und Touren lassen Sie Strand, Wattenmeer und die Inseln hautnah erleben. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Die Geheim-Tipps von Dieter Katz verraten Sehens- und Erlebenswertes jenseits touristischer Hotspots, sowie besonders lohnende Restaurants und Unterkünfte. Alles vor Ort für Sie recherchiert und ausprobiert. Eingestreute Kurz-Essays vermitteln interessante Hintergrundinformationen. Damit wird Ihr Urlaub zu einem einmaligen und individuellen Erlebnis, denn die Inseln haben für Individualreisende viel zu bieten. Man muss nur wissen wo, und genau das verrät Ihnen unser Reiseführer. Bewährte Tipps und hilfreiche Ratschläge rund um Ihre Reise runden den Reiseführer 'Föhr und Amrum' ab. Aktivitäten auf den Inseln Die Inseln Föhr und Amrum im Westen Schleswig-Holsteins bieten für jeden etwas, egal ob Familienurlaub am Strand oder auf der Suche nach Natur und Ruhe. Mit unserem Reiseführer 'Föhr und Amrum' finden Sie garantiert, was Sie suchen. Wenn das Wetter einmal nicht so gut ist, finden Sie acht archäologische Stätten, sechs Windmühlen ausführlich in unserem Buch beschrieben. Es warten auf Sie sechs Museen, darunter das 'Museum Kunst der Westküste'.

Dieter Katz Jahrgang 1964, studierte Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Ethik. Der promovierte Pädagoge und begeisterte Fotograph hat - erst familiär erzwungen, dann aus Leidenschaft - jeden Sommer seines Lebens an den deutschen Küsten verbracht. Veröffentlichung einiger Schulbücher.

