Brüssel MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag -  Petra Sparrer

Brüssel MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag (eBook)

Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps und Web-App mmtravel.com
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
296 Seiten
Michael Müller Verlag
978-3-96685-318-7 (ISBN)
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Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Brüssel ist Sitz von EU und NATO, mehrsprachig, multinational und kosmopolitisch - und mit zuweilen Menschen aus 40 Nationalitäten in einer Straße eine der multikulturellsten Städte Europas. Einflüsse aus aller Welt prägen Nachtleben, Küche und Architektur. Man taucht ein in eine Stadt zwischen Nostalgie und Zukunftsvisionen, besucht die großen Museen am Kunstberg und am Cinquantenaire, stöbert auf Flohmärkten oder lässt sich zum maßlosen Shoppen auf der Modemeile Rue Dansaert oder an der Avenue Louise verführen. Und dann wäre da natürlich noch das Atomium, Brüssels Wahrzeichen mit tollem Blick aus der oberen Kugel. Also auf zum Trip in die Hauptstadt Europas!

  Petra Sparrer Petra Sparrer durchstreifte Brüssel schon 1992 begeistert, als sie dort im Auslandsstudio des ZDF-Studios hospitierte. Seitdem kehrt sie immer wieder gerne in die lebendige EU-Metropole zurück, besucht ihre Freunde und die schönsten Ecken der Stadt. So entstand auch die Idee zu ihrem MM-City-Guide. Die Romanistin und Anglistin absolvierte in Stuttgart-Hohenheim den Aufbaustudiengang Journalistik und Kommunikationswissenschaften, veröffentlicht Artikel und Reiseberichte in Tageszeitungen und Zeitschriften und arbeitet als freiberufliche Verlagslektorin, Übersetzerin und Journalistin in Köln.

