Die russische Schwarzmeerküste entdecken

Unterwegs zwischen Sotschi und Asovschem Meer
Buch | Softcover
408 Seiten
2005
TRESCHER (Verlag)
978-3-89794-068-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die russische Schwarzmeerküste entdecken - Andreas Sternfeldt, Bodo Thöns
17,95 inkl. MwSt
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Die etwa 400 Kilometer lange Küste am Schwarzen Meer ist für russische Touristen seit jeher ein beliebtes Reiseziel. Zu entdecken gibt es nicht nur die Küste mit subtropischer Vegetation und traditionellen Kurorten wie Soci, sondern auch die seltenen Reliktwälder, Wasserfälle und die geheimnisvollen Dolmen im Vorkaukasus. Im nahen Kaukasus ist sogar Skisport möglich, kulturell Interessierte können die Einflüsse der vielen Völker kennenlernen.

Dieser Reiseführer ist der einzige aktuelle zu diesem Gebiet. Er stellt Küste und Hinterland ausführlich und gibt zahlreiche reisepraktische Tips Ausführliche Kapitel sind der Geschichte und Kultur gewidmet.

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort 9
Hinweise zur Benutzung 12
Rußlands sonniger Süden 14

Geschichte der Schwarzmeerküste 16
Rätselhafte Dolmen 18
Russisches Reich 21
Die Kosaken 22
Der Kuban’ 23
Wirtschaft des Kuban’ 24
Völkerfreundschaft in neuen Grenzen 25
Die Adygeer 27
Krieg und Vertreibung 31

Das Schwarze Meer 33
Flora und Fauna 34

Der Kaukasus 36
Das kaukasische Biosphärenreservat 37
Tier- und Pflanzenwelt 39
Ökologie 42
Der Nationalpark Soci 43

Essen und Trinken 45
Die kaukasische Küche 45
Adygeische Rezepte 47
Die russische und ukrainische Küche 48
Getränke 49
Kleine Weinprobe 51
Der Süden von Groß-Soci 52

Der längste Kurort der Welt 54
Geschichte Socis 56
Die russische Riviera 58
Klima 61
Der balneologische Kurort Soci 63
Die Schwefelbäder von Macesta 63
Bäderkuren 65
Die Mineralwasser von Soci 67

Die Stadt Soci 69
Der Rivierapark 69
Der Fluß Soci 73
Am Hafen 74
Zwischen Hafen und Bahnhof 75
Das Museum für Geschichte 76
Vom Hafen Richtung Süden 77
Das Barsovamuseum 79
Entlang der Ordzonikidzestraße 80
Kunstmuseum und Wintertheater 85
Der Kurortprospekt 86
Das Ostrovskijmuseum 87
Wie der Stahl gehärtet wurde 88
Das Dendrarium 89
Ein Spaziergang durch das Dendrarium 92
Der Baum der Freundschaft 93
Die Meile der Sanatorien 95

Macesta 101
Das Museum des Nationalparks von Soci 103
Das Grüne Wäldchen 103
Die Schlucht der Agura 106
Der Berg Achun 109
Das Panorama des Westkaukasus 111

Chosta 113
Museen 115
Der Eiben- und Buchsbaumhain 116
Die Voroncovhöhlen 119
Die Korkeichenplantage 120
Kudepsta 121

Adler 123
Geschichte 123
Ein Stadtrundgang 125
Das Museum von Adler 128
Der Park südlicher Kulturen 129
Forellenzucht und Amcinsker Hof 131
Die Hochgebirgswelt des Kaukasus' 134

Von Adler nach Krasnaja Poljana 136

Krasnaja Poljana 139
Geschichte 140
Sehenswertes in Krasnaja Poljana 142
Honig aus Krasnaja Poljana 145
Esto Sadok 148
Mit dem Sessellift auf den Aibga 151
Wintersport 153

Wanderungen um Krasnaja Poljana 155
Das Tal der Narzanwasser 156
Der Acischo 156
Der Aibga 159
Mehrtägige Touren 160