Geschichte
Der Ursprung des kurzen und auf den ersten Blick ungewöhnlichen Namens „Wyk“ ist wenig spektakulär. Er kommt vom niederdeutschen wik oder skandinavischen vik und bedeutet schlichtweg „Bucht“. Denn genau diese wurde schon im Mittelalter als natürlicher Hafen genutzt. Trotz dieser günstigen Lage war Wyk ursprünglich nur ein Vorort von Boldixum (heute ist es umgekehrt), was erklärt, weshalb auch die für Wyk zuständige und fast 400 Jahre vor dessen Gründung erbaute St.-Nicolai-Kirche in Boldixum und nicht in der Ortsmitte von Wyk zu finden ist.
„Bey de Wicke“ wurde erstmals im Jahr 1611 urkundlich erwähnt und bestand anfänglich nur aus wenigen Häusern und Hütten, deren Bewohner vom Fischfang lebten. Überlebende Halligbewohner der verheerenden Sturmflut von 1634 (Zweite Grote Mandränke) siedelten sich auf der vermeintlich sicheren Geest im Süden der Bucht an und sorgten für einen bedeutenden Bevölkerungszuwachs. Das rasch anwachsende Wyk bekam 1704 von Fürstin Hedwig Sophie die Hafengerechtigkeit zuerkannt, durfte damit also einen eigenen Hafen anlegen. Denn mit zunehmender Bedeutung der Schifffahrt, v. a. des Walfangs, wurde auch die Notwendigkeit eines großen Inselhafens erkannt. Bereits 1706 folgte die Fleckengerechtigkeit, was nichts anderes hieß, als dass der Ort nun nicht mehr vom damals noch dänischen Verwaltungsbezirk Osterland-Föhr regiert wurde. Und schon 1710 kam die Marktgerechtigkeit hinzu. Somit war der Aufschwung Wyks nicht mehr aufzuhalten; zahlreiche Händler und Handwerker siedelten sich nun an.
Die Bewohner von Osterland-Föhr waren von dieser Sonderstellung Wyks wenig begeistert, befürchteten sie doch zu Recht, ins Hintertreffen zu geraten. Vor allem der Hafen war ihnen ein Dorn im Auge, und so verlegten die Osterland-Föhrer kurzerhand ihren Abwasserkanal nach Norden, was für eine verminderte Durchspülung des neuen Hafens und damit für dessen allmähliche Verschlickung sorgte. Immer wieder musste der Hafen kostspielig verändert werden, zumal auch Sturmfluten zur Zerstörung der Anlegestelle beitrugen. Finanziell gesehen war der Hafen lange Zeit eine große Belastung für den Ort. Als es endlich im Jahr 1806 gelang, den mittlerweile dritten Hafen etwas weiter südlich sicher anzulegen, war die große Zeit der Wal- und Handelsschifffahrt bereits vorbei. Das hoch verschuldete Wyk fiel vorübergehend in eine Art Dornröschenschlaf, und viele Einwohner kehrten mangels Verdienstmöglichkeiten der Insel den Rücken. Überdies war infolge des Krieges zwischen England und Dänemark der dänische Staat bankrott und verlangte auch von dem zur dänischen Provinz Schleswig gehörenden Flecken Wyk erhebliche Steuern. Die Schuldenlast drückte immer stärker, weshalb Überlegungen im Gange waren, Wyk wieder mit Osterland-Föhr zu vereinigen. Dessen überwiegend von der Landwirtschaft lebenden Bewohner waren etwas weniger vom Niedergang der Schifffahrt betroffen - daher lehnten sie den Zusammenschluss vehement ab.
Aber die Rettung nahte, und zwar in Gestalt des Land- und Gerichtsvogts von Wyk, Hans Friedrich Carl von Colditz. Von dem Einfall inspiriert, dass sich Wyk ideal zum Seebad eigne, begeisterte er einige Aktionäre für diese Idee und gründete mit ihrer Hilfe im Jahr 1819 das erste nordfriesische Seebad. Schnell wurde ein Haus am Sandwall erbaut, das als Badeeinrichtung für Warmbäder diente, hinzu kamen einige Badekutschen für ein Heilbad in der Nordsee. Doch weil es überaus mühsam war, die abseits gelegene Insel zu erreichen, blieben die erhofften Gäste zunächst aus (im ersten Jahr kamen lediglich 61 Kurgäste) und die Aktionäre mussten ihr Geld abschreiben. Immerhin dauerte die Reise von Hamburg nach Föhr mangels geeigneter Eisenbahnverbindung mehr als einen Tag. Doch die Verhältnisse änderten sich schlagartig, als sich im Jahr 1842 der dänische König Christian VIII. dazu entschloss, in Wyk jährlich eine sommerliche Badekur einzulegen, was er auch bis zu seinem Ableben im Jahr 1848 tat und mit ihm sein kleiner Hofstaat bzw. die Dienerschaft von ca. 80 Personen. Mit dem Tod König Christians war es aber wenige Jahre später schon wieder vorbei mit der Herrlichkeit, zumal zwei Feuersbrünste in den Jahren 1857 und 1869 fast den ganzen Ort zerstörten. Deshalb sind ältere Friesenhäuser im Stadtzentrum kaum noch erhalten. Und wieder erholte sich Wyk nur langsam von einem Tiefschlag.

