Norddalmatien Reiseführer Michael Müller Verlag -  Lore Marr-Bieger

Norddalmatien Reiseführer Michael Müller Verlag (eBook)

Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
416 Seiten
Michael Müller Verlag
978-3-96685-347-7 (ISBN)
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Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Das Mittelstück der über tausend Kilometer langen kroatischen Küste ist historisch, städtebaulich und landschaftlich äußerst reizvoll. Das römisch geprägte Zadar, das mittelalterliche ?ibenik und die alten Krönungsstädte Nin, Knin und Biograd begeistern Kulturinteressierte. Badeurlauber oder Bootbesitzer zieht es in die quirligen Orte Suko?an, zum Idyll Primo?ten oder zu den vielen kleinen Inseln, die ruhige Bade- oder Tauchurlaube versprechen. Manche davon sind praktisch unbewohnt und bieten nahezu authentische Bedingungen für echte Urlaubs-Robinsonaden. Gar nicht weit entfernt liegen landschaftliche Highlights wie die Nationalparks Starigrad Paklenica oder Krka mit ihren Schluchten, hohen Bergen, beeindruckenden Wasserfällen und vielen Süß- oder Salzwasserseen.

Lore Marr-Bieger Lore Marr-Bieger ist freie Reisejournalistin und lebt in der Nähe von Erlangen. Seit 1983 besucht unsere Autorin die über tausend Kilometer lange kroatische Küste mit ihren Inseln, ihren mittelalterlichen und venezianisch geprägten Städte mit oft römischem Touch, kennt fast jede Bucht und jeden Stein, auch das Hinterland und Zentralkroatien und bestieg viele Berge. In Slowenien durchwandert sie nicht nur die zahlreichen Städte, sondern auch die Julischen Alpen und deren höchste Gipfel. Dabei kitzeln die abwechslungsreiche Küche und die lokalen Weine ebenfalls ihre Geschmacksnerven ... Und wenn es in Europa zu kalt wird, bereist sie ein weiteres Lieblingsland: die Dominikanische Republik, die sie ebenfalls längst wie ihre Heimat kennt.

Zadar
Die malerische Altstadt auf der Landzunge ist gesäumt vom Fähr- und Jachthafen, geschützt von wuchtigen, unter UNESCO-Schutz stehenden Stadtmauern und gespickt mit interessanten Museen und Installationen. Nicht umsonst zählt Zadar zu den Topdestinationen Kroatiens.
Die einstige Hauptstadt Dalmatiens ist eine Stadt der Baudenkmäler und Museen, eine Stadt zum Flanieren sowie Sprungbrett zu vielen Inseln. Nicht zuletzt durch den Flughafen hat sich die 76.000-Einwohner-Metropole zu einem modernen Geschäfts- und Touristenzentrum entwickelt und zählt mittlerweile mit zu den beliebtesten europäischen Ganzjahresdestinationen für internationale Gäste. Im Hochsommer stoppen auch viele Urlauber aus den Nachbarländern für einen Kurzbesuch bei der Durchreise. Dann sind die autofreien Gassen und Plätze mit Gästen gefüllt, die auf glatt poliertem Marmorpflaster durch die 2000-jährige Vergangenheit Zadars flanieren - vorbei an einem Potpourri verschiedenster Stilepochen und Baudenkmäler, die die Jahrhunderte überstanden haben und immer wieder restauriert wurden. Auch im Zweiten Weltkrieg und besonders im Krieg zwischen 1991 und 1994 hat die Altstadt sehr gelitten. Davon ist heute nichts mehr zu sehen; mit großem Aufwand wurde das historische Zentrum wiederhergestellt, alte Plätze wie z. B. der Trg pet bunara (Fünf-Brunnen-Platz) oder die Landspitze mit den Installationen Meeresorgeln und Gruß an die Sonne wurden neu gestaltet. Reges Treiben herrscht in den Einkaufsstraßen und am Narodni trg (Volksplatz), am Markt mit vielen Obst-, Gemüse- und Souvenirständen. Beschaulich ist es dagegen abends bei einem Konzert auf dem römischen Forum. Wegen seiner Kirchenschätze wird Zadar auch „die Stadt von Gold und Silber“ genannt, und etliche Museen lohnen den Besuch. In jedem Fall ist die Stadt ein paar Tage Aufenthalt wert - zudem ist sie ein guter Standort für interessante Ausflüge in die Umgebung. Auch an Mountainbike-Fans wurde gedacht - schöne ausgewiesene Fahrradstrecken führen von Zadar über die Halbinsel Ravni kotari oder einfach nur zum nächsten Badestrand. Auf Bootsbesitzer warten zwei Jachthäfen, die Marina Zadar und D-Marin Borik. Für Sonnen- und Badehungrige sind die Strände nicht weit, bereits die Stadtstrände locken und im Stadtteil Puntamika liegt - direkt am Meer - die riesige Hotelanlage Falkensteiner mit großem Freizeitzentrum. Etwas weiter, im Vorort Diklo, finden sich ebenfalls schöne Strände und Unterkünfte.
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Zadar von den Griechen im 4. Jh. v. Chr. Unter den Römern hieß die Stadt Jadera und Diadora. Als das antike Salona bei Split von den Slawen und Awaren zerstört wurde, stieg Zadar 614 zur Hauptstadt des byzantinischen Dalmatiens auf. Häufig kam es zu Kämpfen mit den Venezianern. Zum Empfang von Papst Alexander III. sang das stolze Volk von Zadar nicht lateinische, sondern slawische Lieder. Im „Frieden von Zadar“ (→ Franziskanerkloster) musste Venedig auf Zadar und ganz Dalmatien verzichten. Doch bereits 1409 verkaufte der letzte ungarisch-kroatische König Ladislav Napuljski (Ladislav von Neapel) dieses gesamte Gebiet für einen Spotpreis von 100.000 Dukaten wieder an Venedig.