Der Norden von Groß-Soci 162

Der Bezirk von Lazarevskoe 164 Mamajka 165 Dagomys 166 Solochaul 168 Wie der Tee nach Soci kam 169 Tret’ja Rota 170 Uc-Dere 172 Natalija Cygikalo 174 Das Badeparadies von Loo 175 Die Umgebung von Loo 176 Vardane 178 Golovinka 180 Die 33 Wasserfälle 186 Die Festung Bagu 188 Der Volkonskij-Dolmen 189 Soloniki 190

Kurort Lazarevskoe 191
Ein Stadtrundgang 193
Das Ethnographische Museum 194
Das Zentrum der nationalen Kulturen 198
Die Svirsker Schlucht 198
Tchagaps 201
Die Umgebung von Tchagaps 204
Mamedovschlucht 206
Das Teehaus von Anatolij Pogadaev 208
Ase 210
Das Tal der Ase 211
Der Felsen der Alten 213
Makopse und Magri 215

Groß-Soci auf einen Blick 216
Unterkunft 216
Bergwanderungen 221
Exkursionen und Aktivitäten 224
Der Norden 230

Der Tuapsinsker Bezirk 232 Zwischen Magri und Tuapse 234

Tuapse 236
Geschichte 237
Ein Stadtrundgang 239
Das Historische und Naturkundemuseum 241
Das Kiselevmuseum 243
Wanderung um Tuapse 246
Der Weg zum Glück 246
Der Sonnentempel 247
Der Berg Dva Brata 251
Gojtch, Terzijan und Saumjan 252
Weitere Exkursionen 252

Zwischen Tuapse und der Bucht Inal 253
Kap Kados 253
Der Felsen der Tränen 255
Agoj 256
Nebug 257
Ol’ginka 259
Novomichajlovskij 261
Das Kinderferienlager Orlenok 263
Lermontovo 269
Dzubga 269
Bzid 270

Der Gelendziker Bezirk 271
Archipo-Osipovka 274
Tekos 275
Psada 276
Krinica und Betta 276
Die Kommune von Krinica 277
Das Tal der Psada 278
Der Michajlovpaß 280
Das Tal der 1000 Kurgane 281
Sirokaja Scel’ 283
Divnomorskoe 284
Dzanchot 285
Praskoveevka 287

Gelendzik 288
Geschichte 289
Ein Stadtrundgang 290
Das Historische und Naturkundemuseum 292
Touristische Vergnügungen 293
Aderbievka 294
Kabardinka 298
Die "Admiral Nachimov" 300
Novorossijsk 301
Geschichte 303
Ein Stadtrundgang 305
Abrau-Djurso 310
Die Einsiedelei des Heiligen
Feodosij 314
Der heilige Feodosij 315
Das Tal von NeberdÏaevka 317

Anapa und die Halbinsel Taman’ 318
Anapa 320
Geschichte 322
Ein Stadtrundgang 325
Das Archäologische Museum 328
Mutter Maria 329
Nördlich von Anapa 337
Sukko 338
Die Landzunge von Utris 340
Ausflüge von Anapa 343

Die Halbinsel Taman’ 345
Taman’ 346
Die Schlammvulkane 349
Temrjuk 352
Slavjansk-na-Kubani 353

Krasnodar 354
Sehenswürdigkeiten 355
Kleiner russischer Sprachführer 360
Reisetips von A bis Z 368

Literaturempfehlungen 391
Danksagung 392
Über die Autoren 393
Kartenregister 394
Ortsregister 394
Personen- und Sachregister 398
Bildnachweis 404


