Istanbul

Die 3000jährige Stadt am Rande Europas hat mit der Türkei ungefähr so viel zu tun wie NewYork mit den USA. Sie ist nicht die Hauptstadt, aber irgendwie doch. Und sie blüht! Istanbul ist die einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten steht. Am Bosporus wird Europas Kultur der letzten fünftausend Jahre im Zeitraffer sichtbar. Istanbul steht in der Spannung zwischen Tradition und Zukunft. Puzzlegleich kleben unzählige Kulturen nebeneinander. Auf der immer gestossen vollen Istiklal Caddesi in Beyoglu liegen die Nachtclubs neben Handwerkerläden und wohnen Zigeuner neben Neureichen, während Nishantashi sich mit seinen Brasseries und Shops kaum von Quartieren anderer Metropolen unterscheidet. Und während Eyüp eine sehr konservative muslimische Gegend ist, wo die meisten Frauen Kopftuch tragen und deren Moschee Eyüp Cami zu den heiligsten Orten im Islam zählt, flanieren in Üsküdar auf der asiatischen Seite des Goldenen Horns die jungen Frauen im typischen Istanbuler «Islam Chic»: weisses langes Kleid, schrilles farbiges Kopftuch mit assortierter Handtasche. Istanbuls Bevölkerung ist so jung wie in keiner anderen Weltstadt, und die Zuwanderer kommen aus Anatolien wie aus Westeuropa. In Istanbul ist immer Ausnahmezustand. Ein Heft über eine junge alte Stadt, traumhaft gelegen und vielleicht bald Teil der EU. Mit Orhan Pamuk et al.