Der Fünf-Brunnen-Platz

Die Türken besetzten im 16. Jh. das Hinterland der Stadt. Unter österreichischer und französischer Besatzung wurde Zadar erneut Hauptstadt Dalmatiens. Im Vertrag von Rapallo 1922 wurde die Stadt Italien zugesprochen, das damit einen wichtigen Seehafen erhielt. Zadar verlor jedoch an Bedeutung, da es vom Hinterland isoliert war. Nach der Kapitulation Italiens 1943 besetzten die Alliierten die Stadt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war sie fast völlig von Bomben zerstört.
1947 wurde Zadar dem Staat Jugoslawien angegliedert. Man begann mit dem Wiederaufbau, restaurierte die Kunstdenkmäler und Zadar entwickelte sich zu einem modernen Wirtschafts- und Fremdenverkehrszentrum. 1991 wurde dem Aufschwung ein jähes Ende gesetzt. In diesem Jahr, nach der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens, besetzten Serben die Region um Knin (die Krajina), die Bemühungen um Autonomie scheiterten. Die serbische Armee sprengte die Maslenica-Brücke und rückte bis nahe an Zadars Tore heran. Vom Hinterland abgeschnitten, hielten die Bewohner in Kellern und Bunkern dem dreijährigen Beschuss stand oder verließen per Fähre das Land. Es gab viele Tote und Verwundete. Trotzdem begann man in der Altstadt bereits während des Kriegs mit der Restaurierung. Das ist lange her. Heute erwartet den Besucher eine prachtvolle Stadt, in der man auch in Edelboutiquen shoppen, sich den zahlreichen Kulturgütern widmen oder baden kann.
Rundgang durch die Stadt
Die Befestigungsmauern mit Kastellen, Türmen und Toren rund um die Halbinsel wurden bereits im frühen Mittelalter errichtet und immer wieder erneuert, Teilstücke stammen noch von den Römern. Vor allem die Venezianer verstärkten bis 1570 die maroden Altstadtmauern, um sich gegen die drohende Osmanengefahr zu wappnen. Dabei wurden auch Gebäude und Kirchen abgerissen, die diesem Verteidigungsprojekt mit Stadttoren, Landzugang mit Festungsgräben und Kanal und der fünfeckigen Vorfestung (heute ein Park) im Weg standen. Zadar wurde zur wichtigsten Festungsstadt der Republik Venedig. Rund drei Kilometer lang war das wuchtige Wehrsystem, von dem drei Viertel und zwei (Seetor und Landtor) von vier Stadttoren erhalten blieben. Seit 2017 stehen die Altstadtmauern unter UNESCO-Schutz und auf der Liste der venezianischen Verteidigungslinie an der Adria. Im Mali Arsenal (s. u.) werden mit 3D-Projektionen die Befestigungsanlagen und die Entwicklung der Stadt Zadar bestens aufgezeigt.
Vom Stadthafen gelangt man durch das Seetor (Morski vrata oder auch Vrata Sv. Krševana) ins Stadtinnere. Die Außenfront des Tores ziert der venezianische Löwe, die Innenseite trägt das Stadtwappen und eine Tafel, die den Sieg über die türkische Seeflotte 1571 bei Lepanto feiert. Wer mit dem Auto angereist ist und endlich einen Parkplatz gefunden hat, entspannt vielleicht erst einmal in einem der kleinen Straßencafés an der ehemaligen Hauptstraße, der Šimuna Kožičića Benje, die den Forumsplatz säumt. Hier saßen schon die Römer und ihre Sandalen polierten so manchen Pflasterstein. Oder man begibt sich gleich auf Besichtigungstour.