Wege durch Brüssel
Rund um die Grand Place
Tour 1
Highlight jedes Brüssel-Besuchs ist die Grand Place, umgeben von labyrinthartigen, verkehrsberuhigten Gassen mit vielen Geschäften. Von der Börse oder der Gare Centrale ist der Platz gut zu Fuß zu erreichen. Ab 23 Uhr gehört das Viertel den Nachtschwärmern.
Kathedrale, brabanter Gotik und eine romanische Krypta
Galerie St-Hubert, eine Shopping-Mall von 1837
Grand Place, Sehenswertes am Prunkplatz der Zünfte
Manneken Pis, der meistfotografierte Brüsseler
Pulsierendes Herz
Brüssels historisches Zentrum
Diese Tour nähert sich der Grand Place von der Kathedrale in der Oberstadt aus durch Einkaufspassagen und Brüssels berühmte Fressgassen. Die Grand Place wirkt zu jeder Zeit anders: am Sonntagvormittag auf dem Blumenmarkt, tagsüber beim Kaffee auf den Terrassen, bei bunter abendlicher Fassadenbeleuchtung oder beim Bummel über den Weihnachtsmarkt im Dezember. Viele Jahrhunderte war sie Marktplatz und politisches Zentrum der Stadt und seit 1998 ist sie Weltkulturerbe der UNESCO. Sie zieht Besucher aus aller Welt in ihren Bann, was Porträtmaler und Geschäftemacher aller Art zu nutzen wissen. Alle zwei Jahre (2024, 2026 ...) setzt im August ein prächtiger Blumenteppich farbenfrohe Akzente. Auf 77 mal 24 m Fläche verarbeitet ein Heer von Helfern innerhalb weniger Stunden rund 1 Mio. Begonienblüten zu einem eindrucksvollen Motiv.
Die Straßennamen in Brüssels historischem Zentrum zeugen von regem Handel. Verkauft wurden hier Butter (Rue au Beurre), Hering (Rue des Harengs), Fleisch und Brot (Rue Chair et Pain), Stoff (Rue de l’Étuve), Käse (Rue du Marché aux Fromages), Gemüse (Rue du Marché aux Herbes) und Kohle (Rue du Marché au Charbon). Mit dem Aufschwung der Tuchindustrie bauten die Zünfte bis zum 14. Jh. Brot-, Fleisch- und Tuchhallen. Im 15. Jh. war das Rathaus bereits vergrößert, die Holzhäuser waren durch Steinhäuser ersetzt. Verordnungen hatten dafür gesorgt, dass ein großes Viereck vor dem Rathaus unbebaut blieb: die Grand Place, auf Niederländisch der Groote Markt. Sie misst 110 mal 68 m, besitzt aber statt rauer Marktatmosphäre die Ausstrahlung eines feinen Salons. Die prunkvollen Zunfthäuser entstanden erst nach der Zerstörung von Markt und Unterstadt 1695 durch die Kanonen Ludwigs XIV. Von der Grand Place aus führt dieser Stadtspaziergang weiter zu Manneken Pis, zu weniger belebten, aber gemütlichen Plätzen und durch das St-Jacques-Viertel mit seinen Modeboutiquen und Schwulenkneipen.
Dauer der Tour ohne Museumsbesuche: ca. 4 Std.
Spaziergang
Die Tour beginnt an der Kathedrale St-Michel. Ab 1225 zog sich der Bau über 300 Jahre hin, ein Musterbeispiel für die Entwicklung der Brabanter Gotik. Verwendet wurde vorwiegend Kalksandstein aus der Region. Rein gotisch nach französischem Vorbild sind die prägenden 65 m hohen Türme aus dem 15. Jh. Brüssels Kathedrale ist dem Erzengel Michael geweiht. In der christlichen Tradition ist er der Anführer der Himmlischen Heerscharen, Verteidiger der Kirche gegen die gefallenen Engel und den Drachen der Apokalypse. Außerdem stand er den Brüsselern in besonderer Weise bei. So soll er z. B. im 11. Jh. Lambert II. zur Flucht verholfen haben. Der Graf von Löwen und Gouverneur von Brüssel hatte die Verlobte seines Vaters Heinrich I. entführt, wofür dieser ihn mit dem Tod bestrafen wollte. Lambert entkam und erklärte den Erzengel zum Dank zu Brüssels Schutzpatron. Seit 1229 ziert sein Bild das Siegel der Stadt, seit 1455 schmückt seine Statue als Wetterfahne den Rathausturm. Das von dem Kupfergießer Martin van Rode gefertigte Original, längst durch eine Kopie ersetzt, wird im Rathaus an der Grand Place aufbewahrt.
Durch die Rue Ste-Gudule geht es bergab quer über den breiten Boulevard de l’Impératrice in die Rue d’Arenberg und weiter durch die vornehmen Galeries Royales St-Hubert, 1837 von dem jungen Architekten Jean-Pierre Cluysenaar im Stil der florentinischen Renaissance entworfen, zehn Jahre später von König Leopold I. eingeweiht: Eleganz auf 213 m Länge unter gläserner Dachkuppel, heute mit immer luxuriöseren Geschäften. Brüssels nobler „Regenschirm“ war einst Flaniermeile und Treffpunkt der guten Gesellschaft. Mit Zeitungsredaktionen und literarischen Zirkeln zog es die Intellektuellen hierher, darunter berühmte Exilanten wie Victor Hugo, Charles Baudelaire und Alexandre Dumas. Hindurchschreiten durfte lange Zeit nur, wer Eintritt bezahlte, donnerstags und sonntags 25 Centimes, sonst zehn. Dies ist heute nicht mehr so. Die Galerien bieten feinste Pralinen, Leder und Tuch, ein Programmkino und ein Theater. Das Musée des Lettres et des Manuscripts zeigt in Wechselausstellungen Originalmanuskripte bekannter Schriftsteller.

