Nice to meet you, Istanbul! -  Erol Sander

Nice to meet you, Istanbul! (eBook)

Auf Entdeckungstour ins Herz der Stadt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Polyglott, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
978-3-8464-1017-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
16,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Istanbul - die Weltstadt, in der Orient auf Okzident und Tradition auf Moderne trifft. Über 14 Millionen Besucher kommen jedes Jahr an den Bosporus und lassen sich von der spannenden Geschichte und dem bunten Geschehen mitreißen. Mit dem Boot von Asien nach Europa schippern, während hinter der Hagia Sophia die Sonne untergeht, türkische Spezialitäten im Hafenviertel schlemmen, den Geburtsort des Döners entdecken und die erste von einer Frau errichtete Moschee bestaunen - Schauspieler Erol Sander, geboren in Istanbul und über zehn Jahre lang Star der beliebten TV-Serie 'Mordkommission Istanbul', kennt und liebt die türkische Metropole mit all ihren Facetten und Kontrasten. Charmant, authentisch und mit neugierigem Blick erkundet er das Lebensgefühl dieser einzigartigen Stadt und verrät seine ganz persönlichen Lieblingsorte. 

Erol Sander, geboren 1968 in Istanbul und aufgewachsen in München, zählt zu den bekanntesten Schauspielern Deutschlands. Er wirkte in zahlreichen Fernsehfilmen und -serien mit und stand auch für Theaterproduktionen, wie etwa die Karl-May-Festspiele, auf der Bühne. Besondere Beliebtheit erlangte er durch seine Rolle des Kommissar Özakin in der erfolgreichen ARD-Serie 'Mordkommission Istanbul'.

Erol Sander, geboren 1968 in Istanbul und aufgewachsen in München, zählt zu den bekanntesten Schauspielern Deutschlands. Er wirkte in zahlreichen Fernsehfilmen und -serien mit und stand auch für Theaterproduktionen, wie etwa die Karl-May-Festspiele, auf der Bühne. Besondere Beliebtheit erlangte er durch seine Rolle des Kommissar Özakin in der erfolgreichen ARD-Serie "Mordkommission Istanbul".

Zwischen 1001 Nacht und Großstadtrausch


An Deck der großen Fähre, die mich von Kadıköy über den Bosporus nach Karaköy bringt, stehe ich, die Augen geschlossen, atme die frische Meeresbrise tief ein, höre das Kreischen der Möwen und die Wellen, die gegen den Schiffsbug peitschen.

Nun öffne ich meine Augen: Vor mir breitet sich die atemberaubende Skyline von Istanbul aus. Bei diesem Anblick kann ich regelrecht spüren, wie die Glückshormone durch meinen Körper purzeln und wie die Vorfreude auf die Zeit in meiner Geburtsstadt wächst. Istanbul ist auch für mich, der ich in dieser Stadt geboren bin, immer noch ein einziges Abenteuer. Ausgrabungen belegen, dass die Stadt lange vor ihrer Zeit als Byzantium (oder Byzanz), einer Kolonie unter römischer Herrschaft, dicht besiedelt war und die Menschen dort früh um ihre strategisch einzigartige Lage am Schwarzen Meer wussten. Damals wie heute: Diese Stadt besitzt eine eigene Magie. Durch Istanbuls Straßen zu bummeln ist für mich immer wie ein Gefühl aus 1001 Nacht und purem Großstadtrausch. Die gemütlichen Szene- und Künstlerviertel vermitteln wieder ein ganz anderes Feeling als die Basare oder die Touristenattraktionen und wieder ein anderes als die wohlhabende Gegend weiter nördlich auf der europäischen Seite. Doch gerade dieses Reinschnuppern, das Eintauchen in alle diese unterschiedlichen Welten und deren Flair, macht den Trip so spannend.

Wir legen an in Sirkeci, einem trubeligen Stadtteil im geschichtsträchtigen Hafenviertel Eminönü westlich des Goldenen Horns. Gegründet wurde er bereits im 7. Jh.v.Chr., als die Stadt den Namen Byzantium trug. Am Ufer des Bosporus gelegen, ist Sirkeci die einzige Anlegestelle der großen Autofähre. Täglich passieren unzählige unterschiedliche Schiffe und Fähren den Bosporus, von denen viele hier Halt machen. Es ist also ordentlich was los, vor allem tagsüber. Seit frühester Jugend kenne ich diese Straßen und habe die Entwicklung des Viertels seit rund 50 Jahren miterlebt. An Sirkeci erinnere ich mich noch gut aus dieser Zeit, da mein Onkel in diesem Marktviertel einen Maschinenvertrieb leitete. Damals ging es hier viel hektischer und unstrukturierter zu. Mir fällt auf, dass heute nicht mehr ein solches Durcheinander herrscht wie früher. Vieles wurde saniert, was sich beim Spaziergang durch das Hafenviertel angenehm bemerkbar macht.

