Schlaflos in Pattaya

“Hey maaan, kskskssss,“ macht es hinter dem großen, milchgesichtigen Westeuropäer (Farang), der abends um zehn die Beachroad in Pattaya raufflaniert und zwischen Souvenirständen und Uhrenverkäufern die zur Straße offenen Bars passiert. „Hey, come on, have a drink at my bar,“ schon zerrt eine dunkelbraune Hand am Arm und schiebt den Urlauber auf einen der freien Barhocker. Das Mädchen mit dem tief ausgeschnittenen Minikleid bestellt „Two Singha-Beers“ und lächelt ihn fragend an, sich an ihm reibend.
„You from Yöramany?“ fragt die kleine Thailänderin. Der Mann nickt und die Kleine packt ihren gesamten deutschen Wortschatz aus: „Alles klar. You allein. No Freundin?“ Er lächelt verlegen. Nein, seine Frau ist in Deutschland. „I can do everything for you, tirak.” Wie bitte? Er lacht über ihre Anzüglichkeit bei der Betonung everything. Er will jetzt weitergehen. „Hey, hast du nicht vorher was über Thailand gehört? Lets have a party. I give you some fun.” Und sie nimmt seine Hand und legt sie sehr weit oben auf ihren schmalen Schenkel. Der Mann macht sich los; entwindet sich ihrer Umarmung, schmeißt ein paar Baht auf die Theke und geht. Aber das Angebot geht ihm nicht aus dem Kopf...

Denn um diese Angebote geht es in den Nächten rund um die Walkingstreet immer und in jeder Bar. Die übersteuerte Music aus den überforderten Boxen der Bars, die Bars aneinandergereiht wie Hühnerstangen. Jede Bar spielt eine andere Musik, jede lauter als die Bar daneben.