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VORWORT Die östliche Schwarzmeerküste vom Azovschen Meer bis zum Ort Adler an der Grenze zum heutigen Abchasien, das völkerrechtlich zu Georgien gehört, ist erst seit etwa 150 Jahren in russischer Hand. Ihre Erschließung für Kurgäste und Urlauber begann in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Die bolschewistische Regierung verankerte das Recht auf Erholung der Werktätigen als verfassungsrechtlichen Grundsatz. Beginnend mit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden in der Gegend um Soci und weiter nördlich um Tuapse, GelendÏik und Anapa Sanatorien, Hotels, Herbergen und Campingplätze, die entweder Organisationen wie Partei, Gewerkschaften oder Großbetrieben gehörten oder von sowjetischen Reisebüros betrieben wurden. Daneben entfaltete sich, als ein Zweig der Schattenwirtschaft oder aber legal, die private Zimmervermittlung. Für die DDR-Bürger war die sowjetische Schwarzmeerküste, vor allem der Kurort Soci, eines der begehrtesten Urlaubsziele. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts galt die Gegend als ›russische Riviera‹. Vergleiche hinken, und das Leben bestätigte zunächst, daß die ehemaligen DDR-Bürger und mit ihnen auch die russischen Neureichen die wirkliche Riviera der russischen vorzogen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Schade, muß man hinzufügen, denn längst bieten Soci, Gelendzik, Tuapse und Anapa neben einer atemberaubend schönen Natur auch die nötige touristische Infrastruktur. Der Autoren kennen die Gegend seit langem. Als wir begannen, dieses Buch zu schreiben, wurden Erinnerungen an die Kindheit wach, als wir in Soci die ersten Palmen und die ersten auch im Sommer schneebedeckten Berge des Kaukasus sahen. Die Eindrücke vom Schwarzen Meer, vom Dendrarium, vom Panorama des Westkaukasus, das sich einem vom Berg Achun bietet, vom Rizasee, der heute in Abchasien liegt … wir haben sie nie vergessen. Um so dankbarer nahmen wir die Herausforderung an, diese in den letzten eineinhalb Jahrzehnten vom westeuropäischen Tourismus vergessene Gegend mit neuen Augen zu betrachten und alles Wissenswerte über sie zusammenzutragen. Mit dem Ende der sowjetischen Ära sahen auch Soci und die anderen Urlaubs- und Kurorte am Schwarzen Meer dem Elend ins Gesicht. Die Urlauber blieben aus, Moskau zahlte nicht mehr zum Erhalt der Infrastruktur, der rechtliche Status der Sanatorien, Hotels und Herbergen war lange ungeklärt. Die Privatisierungen waren schmerzhaft, nach und nach erst floß neues Kapital in die Tourismus- und Kurindustrie. Was nicht niet- und nagelfest war, wechselte den Besitzer und Standort. Diese Zeiten sind, scheint es, vorüber. Wenige Monate nach Beginn seiner ersten Amtszeit erklärte Putin Soci zu seiner Sommerresidenz. Im Winter fährt er Ski in Krasnaja Poljana. Die großen Ölfirmen und andere Konzerne investieren ebenso wie ausländische Unternehmen, ›SAS Radisson‹ zum Beispiel. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Urlaubs- und Erholungssuchenden wieder rapide an. Das aber ist nur der äußere Rahmen für das, was die Natur, die eigentliche Schöpferin des Reichtums an der russischen Schwarzmeerküste, zu verschenken hat. Wo kann man heute noch am Tag in den Bergen wandern oder sogar bis in den Juni hinein skifahren und an den Abenden im warmen Wasser des Meeres baden? Die üppige Vegetation in den Überbleibseln der kolchischen Wälder, die zahllosen Wasserfälle und Höhlen in den Bergen, die botanischen Gärten, Bergseen, Teeplantagen und die von