»I‘m singing in the rain«: Und glauben Sie mir, in Istanbul kann es heftig regnen!

Treffpunkt Orient Express

Der erste Ort, den Sie sich hier unbedingt ansehen sollten, ist der alte Bahnhof der Endstation des »Orient Express«, heute der Bahnhof Sirkeci. Dieser wunderschöne historische Bahnhof wurde 1888 erbaut. Er befindet sich zum größten Teil noch im Originalzustand und beherbergt ein reizendes Café-Restaurant, das früher einmal ein beliebter Treff für Menschen der Medienwelt war. Außerdem gibt es noch ein kleines Eisenbahnmuseum (Eintritt frei), in dem man Originalexponate – z.B. die alte Bahnhofsuhr – sowie Bilder und Zeitungsartikel aus der Ära, in der der Bahnhof noch in Betrieb war (bis 2013) bestaunen kann. Ein schöner und ruhiger Ort, der mit seinen farbenprächtigen Fenstern im Baustil des europäischen Orientalismus ein echter Blickfang ist.

HÄTTEN SIE’S GEWUSST?
Bahnhof Sirkeci

… dass der Erbauer des Bahnhofs August Jasmund hieß, von der Insel Rügen stammte und ein preußischer Baubeamter war? Eine Forschungsreise hatte den jungen Architekten im Januar 1888 in die Türkei geführt, um die byzantinische und osmanische Architektur zu studieren. Dort stand er von 1890 bis 1907 im Dienst des Osmanischen Reichs. In Deutschland ist der Architekt nahezu unbekannt.

Der Ägyptische Gewürzbasar: ein Meer der Farben und Aromen

Im Reich der Sinne

Nachdem ich mir im Bahnhofs-Café einen kleinen Snack gegönnt habe, geht es weiter zum Großen Basar (oder Geschlossenen Basar), dem Kapalı Çarşı auf der anderen Straßenseite. Von Gewürzen und Süßigkeiten über Teppiche, Lampen bin hin zu Accessoires und Schmuck gibt es auf diesem Basar alles, was man sich nur erträumen kann. Wer ein Mitbringsel sucht, ist hier am richtigen Ort. Allerdings sollte man gut auf seine Taschen achten und möglichst auch im Verhandeln geübt sein, denn die Verkäufer beginnen gerne mit viel zu hoch gegriffenen Preisen. Meine Partnerin Rebecca, die mich auf der Reise begleitet, ist schon an einem Stand mit verschiedenen Teesorten stehen geblieben. Der Verkäufer möchte für ein kleines Päckchen Tee umgerechnet 34 Euro haben. Als ich ihm einen Preis von 15 Euro nenne, stockt er kurz und geht grummelnd auf 25 Euro runter. Am Ende bekommen wir den Tee für 20 Euro, was meiner Meinung nach auch noch ein stolzer Preis ist, aber meine Freundin ist glücklich, und der Tee ist wirklich gut. Nach einem ausgiebigen Bummel durch diesen riesigen Basar, der auf einer Fläche von 31.000 qm rund 4000 Stände und Geschäfte umfasst, schlagen wir einen großen Bogen und kommen auf der anderen Seite an einem der vielen Ausgänge wieder heraus. Der Kapalı Çarşı befindet sich innerhalb eines historischen alten Gemäuers, das aus bis zu 500 Jahre alten Mauerstücken besteht. Der Markt wurde bereits um das Jahr 1461 von Sultan Mehmet Fatih gebaut, um die Wirtschaft im alten Konstantinopel – wie die Stadt zu dieser Zeit bis 1930 hieß – anzukurbeln. Im Zentrum des Areals, der sogenannten Tuchhalle (»Eski Bedesten«), wurden alle später auf dem Markt feilgebotenen Kostbarkeiten gelagert. Dort befanden sich auch die Herbergen für die Händler, die aus der ganzen Welt angereist waren, um hier entweder Ware zu kaufen oder zu verkaufen. Der Große Basar war eines der größten Handelszentren der Welt, wo man alles bekommen konnte, was das Herz begehrte.