Die Kathedrale - Brabanter Gotik auf einem Hügel über der Unterstadt

Rechter Hand geht es in die Galerie des Princes mit der legendären Buchhandlung Tropismes. Und schon ist es vorbei mit Ruhe und Eleganz, am anderen Ende beginnen die „Fressgassen“. Den Spaß, Brüssels weibliches Pendant zum Manneken Pis zu betrachten, sollte man sich auf jeden Fall gönnen (von der Galerie des Princes links in die Rue des Dominicains, dann rechts in die Rue des Bouchers und nach 100 m wieder rechts). Die viel fotografierte kleine Skulptur Jeanneke Pis hockt, wahrscheinlich damit sie nicht gestohlen wird, hinter Gittern am Ende der lärmigen Sackgasse Impasse de la Fidélité. Anders als Brüssels männlicher pinkelnder Ehrenbürger ist sie jedoch keine historische Figur. Händler stellten sie 1987 auf, um mehr Laufkundschaft anzuziehen. Zurück geht es, meist durch Gedränge, entlang der Restauranttische in der Petite Rue des Bouchers bis zum Grasmarkt, der Rue du Marché aux Herbes. Von beiden Straßen aus ist das alte Marionettentheater Toone zugänglich (→ Kasten).
Abstecher: Attraktive Geschäfte an der Rue du Marché aux Herbes mit dem Kunsthandwerkermarkt auf dem gleichnamigen Platz (Richtung Gare Centrale) laden zum Bummeln ein. Hier steht auch eine Skulptur des früheren Bürgermeisters Charles Buls, mit der zusammen sich viele Touristen gern auf Selfies verewigen. Diese Tour führt anschließend weiter in Richtung Grand Place.
Von der Petite Rue des Bouchers ist nach ca. 300 m durch die Rue Chair et Pain oder die Rue des Harengs die Grand Place erreicht. Jean Cocteau bezeichnete den Platz nicht ganz zu Unrecht als „schönste Bühne der Welt“. Hier kann man Stunden verweilen, allein um die Kulisse zu bewundern. Imposante barocke Zunfthäuser demonstrieren den Reichtum und Einfluss ihrer einstigen Erbauer und beeindrucken durch Detailreichtum und harmonische Geschlossenheit. Sie überragt der Turm des gotischen Rathauses. Drei Häuser rechts neben dem Rathaus mit seiner imposanten Fassade logiert das Musée des Brasseurs Belges, das Brauereimuseum des belgischen Brauerverbands. Die gesamte Südostseite des Platzes prägt die Fassade des Hauses der Herzöge von Brabant, Maison des Ducs de Brabant. Als Symbol für die städtische Autonomie wurde das Rathaus (Hôtel de Ville) mit zunehmendem Wohlstand der Stadt im Verlauf des 15. Jh. bedeutend vergrößert. Zuerst ergänzte 1402 der östliche Flügel an der Rue-Charles-Buls den ersten Belfried. Vier Jahrzehnte später entstand der westliche Flügel Richtung Rue de la Tête d’Or und 1449 der heutige, etwa 96 m hohe Turm. Sein Architekt verstärkte den Portalvorbau des alten Belfrieds, um ihn als stabiles Fundament für den neuen Turm zu nutzen und nahm dabei in Kauf, dass das Eingangsportal zum Turm versetzt liegt. Die beiden Flügel um den viereckigen Innenhof entlang der Rue de la Tête d’Or und der Rue de l’Amigo stammen von 1712. Sie dienten als Tagungsort der Brabanter Ständeversammlung. Wer den Hof betritt, gelangt zum geografischen Nullpunkt Belgiens: ein Stern im Bodenmosaik zwischen den beiden Brunnen Maas (La Meuse) und Schelde (L’Escaut). Etwa in der Mitte des linken Flügels befindet sich die Löwentreppe, Haupteingang des ursprünglichen Rathausbaus, nur die Löwen wurde erst 1770 aufgestellt.
Brüssel im Kasten
Kaiserliche Pracht - der Ommegang
Giganten auf 3 m hohen Stelzen, Bauerntänze, artistische Einlagen, ein Ritter und ein Drache - Renaissance-Flair pur zwischen den Tribünen auf der Grand Place. Jedes Jahr Anfang Juli führt ein prächtiger Umzug vom Grand Sablon zur...

Erscheint lt. Verlag 13.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Europa
ISBN-10 3-96685-318-3 / 3966853183
ISBN-13 978-3-96685-318-7 / 9783966853187
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