den Menschen längst vergangener Kulturen geschaffenen, rätselhaften Dolmen in den dichten Laub- und Nadelwäldern der Vorberge des Kaukasus – jeder Tag bietet neue Überraschungen sowohl für die, die sich nur erholen möchten, als auch für jene, die tiefer eindringen wollen in die Geheimnisse der Natur und Geschichte. Daneben gehören zum Reichtum der Region zahllose Mineralquellen, die aus den Tiefen der Erde heilendes Wasser zutage befördern. Ihnen und den rund 300 Sonnentagen im Jahr verdanken Soci und Umgebung ihren Ruf als Kurort und Heilbad. Die Quellen von Macesta in Soci enthalten Schwefel, das natürliche Antibiotikum des Kaukasus. Die Schwefel- und Mineralbäder sind Balsam für Gelenke, verschiedene Erkrankungen des Nervensystems, bei Herz- und Kreislaufbeschwerden, Hautkrankheiten und vielen anderen Übeln. Dieser Reiseführer, der erste seit fast 20 Jahren im deutschsprachigen Raum, enthält ein Kompendium von Tips zu Unterkünften und Anprechpartnern, nicht nur, um so viel wie möglich, sondern vor allem, um das Beste zu sehen und zu genießen. Wer des Russischen nicht mächtig ist, muß sich nicht scheuen. Die Informationen werden auch für den Individualtouristen ausreichend sein, um sich zu orientieren und enthalten Adressen, über die man sich mit deutsch- oder englischsprachigen Ansprechpartnern vor Ort in Verbindung setzen kann. Zu fast allen Ausflugszielen in und um die großen Kurorte organisieren zahlreiche Reisebüros preisgünstige Exkursionen. Einige Agenturen vermitteln für diese Touren auch Dolmetscher. Fast alle Ziele kann man auch individuell erreichen. Das Hinweisschilder ›sdam komnatu‹ (Vermiete Zimmer) findet man auf Schritt und Tritt, in jeder Ortschaft. Je weiter von Soci und den anderen großen Orten – Tuapse, Gelendzik, Anapa – entfernt, desto billiger ist es in der Regel. Alles andere findet sich von selbst. Die Menschen sind gastfreundlich und geschäftsbewußt. Für die meisten ist der Fremdenverkehr die einzige oder zumindest wichtigste Einnahmequelle. Immer wieder wurde uns während der Recherchen erklärt: »Tut etwas dafür, damit wieder ausländische Urlauber zu uns kommen.« Und niemand, mit dem wir sprachen – ob Hotelmanager, Ärzte in den Sanatorien, Besitzer von privaten Pensionen, Vertreter von Reiseagenturen, Wissenschaftler und andere Einheimische – meinte damit, daß es ihnen allein um weitere Kunden ginge. Die Menschen sehnen sich nach internationalem Flair, nach dem Austausch mit Gästen aus anderen Ländern und Regionen. Und die Fremdsprachen? "Kein Problem! Kommen die ersten Ausländer, findet sich ein Weg!", versicherte man uns. Ein Urlaub in Rußland ist anders als der in Westeuropa oder in anderen ›traditionellen‹ Urlaubsländern. Die Unterschiede fallen ins Auge – auf den ersten Blick. Um die Chance zu geben, sie zu verstehen, haben wir dem eigentlichen touristischen Teil des Buches einen landeskundlichen vorangestellt, mit den wichtigsten Informationen zu Geschichte, Geographie, Klima, Flora und Fauna sowie ethnischen und kulturellen Besonderheiten. Wir hoffen sehr, daß die Lektüre dieses Buches Neugier und Tatkraft wecken wird. Wer sich zu einer Reise an die russische Schwarzmeerküste entschließt oder schon entschlossen hat, dem wünschen wir einen erholsamen, spannenden und an Erlebnissen reichen, unvergeßlichen Urlaub. Für kritische Hinweise und Ergänzungen sind Ihnen die Autoren und der Verlag dankbar. Andreas Sternfeldt Bodo Thöns >>> Detaillierte Informationen und eine Voransicht dieses Reiseführers finden Sie auf www.trescher-verlag.de