Flutmarker am Wyker Hafen

Als jedoch die Heilwirkung des Nordseeklimas Ende des 19. Jh. immer mehr in Mode kam, war der wirtschaftliche Aufschwung endgültig auf der nun preußisch gewordenen Insel angekommen. Im Jahr 1885 wurde die Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) gegründet und sicherte den Fährverkehr (zunächst von der Mittelbrücke aus, die damals noch „Dampferbrücke“ hieß). Nach wie vor ist die von 330 Gesellschaftern getragene Reederei der größte Arbeitgeber der Insel (sie ist heute zu ca. 40 % im Besitz der AG Reederei Norden-Frisia und zu 32 % im Besitz der Stadt Wyk auf Föhr).
Bereits im Jahr 1883 hatte der Marburger Pathologe Prof. Friedrich Wilhelm Beneke ein Kinderhospiz am Sandwall (die heutige Kinderbetreuungseinrichtung „Ballin Meerzeit“) gegründet. Damit war der Grundstein für den heilklimatischen Kurort Wyk gelegt. Der Badebetrieb blühte merklich auf durch den Einsatz der beiden schwäbischen Ärzte Dr. Karl Gmelin (1863-1941) und Dr. Carl Haeberlin (1870-1954). Dr. Karl Gmelin gründete 1898 ein Sanatorium am bislang unbebauten Wyker Südstrand mit einem sehr ausgedehnten Kurpark. Schon bald folgten hier weitere Bauten. Gmelins Freund und Kollege Dr. Carl Haeberlin kam 1902 auf die Insel und eröffnete in Wyk eine Praxis. Er war nicht nur Badearzt und führender Meeresheilkundler seiner Zeit, sondern wurde auch zum enthusiastischen Heimatforscher. Haeberlin veröffentlichte Chroniken über das Seebad Wyk und gründete 1908 das im Jahr 1927 nach ihm benannte Friesenmuseum, das sich mit Geschichte und Brauchtum der Insel beschäftigt.
Infolge dieser Entwicklung erhielt Wyk im Jahr 1910 das Stadtrecht. 1924 wurde unter einem gewissen politischen Druck Boldixum eingemeindet, weil sich die junge Stadt immer mehr in Richtung des gemeinderechtlich zu Boldixum gehörenden Südstrandes ausbreitete. Im zweiten Weltkrieg kamen verständlicherweise alle Kuraktivitäten zum Erliegen. Doch bereits 1950 wurde Wyk anerkanntes Nordseeheilbad. Danach folgte die rasante Entwicklung zu einem modernen Bade- und Kurort. In den 1960er-Jahren wurde das Hafenbecken vergrößert und ein neuer Fähranleger gebaut. 1995 wurde der Fährhafen abermals erweitert und 2011 (ebenso wie Dagebüll und Wittdün) mit neuen Fährbrücken für den Seiteneinstieg für Fußgänger versehen.
„Ungewiss ist, wohin das Schicksal führt“
Markig ist der meist unter dem Stadtwappen angefügte Spruch - dann natürlich auf Latein: „Incertum quo fata ferunt“. Das Wappen von Wyk hebt die Gefahren der Seefahrt deutlich hervor. Es zeigt auf blauen Wellen einen havarierten, goldenen Dreimaster ohne Segel und mit abgebrochenen Stengen (oberste Abschnitte der Masten). Am roten Himmel des Wappenhintergrundes leuchtet als Symbol der Hoffung ein goldener Stern.
Friesenmuseum
Weithin sichtbar wird der Zugang zu Föhrs Heimatmuseum von zwei 6,30 m hohen Unterkieferknochen eines Blauwals bekrönt, die zu einem Tor aufgestellt sind. Genauer gesagt sind es mittlerweile Nachbildungen jener Knochen, die an die große Walfängerzeit der Insel erinnern sollen.
Bereits 1908 wurde das Museum von dem Badearzt und Heimatforscher Dr. Carl Haeberlin gegründet und ist damit eines der ältesten Heimatmuseen Deutschlands. Das Areal ist wie ein kleines Freilichtmuseum gestaltet: Neben der kleinen, 1924 erbauten Bockwindmühle (Pfahlmühle), die 1953 von der Hallig Langeneß hierher versetzt wurde, steht auf dem Gelände auch die älteste Föhrer Scheune (18. Jh.), die ursprünglich aus Midlum stammt. Im Jahr 2000 wurde sie hier originalgetreu wiederaufgebaut und beherbergt heute eine nachgebaute Schaluppe (Beiboot eines Walfangschiffs). Eine weitere Attraktion ist das älteste Friesenhaus der Insel, Haus Olesen. Es wurde 1617 in Alkersum errichtet und bereits im Jahr 1927 hierher versetzt. Dieses uthlandfriesische Haus ist vollständig möbliert und verdeutlicht die früher übliche Föhrer Wohn- und Wirtschaftsweise, in der Mensch und Vieh unter einem Dach wohnten. Komplettiert wird das Museumsgelände durch zwei rekonstruierte Grabkammern aus der Bronzezeit sowie ein paar mittelalterliche Steinsärge. Hinter dem Haupthaus befindet sich ein vorgeschichtlicher Grabhügel, der Galgenberg genannt wird, weil er in späteren Zeiten wahrscheinlich als Richtstätte von Osterland-Föhr diente. Bemerkenswert ist auch die neben dem Haupthaus stehende und von einem kleinen Zaun aus Walknochen umgebene Harpunenkanone aus dem Jahr 1938. Das gesamte Außengelände des Museums samt einem schönen Rosengarten ist auch ohne Eintritt zu besichtigen.
Im mit dem alten Schiffsnamen „Drie Süsters“ versehenen Haupthaus des Museums gibt es in zehn Räumen eine ganze Reihe von sehr interessanten geologischen,...

Erscheint lt. Verlag 8.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Europa
ISBN-10 3-96685-374-4 / 3966853744
ISBN-13 978-3-96685-374-3 / 9783966853743
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