Um mir dieses eindrucksvolle, alte Gemäuer, auf dessen Dächern ich mir zu Zeiten als Kommissar Özakin der »Mordkommission Istanbul« eine wilde Verfolgungsjagd geliefert habe, noch einmal zu Gemüte zu führen, gehe ich durch ein großes altes Tor, folge ein paar Gassen und stoße dabei auf ein entzückendes kleines Rooftop-Café am Ende eines burgähnlichen alten Steingangs: das Café Büyük Valide Han. Dort nehme ich einen köstlichen türkischen Mokka zu mir und genieße das Ambiente. Umgeben von nostalgischem Mobiliar und allerlei Vintage-Utensilien fühlt man sich zurückversetzt in die goldenen 1930er-Jahre. Durch ein großes Balkonfenster lasse ich den Blick über die Dächer von Istanbul schweifen und lehne mich entspannt zurück. Wer ein Faible für alte Bilder, Taschen oder Retro-Kleidung hat, wird sich hier sehr wohl fühlen. Zurück geht es wieder durch den alten Mauergang. Es fühlt sich an, als würde man durch eine alte Burg laufen. In den Räumen links und rechts des Gangs wurde früher (und auch heute) viel hergestellt, was auf dem Basar zum Kauf angeboten wird. Ich kann einen kurzen Blick in einen Arbeitsraum erhaschen, in dem gerade Gefäße aus Messing gefertigt werden.

So schön und nahezu alles original: die Wartehalle des Bahnhofs Sirkeci

Nach diesem interessanten kleinen Abstecher geht es rasch weiter. Denn ich möchte heute noch über die Istiklal bummeln, die große Shoppingstraße. Auf dem Weg dorthin gibt es allerdings noch einiges zu entdecken. Also los. Um in Richtung Istiklal zu kommen, passiere ich die große Galatabrücke, die Galata Köprüsü, wo sich am linken Ufer ein Fischrestaurant ans andere reiht und auf der Brücke sich die obligatorischen Hobbyangler tummeln.

In Karaköy angekommen führt der Weg direkt über den Fischmarkt. Wer gerne Fisch isst und zubereitet, kommt hier garantiert auf seine Kosten. Bei diesem Anblick meldet sich so langsam auch bei mir der Appetit. Doch Hunger muss man in Istanbul nun wirklich nicht leiden. Der Ernährung kommt im ganzen Land ein enormer Stellenwert zu. Gutes Essen gibt es beinahe an jeder Ecke, und davon reichlich und zu erschwinglichen Preisen. Nun geht es in eins meiner Lieblingsrestaurants, das ich während der »Mordkommission Istanbul«-Drehs häufig besucht habe: das Köşkeroğlu. Seine kulinarischen Wurzeln liegen in Gaziantep, einer Stadt, aus der viele traditionelle türkische Gerichte stammen und deren Küche sogar von der UNESCO ausgezeichnet wurde. Die Stadt in Südostanatolien ist vor allem für das Gebäck »baklava« und »lahmacun« – ein dünnes Fladenbrot, belegt mit einer Mischung aus Hackfleisch, Tomaten, Zwiebeln und Gewürzen – berühmt.

Viele reiche Menschen aus den Arabischen Emiraten lassen sich mit ihren Privatjets sogar Baklava aus Gaziantep einfliegen.

Ich jedenfalls freue mich jetzt, ohne großen Aufwand eine gute Mahlzeit zu mir zu nehmen, die auf den Rezepten aus dieser Gegend basiert. Ich bestelle »lahmacun«, »patlican« (Auberginenpaste), dazu »ayran«, ein Getränk aus Joghurt, Wasser und Salz, und eine kräftige Hühnersuppe. »Afiyet olsun!« (Guten Appetit!)

Überwältigend: Einkaufsmeile Istiklal

Um meinem Ziel, der Istiklal, näherzukommen, nehme ich von der Station IETT Genel Müdürlüğü die zweitälteste U-Bahn der Welt, um nach Beyoğlu, zum Anfang der Istiklal, zu gelangen. Ein Tipp für Besucher: Besorgen Sie sich gleich zu Beginn Ihrer Reise bei der Touristeninformation den Istanbul Tourist Pass. Damit können Sie sich mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen (auch mit Tram und U-Bahn), erhalten Vergünstigungen für viele Museen und andere Sehenswürdigkeiten und ersparen sich obendrein lange Warteschlangen. An allen Stationen findet man Automaten, an denen man diesen Pass mit Geld...

Erscheint lt. Verlag 4.4.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseberichte Europa
Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte Ausgehtipps • Basare • Besiktas • Blaue Moschee • Bosporus • Byzanz • Citytrip • Dolmabahce Palast • Fenerbahce • Galataturm • Geheimtipps • Hagia Sophia • Konstantinopel • Mordkommission Istanbul • Sinan Toprak • Städtereise • Städtetrip • Stadtführung • Stadtrundgang • Topkapi Palast • Türkei Reiseführer
ISBN-10 3-8464-1017-9 / 3846410179
ISBN-13 978-3-8464-1017-2 / 9783846410172
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 21,8 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Rainer Schmitz-Rudolph

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
14,99