VORWORT Die östliche Schwarzmeerküste vom Azovschen Meer bis zum Ort Adler an der Grenze zum heutigen Abchasien, das völkerrechtlich zu Georgien gehört, ist erst seit etwa 150 Jahren in russischer Hand. Ihre Erschließung für Kurgäste und Urlauber begann in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Die bolschewistische Regierung verankerte das Recht auf Erholung der Werktätigen als verfassungsrechtlichen Grundsatz. Beginnend mit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden in der Gegend um Soci und weiter nördlich um Tuapse, GelendÏik und Anapa Sanatorien, Hotels, Herbergen und Campingplätze, die entweder Organisationen wie Partei, Gewerkschaften oder Großbetrieben gehörten oder von sowjetischen Reisebüros betrieben wurden. Daneben entfaltete sich, als ein Zweig der Schattenwirtschaft oder aber legal, die private Zimmervermittlung. Für die DDR-Bürger war die sowjetische Schwarzmeerküste, vor allem der Kurort Soci, eines der begehrtesten Urlaubsziele. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts galt die Gegend als ›russische Riviera‹. Vergleiche hinken, und das Leben bestätigte zunächst, daß die ehemaligen DDR-Bürger und mit ihnen auch die russischen Neureichen die wirkliche Riviera der russischen vorzogen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Schade, muß man hinzufügen, denn längst bieten Soci, Gelendzik, Tuapse und Anapa neben einer atemberaubend schönen Natur auch die nötige touristische Infrastruktur. Der Autoren kennen die Gegend seit langem. Als wir begannen, dieses Buch zu schreiben, wurden Erinnerungen an die Kindheit wach, als wir in Soci die ersten Palmen und die ersten auch im Sommer schneebedeckten Berge des Kaukasus sahen. Die Eindrücke vom Schwarzen Meer, vom Dendrarium, vom Panorama des Westkaukasus, das sich einem vom Berg Achun bietet, vom Rizasee, der heute in Abchasien liegt … wir haben sie nie vergessen. Um so dankbarer nahmen wir die Herausforderung an, diese in den letzten eineinhalb Jahrzehnten vom westeuropäischen Tourismus vergessene Gegend mit neuen Augen zu betrachten und alles Wissenswerte über sie zusammenzutragen. Mit dem Ende der sowjetischen Ära sahen auch Soci und die anderen Urlaubs- und Kurorte am Schwarzen Meer dem Elend ins Gesicht. Die Urlauber blieben aus, Moskau zahlte nicht mehr zum Erhalt der Infrastruktur, der rechtliche Status der Sanatorien, Hotels und Herbergen war lange ungeklärt. Die Privatisierungen waren schmerzhaft, nach und nach erst floß neues Kapital in die Tourismus- und Kurindustrie. Was nicht niet- und nagelfest war, wechselte den Besitzer und Standort. Diese Zeiten sind, scheint es, vorüber. Wenige Monate nach Beginn seiner ersten Amtszeit erklärte Putin Soci zu seiner Sommerresidenz. Im Winter fährt er Ski in Krasnaja Poljana. Die großen Ölfirmen und andere Konzerne investieren ebenso wie ausländische Unternehmen, ›SAS Radisson‹ zum Beispiel. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Urlaubs- und Erholungssuchenden wieder rapide an. Das aber ist nur der äußere Rahmen für das, was die Natur, die eigentliche Schöpferin des Reichtums an der russischen Schwarzmeerküste, zu verschenken hat. Wo kann man heute noch am Tag in den Bergen wandern oder sogar bis in den Juni hinein skifahren und an den Abenden im warmen Wasser des Meeres baden? Die üppige Vegetation in den Überbleibseln der kolchischen Wälder, die zahllosen Wasserfälle und Höhlen in den Bergen, die botanischen Gärten, Bergseen, Teeplantagen und die von den Menschen längst