Neben dem Seetor befindet sich eine Abteilung des Nationalmuseums (das frühere Narodni muzej), das aktuell geschlossen ist. Ca. Ende 2023/24 sollen hier neue Ausstellungen zu Zadar eröffnen. Ein Großteil der bisherigen Sammlung, u. a. die zur Stadtgeschichte, ist in den Providur-Palast umgezogen (s. u. II Palače).
Poljana pape Aleksandra III 2, Tel. 023/251-851.
In Richtung Osten (Ul. Brne Krnarutića) fällt der Blick auf die Kirche Sv. Krševan. Die heutige Kirche wurde im 12. Jh. im romanischen Stil erbaut, die Außenfassade zieren beachtenswerte Blendarkaden und drei Apsiden. Die Arkadenwände im Kircheninneren werden von antiken Säulen mit korinthischen Kapitellen getragen. Sehenswert sind auch der Barockaltar mit Marmorstatuen der Schutzheiligen von Zadar (Sv. Stošija, Sv. Krševan, Sv. Šimun) von 1701 sowie ein wunderschön bemaltes Kruzifix, das wahrscheinlich Jacopo di Bonomo 1380 gestaltet hat. Die Kirche gehörte lange Zeit den Benediktinern - das Kloster wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Am Beginn der Gasse Ulica Brne Krnarutića hatte die Zagrebačka banka viele Jahre ihren prachtvollen Sitz. Sie wurde geschlossen, nur noch ein Geldautomat ist in Betrieb. Sie residierte zwischen den Überresten von restaurierten Grundmauern und Altarbögen der frühchristlichen Basilika Sv. Toma (sie hieß auch Sv. Križ und Sv. Sylvester) aus dem 5. Jh., die bis 1807 als Kirche genutzt wurde und 1822 einem Schulbau weichen musste. Läuft man diese Gasse (Ul. Brne Krnarutića), vorbei an der Kirche Sv. Krševan (s. o.), in östliche Richtung, gelangt man zum großen Markt (tržnica) mit Obst, Gemüse und Souvenirständen.
Hält man sich vom Marktplatz aus südöstlich, kommt man nach einigen Minuten zum Narodni trg, dem Stadtplatz. Bei einem Tässchen Kaffee kann man in Ruhe die angrenzenden Renaissancefassaden aus dem 15. Jh. genießen: die inzwischen verglaste städtische Loggia, die Stadtwache mit dem Ethnografischen Museum und dem Rathaus. Das Museum bietet einen Einblick in die Fischerei, die Wohnkultur und zeigt alte Trachten und Schmuck der Region Norddalmatien.
Narodni trg 6, Tel. 023/211-198. Ganzjährig Mo-Fr 9-14, Sa 9-13 Uhr. Eintritt 2,70 €, Kinder/Stud. 1,35 €, Kinder bis 6 J. gratis.
Die hübsche städtische Loggia (Gradska Loža) von 1565 am Südosteck des Narodni trg zeigt temporäre Ausstellungen und ist daher nicht immer geöffnet.
Narodni trg 2. Eintrittspreis je nach Ausstellung.
Weiter ostwärts entlang der Hauptgasse steht die Kirche Sv. Šimun. Sie wurde im 12. Jh. erbaut, vereint aber...

Erscheint lt. Verlag 28.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Europa
ISBN-10 3-96685-347-7 / 3966853477
ISBN-13 978-3-96685-347-7 / 9783966853477
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