vergangener Kulturen geschaffenen, rätselhaften Dolmen in den dichten Laub- und Nadelwäldern der Vorberge des Kaukasus – jeder Tag bietet neue Überraschungen sowohl für die, die sich nur erholen möchten, als auch für jene, die tiefer eindringen wollen in die Geheimnisse der Natur und Geschichte. Daneben gehören zum Reichtum der Region zahllose Mineralquellen, die aus den Tiefen der Erde heilendes Wasser zutage befördern. Ihnen und den rund 300 Sonnentagen im Jahr verdanken Soci und Umgebung ihren Ruf als Kurort und Heilbad. Die Quellen von Macesta in Soci enthalten Schwefel, das natürliche Antibiotikum des Kaukasus. Die Schwefel- und Mineralbäder sind Balsam für Gelenke, verschiedene Erkrankungen des Nervensystems, bei Herz- und Kreislaufbeschwerden, Hautkrankheiten und vielen anderen Übeln. Dieser Reiseführer, der erste seit fast 20 Jahren im deutschsprachigen Raum, enthält ein Kompendium von Tips zu Unterkünften und Anprechpartnern, nicht nur, um so viel wie möglich, sondern vor allem, um das Beste zu sehen und zu genießen. Wer des Russischen nicht mächtig ist, muß sich nicht scheuen. Die Informationen werden auch für den Individualtouristen ausreichend sein, um sich zu orientieren und enthalten Adressen, über die man sich mit deutsch- oder englischsprachigen Ansprechpartnern vor Ort in Verbindung setzen kann. Zu fast allen Ausflugszielen in und um die großen Kurorte organisieren zahlreiche Reisebüros preisgünstige Exkursionen. Einige Agenturen vermitteln für diese Touren auch Dolmetscher. Fast alle Ziele kann man auch individuell erreichen. Das Hinweisschilder ›sdam komnatu‹ (Vermiete Zimmer) findet man auf Schritt und Tritt, in jeder Ortschaft. Je weiter von Soci und den anderen großen Orten – Tuapse, Gelendzik, Anapa – entfernt, desto billiger ist es in der Regel. Alles andere findet sich von selbst. Die Menschen sind gastfreundlich und geschäftsbewußt. Für die meisten ist der Fremdenverkehr die einzige oder zumindest wichtigste Einnahmequelle. Immer wieder wurde uns während der Recherchen erklärt: »Tut etwas dafür, damit wieder ausländische Urlauber zu uns kommen.« Und niemand, mit dem wir sprachen – ob Hotelmanager, Ärzte in den Sanatorien, Besitzer von privaten Pensionen, Vertreter von Reiseagenturen, Wissenschaftler und andere Einheimische – meinte damit, daß es ihnen allein um weitere Kunden ginge. Die Menschen sehnen sich nach internationalem Flair, nach dem Austausch mit Gästen aus anderen Ländern und Regionen. Und die Fremdsprachen? "Kein Problem! Kommen die ersten Ausländer, findet sich ein Weg!", versicherte man uns. Ein Urlaub in Rußland ist anders als der in Westeuropa oder in anderen ›traditionellen‹ Urlaubsländern. Die Unterschiede fallen ins Auge – auf den ersten Blick. Um die Chance zu geben, sie zu verstehen, haben wir dem eigentlichen touristischen Teil des Buches einen landeskundlichen vorangestellt, mit den wichtigsten Informationen zu Geschichte, Geographie, Klima, Flora und Fauna sowie ethnischen und kulturellen Besonderheiten. Wir hoffen sehr, daß die Lektüre dieses Buches Neugier und Tatkraft wecken wird. Wer sich zu einer Reise an die russische Schwarzmeerküste entschließt oder schon entschlossen hat, dem wünschen wir einen erholsamen, spannenden und an Erlebnissen reichen, unvergeßlichen Urlaub. Für kritische Hinweise und Ergänzungen sind Ihnen die Autoren und der Verlag dankbar. Andreas Sternfeldt Bodo Thöns >>> Detaillierte Informationen und eine Voransicht dieses Reiseführers finden Sie auf www.trescher-verlag.de

VORWORT Die östliche Schwarzmeerküste vom Azovschen Meer bis zum Ort Adler an der Grenze zum heutigen Abchasien, das völkerrechtlich zu Georgien gehört, ist erst seit etwa 150 Jahren in russischer Hand. Ihre Erschließung für Kurgäste und Urlauber begann in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Die bolschewistische Regierung verankerte das Recht auf Erholung der Werktätigen als verfassungsrechtlichen Grundsatz. Beginnend mit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden in der Gegend um Soci und weiter nördlich um Tuapse, GelendÏik und Anapa Sanatorien, Hotels, Herbergen und Campingplätze, die entweder Organisationen wie Partei, Gewerkschaften oder Großbetrieben gehörten oder von sowjetischen Reisebüros betrieben wurden. Daneben entfaltete sich, als ein Zweig der Schattenwirtschaft oder aber legal, die private Zimmervermittlung. Für die DDR-Bürger war die sowjetische Schwarzmeerküste, vor allem der Kurort Soci, eines der begehrtesten Urlaubsziele. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts galt die Gegend als ›russische Riviera‹. Vergleiche hinken, und das Leben bestätigte zunächst, daß die ehemaligen DDR-Bürger und mit ihnen auch die russischen Neureichen die wirkliche Riviera der russischen vorzogen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Schade, muß man hinzufügen, denn längst bieten Soci, Gelendzik, Tuapse und Anapa neben einer atemberaubend schönen Natur auch die nötige touristische Infrastruktur. Der Autoren kennen die Gegend seit langem. Als wir begannen, dieses Buch zu schreiben, wurden Erinnerungen an die Kindheit wach, als wir in Soci die ersten Palmen und die ersten auch im Sommer schneebedeckten Berge des Kaukasus sahen. Die Eindrücke vom Schwarzen Meer, vom Dendrarium, vom Panorama des Westkaukasus, das sich einem vom Berg Achun bietet, vom Rizasee, der heute in Abchasien liegt … wir haben sie nie vergessen. Um so dankbarer nahmen wir die Herausforderung an, diese in den letzten eineinhalb Jahrzehnten vom westeuropäischen Tourismus vergessene Gegend mit neuen Augen zu betrachten und alles Wissenswerte über sie zusammenzutragen. Mit dem Ende der sowjetischen Ära sahen auch Soci und die anderen Urlaubs- und Kurorte am Schwarzen Meer dem Elend ins Gesicht. Die Urlauber blieben aus, Moskau zahlte nicht mehr zum Erhalt der Infrastruktur, der rechtliche Status der Sanatorien, Hotels und Herbergen war lange ungeklärt. Die Privatisierungen waren schmerzhaft, nach und nach erst floß neues Kapital in die Tourismus- und Kurindustrie. Was nicht niet- und nagelfest war, wechselte den Besitzer und Standort. Diese Zeiten sind, scheint es, vorüber. Wenige Monate nach Beginn seiner ersten Amtszeit erklärte Putin Soci zu seiner Sommerresidenz. Im Winter fährt er Ski in Krasnaja Poljana. Die großen Ölfirmen und andere Konzerne investieren ebenso wie ausländische Unternehmen, ›SAS Radisson‹ zum Beispiel. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Urlaubs- und Erholungssuchenden wieder rapide an. Das aber ist nur der äußere Rahmen für das, was die Natur, die eigentliche Schöpferin des Reichtums an der russischen Schwarzmeerküste, zu verschenken hat. Wo kann man heute noch am Tag in den Bergen wandern oder sogar bis in den Juni hinein skifahren und an den Abenden im warmen Wasser des Meeres baden? Die üppige Vegetation in den Überbleibseln der kolchischen Wälder, die zahllosen Wasserfälle und Höhlen in den Bergen, die botanischen Gärten, Bergseen, Teeplantagen und die von den Menschen längst vergangener Kulturen geschaffenen, rätselhaften Dolmen in den dichten Laub- und Nadelwäldern der Vorberge des Kaukasus – jeder Tag bietet neue Überraschungen sowohl für die, die sich nur erholen möchten, als auch für jene, die tiefer eindringen wollen in die Geheimnisse der Natur und Geschichte. Daneben gehören zum Reichtum der Region zahllose Mineralquellen, die aus den Tiefen der Erde heilendes Wasser zutage befördern. Ihnen und den rund 300 Sonnentagen im Jahr verdanken Soci und Umgebung ihren Ruf als Kurort und Heilbad. Die Quellen von Macesta in Soci enthalten Schwefel, das natürliche Antibiotikum des Kaukasus. Die Schwefel- und Mineralbäder sind Balsam für Gelenke, verschiedene Erkrankungen des Nervensystems, bei Herz- und Kreislaufbeschwerden, Hautkrankheiten und vielen anderen Übeln. Dieser Reiseführer, der erste seit fast 20 Jahren im deutschsprachigen Raum, enthält ein Kompendium von Tips zu Unterkünften und Anprechpartnern, nicht nur, um so viel wie möglich, sondern vor allem, um das Beste zu sehen und zu genießen. Wer des Russischen nicht mächtig ist, muß sich nicht scheuen. Die Informationen werden auch für den Individualtouristen ausreichend sein, um sich zu orientieren und enthalten Adressen, über die man sich mit deutsch- oder englischsprachigen Ansprechpartnern vor Ort in Verbindung setzen kann. Zu fast allen Ausflugszielen in und um die großen Kurorte organisieren zahlreiche Reisebüros preisgünstige Exkursionen. Einige Agenturen vermitteln für diese Touren auch Dolmetscher. Fast alle Ziele kann man auch individuell erreichen. Das Hinweisschilder ›sdam komnatu‹ (Vermiete Zimmer) findet man auf Schritt und Tritt, in jeder Ortschaft. Je weiter von Soci und den anderen großen Orten – Tuapse, Gelendzik, Anapa – entfernt, desto billiger ist es in der Regel. Alles andere findet sich von selbst. Die Menschen sind gastfreundlich und geschäftsbewußt. Für die meisten ist der Fremdenverkehr die einzige oder zumindest wichtigste Einnahmequelle. Immer wieder wurde uns während der Recherchen erklärt: »Tut etwas dafür, damit wieder ausländische Urlauber zu uns kommen.« Und niemand, mit dem wir sprachen – ob Hotelmanager, Ärzte in den Sanatorien, Besitzer von privaten Pensionen, Vertreter von Reiseagenturen, Wissenschaftler und andere Einheimische – meinte damit, daß es ihnen allein um weitere Kunden ginge. Die Menschen sehnen sich nach internationalem Flair, nach dem Austausch mit Gästen aus anderen Ländern und Regionen. Und die Fremdsprachen? "Kein Problem! Kommen die ersten Ausländer, findet sich ein Weg!", versicherte man uns. Ein Urlaub in Rußland ist anders als der in Westeuropa oder in anderen ›traditionellen‹ Urlaubsländern. Die Unterschiede fallen ins Auge – auf den ersten Blick. Um die Chance zu geben, sie zu verstehen, haben wir dem eigentlichen touristischen Teil des Buches einen landeskundlichen vorangestellt, mit den wichtigsten Informationen zu Geschichte, Geographie, Klima, Flora und Fauna sowie ethnischen und kulturellen Besonderheiten. Wir hoffen sehr, daß die Lektüre dieses Buches Neugier und Tatkraft wecken wird. Wer sich zu einer Reise an die russische Schwarzmeerküste entschließt oder schon entschlossen hat, dem wünschen wir einen erholsamen, spannenden und an Erlebnissen reichen, unvergeßlichen Urlaub. Für kritische Hinweise und Ergänzungen sind Ihnen die Autoren und der Verlag dankbar. Andreas Sternfeldt Bodo Thöns

Reihe/Serie Trescher-Reihe Reisen
Zusatzinfo 16 S. z.T. farb., zahlr. schw.-w. Abb. u. Ktn
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 125 x 210 mm
Gewicht 550 g
Einbandart Englisch Broschur
Themenwelt Reiseführer Europa Russland
Schlagworte Anapa • Badeorte • Hardcover, Softcover / Reiseführer/Europa • HC/Reiseführer/Europa • Kaukasus • Krasnaja • Krasnodar • Landeskunde • Reiseführer • Russische Riviera • Russland • Rußland • Russland; Reiseführer • Rußland; Reiseführer • Schwarzes Meer • Schwarzes Meer; Reiseführer • Schwarzmeerküste • Sochi • Soci • Strandurlaub • Tuapse
ISBN-10 3-89794-068-X / 389794068X
ISBN-13 978-3-89794-068-0 / 9783897940680
Zustand Neuware
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